Und, hast du das so auch zurückgemeldet? Oder hast du einfach unterschreiben lassen?
Ja, das ist Thema...
Und, hast du das so auch zurückgemeldet? Oder hast du einfach unterschreiben lassen?
Ja, das ist Thema...
ich sehe es jetzt pragmatisch, und die Schulform spielt definitiv eine Rolle.
Als Klassenleitung an der Grundschule mit 14 Stunden + x in der Klasse hat man einen anderen Überblick und kann in seinem Büchlein auf einer Seite pro Kind einiges aufschreiben.
Als Fachlehrkraft mit 6 Lerngruppen (und es ist wenig!) à 18-25 SuS (und auch DAS ist wenig!) bin ich sehr dankbar für diese schnell "Notiermöglichkeit", wo die Klassenlehrkraft (die manchmal selbst nur 3 Stunden in der Klasse hat!) auf einem Blick hat, in wievielen Fächern Justin die Hausaufgaben nicht hatte, ob Rosalie weiterhin ständig zu spät kommt oder ob Youssef seit 3 Wochen Lob-Einträge hat, weil er nach dem Elterngespräch die Kurve kriegt und alle Hausaufgaben hat und im Unterricht über sich hinauswächst.
Es ist nur eine zentralisierte Stütze, eine gute Rückmeldemöglichkeit an die Eltern und entbindet mich nicht von meiner pädagogischen Freiheit. Ganz sicher schreibe ich Justin nicht beim ersten Mal HA nicht gemacht im digitalen Klassenbuch auf, sondern - je nach Fach - beim 2. oder 3. Mal (dann aber mit dem Hinweis der jeweiligen Tage). Auch Rosalie darf mal zu spät kommen, aber nicht jede Woche/jede Stunde. Wenn der Klassenlehrer am Ende des Halbjahres mit einem Klick gucken kann, dass es in mehreren Fächern gehäuft vorkam, läuft das Gespräch anders, als wenn es nur 1-2 mal war.
Wir führen sowieso kein Klassenbuch im eigentlichen Sinne, was ich gar nicht mal so gut finde. Wir tragen lediglich Absenzen und Verspätungen ein, mit der Konsequenz, dass alles andere halt je nach Klassenteam und Klassenlehrperson nur mässig bis gar nicht dokumentiert ist. Und dann heulen alle, wie es denn nur sein könne, dass der xy immer noch an der Schule ist, da hätte es doch längst schon ein Schulausschlussverfahren geben müssen, etc. pp. Ja, das kann eben nur beantragt werden, wenn die Geschichte sauber dokumentiert ist und vorgängig auch schon mehrere Disziplinarmassnahmen verfügt wurden wie z. B. ein temporärer Unterrichtsausschluss. Seit einiger Zeit haben wir die Möglichkeit, allgemeine Rückmeldungen für die Standortgespräche ins Schulnetz einzutragen. Für die Klassenlehrpersonen, die diese Standortgespräche führen müssen, ist das eine grosse Erleichterung, wenn sie alles zentral an einem Ort gesammelt haben und nicht von 20 einzelnen eMails geflutet werden, die man dann im Posteingang mühsam wieder raussuchen muss. Unsere neue Schulleitung hat für die 2. und 3. Klassen jetzt auch eine einmalige Klassenteamsitzung im 1. Semester des laufenden Schuljahres implementiert. Das ist eine gute Sache. Die Klassenlehrperson hat einmal alle gehört und die wesentlichen Punkte schriftlich protokolliert. Ob und wie viel das bringt, werden wir sehen, haben wir dieses Schuljahr ja zum ersten Mal erst gemacht.
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