Schwangerschaft Musikunterricht

  • Hallo,

    Ich leite einen Schulchor und möchte ihn unbedingt auch in der Schwangerschaft behalten.

    Meine Schulleitung ist sich jetzt nicht sicher, ob eine Chorprobe zu laut für Mutter und Kind ist.

    Habt ihr schon mal gehört, dass man Wahlkurse aufgrund der Lautstärke nicht weiterleiten durfte? Durftet ihr in der Schwangerschaft eure Wahlkurse weiterleiten?

    Ich freue mich sehr über Antworten!

  • Meine letzte Unterrichtsstunde vor dem Mutterschutz war Chor. Niemand ist auf die Idee gekommen, dass das nicht gehen würde. Ja, ich hatte nicht mehr das Atemvolumen wie normal , zu stützen war schwer, aber das ging alles ganz normal weiter. Ich hab auch noch im Mai ein Akkordeonkonzert gespielt und mein Sohn wurde dann im August geboren.

  • Falls es dir hilft, bei uns (RS, Bayern) durften die Musikkollegen während der Schwangerschaft weiter unterrichten.


    Vielleicht redest du nochmal mit der Schulleitung und ihr findet eine Lösung.

    Ich finde es aber schön, dass sich deine Schulleitung um dich sorgt und wirklich überlegt, was zu viel sein könnte.

  • Nein, das ist nicht zu laut. Menschen singen schon seit rund 1 Mio Jahren, insbesondere in der Schwangerschaft und manche sogar bei der Geburt. Singen ist gesund und solange es DIR nicht zu laut ist, wird es dem Baby in der Fruchtblase sicher auch nicht zu laut.


    Davon abgesehen: ich würde mal nachlesen, was es genau mit den Gefährdungsbeurteilungen auf sich hat. Wer erstellt diese anhand welcher Checkliste? Wenn dein Chef Sorge vor Ansteckung hätte, könnte ich es noch nachvollziehen, da gibt's sicher Regelungen. Aber gegen den Willen der Beschäftigten Gefährdungen erfinden finde ich einigermaßen sonderbar. Da könnte ja jeder alles als potentiell gefährlich einschätzen.

  • Es wird gefragt, ob ein dauernder Lärmpegel (Beurteilungspegel von über 80 dB(A)) ausgeschlossen ist. Da hat er nein angekreuzt und als Konsequenz soll ich den Chor abgeben.


    Natürlich ist es in der Schule mal lauter als 80 dB(A), aber das bezieht sich nicht notwendigerweise nur auf den Chor. Dann dürfte man ja eigentlich gar nicht mehr unterrichten. Ich bin etwas planlos, wie ich damit umgehen soll. So etwas soll einen ja eigentlich entlasten und jetzt belastet es mich enorm.

  • Okay, jetzt verstehe ich das. Trotzdem sind Verkehrslärm und Sporthallenlautstärke Stress und Chor nicht, das ist doch sonnenklar. Kann der Arzt vielleicht helfen, dass du eine Art Unbedenklichkeitsbescheinigung erstellen lässt? Oder gibt's Beauftragte in der Schule, die helfen können, Personalrat, Gleichstellungsbeauftragte? irgendwie scheint dir niemand so recht zuzuhören.

  • Meine Güte, Sachen gibt's. Natürlich darf man weiter Musik/Chor unterrichten auch bei einer Schwangerschaft. Sport/Schwimmen und evtl. Pausenaufsicht ist da schon eine andere Sache. (Körperliche Gefährdung, nur noch eingeschränkt hilfs-/rettungsfähig)...

    Vielleicht solltest du mal deiner SL einen der Berichte vorlegen, nach denen das Baby dadurch klar Vorteile im Bereich "Entwicklung von Musikalität" und auch "Entwicklung der Sprachkompetenz" haben soll.

  • Es wird gefragt, ob ein dauernder Lärmpegel (Beurteilungspegel von über 80 dB(A)) ausgeschlossen ist. Da hat er nein angekreuzt und als Konsequenz soll ich den Chor abgeben.

    Entscheidend ist hier ja das Wort dauerhaft. In einer Chorprobe wird ja nicht komplett in voller Besetzung gesungen.

    Vielleicht hat deine Schulleitung keine richtige Vorstellung von einer Chorprobe?

    Einsingen, Einzelstimmen proben, mal einen Rhythmus nachklatschen...

    Oder vielleicht gibt es die Option den Chor für die Zeit deiner Schwangerschaft zu teilen, das könnte ja auch für alle Beteiligten was Schönes sein.


  • Oder vielleicht gibt es die Option den Chor für die Zeit deiner Schwangerschaft zu teilen, das könnte ja auch für alle Beteiligten was Schönes sein.

    Dadurch könnte auch direkt deine Nachfolgerin/dein Nachfolger eingearbeitet werden und eine sanfte Übergabe stattfinden.

  • Bei mir ist es einige Jahre her und ich bin in SH, aber ich habe aktuell 2 Musikkolleginnen, die sich in Elternzeit befinden, die haben auch bis zum Ende Musikunterricht gegeben.

  • Sollte nicht jedes Geräusch im Körper der Mutter für den Fötus lauter sein als der Schall, der durch die Bauchdecke, die Uteruswand und das Fruchtwasser zum Fötus durchdringt? Ich überlege gerade, ob das Fruchtwasser auch gluckst.

  • Sollte nicht jedes Geräusch im Körper der Mutter für den Fötus lauter sein als der Schall, der durch die Bauchdecke, die Uteruswand und das Fruchtwasser zum Fötus durchdringt? Ich überlege gerade, ob das Fruchtwasser auch gluckst.

    Hören kann der Fötus das nur dumpf. Es geht wahrscheinlich eher um den Stress der Mutter bei hoher Schallbelastung.

  • Wieviel Kinder hast du im Chor?

    Ich habe mal nachgelesen.


    Dr. Bluni auf einer Facharztseite für Frauen und Geburtshilfe beantwortete die Frage einer Bandsängerin so:


    Das muss man nach dem eigenen Wohlbefinden entscheiden. Sicherlich ist zu laute Musik für das Ungeborene nicht gerade angenehm und evtl. für das Gehör schädigend.


    Aber Band (verstärkt) ist nochmals was Härteres. Mein Schulchor ist allerdings auch echt laut, wenn die Kids begeistert singen, aber das sind gut hundert. Das einfach mal jetzt so zur Info, da lässt sich sicherlich noch mehr finden.

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

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