Tödlicher Schwimmunfall ist fahrlässige Tötung- wie bewertet ihr das Urteil?

  • Hier sind die Schwimmbäder im Sommer übervoll, ich habe keine Änderung in den letzten Jahren festgestellt. Wenn man in Ruhe schwimmen will, kann man nur in den Randzeiten dorthin gehen (früh morgens oder spät abends). Vielleicht sind die älteren Jugendlichen weniger vertreten. Wir haben aber auch noch andere Möglichkeiten: (ehemalige) Baggerseen, natürliche Seen, künstliche Seen. Da scheint auch ordentlich etwas los zu sein. Es ist allerdings die Frage, ob da wirklich geschwommen oder nur gechillt wird.

    In den letzten Jahren las man manchmal von Ertrunkenen. Es waren meistens erwachsene Flüchtlinge, die nicht schwimmen konnten. Da fragt man sich, warum sie die Gefahr unterschätzt haben, denn die Seen, wo das passierte, sind tief und fallen ab. Warnschilder gibt es.

  • weil ein einzelnes Kind sich nicht benehmen kann

    Weil ich nicht von einzelnen ausgehen kann,

    meine Klassen sind anders zusammengesetzt, da gibt es immer mehrere, dich nicht zuhören, nicht verstehen, sich nicht an Regeln halten, Aufmerksamkeit auf sich ziehen … und einiges mehr, eben eine große Bandbreite.


    In BW heißt es, eine Lehrkraft soll es im Schwimmbad allein meistern. Das halte ich nicht für angemessen.

  • In BW heißt es, eine Lehrkraft soll es im Schwimmbad allein meistern.

    Zum wiederholten Mal: Nein, das heisst es nicht, dass sie das "soll". Und es schrieben mehrere Lehrpersonen aus BW, dass sie es nicht anders kennen als dass die Gruppen von mindestens 2 Lehrpersonen begleitet werden.

  • Genau, das frage ich mich auch.

    Ich bin weiterhin der Meinung, dass es zwar natürlich die Verantwortung der Lehrperson ist, den Schwimmunterricht gefahrenfrei (oder so gefahrenarm wie nur irgendwie möglich) zu gestalten, dass es aber trotzdem dringend enger gesteckte Rahmenbedingungen braucht, damit sich nicht jede einzelne Lehrkraft mit ihrer Schulleitung auseinandersetzen muss.

    Es sollte klar sein, dass der Betreuungsschlüssel beim Schulschwimmen enger sein muss als im normalen Unterricht, und da sollte man als Lehrkraft nicht erst remonstrieren müssen, um das zu erreichen. Warum wohl bilden Schwimmschulen kleine Gruppen?

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Ich habe mehrfach gefragt, woher die Stunden kommen.

    Wüsste ich weiterhin gern.

    Wir haben letzte Woche die aktuelle Personalplanungs-Datei vom Schulamt bekommen.


    Da ist zumindest fürs Schwimmen eine Doppelbesetzung vom Schulamt explizit bei der Berechnung der minimal benötigten Stunden vorgesehen.

  • Wenn ein Kind es nicht schafft, auf Anweisung hin ruhig auf der Bank zu sitzen, während ich eine Kleingruppe im Nichtschwimmerbereich beurteile (in der ersten Stunde schwimmt jeder einzeln vor), dann wird er in der nächsten Stunde leider nicht mit ins Bad kommen können, da er/ sie in der Schule verbleibt, aus Sicherheitsgründen.

    ...

    Der Vorschlag ist schon kommentiert worden: Wenn du die Aufmerksamkeit von den Kindern im Becken ablässt, um dich um Disziplin auf der Bank zu kümmern, kreierst du ggf. eine gefährlichere Situation, als wenn du alle im Becken im Blick hast.


    Die Disziplin muss freilich sowieso besonders sicher gegeben sein, was wir ja im vorliegenden Fall ebenfalls nicht beurteilen können.

  • ...

    In den letzten Jahren las man manchmal von Ertrunkenen. Es waren meistens erwachsene Flüchtlinge, die nicht schwimmen konnten. Da fragt man sich, warum sie die Gefahr unterschätzt haben, denn die Seen, wo das passierte, sind tief und fallen ab. Warnschilder gibt es.

    Ich vermute, weil sie nicht über die Gefahren aufgeklärt sind. Wer nicht schwimmen kann, geht im Meer automatisch nicht tief rein, unterschätzt aber den Badesee.

    Außerdem ist Ertrinken ein leiser Tod, Abrutschen geht schnell.

  • Außerdem ist Ertrinken ein leiser Tod, Abrutschen geht schnell.

    Ich frage mich auch, ob die Ertrunkenen wirklich absichtlich ins Wasser gegangen sind?

    Oder sind sie vielleicht mit dem Fahrrad bzw. Auto von der Straße abgekommen, im Fluss bzw. See gelandet und dort dann ertrunken?

    Gruppendruck, weil die Anderen ins Wasser gehen?


    Ich denke, dass auf diese Art und Weise mehr sterben als im Schwimmunterricht, wie bereits oben erwähnt: 1 Toter auf 5 Mio. Schwimmschüler. Daher denke ich, dass man etwaige Todesfälle im Rahmen des allgemeinen Lebensrisikos als Gesellschaft akzeptieren sollte.

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