Objekt/Subjektsatz

  • Hilfe, habe heute voller Naivität versucht, den Unterschied zwischen das und dass aufzufrischen, da sich bei meiner ( in diesem Bereich doch Mängel zeigten. Dazu habe ich folgende Sätze an die Tafel geschrieben:


    dies ist einm Buch, das ich nicht lesen kann.


    Zum Glück weiß niemand, dass ich nicht lesen kann.


    Die Sache mit dem Relativsatz haben wir dann nach einiger Zeit klären können, doch bei der Bestimmung des Nebensatzes aus dem zweiten Beispiel kam es zur Katastrophe, die sich durch meine blauäugige Vorbereitung noch steigerte...Die SuS sind dann soweit gekommen, dass man nach diesem Satz fragen kann (Wer oder Was bzw. Wen oder was?) Sie haben aber nicht verstanden, warum hier ein Obkektsatz vorliegen soll. Somit kontnen wir diesen Nebensatz nicht endgültig bestimmten, da auch immer wieder Stimmen laut wurden, die für Kausal, Konditional etc. plädierten. Leider konnte ich ihnen dies auch nicht wirklich nahe bringen, wie sie sicher erkennen, dass es ein Objektsatz sein soll, außer dass dieser Satz ein Objekt ersetzt, was durch die Bestimmung der Satzglieder ja deutlich wird und da die Stunde sich dem Ende näherte habe ich ihnen als HA aufgegeben nochmals mithilfe einer Grammatik zu recherchiern, um was für einen Nebensatz es sich handelt. Dennoch sitze ich nun vor dem Problem, wie ich ihnen möglichst anschaulich erklären kann, wie man Subkekt- und Objektsatz erkennt. Meine Kollegen sagten dazu nur, das verstehen die meisten SuS nicht, weil es sehr schwer ist, da kannst du nur immer wieder sagen, dass sie das halt lernen müssen. Ziemlich unbefriedigend, aber vielleicht ist es tatsächlich so?!? Oder habt ihr eine Idee/Erfahrungen, wie man dies anschaulich und schülerfreundlich vermitteln kann?!


    Schnuppe

  • hm,


    bei Grammatik brech ich mir ja auch immer alle Beine, also nur so ins Blaue gedacht:


    1. Man kann das Objekt ja tatsächlich ersetzen
    "Zum Glück weiß niemand von meiner Leseschwäche"
    was man bei anderen Nebensätzen eben nicht kann


    2. "wissen" braucht ein Objekt (hieß das nicht Theta-Rollen oder so?), will sagen, der Satz kann nicht heißen, "Zum Glück weiß niemand.", weil implizit oder explizit dabei stehen muss, was denn niemand weiß. Und das ist eben das Objekt.


    Hilft das?
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Also Wolkenstein hat das völlig richtig beschrieben.
    Ich habs meinen Siebnern damals vereinfacht so erklärt: Gewisse Verben vergeben bestimmte Objekte. Man kann dann Beispiele mit "einwertigen" (jmd. kennen lernen) und "zweiwertigen" (jmd. etwas übergeben) Verben machen. Wenn den Schülern nun klar wird, dass gewisse Objekte einfach vergeben werden müssen, soltlen sie auch einsehen, dass das in bestimmten Fällen eben ein ganzer Nebensatz sein kann.
    Wenn du Lust hast, kannst du noch auf die habituelle Lesart hinweisen (Wegfall des Objekts=Gewohnheit). Bsp.: Er raucht (gewohnheitsmäßig). Er raucht eine Zigarette.,
    Konstruiere einfach noch ein paar Beispiele und lass es eventuell die Schüler auch tun.
    Viel Erfolg!
    P.S.: Thetarolle ist meiner Erinnerung nach vollkommen korrekt.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Relativsätze geben Zusatzinformationen, ohne die der Hauptsatz aber durchaus auskommen könnte (--> das ist ein Buch.)
    Objektsätze geben Zusatzinformationen, ohne die der Hauptsatz NICHT auskommen kann, grammatisch "unvollständig" wäre (--> Zum Glück weiß niemand.). Unvollständig deshalb, weil bestimmte Verben bestimmte Objekte fordern (--> Verbvalenz).
    Man kann ganz gut drauf kommen, wenn man sich erstrangig um den Hauptsatz kümmert. Dann wird schnell klar, was dem Satz noch fehlt. Fehlt was, kommen nur Subjektsatz oder Objektsatz in Frage. Fehlt eigentlich nix, hat man auf jeden Fall einen Konjunktionalsatz, den es dann weiter zu bestimmen gilt.


    Noch ein paar Sätze zum Üben?


    Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.
    Dass er mit mir Schluss gemacht hat, schmerzt mich sehr.
    Dass es heute noch regnet, ist wahrscheinlich.
    Ich hoffe, dass er bald kommt.


    Gruß und *nopanic*
    zoque

    Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz.

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