Lehrer im ersten Beförderungsamt/ Amtszulage / A13 für alle

  • Hallo zusammen, ich habe eine Frage, die mich schon länger beschäftigt.


    Als verbeamteter Lehrer bekomme ich in Bayern eine Amtszulage (AZ, "erstes Beförderungsamt"), bewege mich also besoldungstechnisch in A12 + AZ.


    Nun ist die Anhebung aller A12-Stellen auf A13 in Bayern ja beschlossen und bereits mit einer jeweils zu Jahresbeginn angepassten Angeleichungszulage schon im Gange.


    Meine Frage ist nun folgende: Was passiert denn mit den Lehrkräften, die bereits mit einer Amtszulage eine Beförderungsstelle im ersten Beförderungsamt inne haben? Die Verlautbarungen der Lehrerverbände deuten nur darauf hin, dass diese Angelegenheit zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden müsse, von Seiten des Kultusministeriums konnte ich zu diesem Thema nichts finden. Beschlossen wurde A13 für alle im April 2023. Seitdem ist einige Zeit vergangen. Lehrkräfte mit Amtszulage müssten dem Leistungsprinzip folgend doch mit weiterem Abstand eingruppiert werden, z. B. einer neuen Amtszulage, um ihre Leistungen in der Vergangenheit dementsprechend zu honorieren.


    Kann irgendjemand etwas dazu beitragen oder weiß über neue Entwicklungen hierzu Bescheid?


    Herzlichen Dank für eure Antworten!

  • WillG oder Caro07 wissen möglicherweise mehr dazu.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • In Thüringen gibt es schon ne Weile A13 für alle. Wer vorher was höheres hatte, hat es natürlich behalten.

    Die Real/Regelschullehrer kamen von A12 und haben die "kleine" A13 bekommen, quasi letzte Stufe gehobener Dienst, die Gymnasiallehrer bekommen A13 als Eingangsamt des höheres Dienstes. Unterschied sind etwa 100€ im Monat in Form einer Zulage für den höheren Dienst.


    In Thüringen hat man generell keine Probleme, Leute schlechter zu stellen, wenn sie nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Da wird dann, um die Besoldung irgendwie verfassungskonform zu tricksen, mal ne Erfahrungsstufe gestrichen (ohne die, die die nächsthöhere Stufe bereits regulär erreicht hatten, ebenfalls höher zu stufen oder denen wenigstens die Laufzeit gut zu schreiben). Gleichzeitig kam mit "A13 für alle" ein "A14ff. für keinen". Anstrengung lohnt jetzt nur noch, wenn man keine Hobbies hat.

  • Gleichzeitig kam mit "A13 für alle" ein "A14ff. für keinen". Anstrengung lohnt jetzt nur noch, wenn man keine Hobbies hat

    Ihr habt keine Beförderungs- und Schulleitungsstellen mehr?

  • 1 Oberstufenleitung (A14), 1 Stellv. SL (tendenziell A15 je nach Schulgröße), 1 SL (A15 oder A16 je nach Schulgröße). Das wars. Keine mittlere Leitungsebene und keine "Regelbeförderung".

  • 1 Oberstufenleitung (A14), 1 Stellv. SL (tendenziell A15 je nach Schulgröße), 1 SL (A15 oder A16 je nach Schulgröße). Das wars. Keine mittlere Leitungsebene und keine "Regelbeförderung".

    Normalfall in der SEK.I oder an Grundschulen..

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Vielen Dank für eure Antworten. :danke:

    MarPhy schrieb so treffend: "Anstrengung lohnt sich jetzt nur noch, wenn man keine Hobbies hat." - Ich arbeite gerne mehr und identifiziere mich auch mit meiner Schule. Es soll halt einfach auch gerecht zugehen und jeder nach dem Leistungsprinzip gerecht beurteilt und in Folge auch besoldet werden. Eine Amtszulage ist in Bayern als unwiderruflich definiert und wird nach Erreichung bestimmter Unterstufen der periodischen Beurteilung vergeben. Mit einer Anhebung aller Stellen auf A13 ist dieser leistungsbezogene Verdienst damit eigentlich rückgängig gemacht beziehungsweise in keinster Weise gewürdigt. Es geht weniger um Geld, vielmehr um Anerkennung.


    Gibt es denn jemanden, der in der gleichen Situation ist, also A12 + AZ in Bayern?


    Danke nochmals für eure Antworten.

  • Normalfall in der SEK.I oder an Grundschulen..

    Das stimmt einerseits und andererseits ist aber an Gymnasien in allen anderen Bundesländern (noch!) die Möglichkeit gegeben, wenigstens einen minimalen Karriereschritt noch unternehmen zu können, wenn auch in höchst unterschiedlichem Umfang. In Thüringen kam die Abschaffung tatsächlich genau zeitgleich mit "A13 für alle", d.h. dort erfolgte tatsächlich die Anhebung der Besoldung zulasten einer anderen Gruppe...letztlich ein fatales Signal an alle. Sinnvoller wäre es gewesen, über mehr Möglichkeiten zur (auch finanziellen) Wertschätzung guter Leistung an allen Schulformen nachzudenken.

  • Das stimmt einerseits und andererseits ist aber an Gymnasien in allen anderen Bundesländern (noch!) die Möglichkeit gegeben, wenigstens einen minimalen Karriereschritt noch unternehmen zu können, wenn auch in höchst unterschiedlichem Umfang. In Thüringen kam die Abschaffung tatsächlich genau zeitgleich mit "A13 für alle", d.h. dort erfolgte tatsächlich die Anhebung der Besoldung zulasten einer anderen Gruppe...letztlich ein fatales Signal an alle. Sinnvoller wäre es gewesen, über mehr Möglichkeiten zur (auch finanziellen) Wertschätzung guter Leistung an allen Schulformen nachzudenken.

    Die Hochstufung ist am Ende auch nur ein Taschenspielerstrick um sich vor der Anhebung der Besoldung im Ganzen zu drücken. Wenn es wie in Thüringen läuft ist es sogar eine Nullnummer. Die Früchte davon wird man später ernten dürfen :(

  • Die Hochstufung ist am Ende auch nur ein Taschenspielerstrick um sich vor der Anhebung der Besoldung im Ganzen zu drücken. Wenn es wie in Thüringen läuft ist es sogar eine Nullnummer. Die Früchte davon wird man später ernten dürfen :(

    Das sehe ich auch so und wird letztlich über zu geringe oder ausbleibende Besoldungsanpassungen aller Gruppen gegenkompensiert.

  • Caro07 wissen möglicherweise mehr dazu.

    Ich weiß leider auch nicht mehr dazu. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass schon funktionslose Beförderte in nächster Zukunft weiter befördert werden. Das ist auch eine Geldfrage. Da sind die Lehrerverbände gefragt, ob sie an dem Thema weiter dranbleiben wollen. In der Vergangenheit wurden neben der Beurteilung besondere Leistungen und Herausforderungen auch mit Prämien gewürdigt, doch da war nicht viel Geld dafür da und es traf meistens sehr wenige im Kollegium pro Schuljahr.

  • Das sehe ich auch so und wird letztlich über zu geringe oder ausbleibende Besoldungsanpassungen aller Gruppen gegenkompensiert.

    In 30 Jahren gibt es "A16 für alle"

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    Sinnvoller wäre es gewesen, über mehr Möglichkeiten zur (auch finanziellen) Wertschätzung guter Leistung an allen Schulformen nachzudenken.

    Aber als zweiten zusätzlichen Schritt nach der berechtigten Anhebung.

  • Es geht weniger um Geld, vielmehr um Anerkennung.

    Bist du dir da sicher? Ich meine, nehmen wir mal an, du bekommst für deine Leistungen, die ursprünglich zur Zulage geführt haben, jetzt als Ersatz eine formschöne Urkunde, unterschrieben von Söder persönlich, mit ein paar persönlichen, handschriftlichen Dankesworten des Ministerpräsidenten, die deine individuellen Leistungen wertschätzen. Ist es dann für dich okay, dass du ebenso bezahlt wirst, wie die anderen Lehrkräfte, die vorher nicht höhergestuft waren? Ich meine, die Anerkennung hättest du ja dann auf anderem Weg bekommen, sogar aus höchstem Munde.

    Ich bin der Meinung, dass es natürlich um Geld geht. Worum denn sonst. Und das ist ja auch völlig ok.

  • Ich bin der Meinung, dass es natürlich um Geld geht. Worum denn sonst. Und das ist ja auch völlig ok.

    Selbstverständlich, das ist doch die Anerkennung. Wie dabei meine Amtsbezeichnung ist, interessiert mich nicht. Wenn ich als Studientrottel mehr netto hätte, bring it on.

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