Tödlicher Schwimmunfall ist fahrlässige Tötung- wie bewertet ihr das Urteil?

  • Ähm, wie kommst du darauf, dass es danach nicht geht? Natürlich werden Leute mit Beziehungen oder die dem Verein Geld geben in vielen Vereinen vorgezogen.

    Muss ja auch so sein, denn irgendwie müssen die Vereine ja überleben.

    Hier sind es in der Regel nicht die Vereine, die die Schwimmkurse anbieten, sondern kommerzielle Anbieter und Schwimmschulen.

  • Ähm, wie kommst du darauf, dass es danach nicht geht? Natürlich werden Leute mit Beziehungen oder die dem Verein Geld geben in vielen Vereinen vorgezogen.

    Muss ja auch so sein, denn irgendwie müssen die Vereine ja überleben.

    Das ist überhaupt nicht "natürlich" und das muss auch nicht so sein. Vielleicht geht's mal weniger absolut.


    Ist aber auch egal, mehr Angebote wären in jedem Falle schön, auch, um die Schulen zu entlasten.

  • Ist es überhaupt möglich, in einem Verein einfach einen einzelnen Kurs zu buchen? Ich hab Schwimmen damals bei der DLRG gelernt, aber dafür wurde ich halt auch im Verein angemeldet. Meine Freundinnen auch. Und wir sind dann auch mindestens über die Grundschulzeit alle regelmäßig 1-2x wöchentlich schwimmen gewesen. Wenn Vereine zu reinen "Einmaldienstleistern" verkommen, ist das ja irgendwie auch schade.


    Meine Eltern sind übrigens grandios daran gescheitert, mir das Schwimmen selbst beizubringen. Es ist schon sinnvoll, manches auszulagern.

  • Ist es überhaupt möglich, in einem Verein einfach einen einzelnen Kurs zu buchen? Ich hab Schwimmen damals bei der DLRG gelernt, aber dafür wurde ich halt auch im Verein angemeldet. Meine Freundinnen auch. Und wir sind dann auch mindestens über die Grundschulzeit alle regelmäßig 1-2x wöchentlich schwimmen gewesen. Wenn Vereine zu reinen "Einmaldienstleistern" verkommen, ist das ja irgendwie auch schade.

    Hier in der Stadt ist das bei einem Sportverein möglich, der eine eigene kleine Schwimmhalle hat. Dort kann man auch als Nicht-Vereinsmitglied schwimmen gehen. Dass dadurch dieser Verein zu einem "Einmaldienstleister verkommen" würde, sehe ich nicht.

    Hier sind es in der Regel nicht die Vereine, die die Schwimmkurse anbieten, sondern kommerzielle Anbieter und Schwimmschulen.

    Hier werden neben dem o. g. Verein auch in zwei der städtischen Hallenbäder Schwimmkurse angeboten (organisiert von der Stadt und der DLRG) sowie von drei oder vier kleinen Schwimmschulen. Die Angebote sind aber leider wohl nicht ausreichend; laut eines Zeitungsartikels vom letzten Jahr sind die Wartelisten lang.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ist es überhaupt möglich, in einem Verein einfach einen einzelnen Kurs zu buchen?

    Ja natürlich.


    Wenn Vereine zu reinen "Einmaldienstleistern" verkommen, ist das ja irgendwie auch schade.

    Wie kommst du denn darauf, aber du hast dieses ewige "geht nur in den Verein zum Abzeichen machen und kommt dann einfach nicht mehr" erst später, da nervt es ja schon.

    Aber bei den Seepferdchen oder Freischwimmern ersparen wir uns das.
    Außerdem finanzieren eben viele Vereine damit andere Dinge und ersparen so höhere Beiträge z.B. oder ähnliches.

  • und akzeptieren in Folge dann, dass die heutige Nichtschwimmer-Kinder im Erwachsenenalter ertrinken, weil sie ungewollt ins Wasser fallen?

    Schwimmen kann man auch als Jugendlicher/Erwachsener noch lernen. Habe ich auch, weil meine Mutter nicht schwimmen konnte und die Grundschule keinen Schwimmunterricht für Nichtschwimmer leisten konnte.

    Zitat

    Ich denke, dass wir als Gesellschaft den Preis „ein totes Kind, dafür können 5 Mio. schwimmen“ zahlen sollten, weil ansonsten die Todeszahlen im Erwachsenenalter noch viel größer sein werden, weil dann doch mal einzelne Personen ins Wasser fallen.

    Das sagt sich natürlich leicht daher, wenn man selbst keine Verantwortung für Nichtschwimmer im Schwimmunterricht übernehmen muss. Als Lehrkraft würde ich mir den Schuh nicht anziehen. Ein Nichtschwimmer, der es nicht schafft, ruhig am Beckenrand zu sitzen solange er nicht dran ist, bleibt in der Schule und fertig.

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    • Offizieller Beitrag

    Womit du auch noch ein zusätzliche Aufsichtsperson für die Kinder brauchst.

    mmm... wir wollen es nicht übertreiben, der unruhige Nichtschwimmer kann in die Parallelklasse oder in irgendeine andere Klasse gehen und dort Arbeitsblätter zu Regeln im Schwimmbad oder in der Sportgemeinschaft erarbeiten.

  • mmm... wir wollen es nicht übertreiben, der unruhige Nichtschwimmer kann in die Parallelklasse oder in irgendeine andere Klasse gehen und dort Arbeitsblätter zu Regeln im Schwimmbad oder in der Sportgemeinschaft erarbeiten.

    Wenn das der Einzelfall wäre, es ist aber eher der Regelfall, du wirst also eine größere Gruppe haben, bei uns gehen die Parallelklassen ja gemeinsam, also nein, die müssen auch beaufsichtigt werden und somit brauchst du wieder eine Kraft mehr.

  • Wenn das der Einzelfall wäre, es ist aber eher der Regelfall, du wirst also eine größere Gruppe haben, bei uns gehen die Parallelklassen ja gemeinsam, also nein, die müssen auch beaufsichtigt werden und somit brauchst du wieder eine Kraft mehr.

    Klingt so als wäre Schwimmen unter vernünftigen Bedingungen einfach nicht möglich bei euch Susannea oder gibt es auch etwas Konstruktives, was dir einfällt zu Verbesserungsansätzen außer „geht nicht, also muss es gemacht werden wie bisher“?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Klingt so als wäre Schwimmen unter vernünftigen Bedingungen einfach nicht möglich bei euch Susannea oder gibt es auch etwas Konstruktives, was dir einfällt zu Verbesserungsansätzen außer „geht nicht, also muss es gemacht werden wie bisher“?

    Wieso, ich sage, man braucht einfach mehr Personal und das das nicht geht, sage ja nicht ich, sondern in der Regel das Land!
    Unsere größte Gruppe mit 2 Personen als Lehrkräfte sind aktuell 16 Kinder.

  • „geht nicht, also muss es gemacht werden wie bisher“?

    Es geht immer alles nicht, bis man es einfach macht. In NRW haben die Kolleginnen jahr(zehnt)elang auf die Erstattung der Reisekosten verzichtet, weil es so auf dem Formular stand (und sie den Passus nicht gestrichen haben). Dann hat eine Kollegin geklagt und das ganze Kartenhaus ist zusammengebrochen. Und auf einmal hat das Ministerium im Keller Geld für Klassenfahrten gefunden.


    So lange Lehrerinnen mit einem zu geringen Betreuungsschlüssel ins Bad gehen, muss das Land sich keinen Kopp machen. Wenn sie das nicht machten, passierte etwas. Tatsächlich dürfte es doch niemandem egal sein, wenn eine Schülerin ertrinkt. Das allein müsste doch reichen, um Sicherheit an erste Stelle zu stellen. Wem das nicht reicht, sollte sich (um mal auf den Ausgangspunkt des Thread zurückzukommen) vergegenwärtigen, dass man eben auch noch (straf)-rechtlich das Nachsehen hat, wenn etwas passiert.


    Ich bin Trainerin für eine, sagen wir, nicht ganz risikofreie Sportart. Laut Erlass „Sicherheit im Schulsport“ für NRW reichte sogar eine geringere Qualifikation als das, um an der Schule das gleiche zu machen wie im Verein. Das ergibt keinen Sinn, die physikalischen Gesetze sind ja nicht anders. Der Betreuungsschlüssel ist auch ein anderer. Ich dürfte anderthalb mal so viel Schülerinnen ausbilden und beaufsichtigen, wie der Fachverband vorsieht. Äh, nö. In meiner AG gab es immer nur so viel Plätze, wie ich nach Fachverbandssicht hätte haben dürfen. Was soll der Quatsch. Ich kann doch nicht auf einmal um die Ecke kucken, nur weil das eine schulische Veranstaltung ist.


    Auch in den vereinseigenen Jugendgruppen steht Sicherheit an erster Stelle. Es gibt keinen Kompromiss zwischen richtig und falsch.


    Zum Thema: Man sollte schwimmen können. Schwimmunterricht gehört in die Schulen. Aber wenn die Dienstherrin nicht für genug Personal sorgt, kann das nicht stattfinden. Wie absurd ist das denn? Die Kinder sollen Schwimmunterricht bekommen, damit die nicht ertrinken, und dann ertrinken sie während dieses Unterrichts, weil mal wieder an den Schulen gespart wurde.

  • Schwimmen kann man auch als Jugendlicher/Erwachsener noch lernen. Habe ich auch, weil meine Mutter nicht schwimmen konnte und die Grundschule keinen Schwimmunterricht für Nichtschwimmer leisten konnte.

    Das sagt sich natürlich leicht daher, wenn man selbst keine Verantwortung für Nichtschwimmer im Schwimmunterricht übernehmen muss. Als Lehrkraft würde ich mir den Schuh nicht anziehen. Ein Nichtschwimmer, der es nicht schafft, ruhig am Beckenrand zu sitzen solange er nicht dran ist, bleibt in der Schule und fertig.

    Auch im Sportunterricht kann etwas passieren. Naturwissenschaften. Werken. Aber das kann man alles noch als Erwachsener lernen. Also machen wir die Schule am besten einfach dicht. Sollen die Eltern das alles machen oder halt als Erwachsene lernen...

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