Klassenfahrt Pflicht?

  • Und wenn man Glück hat, dann darf man den auch privat nutzen für die Fahrten und die Firma zahlt trotzdem sämtlichen Kraftstoff.

    Das ist der Normalfall. Dafür zahlt man die 1%. Ich weiß aber, das es trotzdem manchmal so ist, dass Firmenwagenbesitzer sich an den Kosten "beteiligen" müssen. Und das, obwohl das Unternehmen die Kosten zu 100% betrieblich verbucht.

  • Beitrag von s3g4 ()

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  • Okay, der Punkt der persönlichen Abgrenzung ist natürlich individuell.


    Ich fürchte allerdings, dass man der übergeordneten Sache keinen Gefallen tut, wenn man versucht, Dinge wie Muschelsammeln oder Zeitunglesen mit in eine irgendwann hoffentlich mal vorzunehmende Arbeitszeiterfassung aufzunehmen.

    Solche Beklopptheiten plus die Ineffizienz anderer Kollegen sind der Grund, wieso ich eben KEINE Arbeitszeiterfassung möchte. Ich bin sehr zufrieden mit dem aktuellen Modell.

  • Wenn ich den privat nicht nutzen darf, muss ich den auch nicht selber versteuern. Dann hat das auf mein Gehalt gar keine Auswirkungen.

    Das stimmt nicht, nutze ich ihn für die Fahrt zur Arbeitsstätte, dann muss das auch mit der 0,03% Regelung versteuert werden für jeden Monat, egal ob ich da dorthin gefahren bin oder nicht.

  • Das stimmt nicht, nutze ich ihn für die Fahrt zur Arbeitsstätte, dann muss das auch mit der 0,03% Regelung versteuert werden für jeden Monat, egal ob ich da dorthin gefahren bin oder nicht.

    Die Fahrten von und zur Arbeit sind i.d.R. Privatvergnügen und gerade keine Dienstreisen ;)

  • Ja klar, damit ist aber eben auch die Aussage von Karl-Dieter vollkommen korrekt, da der regelmäßige Arbeitsweg zur Privatnutzung gehört. Aber ok, das ist natürlich spitzfindig ;)

    Wenn ich den privat nicht nutzen darf, muss ich den auch nicht selber versteuern. Dann hat das auf mein Gehalt gar keine Auswirkungen.

  • Solche Beklopptheiten plus die Ineffizienz anderer Kollegen sind der Grund, wieso ich eben KEINE Arbeitszeiterfassung möchte. Ich bin sehr zufrieden mit dem aktuellen Modell.

    An unserer Schulform lebt man ohne auch sehr gut, an anderen Schulen hätte ich mir eine gewünscht und finde sie auch nötig.

  • Man kann auch gerne eine Arbeitszeiterfassung machen, man darf sich aber nicht wundern, dass, wenn man dort "30 Minuten Muscheln suchen" einträgt, einem Außenstehende den Vogel zeigen.

    Es geht mir darum, dass dieses Denken zu kleinteilig ist. In meiner Arbeitszeiterfassung steht dann "1,5 Stunden Unterrichsplanung und -vorbereitung", was einem angemessenen Satz für die Vorbereitung des nächsten Tages entspricht. Damit dann auch auszukommen liegt in meiner Verantwortung. Wenn ich Luft habe, bereite ich eine Stunde etwas aufwändiger vor oder plane mal was neues, ich habe auch nichts dagegen, wenn Gunrdschullehrkräfte zur Verfügung stehende Zeit nutzen um mal methodisch etwas aufwändiger zu arbeiten. Ich darf mich nur nicht in die Diskussion verrennen, dass ich mir Zeit für Muschelsammeln aufschreibe und mich anschließend darüber beschwere, dass ich mit meiner Wochenarbeitszeit nicht auskomme, denn dann wird - völlig zu Recht - die Antwort lauten: Wenn du mit deiner Zeit nicht auskommst, lässt du das Muschelsammeln bitteschön sein und nimmst stattdessen ein Arbeitsblatt.

  • Interessanter ist Arbeitszeiterfassung sowieso für ausufernde und zahlenmäßig unbegrenzte Konferenzen, Dienstbesprechungen, Arbeitsgruppentreffen, Termine mit Eltern etc. etc. Für Unterrichtsvorbereitung oder auch Korrekturen (wo ich beispielsweise viel - möglicherweise auch unverhältnismäßig viel - Zeit verliere) wird man mit Pauschalen auskommen müssen.

  • Man kann auch gerne eine Arbeitszeiterfassung machen, man darf sich aber nicht wundern, dass, wenn man dort "30 Minuten Muscheln suchen" einträgt, einem Außenstehende den Vogel zeigen.

    Es geht mir darum, dass dieses Denken zu kleinteilig ist. In meiner Arbeitszeiterfassung steht dann "1,5 Stunden Unterrichsplanung und -vorbereitung", was einem angemessenen Satz für die Vorbereitung des nächsten Tages entspricht. Damit dann auch auszukommen liegt in meiner Verantwortung. Wenn ich Luft habe, bereite ich eine Stunde etwas aufwändiger vor oder plane mal was neues, ich habe auch nichts dagegen, wenn Gunrdschullehrkräfte zur Verfügung stehende Zeit nutzen um mal methodisch etwas aufwändiger zu arbeiten. Ich darf mich nur nicht in die Diskussion verrennen, dass ich mir Zeit für Muschelsammeln aufschreibe und mich anschließend darüber beschwere, dass ich mit meiner Wochenarbeitszeit nicht auskomme, denn dann wird - völlig zu Recht - die Antwort lauten: Wenn du mit deiner Zeit nicht auskommst, lässt du das Muschelsammeln bitteschön sein und nimmst stattdessen ein Arbeitsblatt.

    Du hängst dich zu sehr an den Muscheln auf, glaube ich. Es ist im Fach Werken der Grundschule Teil der Unterrichtsvorbereitung, nach Bastelideen zu suchen und das Material dafür zu organisieren. Für Bausätze fehlt das Geld und nur mit farbigem Tonkarton hat kein Mensch Lust, Kinder 4 Jahre lang zu beschäftigen und dem Fach wird es schon gleich gar nicht gerecht. Muschelnsammeln ist einfach ein Synonym für "mir fällt außerhalb meiner offiziellen Arbeitszeit was für die Schule ein und ich nehme das ins Repertoire auf". Das müssen kein 1,5 Stunden werden aber wenn ich zur Zeiterfassung verdonnert worden wäre, hätte ich das auch als 20 min. Unterrichtsvorbereitung oder so eingetragen, warum auch nicht? Der Arbeitgeber will wissen, wofür wir Zeit aufwenden und beim einen ist es vielleicht mehr das Korrigieren, beim anderen mehr die Vorbereitung. Wieder andere machen gar nichts von beidem, wie sie nicht müde werden zu betonen.

  • Wenn du mit deiner Zeit nicht auskommst, lässt du das Muschelsammeln bitteschön sein und nimmst stattdessen ein Arbeitsblatt.

    Inwiefern kann ein Arbeitsblatt das Anlegen einer Sammlung von z.B. Muscheln ersetzen? Inwiefern kann ein Arbeitsblatt das Untersuchen der Aggregatzustände in einem Versuch ersetzen? Inwiefern kann ein Arbeitsblatt das Beobachten von Pflanzen und die Beschreibung deren Lebensraums ersetzen? Inwiefern kann ein Arbeitsblatt das Konstruieren von Bauwerken ersetzen? Nicht für alles muss man sich natürlich praktisch auch selbst vorbereiten, einen Turm aus Papprollen mit den Merkmalen stabiler Elemente kriege ich auch hin, ohne diesen selbst vorher zu konstruieren. Auf manche Sachen bereite ich mich aber vor oder muss eben auch erstmal die Umgebung erkunden - die Fortbildung zum Thema Schmetterlinge läuft auch nicht rein theoretisch ab und da werde ich sogar für die praktische Vorbereitung der Aufzucht der Schmetterlinge vom Unterricht freigestellt.


    Ich bleibe dabei: Manche hier haben keine Vorstellung davon, was guter Unterricht an der Grundschule bedeutet. Es ist regelrecht absurd zu meinen, man könnte die Kompetenzen einfach mit einem Arbeitsblatt abhandeln. Und hinzu kommt meiner Wahrnehmung auch eine unterschwellige Abwertung der Tätigkeiten an der Grundschule.

  • Du hängst dich zu sehr an den Muscheln auf, glaube ich.

    Nein, mir ist völlig bewusst, dass das ein überspitztes Beispiel ist, aber es gibt eben KuK, die genau solche Beispiele als Belege für ihre Arbeitsbelastung nach außen tragen und da werden fast alle genau so verständnislos reagieren, wie ich das geschildert habe.


    ., hätte ich das auch als 20 min. Unterrichtsvorbereitung oder so eingetragen, warum auch nicht?

    Genau das ist ja dass, was ich vorschlage. Ich notiere ggf. eine angemessene Zeit für die Unterrichtsvorbereitung, nicht mehr und nicht weniger. Ich muss einem Außenstehenden gegenüber nicht rechtfertigen, worin diese Unterrichtsvorbereitung besteht, bin aber gleichzeitig auch in der Pflicht, sie in einem vernünftigen Rahmen zu halten.


    Es ist regelrecht absurd zu meinen, man könnte die Kompetenzen einfach mit einem Arbeitsblatt abhandeln. Und hinzu kommt meiner Wahrnehmung auch eine unterschwellige Abwertung der Tätigkeiten an der Grundschule.

    Über alle Schulformen kann man alle möglichen Unterrichtsinhalte mit Arbeitsblättern abhandeln und das wird auch tagtäglich gemacht.

    Das ist weniger schön, als die Schmetterlinge selber groß zu ziehen, aber ob die Zeit für "schön" da ist, entscheidet halt der Dienstherr und nicht ich.

  • Über alle Schulformen kann man alle möglichen Unterrichtsinhalte mit Arbeitsblättern abhandeln und das wird auch tagtäglich gemacht.

    Das ist weniger schön, als die Schmetterlinge selber groß zu ziehen, aber ob die Zeit für "schön" da ist, entscheidet halt der Dienstherr und nicht ich.

    Im Referendariat und an der Uni wird gelehrt und in Fortbildungen erfährt man und vor allem im Lehrplan steht, dass das eben nicht den Anforderungen an den Sachunterricht entspricht. Ist der Lehrplan etwa keine Dienstanweisung? Du hast anscheinend die Wende zur Kompetenzorientierung verpasst, oder?


    Dabei nutzen sie fachspezifische Methoden und erweitern so ihre Möglichkeiten, sachunterrichtliche Phänomene ihrer Lebenswirklichkeit zu untersuchen und zu erkunden. Auf diese Weise entwickeln sie ein Repertoire an Fähigkeiten und Fertigkeiten, das sie sowohl in unterrichtlichen Kontexten als auch an außerschulischen Lernorten sachgerecht erproben und nutzen können.

    (...)

    In Originalbegegnungen, anregenden Lernarrangements und in kooperativen Lerngemeinschaften erproben Schülerinnen und Schüler unterschiedliche methodische Zugänge des aktiven Wissenserwerbs. Immer dann, wenn Kinder selbst Lösungen für Prozesse finden können, sollte ihnen der Raum dafür gegeben werden. Dies hilft ihnen zunehmend dabei, Lernwege selbst zu organisieren und zu gestalten. Von besonderer Bedeutung ist es, dass die Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet werden, die eigenen Lernergebnisse zu dokumentieren, sie anderen zu erklären und sie gemeinsam auch kritisch zu reflektieren. Sachliche Erschließung und sprachliche Durchdringung bedingen dabei einander.

    Durch Präsentationen, Ausstellungen, Lerntagebücher, Portfolios etc. bekommen Schülerinnen und Schüler Rückmeldungen zu ihren Arbeitsergebnissen und erfahren die Wertschätzung ihrer Lernanstrengungen; sie erkennen dadurch auch, dass und wo sie selber zunehmend Fortschritte machen, wie sich ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten, ihr Sachwissen und ihre sozial-kooperativen Kompetenzen erweitern. Spezifische Interessen, Zugangsweisen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Angebote sind dabei Ausgangspunkte für individuelle Förderung.

    Aber klar, lasse ich doch einfach eine Ausstellung und ein Portfolio dazu erstellen, wie die Kinder zehn Arbeitsblätter zum Anlegen einer Sammlung von Muscheln bearbeitet haben.

  • Ich glaub man muss ein bisschen vorsichtig sein, wie man das Ganze kommuniziert und auf welche Situation man sich bezieht.


    Es macht uns als Berufsgruppe völlig unglaubwürdig, wenn wir das Muschelsuchen im Urlaub beim Flanieren am Strand, das morgentliche Zeitungsschmökern beim Frühstück oder den Spanienurlaub nur wegen der Landessprache als Arbeitszeit erklären. Da braucht man sich nicht zu wundern, wieso der Lehrerberuf so wenig Ansehen hat und Lehrer als lebensferne Nassauer angesehen werden.


    Völlig anders sehen die Beispiele von der Rezeption aus, wenn du zu einer Miesmuschelfarm fährst, um dort die Schalen abzuholen, die Zeitung am Schreibtisch gezielt nach Artikeln für den Unterricht durchguckst oder in Spanien eines Sprachkurs/Landeskundekurs machst.

    Sprich alles was du zielgerichtest machst und vom Privatvergnügen trennst...

  • Aber klar, lasse ich doch einfach eine Ausstellung und ein Portfolio dazu erstellen, wie die Kinder zehn Arbeitsblätter zum Anlegen einer Sammlung von Muscheln bearbeitet haben.

    Genau, wenn im Rahmen deiner vorgesehenen Arbeitszeit nur das möglich sein sollte, machst du genau das.

    Und natürlich weißt du genau wie ich, dass das ebenfalls eine völlige Überspitzung ist und man im Rahmen seiner normalen Arbeitszeit durchaus auch die Möglichkeit hat, besondere oder aufwändigere Dinge zu machen. Nur halt nicht immer und überall und in irrationalem Umfang.

    (Wer wirklich davon überzeugt ist, dass das Muschelsammeln alternativlos ist, kann ja gerne mal versuchen seinen Steuersachbearbeiter davon zu überzeugen, die Reise in die Karibik als dienstlich veranlasst abzusetzen, schließlich gibt es da die schönsten Muscheln.)

  • Genau, wenn im Rahmen deiner vorgesehenen Arbeitszeit nur das möglich sein sollte, machst du genau das.

    Damit ist der Lehrplan trotzdem nicht erfüllt. Ein Arbeitsblatt ersetzt keine Sammlung. Nochmal: Beschäftige dich mit dem Unterschied von Kompetenz und Wissen.

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