Winterblume : Adoptionen sollten niedrigschwelliger und gesellschaftlich weniger tabuisiert als jetzt möglich sein, sodass ein Kind, das in Konstellationen geboren wird, in der suboptimale Ausgangsparameter herrschen wie es bei deinem Vater der Fall war, dennoch die Möglichkeit hat, in einer Familie aufzuwachsen, in der es Liebe und Wärme erhält.
Ja, eine Überarbeitung einiger Adoptionsregelungen fände ich auch gut und sinnvoll. Es gibt so viele Paare, die gerne adoptieren würden, wo es aber an bestimmten Vorgaben des Jugendamtes scheitert. (Natürlich ist eine genaue Prüfung adoptionswilliger Paare sehr wichtig und richtig zum Schutz des Kindes! Ich kenne aber auch Fälle, wo es bei Menschen nicht geklappt hat mit der Adoption, die sicher tolle, liebevolle Eltern geworden wären, aber wegen Punkten, die ich persönlich nicht nachvollziehbar fand, nicht zugelassen wurden).
Mein Vater meinte auch mal zu mir, er hätte sich gewünscht, zur Adoption freigegeben worden zu sein. Wobei man ja selbst, wenn es so gekommen wäre, nicht weiß, ob er dann zwangsläufig eine schönere Kindheit gehabt hätte. Vermutlich in diesem Fall ja, aber nicht alle Adoptivkinder haben Glück mit ihrer Adoptivfamilie, wie CDL schon schrieb.
Trotzdem bleibt ja der Punkt, dass vor einer möglichen Freigabe des Kindes zur Adoption immer noch die Schwangerschaft steht und nicht jede ungewollt schwangere Frau diese aufgrund der massiven körperlichen und seelischen Veränderungen durchmachen möchte. Und auch ein Kind, das man monatelang in sich getragen hat, hinterher wegzugeben, ist sicher auch nicht für jeden vorstellbar. Ich finde es sehr mutig, wenn Frauen diesen Weg gehen! Aber ich denke auch, man darf auf keinen Fall jemanden dazu zwingen und es muss auf jeden Fall eine freiwillige Entscheidung bleiben.