Tödlicher Schwimmunfall ist fahrlässige Tötung- wie bewertet ihr das Urteil?

  • Ich sehe also kein grösseres Problem. "Es können immer weniger Kinder schwimmen" scheint mir schlichtweg ausgedachter Quatsch zu sein.

    Es können immer weniger Leute schwimmen, nur bewegen sich auch immer weniger draußen, stattdessen hängen sie vorm Computer/Smartphone, deswegen passiert weniger.


    Ob jetzt das eine Kind, das sich nicht benimmt, dann halt nicht schwimmen kann, ist da ziemlich wurscht. Sollen die Eltern halt dafür sorgen, dass es nicht ins Wasser geht.

    Wenn das „Kind“ dann 40 ist, sollen die „Eltern“ mit 70 darauf aufpassen, dass es nicht ins Wasser geht.

    Ich hatte mal bei einer Kanu-Tour so einen 40jährigen Nichtschwimmer-Papa mit im Boot, der sich vor Frau und Kind nicht die Blöße geben wollte. Der hat trotz Schwimmweste dauernd Panik geschoben, aber es sollte ja nicht auffallen.


    Also das aus irgendeinem Grund unbeabsichtigt einer ins Wasser fällt (und dann eben ertrinkt), kommt bei 5 Mio. Menschen durchaus vor. Denk einfach an die Wahrschlichkeitsrechnung und das Gesetz der großen Zahlen. Irgendeinen (oder mehrere) wird es treffen, das ist sicher.

  • Es können immer weniger Leute schwimmen

    Ne, das ist ausgedachter Quatsch. Die DLRG stellt freundlicherweise Statistiken zur Verfügung, habe ich einmal verlinkt, jetzt darfste selber suchen.

  • Ok, dann hier die Statistik des DLRG:


    --> https://www.dlrg.de/informiere…presse/schwimmfaehigkeit/


    Zitat daraus: "Die Zahl der Grundschulkinder in Deutschland, die nicht schwimmen können, hat sich verdoppelt. Zu diesem Ergebnis kam eine repräsentative Umfrage von forsa im Jahr 2022. Die Befragung hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) nach zuletzt 2017 erneut in Auftrag gegeben. Damals konnten den Angaben der Eltern zufolge zehn Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen. Nun sind es 20 Prozent."


    Antimon Also erzähl DU hier keinen Quatsch!

  • Ne, das ist ausgedachter Quatsch. Die DLRG stellt freundlicherweise Statistiken zur Verfügung, habe ich einmal verlinkt, jetzt darfste selber suchen.

    Es ist kein ausgedachter Quatsch, aber wie so oft wird über den Elefanten im Raum nicht geredet:

    Nicht alle Kinder können auf einmal weniger oder gar nicht schwimmen, sondern es sind eine Reihe an Kindern neu in das System gekommen, und viele von denen können nicht schwimmen, vornehmlich aus Syrien, Afghanistan und anderen arabischen Staaten, weil das dort gar nicht üblich ist.

    Statistisch sind die gar keine so riesig große Gruppe, aber betroffene Schulen stellen sie durchaus vor Probleme. Auch wir haben die Nichtschwimmerkurse für Kinder im Jahrgang 6 oder 8 vor zehn Jahren nicht anbieten müssen.

  • Oder so, ja. Dass plötzlich mehr Leute ertrinken würden, gibt keine Statistik her, habe ich verlinkt. Und über 40jährige, denen Mutti den Hintern abwischen muss, schreibe ich jetzt sicher nicht weiter.

  • Also in Deutschland ist das eher kein Quatsch. Wenn man mit Sportlehrern spricht, dann ist die Zahl der Kinder die nicht schwimmen können im fünften Schuljahr eklatant gestiegen. Das die dennoch nicht ertrinken liegt schlichtweg daran, dass das Freizeitverhalten unserer Jugendlichen ein gänzlich anderes geworden ist. Man trifft sich seltener um schwimmen zu gehen. Und wenn doch , dann meist im Schwimmbad wo man meist rechtzeitig gerettet wird. Selbst wenn es zum Ertrinken kommt, sind die meisten Wiederbelebungen im Schwimmbadbereich erfolgreich. War ja auch bei den beiden Lehrerinnen so. Das Kind war aufgrund unglücklicher Entwicklungen erst später im Krankenhaus gestorben.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Und wenn man mit Mathelehrern spricht, sind alle zu dumm zum Dreisatzrechnen.

  • Und wenn man mit Mathelehrern spricht, sind alle zu dumm zum Dreisatzrechnen.

    Zu dumm sind die allermeiste eher nicht. Es bleibt die Frage, warum gerade diese Rechentechnik und Prozentrechnen so wenig beherrscht werden.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Hab meine Klasse gefragt: ⅔ können nicht schwimmen 😯

    Ich habe schon einen eintägigen Ausflug stornieren müssen, weil die Schüler nicht fahrradfahren konnten. Dabei hatten wir extra schon einen Fahrradverleih an der Hand für die, die kein Rad hatten.

  • Dann lernt es nicht Schwimmen. Vom Nichtlernen stirbt es nicht, es darf nur einfach nicht ins Wasser. Das ist betrüblich aber ganz sicher nicht auf der gleichen Stufe wie Lesen/Schreiben/Rechnen. Ich kann ja auch nicht gewährleisten,

    … Ich kann auch nicht gewährleisten, dass alle Kinder Lesen/Schreiben/Rechnen lernen, bei allen Bemühungen.

    Und nein, ich ziehe es mir nicht an, ich weiß, was ich unternommen habe, damit es noch Fortschritte gibt.


    Auch bin ich dafür, bestimmte Kinder auszuschließen. Aber das braucht offiziell eine Klassenkonferenz auf Grund von Vorfällen. Bei der ersten Stunde sind dann möglicherweise alle dabei.


    Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Kinder längere Zeit brav auf der Bank sitzen, während andere einzeln schwimmen. Das ist schon in der Klasse schwierig, wenn man die Aufmerksamkeit teilt.

    Ich bleibe dabei: wenn die Bedingungen nicht stimmen, gibt es für alle keinen Schwimmunterricht.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Das die dennoch nicht ertrinken liegt schlichtweg daran, dass das Freizeitverhalten unserer Jugendlichen ein gänzlich anderes geworden ist. Man trifft sich seltener um schwimmen zu gehen.

    Meine Stadt hat seit ein paar Sommer eine "Sommerschwimmbadkarte", jede*r Schüler*in der Stadt kann sich eine Karte für 10 Euro holen. Jetzt weiß ich nicht mehr, ob 10 Euro 10 mal Eintritt oder 10 Euro ganzer Sommer (ich glaube "ganzer Sommer", bin aber unsicher).
    Die Zahlen im Schüleralter sind seit Einführung dieser Karte kaum gestiegen.
    Wenn ich nach dem Sommer in meinen Klassen frage, was sie im Sommer gemacht haben (und zum Teil mit "Ankreuzsätzen" / Sprachanlässen, komme ich auf 1-2 Kinder in der Klasse, die mal im Schwimmbad waren, und es sind in der Regel - oh was eine Überraschung - zur Hälfte welche, die eh im Schwimmverein sind. Die anderen hatten "keine Zeit", "mögen es nicht", usw..
    Beliebte Aktivitäten nach 6 Wochen Sommerferien: gechillt, Netflix, einmal grillen mit der Großfamilie, gechattet, Videospiele, usw.. Viele dieser Aktivitäten MIT Mitschüler*innen, aber virtuell... (also Netflix jede*r bei sich, aber dabei gechattet, Videospiele jeder bei sich, ...).
    Liegt vielleicht / sicher an meiner Schülerschaft aber ich kann sagen: Selbst in den Sommern, wo ich 3-4mal die Woche im Freibad war (ist ein paar Jahre her :( ), kann ich an einer Hand abzählen, dass ich einen Schüler gesehen hätte.

  • Naja, und meine Schüler gehen nicht mal auf den Spielplatz bzw deren Eltern. Wir haben Schüler, die können nicht mal Treppen steigen, weil sie es nie geübt haben. Oder - wie oben bereits berichtet - rückwärts oder seitwärts laufen.

  • Meine Güte. Ich hatte auch schon Schüler*innen auf einer Bildungsreise dabei, die nicht Fahrradfahren konnten. Mit 18. Wie Moebius weiter oben schrieb und wie ich bereits selbst schrieb: Natürlich korreliert das mit einem entsprechenden kulturellen Hintergrund. Das ist die Realität. Dieser Personenkreis geht aber auch freiwillig überhaupt nicht ins Wasser, also keine Sorge. Ich meine, ja, kann sein, dass es sinnvoll ist im Rahmen des Schulunterrichts aufzuzeigen, was bei uns so "Kultur" ist. Man bewegt sich halt. Dafür gibt es den Schulsport, das ist bei uns sogar das einzige Schulfach, das per Bundseverfassung legitimiert ist (wie bei euch absurderweise Religion). Ich weiss nicht, ob wir das Fass jetzt unbedingt aufmachen wollen. Es geht eigentlich darum, dass Störenfriede bei solchen Tätigkeiten ausgeschlossen werden sollten, weil ansonsten die ganze Gruppe gefährdet ist. Darum finde ich das hier:


    Ich bleibe dabei: wenn die Bedingungen nicht stimmen, gibt es für alle keinen Schwimmunterricht.

    ... absolut nicht. Wieso solltest du die ganze Gruppe nach Hause schicken oder den Unterricht abbrechen, weil ein einzelnes Kind sich nicht benehmen kann?

Werbung