Bundeslandwechsel

  • Hallihallo,


    ich lese hier schon lange passiv mit und hab mich jetzt mal angemeldet, da mich die Angst vor den Lehrproben verrückt macht.


    Ich bin seit Beginn des Vorbereitungsdienstes psychisch ziemlich abgeschmiert. Bin nach Niederbayern gegangen weil mein Freund nach dem Studium einen Job in der Heimat bekommen hat und ich keine Lust auf Fernbeziehung hatte (komme eigentlich aus Oberfranken). Wie es halt so ist, haben wir uns relativ kurz danach aber schon getrennt und ich stehe seitdem komplett ohne soziales Netz da. Kontakte knüpfen finde ich hier am Dorf auch etwas schwierig, Meine Mitrefis kommen alle von hier und haben ihre festen Cliquen noch aus der Jugend.

    Meine BUV waren allesamt nicht das gelbe vom Ei und auch im Seminar hab ich mich nicht durch Zuverlässigkeit hervorgetan, die Seminarnote wird also nicht sonderlich gut werden. Die Hausarbeit war auch eher semi-gut. Ich hatte schon bei der Zulassungsarbeit extra ein theoretisches Thema gewählt, da es mir nicht leicht fällt aus der eigenen Praxis eine kohärente Arbeit zu schreiben. Rein mit Sekundärliteratur zu arbeiten ist eher mein Stil.


    Muss dazu sagen, und das soll keine Entschuldigung sein, meine BL hat mich eher als Balast angesehen und war mir kaum eine Hilfe. Mitgenommen habe ich da voriges Jahr nicht so wirklich viel.


    Ich habe jetzt einfach total Bammel vor den Lehrproben, bzw. dass ich die in den Sand setze, denn dann wäre auch mit halbwegs guten Noten in den mündlichen Prüfungen nicht mehr viel zu retten.


    Ich hatte schon länger überlegt nach dem Vorbereitungsdienst nicht in Bayern sondern in Thüringen nach einer Planstelle Ausschau zu halten um wieder in die Heimat zurückkehren zu können (als Grenzpendlerin) und nicht viele Jahre zwangsweise in München festzusitzen. So geht es ja wohl den meisten Junglehrern.


    Allerdings bin ich was das thüringische Schulsystem angeht nicht so im Bilde. Wird man da mit egal welcher Note verbeamtet, solange man nur irgendwie besteht? Ist die Grenzregion zu Oberfranken ein Gebiet wo besonders großer Mangel besteht oder gibt es da eher viele Bayernflüchtlinge, die sich um die Plätze reißen? Kann man spezielle Ortswünsche bei der Bewerbung nennen oder sich sogar schulscharf bewerben (geht in Bayern ja nicht). Ist es wie in Bayern, dass man eine Klasse zwei Jahre lang behält? Eine Kommilitonin aus dem Studium macht ihr Referendariat in Sachsen, dort behält man seine Klasse ja für die kompletten 4 Jahre.


    So das waren jetzt doch einige Fragen, ich hoffe jemand kann mir weiterhelfen und ein Stück weit die Angst nehmen. :heul:


    P.S. Natürlich ist mir klar, dass man auch bei anderen Schulträgern angestellt arbeiten kann, allerdings fände ich es schon irgendwie ziemlich doof, wenn der ganze Stress und psychische Druck der letzten 8 Jahre dann eben ein Stück weit für die Katz waren. Die Arbeit mit den Kindern macht mir nach wie vor viel Freude aber die Sicherheit der Verbeamtung war schon auch mit ein Grund warum ich mir das alles angetan habe.

  • Bin nach Niederbayern gegangen [...] komme eigentlich aus Oberfranken

    Ich frage mich manchmal, wie viel die Forenteilnehmer aus Nord- oder Nordwestdeutschland mit diesen Angaben anfangen können.

    Ist es wie in Bayern, dass man eine Klasse zwei Jahre lang behält? Eine Kommilitonin aus dem Studium macht ihr Referendariat in Sachsen, dort behält man seine Klasse ja für die kompletten 4 Jahre.

    Es gibt mit Sicherheit regionale Tendenzen, wo eher ein Wechsel nach zwei oder vier Jahren üblich ist.

    Aber es würde mich sehr überraschen, wenn es in irgendeinem Bundesland eine feste Vorgabe wäre. Letztendlich wird das imho immer eine Entscheidung der Schulorganisation und des pädagogischen Konzepts der einzelnen Schule sein.

  • Ich weiß von meiner Tochter, die in Nürnberg Grundschullehramt studiert hat, dass mehrere Kommilitoninen grenznah aus Thüringen kamen und ohne Probleme nach dem Ref. wieder zurückgingen....

  • Ich frage mich manchmal, wie viel die Forenteilnehmer aus Nord- oder Nordwestdeutschland mit diesen Angaben anfangen können.

    Es gibt mit Sicherheit regionale Tendenzen, wo eher ein Wechsel nach zwei oder vier Jahren üblich ist.

    Aber es würde mich sehr überraschen, wenn es in irgendeinem Bundesland eine feste Vorgabe wäre. Letztendlich wird das imho immer eine Entscheidung der Schulorganisation und des pädagogischen Konzepts der einzelnen Schule sein.

    Stimmt natürlich grundsätzlich, meine Fragen sind aber auch eher spezifisch an Kollegen aus dem Süden und die wissen da schon Bescheid. Trotzdem danke für deinen Input.

  • Ich weiß von meiner Tochter, die in Nürnberg Grundschullehramt studiert hat, dass mehrere Kommilitoninen grenznah aus Thüringen kamen und ohne Probleme nach dem Ref. wieder zurückgingen....

    Weißt du zufällig was bezüglich der Notenanforderungen zur Einstellung? Reicht es einfach zu bestehen oder muss man auch einen bestimmten Schnitt, wie 3.5, schaffen?

  • Also die Zulassungsarbeit zählt - zumindest bei den Förderschullehrern - gerade mal 1/32 der Gesamtnote, ich kenne sogar einige, die die Erstellung der Arbeit verweigert haben und lieber eine Note 6 kassiert haben - weil bei uns ja eh grad alles verbeamtet ist, was nicht bei 3 aufm Baum ist.

  • Ich hatte schon länger überlegt nach dem Vorbereitungsdienst nicht in Bayern sondern in Thüringen nach einer Planstelle Ausschau zu halten um wieder in die Heimat zurückkehren zu können (als Grenzpendlerin) und nicht viele Jahre zwangsweise in München festzusitzen. So geht es ja wohl den meisten Junglehrern.

    Wäre es nicht eine Möglichkeit, erstmal zu schauen, ob du evtl wieder nach Oberfranken kommst und wenn nicht, doch ein Jahr nach woauchimmer zu gehen und DANN erst nach Thüringen zu wechseln? Vielleicht klappt es ja doch. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen!

  • Wäre es nicht eine Möglichkeit, erstmal zu schauen, ob du evtl wieder nach Oberfranken kommst und wenn nicht, doch ein Jahr nach woauchimmer zu gehen und DANN erst nach Thüringen zu wechseln? Vielleicht klappt es ja doch. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen!

    Das ist quasi unmöglich. ein man sich etwas in die Thematik reinfuchst merkt man, dass ohne Kinder gar nichts geht. Nicht mal verheiratet sein bringt mittlerweile noch was.


    Hier wird's gut auf den Punkt gebracht:

    https://www.wir-in-franken.de/…r-mit-oberbayern-problem/


    Hab auch teilweise im Kollegium schon Storys gehört, dass Leute seit mehreren Jahren jeden Versetzungsantrag abgelehnt bekommen. Nur die Leute mit absoluten Bestnoten bekommen freie Ortswahl.

    Also die Zulassungsarbeit zählt - zumindest bei den Förderschullehrern - gerade mal 1/32 der Gesamtnote, ich kenne sogar einige, die die Erstellung der Arbeit verweigert haben und lieber eine Note 6 kassiert haben - weil bei uns ja eh grad alles verbeamtet ist, was nicht bei 3 aufm Baum ist.

    Bei uns 1/13 wenn ich nicht irre. Aber die ist ja eh schon abgegeben und wie gesagt, mein Schnitt wird nicht so toll sein. Habe echt massiv Bammel die 3,5 zu reißen.

  • Okay, danke. Hab den Artikel gelesen. Obb darf natürlich nicht schlechter dastehen als Franken ;) Wie bescheuert, echt.

    Ich musste damals von Obb nach Mfr, also umgekehrt. Damals hat sich dem noch keiner widersetzt, weil eh kaum jemand verbeamtet wurde (oder weil eine andere Mentalität herrschte, was weiß ich). Seitdem bin ich jetzt hier.

    Ich drücke die die Daumen, dass es mit Thüringen klappt!

  • Weißt du zufällig was bezüglich der Notenanforderungen zur Einstellung? Reicht es einfach zu bestehen oder muss man auch einen bestimmten Schnitt, wie 3.5, schaffen?

    Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich dachte, man erhält die volle Lehrbefähigung sowieso nur bei einem Schnitt von mindestens 3,5 und alles andere gilt als nicht bestanden. Bin aber nicht auf dem Laufenden, vielleicht antwortet noch jemand aus Bayern. Kathie  Caro07

  • Das weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich dachte, man erhält die volle Lehrbefähigung sowieso nur bei einem Schnitt von mindestens 3,5 und alles andere gilt als nicht bestanden. Bin aber nicht auf dem Laufenden, vielleicht antwortet noch jemand aus Bayern.

    Da gibt es eine entsprechende Seite vom KM, die immer wieder aktualisiert wird. Im Augenblick findet man dies vor:

    https://www.lehrer-werden.baye…d-einstellung/grundschule

  • Soweit ich es hier immer gelesen habe: Alle anderen BL haben den Cut bei 4,0.

    Interessanterweise ist auch in Bayern ein 2. Staatsexamen mit "ausreichend" bestanden. Damit ist dann auch rein theoretisch eine Einstellung in allen Ländern möglich. Dass sich Bayern derzeit noch den Luxus erlauben kann, Lehrkräfte mit bestandenem Staatsexamen auch schlicht aus nur formalen Gründen abzulehnen, zeigt dass hier noch keine Mangellage an Bewerbern vorzuliegen scheint. In der Praxis wird man mit Noten in diesem Bereich aber auch in vielen anderen Bundesländern Probleme bekommen, insbesondere bei Wunschschulen in beliebten Regionen.

  • Ist es so, dass man keine Stelle bekommt? Ich dachte, man bekommt keine Verbeamtung? (Ist genauso absurd...)

    Das hatte ich für Bayern auch so verstanden, dass dann zwar eingestellt werden kann, aber keine Verbeamtung angeboten wird. Was natürlich völlig inkonsequent ist.

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