Kollegen die nur nehmen

  • Das Erstellen von Arbeitsblättern von Grund auf gehört nicht zu den dezidierten Aufgaben einer Lehrkraft, solange der Dienstherr mich nicht explizit damit beauftragt (dieser Thread dreht sich ja gerade darum, dass man offensichtlich auch ohne auskommt). Ganz davon abgesehen ist nicht nachzuvollziehen, was ich im Rahmen meiner normalen Arbeitszeit mache und was darüber hinaus.

    Natürlich können Lehrkräfte Materialen erstellen, veröffentlichen und sich dafür auch bezahlen lassen.


    Die Argumentation "was ich in der Arbeitszeit mache gehört dem Arbeitgeber" greift übrigens auch sonst zu kurz. Wenn man in Forschung und Entwicklung arbeitet und dabei ein Patent rauskommt, wird man im Patent auch genannt und auch finanziell beteiligt, wenn es wirtschaftlich verwertet werden kann.

  • Was soll denn die Dienstzeit sein? Während des Unterrichts sitzt man logischerweise nicht an Arbeitsblättern und über den Rest des Tages verfügt man selbst. Also klar ist die Erstellerin auch die Urheberin und kann ihr Zeug auch auf eduki verkaufen.


    Was wäre eigentlich, wenn die Frau Dr. unter ihrem Namen das Material des TE verkaufen würde? Oder sich auf einen Posten im Ministerium bewirbt, weil zur Vorbereitung keine Zeit mehr aufwenden muss?


    Aber klar, das könnte einem auch alles egal sein, ist ja viel gesünder, sich nicht aufzuregen.

  • Irgendwo muss es eine Vorschrift geben, dass AB (oder Arbeiten?) einen Rahmen haben müssen.

    Deshalb haben viele AB so einen Rahmen, das sieht für mich immer ein wenig nach Trauerkarte aus.

    Im Ref. in BY war es, meine ich, vorgeschrieben, auch so ein Rahmen außen rum. Und alles per Hand (mangels PC). Was haben wir geflucht, v.a., wenn alles schön fertig war und dann der der Rahmen nicht mehr draufging. Aber gehorsam hat man alles mit sich machen lassen.

  • Maylin85 hat ja schon erklärt, dass Lehrkräfte mit einem Header ihr Fach markieren.


    Im Süden muss es auch eine Trauerrand-Vorschrift geben, da ja im WSC auch viele Materialien diesen aufzeigen (Thema, Name, Klasse, Datum).

    Ich hab oben einfach gerne eine "Leiste" mit Fach, Jahrgangsstufe/Semester und Sequenzthema, dem das Material zugeordnet ist. Kürzel hab ich bei genauer Überlegung manchmal drauf, manchmal nicht. Bei Klausuren definitiv schon.


    Kann man sich sicherlich auch sparen, aber einheitliches Layout beim Material ist doch irgendwie schöner 😊

  • Im Ref. in BY war es, meine ich, vorgeschrieben, auch so ein Rahmen außen rum. Und alles per Hand (mangels PC). Was haben wir geflucht, v.a., wenn alles schön fertig war und dann der der Rahmen nicht mehr draufging. Aber gehorsam hat man alles mit sich machen lassen.

    Eine offizielle Vorschrift kann ich mir nicht vorstellen, davon habe ich noch nie etwas gehört. Wahrscheinlich war es etwas, worauf die Seminarleitung Wert legte.

  • Eine offizielle Vorschrift kann ich mir nicht vorstellen, davon habe ich noch nie etwas gehört. Wahrscheinlich war es etwas, worauf die Seminarleitung Wert legte.

    Bei mir Wert, bei meiner Tochter vor ein paar Jahren Vorschrift - vllt. auch beide Male vom Seminarleiter her. Was hat sie geflucht.

  • Eine offizielle Vorschrift kann ich mir nicht vorstellen, davon habe ich noch nie etwas gehört. Wahrscheinlich war es etwas, worauf die Seminarleitung Wert legte.

    im Seminar ist auch vieles Schikane. Und das ist ja nun wirklich vollkommen unwesentlich, ob da ein Rahmen drum ist oder nicht. Typisches Seminargeschwurbel und Wichtigtuerei dieser Klugscheisser.

  • Die meisten veröffentlichen Materialien stammen von Lehrkräften, bei Büchern gibt es Redakteure in den Verlagen und dann meist um die 10 Lehrkräfte, die die einzelnen Inhalte ausarbeiten.

    (Und die werden alle dafür bezahlt - wenn auch schlecht - und machen das nicht in ihrer Dienstzeit als zusätzliche Aufgabe für den Dienstherrn.)

  • Dann anders gefragt: Wer hat in der Dienstzeit Zeit dazu?

    Naja manche promovieren ja noch oder schreiben mal einen Beitrag für eine Zeitschrift oder einen Sammelband. Aber das kommt schon sehr selten vor; vor 100 Jahren aber war es keine Seltenheit dass Schulleiter zb auch noch nebenbei Bücher schrieben, aber auch noch vor 20 Jahren. Aber da hat sich unser Beruf schon stark gewandelt. Rainer Nickel zb , 1985 - 2005 Schulleiter des MPG Göttingen hat während seiner Dienstjahre etliche Bücher geschrieben, zb die Lateinische Fachdidaktik, „Die alten Sprachen in der Schule“, Übersetzungen und Kommentare zu etlichen antiken Schriften, zb Marc Aurels Selbstbetrachtungen, um nur wenige zu nennen.

  • Naja manche promovieren ja noch oder schreiben mal einen Beitrag für eine Zeitschrift oder einen Sammelband. Aber das kommt schon sehr selten vor; vor 100 Jahren aber war es keine Seltenheit dass Schulleiter zb auch noch nebenbei Bücher schrieben, aber auch noch vor 20 Jahren. Aber da hat sich unser Beruf schon stark gewandelt. Rainer Nickel zb , 1985 - 2005 Schulleiter des MPG Göttingen hat während seiner Dienstjahre etliche Bücher geschrieben, zb die Lateinische Fachdidaktik, „Die alten Sprachen in der Schule“, Übersetzungen und Kommentare zu etlichen antiken Schriften, zb Marc Aurels Selbstbetrachtungen, um nur wenige zu nennen.

    Ich vermute aber, dass wurde nicht in der Dienstzeit sondern in der Freizeit geschrieben.

  • Die Argumentation "was ich in der Arbeitszeit mache gehört dem Arbeitgeber" greift übrigens auch sonst zu kurz. Wenn man in Forschung und Entwicklung arbeitet und dabei ein Patent rauskommt, wird man im Patent auch genannt und auch finanziell beteiligt, wenn es wirtschaftlich verwertet werden kann

    Oder man bekommt teilweise vermarktungsrechte. So war es bei mir zumindest, allerdings habe ich die Rechte abgetreten, weil ich keine Möglichkeit hatte in Asien etwas produzieren zu lassen 🤣


    Was soll denn die Dienstzeit sein? Während des Unterrichts sitzt man logischerweise nicht an Arbeitsblättern und über den Rest des Tages verfügt man selbst

    Natürlich kann man sowas auch während des Unterrichts machen. Ich habe schon oft Vorbereitungen während des Unterrichts gemacht. Arbeitsblätter, Klausuren, Vertretungsplanung etc. In Arbeitsphasen habe ich oft Zeit für andere Dinge und die mache ich dann auch.

  • „Die Gerechtigkeit des Lehrers unter besonderer Berücksichtigung der höheren Lehranstalten“ ist gewiss auch nicht während der Dienstzeit entstanden.

  • Mittlerweile habe ich das Gefühl, einfach nur ausgenutzt zu werden, weil ich von ihr Nachrichten erhalte, die eigentlich sinngemäß aussagen "ich habe hier eine Aufgabe, bitte erledige die doch für mich". Ich antworte, dass ich gerade froh bin, meine eigenen Aufgaben einigermaßen zu schaffen, worauf von ihr nur wieder die nächste Bitte kommt, ob ich nicht mal eben Dies und Das an Input für sie geben könnte.


    Ihr merkt vielleicht: Mittlerweile bin ich nur noch genervt. Da sie meine Abgrenzungsversuche zum Selbstschutz überhaupt nicht wahrzunehmen scheint, überlege ich jetzt wirklich schon, ob ich sie "ghosten" soll, also einfach nicht mehr antworten.

    Würde ich definitiv ghosten. Du hast klar kommuniziert, dass sie ihre Anfragen einstellen soll und sie ignoriert das. Ghosten sehe ich in diesem Fall als legitimen Selbstschutz.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Naja manche promovieren ja noch oder schreiben mal einen Beitrag für eine Zeitschrift oder einen Sammelband. Aber das kommt schon sehr selten vor; vor 100 Jahren aber war es keine Seltenheit dass Schulleiter zb auch noch nebenbei Bücher schrieben, aber auch noch vor 20 Jahren. Aber da hat sich unser Beruf schon stark gewandelt. Rainer Nickel zb , 1985 - 2005 Schulleiter des MPG Göttingen hat während seiner Dienstjahre etliche Bücher geschrieben, zb die Lateinische Fachdidaktik, „Die alten Sprachen in der Schule“, Übersetzungen und Kommentare zu etlichen antiken Schriften, zb Marc Aurels Selbstbetrachtungen, um nur wenige zu nennen.

    Ich verbiete es mir, dass mir irgendjemand unterstellen könnte, ich hätte in meiner Dienstzeit studiert. (Für die Promotion hat es noch nicht gereicht, ich sammle lieber Fächer oder Abschlüsse :( )
    "Immer im Dienst" hat Grenzen und das, was ich nach meinen täglichen 8 Stunden und 12 Minuten mache, ist meine Sache (und ja, ich annualisiere das und es sind mehr, aber es ist DEFINITIV NICHT in meiner Dienstzeit)

Werbung