Das Jahr 2025...

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    Hallo an alle,


    ich habe in den letzten Wochen regelmäßig über die Zeit nachgedacht, in der wir gerade leben. Ich bin eigentlich ein optimistischer Mensch, der Risiken sorgsam abwägt und der sich dann mit Problemen beschäftigt, wenn sie auftreten und nicht in vorauseilender Sorge Probleme wälzt.

    Nachstehend möchte ich Euch meine Gedanken zu 2025 und zur Zukunft darstellen und mit Euch in die Diskussion eintreten, wie Ihr die aktuelle Weltlage seht. Ein Teil davon ist ja bereits in einzelnen thematisch spezifischeren Threads andiskutiert. Mir geht es hier um die Gesamtzusammenhänge, über die ich diskutieren möchte.


    Es würde mich freuen, wenn wir hier zu einem sachlichen Austausch kämen und ohne persönliche Angriffe auskämen.


    Wir schreiben das Jahr 2025 – ein Jahr, in dem vieles anders wurde und das als Beginn einer globalen Veränderung eines Tages in die Geschichtsbücher eingehen könnte.


    Im Jahr 2025 steht eine rechtsextreme Partei in Deutschland in den Umfragen bei 20%. Das bürgerlich-konservative Lager hat damit eine parlamentarische Mehrheit, wohingegen das linksliberale Lager gerade noch bei 35% dümpelt, wenn man SPD, Grüne und Linke addiert.


    Im Jahr 2025 werden aller Voraussicht nach die Weichen gestellt für ein Wiedererstarken der faschistoiden Ideologie mit Potenzial, 2033 ausgerechnet zum 100jährigen Gedenken an die Machtergreifung und den Zivilisationsbruch wieder an die Macht zu kommen.


    Im Jahr 2025 erleben wir die Folgen der seit zehn Jahren weitgehend konzeptionslosen Migrationspolitik, die eigentlich ehrenwerterweise an das Gute im Menschen glaubt und nicht wegen einiger weniger krimineller Migranten alle, die wirklich Hilfe suchen, ausschließen möchte. Die Entwicklung wirft neben der jahrzehntealten Frage der Integration und des Zusammenlebens jedoch zunehmend die Frage auf, ob man zugunsten der vielen unschuldigen bzw. anständigen Migranten, die einfach nur die Hoffnung auf ein besseres Leben haben, das Risiko eingehen muss, dass unter ihnen Attentäter sind, gegen die man die deutsche Bevölkerung (und auch alle anderen in Deutschland lebenden Menschen) nicht ansatzweise ausreichend schützen kann und damit Opfer in Kauf nehmen muss. Ich erlebe, dass insbesondere die deutsche Bevölkerung in zunehmendem Maße diesen Preis nicht mehr bezahlen möchte. Ich erlebe die Unfähigkeit der PolitikerInnen, hierauf überzeugende, aber nicht populistische Antworten zu geben. Ich erlebe, dass sich die freiheitliche Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit nicht selbst gegen Ausnutzung und Unterlaufen schützen kann.


    Im Jahr 2025 gibt es mit den USA, China und Russland drei globale „Player“, die die Welt nach ihren Vorstellungen gestalten wollen und dabei entsprechend rücksichtslos vorgehen. Drei Länder mit zusammen ungefähr einem Viertel der Weltbevölkerung wollen die Geschicke dieses Planeten bestimmen und wissen, dass sie nur wahlweise dreist, heimlich oder schnell genug sein müssen, um die liberalen Demokratien, die systemimmanent langsam in ihren Entscheidungsprozessen sind, schachmatt zu setzen. Indien als vierter Player nähert sich gemächlich und wird mit über einer Milliarde Menschen eines Tages auch mehr Mitsprache auf diesem Planeten haben wollen.


    Im Jahr 2025 gleicht die EU einem Gemischtwarenladen, in der sich neben der Kleinstaaterei auch ein Riss zwischen westeuropäischen und osteuropäischen Ländern zieht.


    Im Jahr 2025 müssen wir das erste Mal wieder Angst und Sorge haben, dass ein Aggressor auf dem europäischen Kontinent nicht nur meint, sich nehmen zu dürfen, was ihm angeblich zustünde, sondern dass er dies auch ohne konsequente Gegenwehr mit Unterstützung der USA bekommt. Es stellt sich die Frage, wann und wo Russland anhalten wird und wer sich ihm entgegenstellen soll. Die EU ist wirtschaftlich und demographisch erdrückend überlegen, sie verfügt sogar mit Frankreich über ein bescheidenes atomares Potenzial, aber die selbstlähmende EU-Verfassung ermöglicht es nicht, eine gemeinsame, konsequente und gegenüber Russland sowie anderen aggressiven Mächten rigorose Außen- und Wirtschaftspolitik zu betreiben. National(istisch)e Partikularinteressen aus oft innenpolitischen Motiven stehen dem zusätzlich entgegen. Das Dogma Adenauers, dass man mit (Sowjet)[R]ussland nur verhandeln könne, wenn man gleich stark ist (bzw. heute wohl eher sein will), hat sich erneut bewahrheitet.


    Im Jahr 2025 müssen wir erkennen, dass wir uns 80 Jahre lang mehr oder weniger blind auf den Schutz der USA verlassen haben und auch nach 1989/91 davon ausgegangen sind, dass das alles einfach so weitergehen wird. Wir haben dem Anti-Amerikanismus gefrönt, den imperialistischen Militarismus der USA kritisiert, gleichwohl aber es für selbstverständlich erachtet, dass uns dieser von uns verachtete Militarismus mit globalen Interventionen zur Wahrung US-amerikanischer Interessen im Zweifelsfall schützt. Nun wettern wir alle gegen Trump und erwarten dennoch, dass seine Regierung uns weiterhin schützt.


    Im Jahr 2025 ernten wir die Folgen der Hybris wie der Selbsttäuschung, dass Pazifismus und Handelsbeziehungen unseren Wohlstand dauerhaft sichern könnten. Dazu wurden unter anderem einen Teil der ehemaligen Ostblockstaaten in die EU aufgenommen und Teil des transatlantischen Bündnisses. Wir waren erleichtert ob des Endes des Kalten Krieges, übersahen in unserer selbstherrlichen Arroganz aber, dass man einem besiegten Gegner besser die Hand gereicht hätte, anstatt ihn mittelbar zu demütigen, indem man seine einstigen Verbündeten die Seite wechseln ließ. Dass dies auf erhebliche Befindlichkeiten in der russischen Bevölkerung stoßen musste und dies auch dem in Teilen irrationalen Sicherheitsinteresse Russlands erheblich zuwiderlief, hätte man mit etwas historisch-politischem Sachverstand erkennen müssen. Die wissenschaftlichen Betrachtungen dazu gab es bereits in den 1990er Jahren.


    Im Jahr 2025 erlebe ich eine Kulmination aus alten Fehlern und einer hinsichtlich der langfristigen Perspektiven blinden „weiter so“-Politik in Deutschland und in Europa, die sich aktuell noch nicht tiefgreifend auf den Frieden und den Wohlstand in unserem Lande wie in Europa auswirkt – mir scheint, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis wir die Konsequenzen nachhaltig spüren werden.


    Im Jahr 2025 mache ich mir mittlerweile Sorgen, ob meine drei Kinder eines Tages ihre Leben für die Fehler lassen müssen, die in der Vergangenheit wie in der Gegenwart gemacht wurden und werden. Ich selbst werde dann Mitte 50 oder gar über 60 Jahre alt sein und kann auf ein weitgehend erfolgreiches und glückliches Leben zurückblicken. Diese Probleme erst dann anzugehen, wenn sie uns wie oben geschrieben direkt treffen, dürfte für meine Kinder zu spät sein.

  • Eine umfassende Anaylse, die die Probleme deutlich benennt. Zu viel, um auf jeden Punkt genau einzugehen, deswegen nehme ich mal eine Aussage konkret heraus:

    Im Jahr 2025 erlebe ich eine Kulmination aus alten Fehlern und einer hinsichtlich der langfristigen Perspektiven blinden „weiter so“-Politik in Deutschland und in Europa, die sich aktuell noch nicht tiefgreifend auf den Frieden und den Wohlstand in unserem Lande wie in Europa auswirkt – mir scheint, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis wir die Konsequenzen nachhaltig spüren werden.

    Das ist zweifellos richtig, ist aber paradoxerweise auch der Punkt, der mir ein wenig Hoffnung gibt. Fehler der Vergangenheit sind eben genau das, aus der Vergangenheit. Man muss sie nicht weiterlaufen lassen oder wiederholen. Oder, um es mit Brecht zu sagen: "Wer A sagt, muss nicht auch B sagen, er kann auch erkennen, dass A ein Fehler gewesen ist."

    Ich verspürde die - vielleicht optimistische - Hoffnung, dass der Schock, der durch das Jahr 2025 entsteht, zu einem Umdenken führt:

    Europa lernt vielleicht, dass es stärker zusammenrücken muss und grundsätzlich etwas verändern muss.

    Die deutschen Parteien der Mitte lernen vielleicht, dass sie endlich Inhaltspolitik betreiben müssen, nicht Symbolpolitik und nicht über sich selbst, sondern über Inhalte reden müssen.

    Die Gutmenschen, zu denen ich mich selbst zähle, lernen vielleicht, dass eine inhaltliche Auseinandersetzung mit Migration und Integration nicht automatisch fremdenfeindlich und populistisch sein muss, und dass klare Regeln benötigt werden. Ich glaube immer noch an ein "Wir schaffen das", aber etwas zu schaffen muss nicht heißen, es einfach laufen zu lassen, ohne zu steuern.

    Die frustrierten Protestwähler lernen vielleicht, dass ein Kreuz bei der AfD nicht einfach nur eine konsequenzfreie "message" an die Regierung ist, von der man sich im Stich gelassen fühlt. Brext, Trump 2.0 mit Agenda2025 und andere drastische Konsequenzen aus Protestwahl zeigen uns deutlich, wie sehr das nach hinten losgehen kann.


    Dem steht natürlich eine Kluft innerhalb der Gesellschaft entgegen, eine toxische Diskurskultur, in der Andersdenkende von beiden Seiten schnell in ideologieverseuchte Schubladen gesteckt werden und die Gefahr, dass die potentiellen Regierungskonstellationen nach der Wahl nächste Woche kaum dafür geeignet sein dürften, schnell konstruktive Lösungen zu finden. Aber ich hoffe weiter. Ich hoffe auch, dass unsere Vergangenheit in dieser Gemengenlage nicht so sehr als "Jetzt ist aber auch mal gut" abgetan wird, sondern vielleicht bei einem signifikanten Anteil der Wählerschaft doch genug Entsetzen verursachen kann, um nicht leichtfertig den gleichen Weg zu gehen wie die USA und andere genannte Länder.


    Was deine Prognose für deine Kinder angeht, ertappe ich mich dabei, ähnlich zu denken, in meinem Fall allerdings ehrlicherweise mit einer gewissen Erleichterung darüber, dass ich keine Kinder habe, um die ich mir diesbezüglich Sorgen machen muss. Und dabei hast du den Klimawandel nicht mal angesprochen, der natürlich damit zusammenhängen wird. Die Migrationsproblematik wird sich in 20/30 Jahren eher verschlimmern, wennn Klimaflüchtlinge vor unseren Grenzen stehen, die ihre Heimat verlassen musste, u.a. weil sie Opfer von Klimakonsequenzen aus Globalisierungsprozessen geworden sind, von denen wir massiv profitiert haben. Sich dann hinzustellen und zu sagen: "Ne, geht mal lieber wieder zurück und verbrennt und ertrinkt, aber achtet dabei darauf, dass Ali Express und Temu uns weiter mit Billigramsch versorgen können" erscheint mir ethisch nicht möglich.

  • Hier ein Gegenentwurf:

    Eigentlich bin ich optimistisch eingestellt. Seit 10 Jahren erleben wir eine ungezügelte Masseneinwanderung ohne wirklichen Asylanspruch,oft auch in die Sozialsysteme.

    Die Straßen sind gefühlt unsicherer geworden, es werden Brandmauern errichtet, die einen gewichtigen Teil der Meinung der Bevölkerung ausschließt.


    Es wird Kriegspropaganda verbreitet und die Diplomatie steht hinten an. Es wird ein Schwarz-weißbild vom Täter und Opfer gezeichnet, ohne Hintergründe zu betrachten.


    Unsere Wirtschaft verliert durch grüne Ideologie und unglaublich dumme Sanktionen massiv an Wettbewerbsfähigkeit. Aufgrund der demografischen Entwicklung sind die Entwicklungen nicht sofort spürbar, werden aber später umso schlimmer werden.


    Wenn dann die Auswirkungen der Wirtschaftskrise mit der Masseneinwanderung spürbar werden, befürchte ich eine absolute Mehrheit Ultrarechter und sehe eine Wiederholung unserer Geschichte.


    Dann sind Probleme wie Klimawandel usw. die geringsten.

  • fachinformatiker

    Du schreibst die Straßen seien gefühlt unsicherer geworden. Das ist aber auch nur ein Gefühl.

    Auch wenn zuletzt die Attentate in drei Städten ziemlich grausam waren, muss man zwei Punkte festhalten.

    Erstens bleiben es Taten von Einzeltätern. Daneben stehen immer noch viele Schutzbedürftige, die einfach unsere Hilfe wollen. Die möglicherweise vor genau solchen Angreifern geflüchtet sind .

    Zweiten zeigt ein Blick auf die Kriminalstatistik aber, dass diese bedauerlicher Einzelfälle nicht zu einem eklatanten Anstieg von Straftaten geführt haben. Vielmehr bewegen sich die Anzahl von Gewaltverbrechen in den letzten 20 Jahren auf gleichem Niveau.

    Daher besteht auch kein Anlass zu einem Alarmismus, wie er derzeit verbreitet wird.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Beitrag von sunshine_:-) ()

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    Ich meine, in einem der anderen Threads gab es kürzlich mal eine Übersicht zur Kriminalitätsstatistik / Gewaltverbrechen.


    Bzgl. der letzten Attentate von Einzeltätern: im Spiegel gab es kürzlich mal einen Bericht, dass immer wieder (aber wenige) afghanische Flüchtlinge als Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes enttarnt worden wären.

    Da fragt man sich doch glatt an der Stelle, wer von den beiden Attentaten der letzten Wochen am meisten profitiert haben. Welche Partei, welches Land.


    Nur so als Überlegung.


    (Und ja, ich weiß, das würde man in den Bereich der Verschwörungstheorien einordnen. Und selbst wenn es keine Verschwörungstheorie wäre und man es eindeutig belegen könnte, hätte diese Erkenntnis wahrscheinlich jetzt nur noch wenig Auswirkung. )

  • Dann sind Probleme wie Klimawandel usw. die geringsten.

    Die "Probleme" kann man bewältigen, auch wenn es ggf schon weiter forgeschritten ist. Der Klimawandel lässt sich jetzt schon kaum noch aufhalten und das es dann noch Klimaflüchtlinge geben wird, wird die Lage verstärken. Also sollte man sich diesen Punkt gut überlegen.


    Rest ist mehr Polemik in meinen Augen. Insbesondere die unsicheren Straßen.


    Die Taten sind mehr als traurig, die Opfer zu betrauern.


    Und auf der anderen Seite wird von denen, die diese Taten hoch hängen kein Wort zu den erfolgten Femiziden im Jahr 2025 gebracht. Für mich eine Doppelmoral die deutlich macht, was man bewirken möchte.

    Ich fühle mich als Frau deutlich bedrohter von der Männerwelt als solches, anstatt vom Pass/Herkunftsland.




    Im Jahr 2025 mache ich mir mittlerweile Sorgen, ob meine drei Kinder eines Tages ihre Leben für die Fehler lassen müssen, die in der Vergangenheit wie in der Gegenwart gemacht wurden und werden.

    Deine Gründe und auch vor allem die Klimakrise haben bei mir zu der Entscheidung geführt keine Kinder bekommen zu wollen. Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Umso wichtiger für deine Kinder, für meine nachfolgenden Generationen das Beste rauszuholen und niemals den Kopf in den Sand zu stecken, auch wenn es manchmal aussichtlos erscheint.

  • Beitrag von sunshine_:-) ()

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  • Die Wahl am kommenden Sonntag wird nur noch wenig zu beeinflussen und wir müssen es nehmen, wie es kommt, aber bis 2033 ist noch Zeit.

    Im Jahr 2025 erleben wir die Folgen der seit zehn Jahren weitgehend konzeptionslosen Migrationspolitik, die eigentlich ehrenwerterweise an das Gute im Menschen glaubt und nicht wegen einiger weniger krimineller Migranten alle, die wirklich Hilfe suchen, ausschließen möchte

    Warum stehen die Einzeltäter im Fokus und nicht die, die sich längst integriert haben? Attentäter gab es sonst auch schon, diese werden nun mit Migration verbunden, könnten aber auch davon unabhängig einreisen und agieren.

    Soll es der bessere Weg sein, dass man Menschen mit Migrationshintergrund als Attentäter wahrnimmt und nicht als Handwerker:in, Ärzt:in, Forscher:in?


    Warum werden Statistiken undifferenziert zitiert, nicht aber Kinder, Mütter u.a. in den Zusammenhang der schwierigen Kinderbetreuung gestellt? Wie schwierig ist es für den Rest der Bevölkerung in gleicher Situation, eine Arbeit zu ergreifen oder ist es der bessere Weg, Flüchtlingen vorzuwerfen, was gesellschaftlich allen anderen auch gar nicht möglich ist?


    Warum werden Migranten als schwierig im Schulsystem dargestellt, die sicher eine Herausforderung darstellen in einem System, dass aber generell nicht ausreichend auf Förderung und Integration ausgerichtet ist und seit Jahren kaputt gespart wurde?

    Ist es der bessere Weg zu meinen, dass Kinder von sich aus alles mitbringen und dass man diejenigen, denen es nicht in die Wiege gelegt wurde, schon vor der Grundschule abhängt und ausschließt, um dann vorhalten zu können, dass sie an einfach nicht wollten?


    Warum reden Menschen von der „Einwanderung in Sozialsysteme“ und „Überversorgung“, wenn sie selbst nicht davon abhängig sind, an der Tafel anzustehen, die Rente mit Pfand aufzubessern oder durch Krankheit in eine prekäre Lage zu rutschen? Soll es der bessere Weg sein, diejenigen aufzugeben und sie noch mehr sich selbst zu überlassen?


    Meiner Meinung nach ernten wir auch die Früchte der Wohlstandsverwahrung, die vergessen lässt, wie gut es etlichen in Deutschland geht, jedoch nur einem Teil der Gesellschaft, während man sich von den anderen abschottet. Offenbar ist es der einfachere Weg, sich selbst vorzuhalten, wie toll man es doch selbst geschafft hat, ohne wahrnehmen zu wollen, dass es die Gesellschaft ist, die immer stärker andere ausschließt und in Kusf nimmt, dass es anderen dadurch unmöglich wird, sich einzubringen.


    Vielleicht gehört auch dazu, dass man vergessen hat, was erkämpft und errungen wurde, dass Rechte nicht „Recht des Stärkeren“ oder „Recht der Reicheren“ bedeutet.

    Scheinbar einfache Lösungen verfangen, aber vielen scheint nicht klar zu sein, was diese Lösungen mit sich bringen und dass sie Menschenrechte eindämmen und Absicherungen streichen.


    Wenn wir sagen „Nie wieder ist jetzt“, dann müssen wir alle jetzt anders vorgehen, dann dürfen wir gerade nicht weggucken, hinter der Gardine stehen bleiben, sondern müssen bunt und laut für die Menschenrechte von uns und unseren Nachbarn eintreten.


    Warum sind die Populisten laut und gehört und warum gucken wir erschrocken zu und gruseln uns, was noch kommen könnte?


    Welche Möglichkeiten bleiben, in der Region, in Deutschland, in der EU, die Stimmen zu bündeln, die laut und deutlich gegen die verheerenden Kräfte stehen, sprechen und handeln?

  • Da fragt man sich doch glatt an der Stelle, wer von den beiden Attentaten der letzten Wochen am meisten profitiert haben. Welche Partei, welches Land.

    Exakt das war mein erster Gedanke, als ich von dem Anschlag gelesen habe: Entweder die AfD oder Putin hat den bezahlt, kommt ja grade zur richtigen Zeit so kurz vor der Wahl. Ich hab's sonst nicht so mit Verschwörungstheorien aber daran kann man langsam echt mal glauben, finde ich.

  • reinerle Ist schon klar, dass du als AfD-Groupie das lustig findest. Das ist schon eine dufte Spass-Partei, die du da wählst, die wird im ganzen Land noch für richtig gute Laune sorgen.


    Fakt ist: Verschwörungen hat es immer gegeben und wird es immer geben. Die Frage ist immer "cui bono?" und wenn die beantwortet werden kann findet man sich ganz schnell im Bereich des absolut Realistischen wieder. Wenn Trump es schafft, eine Horde Wahnsinniger aufs Kapitol zu hetzen, lässt sich in Deutschland auch ein Afghane finden, der für irgendein Versprechen ein paar Leute tot fährt.

  • ...

    Im Jahr 2025 mache ich mir mittlerweile Sorgen, ob meine drei Kinder eines Tages ihre Leben für die Fehler lassen müssen, die in der Vergangenheit wie in der Gegenwart gemacht wurden und werden. Ich selbst werde dann Mitte 50 oder gar über 60 Jahre alt sein und kann auf ein weitgehend erfolgreiches und glückliches Leben zurückblicken. Diese Probleme erst dann anzugehen, wenn sie uns wie oben geschrieben direkt treffen, dürfte für meine Kinder zu spät sein.

    Sorry, das ist mir zu pathetisch. "Wir haben die Erde nur von unseren Kindern geborgt"?


    Seien wir ehrlich, wer es sich leisten kann, das erste Mal darüber nachzudenken, dass der Wohlstand schwinden könnte, hat bislang nicht so viel vermissen müssen.


    Aber ich gehöre auf jeden Fall auch zu denen, die in dem USA-ist-unser-Großer-Bruder-Glauben aufgewachsen sind. Der Schreck, dass es nun anders wird, kann neue Energien und Synergien freisetzen oder halt nicht. Ich fürchte ja eher nicht, sonst würden die Leute ab sofort Die Linke wählen, statt CSU und alles rechts davon.




  • Ich meine, in einem der anderen Threads gab es kürzlich mal eine Übersicht zur Kriminalitätsstatistik / Gewaltverbrechen.


    Bzgl. der letzten Attentate von Einzeltätern: im Spiegel gab es kürzlich mal einen Bericht, dass immer wieder (aber wenige) afghanische Flüchtlinge als Mitarbeiter des russischen Militärgeheimdienstes enttarnt worden wären.

    Da fragt man sich doch glatt an der Stelle, wer von den beiden Attentaten der letzten Wochen am meisten profitiert haben. Welche Partei, welches Land.

    Zumal mehrere Attentate kurz vor Landtags-/Bundestagswahlen stattfanden. In den vielen Kriegsjahren in Afghanistan gab es Kollaborateure mit Amis, Russen, Deutschen ...

    23.Februar : Bundestagswahl

    Attentate:
    13. Februar 2025 München
    22. Januar 2025 Aschaffenburg

    21. Dezember 2024 Magdeburg



    23. August 2024 Ein 26-jähriger Syrer stach auf einem Stadtfest in Solingen auf mehrere Personen ein; der „Islamische Staat“ reklamierte den Anschlag für sich.

    1.9. 2024 Wahl in Brandenburg / 1.9. Wahl in Thüringen
    3 Tote,
    8 Verletzte



    9./18. April 2023 Ein Täter tötete in Duisburg mit einem Messer eine Person und verletzte teils lebensgefährlich vier weitere Menschen. Er reklamierte für sich, im Auftrag des IS gehandelt zu haben.

    14.5.2023 Wahl in Bremen
    1 Toter,
    4 Verletzte


    Anmerkung: 2025 gab es bereits 26 Femizid-Morde in Deutschland, bei denen Ehefrauen/Partnerinnen ermordet wurden

    #Femizid in Deutschland 2024 • 314 TÄTER • Durch die Gewalt ihres Partners, Ex-Mannes, Bekannten, Verwandten, Lebensgefährten, Bruders, Sohnes, Vaters, Mitschülers, Nachbarn, etc. starben 2024 165 Frauen, 6 Mädchen, (2 J., 5 J., 6 J., 9 J., 15 J., 15 J.), 1 Junge (9 J.), vier Männer und ein Kind (3 J.). Zudem wurden 149 weitere Frauen, 5 Mädchen, 17 Kinder, ein Jugendlicher, 23 Personen, 9 Männer zum Teil sehr schwer verletzt, 13 weitere Frauen bedroht. (Stand: 24.11.2024)

    https://www.onebillionrising.d…zid-opfer-meldungen-2024/

    Das soll nichts beschönigen oder relativieren. Mich stört jedoch der selektive Blick.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Dann sind Probleme wie Klimawandel usw. die geringsten.

    Das finde ich die besorgendste Haltung in unserer Gesellschaft. Das mag für ältere Menschen noch gelten, für alle anderen nicht.


    Wenn man sich die IPCC-Klimamodelle anguckt, mit dem Hintergrundwissen, dass diese die optimistische Auswahl sind, dann sind alle anderen Probleme dagegen verschwindend in ihren Auswirkungen.

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