Angenommen, Schwangerschaftsabbrüche wären bis zur letzten Minute legal.
Es gibt mehr als nur schwarz und weiß.
Angenommen, Schwangerschaftsabbrüche wären bis zur letzten Minute legal.
Es gibt mehr als nur schwarz und weiß.
Angenommen, Schwangerschaftsabbrüche wären bis zur letzten Minute legal.
Das ist nicht angenommen. Damit wird alles andere, was du schreibst, auch obsolet.
Man kann auch die Abstimmung von 1997 bezüglich Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe oder nicht hernehmen. Auch da waren nicht alle mit Ja dabei.
Disclaimer: Wobei unklar ist, woran die Nein-Stimmen lagen. Aber bei 138 Nein-Stimmen wird es da schon ein paar geben, die wirklich gegen die Strafbarkeit waren.
Dass Leben, das nicht eigenständig überleben kann, schützenswert ist, zeigt sich in vielen Bereichen unserer Gesellschaft. Wir kümmern uns um Angehörige, die im Alter auf Hilfe angewiesen sind und ohne Unterstützung möglicherweise nicht überleben würden. Wer selbst gepflegt hat, weiß, dass diese Verantwortung die eigene Freiheit ebenso einschränken kann wie die Versorgung eines Kindes.
Was genau hat das eine mit dem anderen zu tun?
Die häufig vertretene Haltung, die ausschließlich aus der Ich-Perspektive argumentiert („mein Leben, mein Körper, meine Freiheit“), ist nachvollziehbar, wirkt aber auch egoistisch und verkürzt. Sie ignoriert die weitreichenden gesellschaftlichen Konsequenzen.
Welche gesellschaftlichen Konsequenzen? Das es weniger ungewollte Kinder gibt? Hmm ist das schlecht?
Angenommen, Schwangerschaftsabbrüche wären bis zur letzten Minute legal. Ist euch bewusst, was das für eine Frau bedeutet, die das Leben in sich spürt – nicht nur den Herzschlag, sondern Bewegungen, Hände und Füße – und dann ohne Beratung eine Abtreibung durchführen lässt?
Gibt es denn eine Zwang dazu? Verstehe ich nicht. Bloß weil etwas straffrei ist, wird es doch kein Automatismus. Ich habe auch nicht das Kiffen angefangen, weils jetzt legal geworden ist.
Zudem könnten solche Regelungen missbraucht werden: Ein Ehepaar könnte so lange abtreiben, bis der ersehnte männliche Nachkomme gezeugt ist. Wollen wir wirklich eine Gesellschaft, in der solche Zustände zur Normalität werden?
Wo genau lebst du denn bzw. wo kommen diese merkwürdigen Fälle her?
Angenommen, Schwangerschaftsabbrüche wären bis zur letzten Minute legal. Ist euch bewusst, was das für eine Frau bedeutet, die das Leben in sich spürt – nicht nur den Herzschlag, sondern Bewegungen, Hände und Füße – und dann ohne Beratung eine Abtreibung durchführen lässt?
Bist du ein Mann oder eine Frau?
Glaubst du, es gäbe massenhaft Abtreibungen eine Woche vor dem Geburtstermin, weil das Babybett noch nicht lieferbar ist? Oder was ist deine Sorge?
Ich sag dir mal, wie das für eine Frau in den ersten Wochen einer Schwangerschaft ist: auslaugend, anstrengend, extrem ermüdend. Sich dabei um Beratungstermine und einen Termin für den Abbruch zu kümmern, ist zusätzlicher Druck und zeitlich eine richtig knappe Kiste. Ich wage sogar zu behaupten, dass es Frauen gibt, die sich vielleicht doch für eine Fortführung entscheiden würden, aber wegen des massiven Drucks unter dem sie stehen, dann einfach schnell alles in die Wege leiten. Sich mal in Ruhe mit der Sache auseinandersetzen ist dann kaum noch möglich, wenn man es zB erst in der 7./8. Woche mitbekommt.
Zudem könnten solche Regelungen missbraucht werden: Ein Ehepaar könnte so lange abtreiben, bis der ersehnte männliche Nachkomme gezeugt ist. Wollen wir wirklich eine Gesellschaft, in der solche Zustände zur Normalität werden?
Du unterschätzt echt, was eine Abtreibung für eine Frau bedeutet und welche psychischen Folgen das hat.
Bist du ein Mann oder eine Frau?
Ein Mann natürlich. So wie alle vehementen Abtreibungsgegner im diesem Forum.
Ein Mann natürlich. So wie alle vehementen Abtreibungsgegner im diesem Forum.
Das denke ich auch, aber ich hab auch schon Frauen mit merkwürdiger Einstellung dazu erlebt.
Disclaimer: Wobei unklar ist, woran die Nein-Stimmen lagen. Aber bei 138 Nein-Stimmen wird es da schon ein paar geben, die wirklich gegen die Strafbarkeit waren.
Wobei das wirklich massiv falsch dargestellt wurde. Allein die Formulierung ist schon schwer. Strafbar war es nämlich damals auch schon, aber eben als Nötigung. Zu sagen, dass die Nein-Stimmer keine Strafbarkeit wollten, ist also zu vereinfacht und dem Diskurs abträglich.
Ein Mann natürlich. So wie alle vehementen Abtreibungsgegner im diesem Forum.
Es gibt sicherlich auch weibliche Gegner, wahrscheinlich meistens religiös motiviert. Allerdings wird das eine Minderheit sein, ob es hier welche gibt glaube ich nicht.
Wo genau lebst du denn bzw. wo kommen diese merkwürdigen Fälle her?
China?
Es gibt sicherlich auch weibliche Gegner, wahrscheinlich meistens religiös motiviert. Allerdings wird das eine Minderheit sein, ob es hier welche gibt glaube ich nicht.
Zumindest ist die Argumentation bei Frauen üblicherweise etwas anders nuanciert bei diesem Thema, selbst wenn sie nicht rein religiös argumentieren. Bei männlichen Argumentationsmustern gegen Abtreibung fällt einerseits auf, dass Spätabtreibungen als angeblicher Normalfall überbetont werden und andererseits, dass echte Empathie mit Frauen die sich für eine Abtreibung entscheiden völlig fehlt, wohingegen selbst Föten in den ersten 12 Schwangerschaftswochen ausnahmslos als „Kinder“ bezeichnet werden, deren Lebensrecht unbeachtet bleibe. Also Empathie für das vom Mann gezeugte ungeborene Kind unbedingt, für die Schwangere nur, wenn sie brav ihre Rolle als Brutkasten ohne Recht am eigenen Körper spielt. Das macht es leicht darüber hinwegzugehen, dass eine Frau dazu zu zwingen eine ungewollte Schwangerschaft auszutragen auch eine Form der Vergewaltigung darstellt, ganz gleich, wie das Kind ursprünglich gezeugt wurde.
Wollen wir wirklich eine Gesellschaft, in der solche Zustände zur Normalität werden?
Ich will vor allem eine Gesellschaft, in der Menschenrechte Normalität sind. Und ja, dazu gehört für mich, dass die Rechte einer bereits lebenden Person mehr zählen als die eines Zellhaufens, bei dem der Lebensstart noch definiert werden muss.
Und tatsächlich: da sich Schwangerschaft und Geburt und die Gesundheit der Schwangeren und Gebärenden und die psychische Verfassung und auch die Versorgung des Säuglings ausschließlich im und am Körper der Frau abspielen ist es ein Thema, bei dem mich die Meinung von Männern nicht interessiert. Du darfst sie natürlich weiterhin äußern, wir sind ja in einer Demokratie, aber ich darf auch sagen, dass ich deine Phantasien für Kokolores halte.
Hast du dir mal die Konsequenzen dieser Aussage durchdacht?
Achja, konsequent gedacht, braucht es keine strafrechtliche Regelung, wenn man sich einig ist, dass es jede Frau selbst entscheiden solle. Demzufolge bräuchte es keine getrennte Diskussion über den §218. Ob deine Äußerung
Natürlich muss es zum Schluss jede Frau selbst entscheiden.
tatsächlich so gemeint war, darf also bezweifelt werden. Womöglich diente dieses Zugeständnis nur dazu, den Pott am Laufen zu halten. Habe ich schon erwähnt, dass ich dich für eine Trollin halte? Außerdem sehe ich auch nicht, dass du eine Lehrerin bist, vielmehr vermute ich, dass deine bevorzugte Suchmaschine dich zu diesem Thema geführt hat und du dich mal angemeldet hast.
Schutze ungeborenen Lebens
ist auch nur eine Floskel von Menschen, die Frauen eben diese Entscheidung nicht zugestehen möchte. Man kann alles mögliche schützen, die Umwelt, Denkmäler, die Leitkultur. Man kann aber auch bei allem danach fragen, wie schützenswert es ist. Das „ungeborene Leben“ klingt total schützenswert. Und das soll es auch. Wenn man sich aber klar macht, dass eine Frau die Entscheidung über ihren Körper zu Gunsten einer Zellsammlung aufgeben soll, ist das nicht nur sachlicher, es klingt auch ganz anders.
Angenommen, Schwangerschaftsabbrüche wären bis zur letzten Minute legal.
Angenommen, der Mond bestünde aus grünem Käse. Könnten wir ihn dann auf der Erde riechen?
Ex falso quod libet Mit solchen Nonsense-Annahmen, lassen sich keine Diskussionen führen. Aus der Tatsache, dass man eine Abtreibung kurz vor der möglichen Geburt für unangemessen hält, kann man nichts darüber schließen, was in den ersten zwölf Wochen angebracht ist.
Und Moral, nur so am Rande, ist für Leute, die nicht selber denken wollen. Für alle anderen gibt es Ethik.
Die häufig vertretene Haltung, die ausschließlich aus der Ich-Perspektive argumentiert („mein Leben, mein Körper, meine Freiheit“), ist nachvollziehbar, wirkt aber auch egoistisch und verkürzt. Sie ignoriert die weitreichenden gesellschaftlichen Konsequenzen.
Ich finde es nicht zwangsläufig egoistisch, wenn frau sich aus guten Gründen sicher ist, keine Schwangerschaft und Kindererziehung leisten zu können und sich dann rechtzeitig dagegen entscheidet. Denn damit erspart sie - wenn man nicht vom Fall einer Adoption in eine liebevolle Familie ausgeht - dem Kind dann das Aufwachsen mit einer Mutter, die es innerlich vielleicht ihr Leben lang ablehnen wird und die daraus resultierenden Folgen.
Wir haben bei uns in der Familie so einen Fall. Mein Vater ist ein uneheliches Kind, geboren in einer Zeit, als das noch als Schande galt und "Klassenunterschiede" es seinen Eltern angeblich unmöglich machten, zu heiraten. Meine Großmutter wurde daraufhin, da eine Abtreibung aus religiösen Gründen nicht in Frage kam, vor der Geburt des Kindes weggeschickt, damit in der Kleinstadt möglichst wenig Leute ihre Situation mitbekommen würden. Jahre später kam sie dann mit Kleinkind zurück und hat einen anderen Mann geheiratet. Meinen Vater hat sie aber ihr Leben lang nicht gut behandelt, sie war überfordert als Mutter und er hatte dadurch eine sehr unschöne Kindheit und leidet bis heute psychisch unter den Folgen. Einiges davon wurde von ihm unbewusst an die nächste Generation weitergegeben (Stichwort generationsübergreifende Traumata). Ich glaube nicht, dass er seine Existenz bereut, aber er hat sehr gelitten unter seinem lieblosen Aufwachsen und dem Gefühl, im Grunde nicht gewollt zu sein. Und ich weiß, dass es einigen Menschen mit ähnlichem Background so geht.
Ich finde es ehrlich gesagt schon eine recht schwierige Überlegung und ich weiss nicht, welchem Gesetz ich eher zustimmen würde. In der Schweiz ist es im Prinzip gleich geregelt wie in Deutschland, nur dass das Gesetz nicht so bösartig formuliert ist. Das allein macht schon was aus. Was meint ihr, sollte es bis zur 12. Woche wirklich ohne Angabe von Gründen möglich sein? Wenn ich mein eigenes Leben überdenke, kann ich mir schon vorstellen, dass man auch als halbwegs intelligenter und vernünftiger Mensch ganz schnell in einer sehr misslichen Lage ist. Aber sollte man dann nicht die Verantwortung übernehmen und sich wenigstens rechtfertigen müssen? Ich weiss es nicht.
Rechtfertigen finde ich nicht. Hat sich je ein Mann bei Ärzten / Pro Familie o.ä. rechtfertigen müssen, weil er ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte? Schlimm genug, dass am Ende die Frau in dieser "misslichen Lage" alleine steckt und jetzt das Theater hat.
Also rechtfertigen nein. Beraten lassen eher.
Ich muss mich beim Kauf der Pille danach ja zum Beispiel auch nicht rechtfertigen. Eine Abtreibung ist natürlich etwas anderes, weil die Schwangerschaft schon eingetreten ist und weil es ein körperlicher Eingriff ist, also eine Beratung macht Sinn.
Winterblume : Adoptionen sollten niedrigschwelliger und gesellschaftlich weniger tabuisiert als jetzt möglich sein, sodass ein Kind, das in Konstellationen geboren wird, in der suboptimale Ausgangsparameter herrschen wie es bei deinem Vater der Fall war, dennoch die Möglichkeit hat, in einer Familie aufzuwachsen, in der es Liebe und Wärme erhält.
Ich finde es nicht zwangsläufig egoistisch, wenn frau sich aus guten Gründen sicher ist, keine Schwangerschaft und Kindererziehung leisten zu können und sich dann rechtzeitig dagegen entscheidet. Denn damit erspart sie - wenn man nicht vom Fall einer Adoption in eine liebevolle Familie ausgeht - dem Kind dann das Aufwachsen mit einer Mutter, die es innerlich vielleicht ihr Leben lang ablehnen wird und die daraus resultierenden Folgen.
Wir haben bei uns in der Familie so einen Fall. Mein Vater ist ein uneheliches Kind, geboren in einer Zeit, als das noch als Schande galt und "Klassenunterschiede" es seinen Eltern angeblich unmöglich machten, zu heiraten. Meine Großmutter wurde daraufhin, da eine Abtreibung aus religiösen Gründen nicht in Frage kam, vor der Geburt des Kindes weggeschickt, damit in der Kleinstadt möglichst wenig Leute ihre Situation mitbekommen würden. Jahre später kam sie dann mit Kleinkind zurück und hat einen anderen Mann geheiratet. Meinen Vater hat sie aber ihr Leben lang nicht gut behandelt, sie war überfordert als Mutter und er hatte dadurch eine sehr unschöne Kindheit und leidet bis heute psychisch unter den Folgen. Einiges davon wurde von ihm unbewusst an die nächste Generation weitergegeben (Stichwort generationsübergreifende Traumata). Ich glaube nicht, dass er seine Existenz bereut, aber er hat sehr gelitten unter seinem lieblosen Aufwachsen und dem Gefühl, im Grunde nicht gewollt zu sein. Und ich weiß, dass es einigen Menschen mit ähnlichem Background so geht.
Vielen Dank für deinen wertvollen Beitrag. Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass ich eine vollständige Legalisierung aus den genannten Gründen nicht unterstützen würde, finde deine Argumentation aber durchaus plausibel.
Womöglich diente dieses Zugeständnis nur dazu, den Pott am Laufen zu halten. Habe ich schon erwähnt, dass ich dich für eine Trollin halte?
Du konzentrierst dich mehr auf mich als auf das eigentliche Thema. Vielleicht hilft es, kurz Abstand vom Thread zu nehmen, frische Luft zu schnappen und etwas runterzukommen. Es geht mir nicht darum, jemandem zu schaden – ich diskutiere einfach gern über kritische Themen. Mehr steckt nicht dahinter, also bitte interpretiere nichts hinein.
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