Umgang mit Fehlinformationen der Schulleitung

  • . Ich empfehle sich erst zu informieren bevor man hier Nonsens Kommentare abgibt

    Das ist jetzt Selbstironie, oder?


    Stichwort: Klassenfahrten sind doch keine Dienstpflicht!!!!

    There are only 10 sorts of people - Those who know binaries and those who don't.

  • Hallo Zusammen,


    nur mal so gefragt: wie meint Ihr, sollte man damit umgehen, dass die Schulleitung bewusst falsches/unpassendes Vokabular verwendet, um auf polemische Art und Weise Druck auf das Kollegium auszuüben.


    Konkret verwendet mein SL in Einladungen/Protokollen immer wieder das Wort "Kernarbeitszeit", um zu suggerieren, wir hätten zu den von ihm definierten Zeiten uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen.

    Mich würde der konkrete Kontext interessieren? Wird zu Konferenzen geladen mit Verweis auf vermeintliche Kernarbeitszeit?


    Wenn dem so ist, würde ich nämlich auch erst mal dazu raten, dass Gespräch mit der SL zu suchen, ggf. auch über den Personalrat, um die Hintergründe zu erfragen und deutlich zu machen, dass einige Kollegen diese Wortwahl als Angriff oder Misstrauensbeweis mpfinden. Erfahrungsgemäß stecken hinter solchen Dingen oftmals Ereignisse, die im Kollegium überhaupt nicht ankommen.

    Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass eure SL den Begriff hier benutzt, weil es Beschwerden von Kollegen gab, die beispielsweise nicht an Konferenzen teilnehmen wollten, weil die Konferenz z.B. auf den freien Tag des Kollegen fiel, o.ä.


    Die Verwendung des Begriffs mag dann sachlich falsch sein, dazu weiß ich nichts. Bei uns gibt es den Begriff nicht, die Teilnahme an Konferenzen ist schlicht Dienstpflicht nach Dienstordnung.

  • Fortbildungsetat wird für Klassenfahrten verwendet? Genau mein humor.

    In Niedersachsen bekommen Schulen eine Zuweisung vom Land und eine vom Träger (also der Gemeinde) aus denen die jeweiligen Aufgaben finanziert werden. Wie sie dann die jeweiligen Budgets daraus bilden ist ihnen seit der eigenverantwortlichen Schule freigestellt. Aus den Zuweisungen des Landes sind alle Kosten zu zahlen, die das Lehrpersonal betreffen, also Fortbildungen, Reisekosten, etc. , außerdem zusätzliches Personal (pädagogische Mitarbeiter). Diese Posten konkurrieren also letztlich um das gleiche Geld. Besonders paradox ist es, dass man auch noch Lehrerstunden kapitalisieren kann um die Landeszuweisung aufzustocken. Das kann dazu führen, dass eine Schule auf Lehrerstunden verzichtet um von dem Geld mehr Fahrtkosten bezahlen zu können. (Gedacht ist die Regelung zur Finanzierung von MPs).

  • In Niedersachsen bekommen Schulen eine Zuweisung vom Land und eine vom Träger (also der Gemeinde) aus denen die jeweiligen Aufgaben finanziert werden. Wie sie dann die jeweiligen Budgets daraus bilden ist ihnen seit der eigenverantwortlichen Schule freigestellt. Aus den Zuweisungen des Landes sind alle Kosten zu zahlen, die das Lehrpersonal betreffen, also Fortbildungen, Reisekosten, etc. , außerdem zusätzliches Personal (pädagogische Mitarbeiter). Diese Posten konkurrieren also letztlich um das gleiche Geld. Besonders paradox ist es, dass man auch noch Lehrerstunden kapitalisieren kann um die Landeszuweisung aufzustocken. Das kann dazu führen, dass eine Schule auf Lehrerstunden verzichtet um von dem Geld mehr Fahrtkosten bezahlen zu können. (Gedacht ist die Regelung zur Finanzierung von MPs).

    Moebius: Genau das meinte ich. Ich konnte es nicht so erklären wie du. Herzlichen Dank für deine Erklärung:)

  • In Niedersachsen bekommen Schulen eine Zuweisung vom Land und eine vom Träger (also der Gemeinde) aus denen die jeweiligen Aufgaben finanziert werden. Wie sie dann die jeweiligen Budgets daraus bilden ist ihnen seit der eigenverantwortlichen Schule freigestellt. Aus den Zuweisungen des Landes sind alle Kosten zu zahlen, die das Lehrpersonal betreffen, also Fortbildungen, Reisekosten, etc. , außerdem zusätzliches Personal (pädagogische Mitarbeiter). Diese Posten konkurrieren also letztlich um das gleiche Geld. Besonders paradox ist es, dass man auch noch Lehrerstunden kapitalisieren kann um die Landeszuweisung aufzustocken. Das kann dazu führen, dass eine Schule auf Lehrerstunden verzichtet um von dem Geld mehr Fahrtkosten bezahlen zu können. (Gedacht ist die Regelung zur Finanzierung von MPs).

    Das ist ja eine Frechheit, den Schulen die Verantwortung für die Priorisierung aufzuerlegen!

  • Das ist ja eine Frechheit, den Schulen die Verantwortung für die Priorisierung aufzuerlegen!

    Wieso Frechheit? Ich sehe es eher kritisch, wenn zentral nach gleichem Schema F gesteuert wird....dann nicht selten am konkreten Bedarf der einzelnen Schulen vorbei.

  • Wieso Frechheit? Ich sehe es eher kritisch, wenn zentral nach gleichem Schema F gesteuert wird....dann nicht selten am konkreten Bedarf der einzelnen Schulen vorbei.

    Und Du findest es nicht merkwürdig, dass Schulen zwischen Personal und Fortbildungen entscheiden müssen? Klassenfahrten gehören ja auch noch dazu, die ich in der SEK I auch durchaus wichtig finde, in der Berufsbildung eher nicht, also könnten berufsbildende Schulen ihr ganzes Budget für die FoBis und Personal ausgeben, aber die SEK I muss das dritteln/ anders priorisieren.

    Ich finde das nicht gut gelöst.

  • Das ist ja eine Frechheit, den Schulen die Verantwortung für die Priorisierung aufzuerlegen!

    In der Theorie finde ich es grundsätzlich gar nicht verkehrt, wenn Schulen mehr Möglichkeiten zur eigenen Gestaltung gegeben wird.

    In der Praxis scheitert es natürlich daran, dass dann primär nach den Wünschen der Eltern gehandelt wird und die rufen halt nach Klassenfahrten und nicht nach besser fortgebildeten Lehrkräften.

  • Und Du findest es nicht merkwürdig, dass Schulen zwischen Personal und Fortbildungen entscheiden müssen? Klassenfahrten gehören ja auch noch dazu, die ich in der SEK I auch durchaus wichtig finde, in der Berufsbildung eher nicht, also könnten berufsbildende Schulen ihr ganzes Budget für die FoBis und Personal ausgeben, aber die SEK I muss das dritteln/ anders priorisieren.

    Ich finde das nicht gut gelöst.

    "Gedrittelt" und priorisiert werden muss so oder so. Warum dann also lieber zentral anstatt bedarfsgerecht vor Ort?

    In der Praxis scheitert es natürlich daran, dass dann primär nach den Wünschen der Eltern gehandelt wird und die rufen halt nach Klassenfahrten und nicht nach besser fortgebildeten Lehrkräften.

    Das konnte ich bei uns bislang nicht feststellen. Im Gegenteil dazu sind viele Familien (insbesondere mit mehreren schulpflichtigen Kindern) ganz dankbar, wenn die Fahrten nicht ausufern, da das auch für die Familien eine erhebliche Kostenbelastung darstellt. Und wir als Schule kamen bisher wirklich noch nicht in die Verlegenheit, sinnvolle Fortbildungen ablehnen zu müssen, weil das Budget das nicht mehr hergegeben hätte. Wichtig ist halt ein klares und transparentes Fahrtenkonzept.

  • Bin mal wieder da. Hier hat sich eine gewisse Eigendynamik entwickelt.


    Zur Erklärung: wie ich zwischendurch erwähnte, haben gewisse Dinge im Umgang mit dem Kollegium bei uns System. Kernarbeitszeit als Begriff war ein kleines Beispiel aus dem Repertoire.

    Ein Gespräch suchen ist generell vernünftig. Würde diese Möglichkeit in Frage kommen, hätte ich den Thread nicht eröffnet.

    Es liegt mir fern meiner SL vollkommen grundlos irgend etwas schlechtes zu unterstellen.

    Vielleicht kann sich der ein oder die andere vorstellen, dass es schlicht und ergreifend Schulen mit einem sehr schlechten Klima gibt.

    Aufgrund einer schlechten (im Sinne von schlechter Mitarbeiterführung) SL generell vom Lehrerberuf abzuraten, war sicherlich etwas voreilig von mir. Das kann in jedem anderen Job auch passieren. Aber es ist ja schon auffällig, dass doch verhältnismäßig viele Kollegen in den Sack hauen. Hohe Fluktuation ist eher kein gutes Zeichen.

    Naja, hier wird dann ja doch recht viel Verständnis für SL gezeigt. Vielleicht muss ich meine Sicht der Dinge nochmal überdenken. Oder mich in die Fluktuation einreihen.

  • ....aber wenn das so sein sollte, dann spricht man doch die Kollegen an, die sich beschweren und nicht *alle*.

    Es geht nicht darum, dass ich mich vor irgendwelchen dienstlichen Pflichten drücken will. Ich will mir aber eben auch nicht unterstellen lassen, dass ich genau das womöglich anstreben würde.

    Ich versuche gleich mal an das Gute in der SL zu glauben ;)


    Wenn ich noch weiter ins Detail gehe, begebe ich mich aus der Anonymität des Forums, denn dann weisen zu viele Dinge auf "meine" Schule und mich.

  • Vielleicht überhörst du das Vokabular und gehst rein nach den Tatsachen, die geschaffen wurden oder werden. Sollte da etwas unrechtmäßig oder ungerecht sein, vorsprechen. Ist "nur" die Wortwahl unpassend, Verbündete suchen und evtl gemeinsam abkotzen.

    Könnte das helfen?

  • "Gedrittelt" und priorisiert werden muss so oder so. Warum dann also lieber zentral anstatt bedarfsgerecht vor Ort?

    Das konnte ich bei uns bislang nicht feststellen. Im Gegenteil dazu sind viele Familien (insbesondere mit mehreren schulpflichtigen Kindern) ganz dankbar, wenn die Fahrten nicht ausufern, da das auch für die Familien eine erhebliche Kostenbelastung darstellt. Und wir als Schule kamen bisher wirklich noch nicht in die Verlegenheit, sinnvolle Fortbildungen ablehnen zu müssen, weil das Budget das nicht mehr hergegeben hätte. Wichtig ist halt ein klares und transparentes Fahrtenkonzept.

    Du sprichst zu recht ein klares Fahrtenkonzept an. Wäre auch ein klares Fortbildungskonzept nötig ? Ich finde es da schwierig zu priorisieren bzw. schon vorher festzuschreiben welche Fortbildungen genehmigt werden und welche Kriterien man dafür annimmt. In NDS ist ein Fortbildungskonzept auch verbindlicher Teil des schulprogramms

  • Du sprichst zu recht ein klares Fahrtenkonzept an. Wäre auch ein klares Fortbildungskonzept nötig ? Ich finde es da schwierig zu priorisieren bzw. schon vorher festzuschreiben welche Fortbildungen genehmigt werden und welche Kriterien man dafür annimmt. In NDS ist ein Fortbildungskonzept auch verbindlicher Teil des schulprogramms

    Beim Fortbildungskonzept finde ich es tatsächlich auch schwieriger, allgemeingültige Kriterien aufzustellen, da die Fortbildungen doch sehr unterschiedlich sein können und es von den gerade aktuellen Zielsetzungen der Schule und Ressorts der beteiligten Lehrkräfte abhängt, welche Fortbildungen gerade sinnvoll erscheinen und welche eher nicht. Wir haben das daher über ein internes Vorgehen bei der Antragsstellung gelöst, bei dem (je nach Zielrichtung der Fortbildung) Fachobleute oder Koordinatoren noch einmal Rücksprache halten und mit aktuellen Zielstellungen abgleichen.

  • ....aber wenn das so sein sollte, dann spricht man doch die Kollegen an, die sich beschweren und nicht *alle*.

    Es geht nicht darum, dass ich mich vor irgendwelchen dienstlichen Pflichten drücken will. Ich will mir aber eben auch nicht unterstellen lassen, dass ich genau das womöglich anstreben würde.

    Ich versuche gleich mal an das Gute in der SL zu glauben ;)

    Ich kenn die Umstände nicht, die an deiner Schule herrschen. Du sprichst von einem schlechten Klima und einer hohen Fluktuation und dabei spielt das Leitungshandeln vermutlich eine Rolle.

    Die sich beschwerenden Kollegen anzusprechen, wäre wünschenswert. Ich habe aber schon Schulleitungen erlebt, die das nicht gemacht haben, sondern statt gezielt diejenigen anzusprechen, die sich z.B. an Vereinbarungen nicht halten, lieber bei Konferenzen immer wieder die Vereinbarungen wiederholt bzw. an sie erinnert haben. Das kommt natürlich nicht bei denen an, bei denen es ankommen soll.

  • Es wurden doch viele verschiedene Möglichkeiten des Umgangs vorgeschlagen. Oder müssen alle nach einer kurzen Schilderung deinerseits rufen, was für ein armes Hascherl du bist und dein Schulleiter ein schrecklicher Unmensch und dass nur noch kündigen hilft?

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