Nach Elterngespräch fühle ich mich schlecht 😞

  • Hallo liebe Community,


    ich schreibe, weil ich ziemlich deprimiert bin :(

    Ich bin Berufseinsteiger und hatte vor 2 Wochen ein Elterngespräch, welches mich nicht mehr loslässt. Die Tochter steht bei mir momentan in Chemie auf der Note 3. Die Mutter kam in das Gespräch und machte mir nur Vorwürfe. Ihre Tochter hätte sich so auf das neue Fach gefreut und mit der letzten Klassenarbeit kam die Ernüchterung (Note 3). Sie könnte jedesmal kotzen, wenn sie daheim von dem Fach berichtet und das würde der ganzen Klasse so gehn, dass sie nur kotzen würden. Ich hätte den Kindern ja nicht gesagt, was bei der Arbeit drankäme...Das hat mich schockiert, weil das nicht stimmte. Ich habe der gesamten Klasse ganz genau gesagt, was drankommt und das habe ich auch an die Tafel geschrieben. Sie wussten ganz genau was Sache ist. Zudem war die Klassenarbeit eine wirklich extrem einfache Arbeit. Das sagen auch meine Kollegen. Meine Kollegen meinten auch, dass die Kids voll in der Pubertät gerade sind und scheinbar auch nichts gelernt haben.

    Was mich sehr trifft ist der Satz ,,alle am Kotzen". Ich gebe mir mit der Klasse so viel Mühe. Bereite so viel vor, mache Versuche und schaue wirklich, wie ich den Stoff am besten vermittle und dann wird sowas gesagt.
    Ich bin irgendwie sehr verletzt.

    Dann meinte die Mutter auch noch ihre Tochter sei naturwissenschaftlich begabt, nur bei mir läuft es nicht. Ich habe mir dann ihre andern Noten mal angeschaut. In Physik hat sie auch eine 3. In Mathe eine 4. Die 3en ziehen sich durch das gesamte Zeugnis. Nur in Sport und Kunst hat sie eine 1.

    Ich war von ihren Aussagen total perplext. Habe ihr gesagt, dass ich den Kindern genau gesagt habe was drankam. Dann bin ich mit ihr nochmal die Klassenarbeit durchgegangen und zeigte ihr nochmal, wo sie Punkte verloren hatte (zum Beispiel konnte sie keine Laborgeräte beschriften) und urplötzlich meinte sie dann, dass die Fehler mit ADHS zu begründen seien.

    Sie ist dann zu dem Schluss gekommen, dass man bei mir in Chemie ja jetzt so viel lernen müsste wie in den Sprachen (weil wie gesagt ist ihre Tochter ja naturwissenschaftlich begabt und Sprachen kann sie nicht so gut).

    Ich war und bin nach dem Gespräch immer fix und fertig. Es lässt mir keine Ruhe, dass alle am Kotzen sind und behauptet wird ich hätte nicht gesagt, was in der Arbeit drankommt 😞 Das ist einfach nicht wahr.

    Ist es hier jemand auch schon so ähnlich ergangen wie mir?Und wie gehe ich damit jetzt am besten um? Es lässt mich nicht los😔


    Liebe Grüße

  • Hi,


    das kann ich nachvollziehen. Ich hatte schon mal was Ähnliches und das hat sehr an mir gefressen. Ich kann dir nur sagen, dass das Fell wächst und man später immer wieder in solche Situationen kommt, aber die einen nicht mehr so mitnehmen. Es ist gut, dass du dich hinterfragst, aber dazu besteht in diesem Fall kein Grund. Verallgemeinerungen dienen dazu, einen zu verletzten und zu verunsichern. Damit möchte man Verantwortung abgeben. Aber das ist nicht deine, du hast alles getan, was du hättest tun sollen.

  • Nein, es passiert vielen. Ist ja auch normal, da wo Menschen zusammenkommen, entstehen Konflikte und Missverständnisse. Nicht zu Herzen nehmen und weiterarbeiten. Das ist das Wichtigste. Und vor allem: Verallgemeinerungen zeugen von absoluter Ahnungslosigkeit. 😊

  • Zwei Vorschläge...

    ... erstens: mehr Fragen stellen.

    - Was meinen Sie oder was meint ihr Kind mit "zum Kotzen"?

    - Wieso verliert Ihre Tochter die Freude an einem Fach, wenn sie eine 3 schreibt?

    - und es stört Sie, dass Ihr Kind nicht nur für Fremdsprachen lernen muss?


    Und zweitens hängt eng mit erstens zusammen: lass die Probleme der Eltern bei den Eltern.


    Das bedeutet nicht, dass man sich keine Kritik anhören darf und reflektieren, ob man vielleicht was optimieren könnte. Aber ganz grundsätzlich denkst du dir bei allem was du machst etwas und wenn ein Kind dein Fach, dich oder die ganze Welt doof findet, ändert das erst mal nichts an deinen Entscheidungen und das Kind muss mit seinem Weltschmerz leben lernen.


    Zum ADHS: könnte auch ein Anknüpfungspunkt im Gespräch sein, weg von dem, was du angeblich alles falsch machst hin zu den Problemen, die das Kind hat. Ein Angebot der Mutter, das man aufgreifen könnte. Hier wieder Fragen: "Ah okay, haben Sie das ärztlich abklären lassen?" Oder zu was Konstruktivem leiten: "Dann wäre es umso wichtiger, dass das Kind Strategien erlernt... bla pädagogischer Vortrag.

  • Danke euch beiden.


    Vielen Dank für die Vorschläge. Ja, also an meiner Gesprächsführung bei Elterngesprächen muss ich noch arbeiten. Das merke ich gerade, wenn ich deine Vorschläge durchgehe Quittengelee. Ich hatte das im Referendariat leider nicht gelernt. Ich denke dazu gibt es doch sicher Fortbildungen?

    Im Nachhinein habe ich auch gedacht, ich hätte mal genauer nachfragen sollen, was denn genau ,,zum Kotzen" ist....

  • Das sind Eltern, die sich vor jungen Kollegen produzieren wollen. Typisch ist dieses "für alle Kinder/Eltern sprechen" (Antwort: "Für wen genau sprechen Sie? *Stift rausholen* Namen?") und von Freude und Begabung des Kindes schwafeln (Antwort: "Das ist nicht bewertbar.").

    Das Mädel war faul oder hat einfach den Termin der Leistungsmessung verpennt. Oder beides. Vergeude keine Zeit mit denen.

  • Nimm dir das nicht so zu Herzen. Das Mädel ist nicht besonders begabt und nun gibt man dir die Schuld, wie primitiv. Fotografiere doch nächstes Mal den Tafelaufschrieb mit den Themen zur Klassenarbeit. Wer sich das nicht notiert, hat eben selbst Schuld. So kannst du es nachweisen.

    Hake die Sache für dich ab. Jugendliche finden oft was zum Kotzen, das hat mit dir nichts zu tun.


    Ich kenne das aber auch. Nun schicke ich immer über schoolfox die Klassenarbeitstermine mit den Themen an die Eltern. Nur in den weiterführenden Schulen werden meine Schüler es vermutlich nicht schaffen, sich das selbst alles zu notieren...Aber in Klasse 4 steige ich normalerweise um, so dass die Grundschüler das selbst lernen (bei meinem letzten Durchgang habe ich zur Sicherheit auch die Eltern informiert, fände es aber betrüblich, wenn dies Kinder in den weiterführenden Schulen nicht mehr selbst schaffen).

  • Danke. Ich merke ihr geht da schon mit mehr Erfahrung in die Gespräche als ich.

    Den Tafelanschrieb habe ich sogar abfotografiert. Nur habe ich nicht daran gedacht diesen mitzunehmen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass mir so etwas von der Mutter vorgeworfen wird. Für mich war die Note 3 völlig ok. Das nächste Mal weiß ich es besser.

    Das mit den Namen notieren und dem genauer Nachhaken merke ich mir auch. Nach Fastnacht kommt noch eine Mutter von genau dieser Klasse zu mir auf den Elternsprechtag. Ich bin dann mal gespannt, was das gibt 😞 Ich werde auf jeden Fall mit euren Tipps arbeiten.

  • Noch was: ganz grundsätzlich wollen die meisten Eltern nicht dir was Böses, sondern machen sich Sorgen darum, dass ihr Kind nicht so gut ist, wie sie gehofft haben oder es in 5 Jahren keinen spitzen Abschluss hinlegen könnte. Es kann ja durchaus sein, dass die Mutter dachte, ihre Tochter wusste nicht genau, was in der Arbeit drankommt und es kann auch sein, dass sie dachte, du habest es nicht angeschrieben.

    Es reicht aber m.E. zu sagen, dass du das natürlich angeschrieben hast und es eigentlich sowieso klar sein sollte, weil immer alles drankommen kann, was auch durchgenommen wurde. Und dann könntest du wieder auf Lerntips zu sprechen kommen. Übrigens könntest du auch beim Anschreiben der Lerninhalte darauf achten, dass ALLE ihre Hausaufgabenhefte rausholen und mitschreiben.


    Ich würde mich daher weder mit Beweisen rechtfertigen noch passiv-aggressiv werden sondern einfach im Gespräch Dinge klären, die wichtig und grundlegend sind.


    Wenn der Ton des Elternteils ausfallend bleibt, kann man das Gespräch auch beenden aber ganz grundsätzlich ist nicht jedes Nachfragen ein Infragestellen deiner Fähigkeiten sowie deiner ganzen Person und nicht jede aufgebrachte Mutter scharf zu maßregeln. Kann man natürlich machen, muss man aber nicht.

  • Ja, ich hatte mich unglaublich verletzt gefühlt nachdem es hieß alle sind wegen mir in Chemie am Kotzen 😞 und war eben auch perplext. Ich hoffe das nächste Mal reagiere ich besser auf so etwas. Eure Tipps haben mir aber schon jetzt geholfen. Vielen Dank!

  • Ich glaube ich würde zusätzlich das Gespräch mit der Klasse suchen, wenn angeblich alle am abkotzen sind. Erst recht, wenn du eine gute Beziehung zu der Klasse hast.

    Andernfalls kannst du dir anonym Feedback geben lassen.

  • Hi Fruehling!


    Das kann ich sehr nachvollziehen.


    Kurz nach meinem Ref 2009 erlebte ich Ähnliches/fast das Gleiche. Eine brüllende,

    wütende Mutter wegen der Note "befriedigend" in Deutsch. Bis heute: unvergessen!


    Was Du tun kannst: kein Einzelgespräch mehr mit dieser Frau führen.

    Dir Hilfe holen im Kollegium/bei der Schulleitung. Sind Kollegen und Schulleitung

    kompetent, dann werden Sie dir Ähnliches raten.

    Wegen des Tonfalls kann ggf. die Schulleitung diese Mutter einbestellen.


    Ansonsten gilt es zu klären, wie man dem begegnen kann:

    ggf. erneut einladen (mit Vorsitz der SL oder der AL), dann darauf hinweisen, dass auf

    der Sachebene nichts mehr zu klären ist und dann darauf hinweisen, dass neben allem

    Verständnis für schlechte Leistungen der Ton die Musik macht und dass Gespräche in

    Zukunft nur möglich sein werden, wenn Respekt herrscht.


    Niemals den Fehler machen, am Telefon oder per Mail zu diskutieren.


    Es ist leider so - jungen Kolleg*innen an den Karren fahren wollen das passiert ab und an.


    Das Gute: nimm es nicht persönlich. Es sind oft gerade die engagierten Lehrer*innen,

    die Ansprüche haben, die dann auch mit Reaktionen umgehen müssen.

    Würdest Du Noten verschleudern und wäre dein Anspruch gering, dann hättest Du die

    Diskussion nicht - aber insgeheim auch kein Ansehen.


    Vor ca. 1 Jahr hatte ich mal ein Gespräch wegen einer Note, die zur Nicht-

    Versetzung führte. Der Vater wurde laut - da bin ich aufgestanden und habe gesagt:

    wir können gerne sachlich erörtern, was zu tun ist, allerdings muss ich das Gespräch

    abbrechen, wenn sich der Tonfall nicht augenblicklich ändert. Bei dem Gespräch hatte

    ich eine Kollegin als "Protokollantin" dabei, weil ich schon ahnte, dass es schwierig

    werden würde.


    Die Schüler*innen sollen viel lernen und besten Falls auch gute Noten erzielen - der Frust,

    wenn das eine oder das andere ausbleibt, kann sehr groß sein - aber bei all dem muss die

    Form gewahrt werden.


    Das Beispiel mit der brüllenden Mutter, die wegen der Note befriedigend in Deutsch

    ihre Contenance verlor, die erzähle ich heute noch allen Referendar*innen, wenn es um

    die Frage geht, was im Extremfall bei Elterngesprächen passieren kann.


    Viele Grüße, gute Erholung Dir von dem Schreck

  • Lies dir dazu doch auch noch die Ratschläge in diesem Forum durch:

  • Sie könnte jedesmal kotzen, wenn sie daheim von dem Fach berichtet und das würde der ganzen Klasse so gehn, dass sie nur kotzen würden.

    Das wird gerne genutzt. Ist manipulativ und stimmt nicht. Es wird benutzt, um seinen eigenen Worten mehr Gewicht zu verleihen und ist reine Taktik. Habe ich auch schon erlebt. Da wird von einem Elternteil behauptet, dass alle so denken würden. Früher bin ich so etwas nachgegangen. Das hat nie gestimmt! Das waren nur ein paar wenige, die sich hochgeschaukelt haben oder sogar einzelne oder nur das eine bewusste Elternteil. Zudem war die Wortwahl noch übertrieben.


    Umgang: Kühlen Kopf bewahren und sachlich damit umgehen. Du machst deinen Unterricht, so wie er zu machen ist und hast dir nichts vorzuwerfen. Du hilfst den Kindern so weit es dir in deinem Rahmen möglich ist und gibst die Infos. Mehr kannst du nicht tun. Wenn einer da nicht folgen kann, ist es nicht dein Problem.

  • Ich glaube, wir haben so etwas (fast?) alle schonmal erlebt und es gehört leider manchmal zum Beruf dazu. Mit der Zeit entwickelt man aber seine Strategien und einen Umgang damit und das Fell wird dicker. Man muss nur erst einmal ein paar solcher Gespräche haben, damit man sich weiterentwickeln und damit umgehen kann .

    das würde der ganzen Klasse so gehn, dass sie nur kotzen würden.

    Das behaupten manche Eltern gerne. Oder auch: Der Vater von X hat auch gesagt und die Mutter von Y hat... Ich weise dann ganz klar darauf hin, dass ich mit dem Elternteil nur und ausschließlich über sein Kind sprechen kann und darf und reagiere nicht auf Verallgemeinerungen. Gegebenenfalls sage ich noch, dass ich das zum ersten Mal höre und mich deshalb wundere, dass es die ganze Klasse betreffen soll.

    Was mich sehr trifft ist der Satz ,,alle am Kotzen". Ich gebe mir mit der Klasse so viel Mühe.

    Hier würde ich, wie oben schon erwähnt, doch auch mal das Gespräch mit der Klasse suchen. Ich würde natürlich nicht sagen: "Eine Mutter hat gesagt, ihr seid alle am Kotzen", sondern es neutraler formulieren (Mir ist zu Ohren gekommen, dass es Probleme gibt ... oder so ähnlich) und die Kinder einfach mal reden lassen. Ganz oft ist es so, dass es bei Weitem nicht so ist, wie behauptet wurde oder nur 2-3 Schüler (oder deren Eltern) sich auf die Lehrkraft eingeschossen haben, weil es nicht nach ihren Vorstellungen läuft.

    Ich hatte mal mit einer Klasse so ein Gespräch, wo ich auch dachte, dass es eigentlich gut läuft, höre von Eltern/Kollegen was ganz anderes, hab mir total Gedanken gemacht und im Endeffekt sagte die Klasse, es ging bei den Problemen weder um mich, noch um mein Fach, sondern um eine andere Lehrkraft bzw. die Probleme waren teils auch allgemeinerer Natur. Das passiert ganz schnell, dass durch den Kinder-/Elternfilter auch mal schnell Sachen falsch verstanden oder bewertet werden.


    Mein unangenehmstes Gespräch hatte ich mal vor ca. 6 Jahren, das hing mir tatsächlich noch wochenlang nach. Das war so schlimm, dass ich den betr. Schüler gar nicht mehr vernünftig bewerten konnte und mit jeder Arbeit vorsichtshalber zur Fachleitung bin, zur Sicherheit. Heute merke ich aber, wie ich an dieser Erfahrung auch gewachsen bin und heute vermutlich besser damit umgehen könnte.


    Auch der Austausch mit Kollegen/Kolleginnen hilft oft sehr!

  • Sieh es als Lektion. Egal wie viel Mühe du dir gibst, du wirst immer die ätzende Chemie Lehrerin sein. Und die Arbeiten sind auch immer "zu schwer", selbst wenn sie beschämend einfach sind.


    EIn guter Moment, sich ein entsprechendes Fell wachsen zu lassen und sich klar zu machen, dass die Meinung der Schüler und ERST RECHT der Eltern, irrelevant ist, solange du dir nichts vorzuwerfen hast. Und danach klingt es nicht.

  • Vielen Dank für die vielen Ratschläge und aufbauenden Worte. Das ist sehr hilfreich und tut gut.

    Ich habe das schonmal gehört, dass den jüngeren Kollegen öfters versucht wird an den Karren zu fahren. Deshalb hatte ich es auch auf dem Elternabend vermieden zu sagen, dass ich jetzt erst mit dem Ref fertig geworden bin. Trotzdem sieht man es mir an, dass ich jung bin.

    Die Klasse ist insgesamt nicht immer ganz so einfach. Man muss aber auch einfach sagen sie sind alle in der Pubertät. Mir wurde von der Schulleitung gesagt die Klasse war eine zeitlang nicht zu unterrichten. Durch Sozialtraining habe man es aber jetzt geschafft. Scheinbar gibt es auch Mobbing innerhalb der Klasse. Vielleicht sollte ich wirklich das Gespräch mit der Klasse suchen. Muss dazu aber auch sagen, dass ich wirklich tierische Angst davor habe, dass sie den gesamte Unterricht zum Kotzen finden. Mich würde das bei all meiner Mühe einfach verletzen. Aber ja vlt ist es nicht so schlimm, wie oben schon erwähnt wurde.

    Den anderen Thread schaue ich mir auch an. Die Manipulation hat bei mir jedenfalls gewirkt😒

    Danke euch.

  • state_of_Trance so wird es wohl sein. Eigentlich wollte ich immer beliebt sein und alle für Chemie begeistern (Gerade frage ich mich allerdings ernsthaft warum ich eigentlich so beliebt sein möchte?). Ich habe aber jetzt auch verstanden, dass ich nicht bei jedem beliebt sein kann und nicht bei jedem mein Unterricht ankommt.

    Ich hatte im Referendariat eine 10. Klasse in Chemie. Da hat mir ein Mädchen gesagt ich sei die erste Lehrerin bei der sie etwas in Chemie versteht und es ihr sogar Spaß macht. Also passt es den einen scheinbar und den anderen nicht.

  • Eigentlich wollte ich immer beliebt sein

    Oh, ganz wichtig: Das sollte nicht dein Ziel sein als Lehrkraft! So wie wir alle sind Schüler und Schülerinnen die unterschiedlichsten Menschen und Persönlichkeiten und es kann gar nicht sein, dass du bei allen "beliebt" bist, auch wenn es natürlich toll ist für eine Lehrkraft, positives Feedback zu bekommen. Deine Aufgabe als Lehrkraft ist es, den Stoff deines Faches zu vermitteln, im Idealfall so, dass deine Klasse zum großen Teil motiviert mitmacht und am Ende des Tages etwas gelernt hat.

    Du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass du für manche Klassen vielleicht sogar die Lieblingslehrerin bist, für andere bist du im Extremfall eine Hassfigur ("Nur wegen Fr./Hr. hab ich's nicht geschafft..."). Beides wird vermutlich mal vorkommen.

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