"Abtreibungs-Diskussion" - (aus: Wahlen in Deutschland)

  • Nein, natürlich nicht! Was für eine Frage 😶


    Ein Kind ist aber auch etwas anderes als ein Embryo in der Anfangsphase der Entwicklung, der zumindest in den ersten paar Wochen noch keinen Herzschlag

    Vielen Dank erstmal für deinen interessanten und respektvollen Beitrag. Ich habe mal gelesen, dass der Herzschlag eines Kindes beginnt bereits nach 21. Tagen beginnt. Das ist aus meiner Sicht schon sehr früh, da haben möglicherweise einige Frauen noch nicht einmal bemerkt, dass sie schwanger sind. Herzschlag ist aus meiner Sicht auch deshalb kein Kriterium, weil es Menschen gibt die keinen eigenen Herzschlag haben und trotzdem leben dürfen.

    Wer bin ich, einer Frau, die sich eine Schwangerschaft und Kindererziehung vielleicht aufgrund von körperlichen oder psychischen Vorerkrankungen, Traumatisierung, Gewalt in der Partnerschaft, finanzieller Not oder was auch immer nicht zutraut, vorzuschreiben, sie solle das Kind trotzdem bekommen?

    Es geht meiner Meinung nach nicht darum, jemanden etwas vorzuschreiben. Es geht darum, dass du dir (und jeder andere) natürlich ein moralisches Urteil darüber bilden darfst. Das dürfen Männer und Frauen gleichermaßen, unabhängig davon, ob sie von Schwangerschaftsabbrüchen betroffen sind oder nicht. Natürlich muss es zum Schluss jede Frau selbst entscheiden.

  • moralisches Urteil ist aber kein Gesetz.
    Ich kann es moralisch für mich als verwerflich sehen, seinen Partner zu betrügen und trotzdem ist es kein Verbrechen.

    Ja, die Diskussion ist ist von mir (unbeabsichtigt) auch nicht sauber begonnen worden. Korrekterweise hätten wir dann darüber diskutieren müssen, ob eine Abschaffung von Paragraph 218 sinnvoll ist.

  • Ja, die Diskussion ist ist von mir (unbeabsichtigt) auch nicht sauber begonnen worden. Korrekterweise hätten wir dann darüber diskutieren müssen, ob eine Abschaffung von Paragraph 218 sinnvoll ist.

    Darüber darf es keine Diskussion geben. Das Ding muss weg!

  • Ja, die Diskussion ist ist von mir (unbeabsichtigt) auch nicht sauber begonnen worden. Korrekterweise hätten wir dann darüber diskutieren müssen, ob eine Abschaffung von Paragraph 218 sinnvoll ist.

    Eine Abschaffung des §218 wird auch von der entsprechenden Expertenkommission empfohlen. Dieser Paragraph ist auch wirklich ein furchtbares Relikt aus alten Zeiten, der die Frauen kriminalisiert.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Darüber darf es keine Diskussion geben. Das Ding muss weg!

    Hast du dir mal die Konsequenzen dieser Aussage durchdacht? Das würde ja bedeuten, dass wir auf eine kritische Debatte über den Schutze ungeborenen Lebens verzichten und alle kritischen Stimmen zu diesem Thema ignorieren sollen. Zusammenfassend sagst du damit auch, dass ein demokratischer Meinungsaustausch überflüssig ist. Letztendlich verhältst du dich damit nicht anders als undemokratische Populisten, mit dem Unterschied, dass du aus dem anderen Lager kommst.

  • Hast du dir mal die Konsequenzen dieser Aussage durchdacht? Das würde ja bedeuten, dass wir auf eine kritische Debatte über den Schutze ungeborenen Lebens verzichten und alle kritischen Stimmen zu diesem Thema ignorieren sollen. Zusammenfassend sagst du damit auch, dass ein demokratischer Meinungsaustausch überflüssig ist. Letztendlich verhältst du dich damit nicht anders als undemokratische Populisten, mit dem Unterschied, dass du aus dem anderen Lager kommst.

    Frauen begehen eine Straftat, wenn sie abtreiben. Es bleibt nur in den ersten 12 Wochen straffrei. Natürlich ist das ein Paragraf, der mittelalterlich daher kommt und im Jahre 2025 einfach nichts mehr in unserer Gesellschaft verloren hat. Eine Abtreibung ist für Frauen höchst traumatisch, das entscheidet keine Frau leichtfertig. Aktuell muss sie sich aber einer leidigen "Beratung" unterziehen, die manchmal unprofessionell und manipulierend verläuft und muss überhaupt erstmal eine Praxis finden, die einen solchen Eingriff durchführt, da sich Ärzte aus diesem Bereich zurückziehen. In der Praxis muss es ein Gehsteiggesetz geben oder wie das heißt, weil es Leute gibt, die Frauen auf dem Weg in diese Praxen belästigen und ihr irgendwelche Bilder vor die Nase halten. Wie pervers ist das denn?


    Ich fordere, dass das alles wegfällt und Du bezeichnest mich als populistisch. Na herzlichen Dank.

  • Für mich ist dieser Paragraf rechtswidrig und beschneidet meine Grundrechte als Frau, daher benötigt man darüber keine Diskussion.

    Ich wüsste auch nicht was es hier zu diskutieren gäbe. Die befindlichkeiten von anderen dazu interessieren hier doch gar nicht.

  • Hast du dir mal die Konsequenzen dieser Aussage durchdacht? Das würde ja bedeuten, dass wir auf eine kritische Debatte über den Schutze ungeborenen Lebens verzichten und alle kritischen Stimmen zu diesem Thema ignorieren sollen. Zusammenfassend sagst du damit auch, dass ein demokratischer Meinungsaustausch überflüssig ist. Letztendlich verhältst du dich damit nicht anders als undemokratische Populisten, mit dem Unterschied, dass du aus dem anderen Lager kommst.

    Die Dinge sind bereits seit vielen Jahren ausdiskutiert, nur leider erinnern sich manche nicht, andere sind noch zu jung und haben offenbar die entsprechenden Argumentationen nicht recherchiert.

    „Ich habe abgetrieben.“

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • moralisches Urteil ist aber kein Gesetz.
    Ich kann es moralisch für mich als verwerflich sehen, seinen Partner zu betrügen und trotzdem ist es kein Verbrechen.

    Naja, aber Gesetze beruhen nunmal auf moralischen Vorstellungen, irgendwer stimmt ja darüber ab und ist letztlich nur "seinem Gewissen" verpflichtet. Insofern, die Grenze bis wann abgetrieben werden kann, dass man Kinder mit Behinderung länger abtreiben darf... alles Moral am Ende.

  • ... und die Moral einer Gesellschaft ändert sich im Lauf der Zeit. Man kann sich mal anschauen, wer im Bundestag z. B. für oder gegen die Ehe für alle gestimmt hat und sich überlegen, wie die Abstimmung 30 Jahre früher ausgesehen hätte. Bei uns gibt es zu gewissen Themen mehrere Volksabstimmungen, auch das ist interessant, wie sich das Ergebnis von einem zum anderen Mal ändert.

  • Hast du dir mal die Konsequenzen dieser Aussage durchdacht? Das würde ja bedeuten, dass wir auf eine kritische Debatte über den Schutze ungeborenen Lebens verzichten und alle kritischen Stimmen zu diesem Thema ignorieren sollen. Zusammenfassend sagst du damit auch, dass ein demokratischer Meinungsaustausch überflüssig ist. Letztendlich verhältst du dich damit nicht anders als undemokratische Populisten, mit dem Unterschied, dass du aus dem anderen Lager kommst.

    Über eine Abschaffung des fraglichen Paragraphen wird im Bundestag demokratisch abgestimmt. Wenn die Mehrheit dafür stimmt, wird er abgeschafft. Alle anderen haben die Abstimmung dann entsprechend zur Kenntnis zu nehmen. Aber so, wie der neue Bundestag jetzt zusammengesetzt ist, musst du dir um *deine* Moral gar keine Sorgen machen.

  • Man kann sich mal anschauen, wer im Bundestag z. B. für oder gegen die Ehe für alle gestimmt hat und sich überlegen, wie die Abstimmung 30 Jahre früher ausgesehen hätte.

    Man kann auch die Abstimmung von 1997 bezüglich Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe oder nicht hernehmen. Auch da waren nicht alle mit Ja dabei.


    Disclaimer: Wobei unklar ist, woran die Nein-Stimmen lagen. Aber bei 138 Nein-Stimmen wird es da schon ein paar geben, die wirklich gegen die Strafbarkeit waren.

  • Aber bei 138 Nein-Stimmen wird es da schon ein paar geben, die wirklich gegen die Strafbarkeit waren.

    Da kann man einfach nur mit dem Kopf schütteln. Aber alte Gewohnheiten sehen ein paar Jahrzehnte später immer merkwürdig aus. Ob diese Nein-Stimmen das heute auch noch so sehen?

  • Da kann man einfach nur mit dem Kopf schütteln. Aber alte Gewohnheiten sehen ein paar Jahrzehnte später immer merkwürdig aus. Ob diese Nein-Stimmen das heute auch noch so sehen?

    Dass Leben, das nicht eigenständig überleben kann, schützenswert ist, zeigt sich in vielen Bereichen unserer Gesellschaft. Wir kümmern uns um Angehörige, die im Alter auf Hilfe angewiesen sind und ohne Unterstützung möglicherweise nicht überleben würden. Wer selbst gepflegt hat, weiß, dass diese Verantwortung die eigene Freiheit ebenso einschränken kann wie die Versorgung eines Kindes.


    Die häufig vertretene Haltung, die ausschließlich aus der Ich-Perspektive argumentiert („mein Leben, mein Körper, meine Freiheit“), ist nachvollziehbar, wirkt aber auch egoistisch und verkürzt. Sie ignoriert die weitreichenden gesellschaftlichen Konsequenzen.


    Angenommen, Schwangerschaftsabbrüche wären bis zur letzten Minute legal. Ist euch bewusst, was das für eine Frau bedeutet, die das Leben in sich spürt – nicht nur den Herzschlag, sondern Bewegungen, Hände und Füße – und dann ohne Beratung eine Abtreibung durchführen lässt?


    Zudem könnten solche Regelungen missbraucht werden: Ein Ehepaar könnte so lange abtreiben, bis der ersehnte männliche Nachkomme gezeugt ist. Wollen wir wirklich eine Gesellschaft, in der solche Zustände zur Normalität werden?

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