• N'Abend allerseits,


    da ich gerade an meiner ersten Klausur rumwurschtele und mit Schmerzen die Noten drunterschreibe, wüsst ich doch gern mal, wie bei euch die Schnitte so aussehen... ich komm auf irgendwas um 3,3 , keine 1, ziemlich viele 3en, eine 5. Ist das normal?


    w.


    Nach Hermines Nachfrage (ich Schussel):
    Gymnasium, 11. Klasse, Englisch

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

    Einmal editiert, zuletzt von wolkenstein ()

  • Hallo Wolkenstein,


    hört sich doch gut an! Wo ist dein Problem?? Weil Du keine Eins vergeben konntest?? In der Oberstufe gehört es zum Alltagsgeschäft, dass man den Schülern durch Noten signalisiert, wo sein eigener Anspruch ist. Wenn Du zu gute Noten in der 11 gibst, kann es in der 12 Probleme geben. Vor allen Dingen dann, wenn Schüler, die sich in der 11 ausruhen konnten, weil ihnen eine Drei reicht, auf einmal Leistungskursniveau bewerkstelligen müssen.


    Gruß von der Sonne ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Wolkenstein,
    jetzt kann ich auch drauf antworten :D , also, ich hab zwar keine Erfahrung mit E-Klausuren, aber in F wäre ich froh um so einen Schnitt! (zwischen 3,5 und 3,9 ist an der Tagesordnung...)
    Wobei ne Eins in der 11 in F auch ne Meisterleistung wäre- hab mir aber sagen lassen, dass sei in Englisch ähnlich... gibt es eigentlich keine Zweien? Oft ist es doch so, dass man zwischen Zwei und Drei schwankt und dann doch lieber strenger ist...
    und eine Fünf in einer Fremdsprache find ich eher wenig, das sind dann meistens die Kandidaten von wegen "Englisch leg ich doch nächstes Jahr eh ab..."
    Aufbauende Grüße, Hermine

  • Auch ich kann nur sagen, dass der Notendurchschnitt mit meinen übereinstimmt, ich hatte eine eins bei der letzten Arbeit, aber ansonsten war es ähnlich.


    schnuppe

    • Offizieller Beitrag

    Hi Wolkenstein:
    absolut normaler Schnitt. Für'n GK ist eine 5 sogar sehr wenig - bei uns haut der Fehlerindex immer gleich mindestens 3-6 Leute ins Minus.
    Aber ich erinnere mich nur zu gut, dass ich im Ref. solche Schnitte auch nur ungern gesehen habe und sie mir ganz furchtbar schlecht vorkamen - vor allem: ICH kam mir wie ein böser, strenger Korinthenk**er vor.


    Mach dir nicht den allzugroßen Kopf: Gib den Schülern ein paar liebe und ein paar ermahnende Worte und ganz viel Verbesserungstipps an die Hand, geh geduldig alle Fragen zu der Klausur mit ihnen durch und vielleicht hilft auch noch ein (bei meinen sehr beliebtes) "spot the mistake" mit den typischsten Fehlern, die dann zusammen verbessert und die Regel dazu gefunden wird.


    Du machst das schon richtig so - in der 12 ist tatsächlich keinem gedient, wenn er vorher in Watte gepackt war!


    Lieber Gruß


    Heike

  • Hi Ho Wolkenstein,
    dein Schnitt entspricht so ziemlich meinen Ergebnissen in Geschi aus meiner 11. Aber da haben mir auch einige gesagt, dass sie mit der 4 völlig zufrieden sind, und keinen Handschlag zuviel gemacht.... ich konnt's ja verstehen, habe selbst in der 11 nix getan, da es ja nur um die goldene Ananas ging.


    Problematischer finde ich bei Klassenarbeiten, wenn sie stark von der Normalverteilung abweichen. Ich hab letztes Jahr eine Arbeit genehmigen lassen müssen, weil zuviele Leute unterm Strich (keine ausreichende Leistung) waren. Zugleich hatte ich 6 Einser... die übrigen verteilten sich gleichmäßig. Meine Direktorin fand's nicht schlimm und las daraus, dass ja alle die Möglichkeit gehabt hätten, erfolgreich zu lernen, sonst gäbe es ja keine Einser... Ich hab es dann mit mehr Binnendifferenzierung und gegenseitigem Helfen versucht, was die Schwächeren motivierte, aber die Kluft nicht spürbar verkleinerte. Erst durch den sich aufbauenden Notendruck am Schuljahrsende verbesserten sich einige noch.


    Grüße,
    JJ

  • Danke, das beruhigt mich schon mal. Darf ich gleich noch 'ne Runde hinterherjammern? Obwohl ja als gefühlskalt verschrien, mach ich mich im Moment wahnsinnig wegen den ersten Klausuren/ Klassenarbeiten, die ich stelle. Ich verbringe Stunden um Stunden damit, das perfekte Beispiel/ die perfekte Aufgabe zu suchen, die genau dem entspricht, was wir im Unterricht vorbereitet haben, und steh am Ende doch mit irgendwas da, mit dem ich mich Mau fühle. Im Grunde warte ich im Moment beständig darauf, dass mir der Himmel auf den Kopf fällt, sprich, ich von irgendwem am Elternsprechtag nächste Woche mal so richtig zur Sau gemacht werde. Nein, ich hab noch keine Klagen gekriegt - drehe mich aber sorgenvoll um meine Bedenken wie ein kleines Kreiselchen, weil mich meine SuS bestimmt alle hassen und nix lernen und sich nur nicht traun, was zu sagen. Gut, es mag dran liegen, dass ich gerade versuche, mit dem Rauchen aufzuhören. Trotzdem - diese Irrsinns- Verantwortung, für das Lebensglück all meiner kleinen Hasen persönlich verantwortlich zu sein (ich weiß, nein, nein - aber irgendwie doch), treibt mich in den nervlichen Ruin. Ist das Blödsinn? Wird das irgendwann besser? Oder soll ich mich gefälligst mehr anstrengen, bis ich all diese nagenden Zweifel hinter mir lassen kann? Aber auch wenn ich jeden Abend nur bis 10 sitze, weil ich dann endgültig abdrehe - mehr geht nicht. Sag doch mal einer was...


    Tatsächlich verzweifelt,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Wolkensteinchen,
    wollen wir uns eine Packung Taschentücher teilen? Obwohl schon "fertig" (zur Zeit eher fix und fertig), plagen mich solche Zweifel auch immer noch.
    Und heute kam es besonders dick, nachdem ich bei meinen Kleinen eine Klausur mit einem 2,8 Durchschnitt (kein Einser, aber auch keine Fünfer und Sechser) , also gar nicht schlecht rausgegeben habe, und einer meiner Viererkandidaten, der mich auch noch besonders gern mag, und sonst obercool ist, mit Tränen in den Augen in die Pause gestürzt ist... :(
    Aber um auch etwas Trost zu spenden: Am Elternsprechtag wird dich ganz sicher keiner zur Sau machen (wenn das bei mir damals der Fall gewesen wäre, hätte mich mein Seminarlehrer ganz sicher schon davor gelyncht...)
    Du bist nicht für das Glück deiner Hasis verantwortlich, das sind sie schon selbst! Du kannst nur versuchen, einen Schubs in die richtige Richtung zu geben und ich bin mir sicher, das tust du!
    Meiner Ansicht nach hilfst du den SuS viel mehr, wenn du auch mal alle Fünfe gerade sein lässt und schon um acht oder neun aufhörst- dann haben die Süßen auch eine entspanntere Lehrerin und vieles wird dir auch wirklich einfacher von der Hand gehen.
    Hermine, die für heute Schluss macht (oder es sich zumindest vornimmt ;) ), obwohl da noch 23 Klausuren auf ihrem Schreibtisch sind, die alle noch eine Bemerkung haben wollen...

    • Offizieller Beitrag

    Wolkensteinchen,
    hör auf Hermine, die hat recht. An einer noch so gut gewählten Aufgabe wird Verderb und Erforlg deiner Schüler nicht liegen - sondern an ihnen selbst. Und allein schon, dass du dir soviele Gedanken machst, zeigt, dass du da keinen Schrott produzierst - das geht gar nicht mit so viel Herzblut.


    Trotzdem kann ich dich beruhigen: es wird besser. Das Gefühl für die Angemessenheit von Arbeiten kommt relativ schnell und du wirst feststellen, dass es die perfekte Aufgabe für alle eh nicht gibt: was aber nicht an der Aufgabe liegt, sondern daran, dass trotz noch so gutem Unterricht die einen immer besser vorbereitet/begabter sein werden als die anderen. Und der Blick für eine passende Aufgabe schärft sich auch ganz schnell. Oft ist es übrigens der erste Blick - und der zweite, dritte, siebzehnte, vierhundertste verschlimmbessert und verkonfusiert (selbstausgedachtes Wort) die Situation nur noch.
    Hilfreich kann es sein, einfach mal einen Haufen Klausuraufgaben von Kollegen durchzublättern: Was du da finden wirst, wird dein Selbstbewusstsein ungemein stärken!
    Soll ich dir einmal ein paar von meinen mailen?
    Da wirst du auch solche finden, bei denen du dir denkst: "Na das hätt ich ja nach dreizehn Kölsch besser gekonnt!"
    Na und? Meine Schüler haben sie genauso gut / schlecht bewältigt oder ich habe mit lockereren / strengeren Korrekturen nachgebessert: Das Leben ging - mehr oder weniger so harmonisch wie bisher - weiter!


    Du bist gut - ich weiß es.
    Und du weißt's auch.


    Hut ab bzgl. des Rauchens - gib nicht auf!



    Heike

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Eine möglicherweise ketzerische und unangenehme Frage im Zusammenhang mit Notendurchschnitten :rolleyes::
    Inwieweit ist das Abschneiden der Schülerinnen und Schüler bei einer Arbeit auch ein Ergebnis der Unterrichtsqualität? Dieser Aspekt kommt imo oft zu kurz. Ich behaupte mal: Je besser der Unterricht gestaltet ist, je mehr Kanäle bei den Schülern erreicht werden, desto besser werden auch die Ergebnisse sein. Das ängstliche Geschiele auf die Gaußsche "Normalverteilung" finde ich abwegig. Meine Bewertungsmatrizen sind vor der Korrektur fertig; ich passe da nix hinterher an.
    Wenn der Schnitt zu schlecht ist, oder die Arbeit gar unterm Strich, dann hab' ich ein Problem, dann muss ich mich fragen, was falsch gelaufen ist.

  • Hallo Hannes,
    *in deutlich besserer Stimmung nach Klassenarbeit, durchgeschlafener Nacht und mit Nikotinpflaster*


    Gleiche Überlegung, entgegengesetzte Konsequenz: Gerade weil ich der Meinung bin, dass die Arbeiten auch meinen Unterricht reflektieren, lege ich meinen Erwartungshorizont vorher nur vage fest - schließlich kann ich die SuS nicht dafür bestrafen, wenn sie wg. meinem schlechten Unterricht hinter diesen Erwartungen zurückbleiben (das mag auch was mit meiner Unerfahrenheit zu tun haben). Im Moment haben sie erst 3-5 Wochen bei mir Unterricht, d.h., ich kann mir sowieso nur sehr begrenzt auf die Fahne schreiben, was sie leisten - in meinen Fächern (D+E) kann ich ihnen in der Zeit zwar die Ansätze von Gliederung und den ein oder anderen Trick beibringen, aber das meiste baut noch auf dem auf, was sie mitbringen. Und deshalb schau ich erst mal durch, was sie leisten - und dann beginnt die Seelenqual, wie sich das denn zu dem verhält, was sie, mit ihrem Vorwissen, meinem Unterricht, der Aufgabenstellung und der zur Verfügung stehenden Zeit hätten leisten können. Ich kenn sie noch zu wenig, um das vorher wirklich abschätzen zu können. Und hungere auch nicht nach der Gaussschen Nornmalverteilung, sondern versuche, meine Erwartungen an die Realität anzupassen, deshalb die Jammerei. Gerade in meiner 11 rutsche ich manchmal, ohne es zu merken, auf Unilevel (ab oder hoch?) - und wenn ich dann in den Arbeiten merke, dass der Großteil das nicht verstanden hat, schraub ich eben rum (die, die's mitgekriegt haben, kriegen trotzdem ein Bonbon).


    Gespannt auf die 7ner Deutscharbeiten auf meinem Schreibtisch,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Ich versteh' die Problematik. Auf diesem Hintergrund geht's in der Regel nicht ohne Bauchschmerzen ab. Wahrscheinlich würde mir das genauso gehen.
    In meiner Schulform (HS) mit beispielsweise GSW (geschichtlich-soziale Weltkunde=Sparfach) sind die Kenntnisse, die die Schüler in Lernzielkontrollen vorweisen müssen, in der Regel auf meinem unterrichtlichen Mist *gg* gewachsen. Daher rühren meine Einschätzungen.
    Ich wünsche Dir auch und grade in Fragen der Zensierungen weiterhin eine glückliche und gerechte Hand.

  • Hallo,


    habe auch eine 11 (in Franz.) und der letzte Schulaufgabenschnitt war 4,0 (28 SuS, keine 1, 2 mal 2, 6 mal 5, 2 mal 6). Das stört mich aber nicht, denn als ich die Schüler darauf ansprach, sagten sie ziemlich wörtlich "das liegt nicht an ihrem Unterricht, sondern daran, dass wir bisher vier Jahre mehr oder weniger gepennt haben und Französisch jetzt abwählen." Gut, das ist nur zu verständlich, wer hatte denn kein Hassfach in der Schule? (Find das ja auch ganz nett von den Schülern...soviel Selbsteinsicht hat nicht jeder!)
    Ich hab jetzt versucht, ihnen klar zu machen, dass sie sehr wohl dieses Jahr noch wegen Franz durchfallen können und es nach Möglichkeit mit Anstand zu Ende bringen sollen. Nach zwei Monaten Predigten in dieser Richtung scheint das mittlerweile bei einigen angekommen zu sein. In die KS wollen sie dann doch, wenn´s geht. Anders geht es scheinbar nicht. Die 11 ist nun mal eine komische Klasse in dieser Hinsicht (doch was soll´s, bald haben wir ja das achtjährige Gymnasium und dann hat die 10 diese Funktion...)
    Grüße
    oberfrangn (zum Zyniker mutierend)

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