Einheit zum Weltall

  • Hello zusammen,


    hat jemand schon mal eine Einheit zum Thema Weltall geplant? Ich überlege, ob ich es in meiner Abschlussprüfung zeigen möchte. Aber eben nur, wenn ich es gut aufbereitet bekomme und da greife ich gerne auf Vorhandenes zurück.


    Viele Grüße

  • In welchem Fach? Bei Grundschule würde ich mal auf HSU tippen aber auch in anderen Fächern würde mir etwas einfallen.


    Hast du schon grundsätzlich eine Idee? Das Weltall ist groß und bietet viele verschiedene Möglichkeiten.

  • Das Weltall. Unendliche Weiten. Und unglaublich viele falsche Darstellungen.
    Falls jemand Planetenmodelle im Klassenzimmer aufhängt, würde ich den Kollegen durchfallen lassen.
    Die Dimensionen der Weltalls muss man den Kids schon vermitteln.
    Falls du dich dem Risiko stellen willst, kannst du gerne hier stöbern:
    https://www.autenrieths.de/astronomie.html

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Falls jemand Planetenmodelle im Klassenzimmer aufhängt, würde ich den Kollegen durchfallen lassen.
    Die Dimensionen der Weltalls muss man den Kids schon vermitteln.

    Ich bringe regelmäßig Atommodelle mit in den Unterricht. Die sind verdammt groß und nein die Dimensionen der Teilchen passen nicht immer zusammen . Es ist trotzdem verdammt wichtiges Anschauungsmaterial und ist gerade auch im Unterricht ein gern gesehener Gegenstand, auch in UBs.

  • Ich bringe regelmäßig Atommodelle mit in den Unterricht. Die sind verdammt groß und nein die Dimensionen der Teilchen passen nicht immer zusammen . Es ist trotzdem verdammt wichtiges Anschauungsmaterial und ist gerade auch im Unterricht ein gern gesehener Gegenstand, auch in UBs.

    Ein hübsches Atommodell ist der Kölner Dom.
    Hängt man im Zentrum einen Tennisball auf (als Proton) befindet sich die erste Elektronenhülle in der Gebäudemauer. Dazwischen ist - Nichts.
    Gut - das Modell stimmt nicht ganz - weil die Elektronenhülle sich der Verortung entzieht uns sich "fuzzy" bewegt. Aber als Vorstellung der Dimensionen ist das Modell ganz hübsch.
    Hier zeigt dich die Analogie zum Weltall.

    Nebenbei: Wir bestehen hauptsächlich aus Nichts. Wären unsere Augen nicht auf das Wellenlängespektum des sichtbaren Lichts geeicht, sondern auf einen kurzwelligeren Bereich, könnten wir durch uns hindurch schauen.
    Wir sind nur Geister ;)

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  • Und wo packe ich die anderen Orbitale hin?


    Das Konzept von Modellen ist dir ein Begriff?

    Sorry. Mein Fehler.
    "Der Radius des Atomkerns verhält sich zu dem der Atomhülle wie der Radius eines Tennisballs zur Höhe des Kölner Doms"
    Besser?
    Stammt auch nicht von mir, sondern von Prof.Blume.
    https://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/02_10.htm

    Von demselben und derselben Seite -auf der das errechnet wird:
    "Zum Vergleich denken wir uns einen Kreis mit einem Radius, der der Höhe des Eiffelturms gleicht (324 m). Im Zentrum des Kreises liegt eine kleine Murmel mit dem Radius von 0,8 cm.Deren Größenverhältnis ist mit 1:40000 etwa zehnmal so groß wie der Wert, der sich aus dem in der Schule gern genutzten analogen Vergleich zwischen Tennisball (Radius 3,25 cm) und Kölner Dom (Höhe 157 m) ergibt: Denn deren Größenverhältnis beträgt nur 1:4800

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  • "Der Radius des Atomkerns verhält sich zu dem der Atomhülle wie der Radius eines Tennisballs zur Höhe des Kölner Doms"
    Besser?

    Kenne genug solcher Vergleiche, die bringe ich natürlich mit rein, wenn ich ein Modell nutze.
    Modelle sind dazu da, bestimmte Aspekte zu besprechen. Zum Beispiel die Form der Orbitale oder in Ionengitter die Anordnung der Ionen oder oder oder. Modelle haben nicht den Anspruch die genauen Größen/Abstände einzuhalten. Deswegen sind es ja Modelle und keine genauen Nachbauten.

  • Deswegen sind es ja Modelle und keine genauen Nachbauten.

    Hatte ich das behauptet? Nö. Aber der Größenvergleich - und das Nachdenken über die Dimensionen des "Nichts" ist schon interessant. Aber das liegt vermutlich auch daran, dass wir in Ba-Wü für das GHS-Lehramt drei Fächer studieren mussten: Hauptfach, Nebenbach und "Ergänzendes Studienfach". Beim "Ergänzenden Studienfach" gab es die Wahl zwischen Religion, Psychologie, Soziologie und Philosophie. Vier Mal darfst du raten, was ich studiert hatte ;)

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  • Aber das liegt vermutlich auch daran, dass wir in Ba-Wü für das GHS-Lehramt drei Fächer studieren mussten:

    Modellbildung ist Teil der Allgemeinen Naturwissenschaftsdidaktiken und nein, eigentlich fand ich das mit den Grössenvergleichen noch nie so wirklich "interessant". Es ist im Unterricht zu 99 % der Zeit ziemlich wurscht, ob irgendjemand sich "vorstellen" kann, wie weit das Elektron vom Atomkern entfernt ist und wie viel Nichts dazwischen ist. Das verbleibende 1 % ist die eine Prüfung, in der das vielleicht mal abgefragt wird. Also bei mir 0 %, weil ich sowas nie abfrage. Bezüglich Grössenordnungen ist mir wichtig, dass jemand erkennt, dass 700 kg Kochsalz gelöst in einem Liter Wasser kein plausibles Rechenergebnis ist. In der Prüfung zum Atombau frage ich nach relativen Grössenverhältnissen zwischen Atomen verschiedener Elemente, weil es später wichtig wird in der Argumentation bezüglich der Reaktivität der Elementarstoffe. Atome sind so klein, dass man sie nicht sehen kann - das ist ein no brainer. Ob wir da nun über Pikometer oder Nanometer sprechen, ist mir im Kontext Schule völlig wumpe. Ein Molekül ist halt wiederum grösser, DAS ist wichtig für die Argumentation bezüglich zwischenmolekularer Wechselwirkungen, etc. Chemie ist eine experimentelle Naturwissenschaft, es geht um das reale Leben und reale Beobachtungen nicht um irgendwelche abstrusen Klugscheissereien. Ich habe selbst an der Berufsschule die Jungs aus dem Niveau A unterrichtet, das entspricht deiner Werkrealschule. Keiner von denen konnte sich überhaupt vorstellen, wie gross ein Teilchen ist und wie viele davon in einem Mol sind. Das Mol brauchen sie einfach als Rechengrösse für irgendwelche Stoffumsätze, das ist ausreichend anspruchsvoll für die. Vielleicht hättest du in der Lernpsychologie mal besser aufpassen sollen.

  • Keinerlei Widerspruch, Antimon, auch wenn diese Zustimmung von einem geisteswissenschaftlichen Laberers vielleicht nicht zur Wahrheitsfindung beiträgt. Auf das Ausgangsthema zurückkommend würde ich aber hinzufügen, dass es bei einer Einheit zum Weltall aber schon ein wichtiger Lerninhalt sein kann, den Schülern zu vermitteln, wie immens riesig die Entfernungen (und v.a. auch die Zeiträume) sind, über die man spricht.

    Sozusagen, um eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie unvorstellbar das alles ist, falls das Sinn macht.
    Das widerspricht aber nicht einer Verwendung eines einfachen Planetenmodells, um die Reihenfolge der Planeten deutlich zu machen, oder die Größenunterschiede zwischen den inneren und äußeren Planeten oder die Tatsache, warum die Venus Phasen hat wie der Mond, oder warum man Merkur nicht so oft sehen kann, Uranus und Neptun mit bloßem Auge eigentlich gar nicht, während Venus, Mars, Jupiter und Saturn quasi regelmäßig mit bloßem Auge sehr deutlich zu sehen sind.

    Wie oben beschrieben, Modelle haben in der Regel ein konkretes Schwerpunktziel, nicht die Absicht, alles 1:1 abzubilden.

    Ergänzung (EDIT): Um die Abstände halbwegs plausibel und gut erfahrbar zu vermitteln, kann man ja mal einen Wandertag entlang eines Planetenwegs machen. Das finde ich immer sehr faszinierend, wie schnell die Entfernungen so deutlich länger werden.

  • Sozusagen, um eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie unvorstellbar das alles ist, falls das Sinn macht.

    Exakt darum geht es im ganz Grossen wie im ganz Kleinen. Auch meine Sek-II-Schüler*innen finden es beunruhigend, dass viele Dinge in dem Bereich nicht wirklich greifbar sind. Man muss ihnen beibringen, dass man eben anhand von Modellen argumentiert, die die Realität nie vollständig beschreiben und wann welches Modell angemessen ist. Schlussendlich muss man akzeptieren lernen, dass gewisse Dimensionen einfach nicht vorstellbar sind.

  • Hui, viele Beiträge und viel Diskussion.. spannend, was ich da angestoßen habe. Ich wollte eigentlich nur fragen, ob es für die GS für das Fach Sachunterricht erprobte Einheiten zum Thema Weltall gibt - die Richtung ist mir gerade egal. Es ist ein Thema, was für SU etwas außergewöhnlich wäre, aber dadurch auch "heikel", weil eben ein großes Feld und man kann quasi alles beleuchten. Aber bietet eben auch Raum für Entwicklung von Fehlvorstellungen. Was ich behandeln würde wäre mir egal - es geht darum, EINE gute Prüfungsstunde zu zeigen, der Rest ist mir aktuell wurscht.


    Aber vielleicht schwenke ich auf den Wald um, das scheint mir sicherer... ;)

  • Was ich behandeln würde wäre mir egal - es geht darum, EINE gute Prüfungsstunde zu zeigen, der Rest ist mir aktuell wurscht.

    Ich hoffe, du hast das nur zu burschikos ausgedrückt... Denn der Rest kann dir nie "wurscht" sein. Auch "EINE gute Prüfungsstunde" muss ja in eine gut aufgebaute Unterrichtseinheit eingereiht sein. Dass du das willst, geht doch aus der Anfrage nach einer "Einheit zum Weltall" hervor, oder?


    Handelt es sich um eine vierte Klasse? Wie ist das Niveau, auch sprachlich? Wie viel musst du da differenzieren? Welche Unterrichtsmethoden kennen und können die Kinder?


    An welcher Stelle der Unterrichtsreihe soll die Stunde stehen? Wie ist das Ziel der Stunde und (natürlich) der Einheit? Das muss schließlich auch alles in deinem Entwurf stehen und logisch erscheinen.

    Das betrifft übrigens auch das Thema "Wald". Im Sachunterricht werden Themen nicht in Einzelstunden abgehandelt, auch über fachübergreifende Aspekte musst du immer nachdenken.

  • Vielleicht hättest du in der Lernpsychologie mal besser aufpassen sollen.

    Vielleicht hättest du bei den Ratschlägen besser aufpassen sollen, die man die bezüglich deiner "Diskussionskultur" schon oft genug gegeben hat. Deine unqualifizierten und sachfremden Bemerkungen disqualifizieren dich.

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  • Auf das Ausgangsthema zurückkommend würde ich aber hinzufügen, dass es bei einer Einheit zum Weltall aber schon ein wichtiger Lerninhalt sein kann, den Schülern zu vermitteln, wie immens riesig die Entfernungen (und v.a. auch die Zeiträume) sind, über die man spricht.

    Genau das. Auch für erdgeschichtliche Zeiträume besteht das Problem. Wie macht man plausibel, wie viele Jahre es gedauert hat, bis die verschiedenen Erdplatten sich in die heutige Form verschoben haben? Und wann Ammoniten oder Dinosauriere in diesem Zeitstrahl existierten?

    Dazu hatte ich mit Schülern meiner 5.Klasse einen Zeitstrahl gebastelt, der durch das gesamte Schulhaus ging und die Zeit seit der ersten Existenz von Leben auf dem Planeten darstellt. An eine Schnur, die in der Deckenkante befestigt wurde, hatten wir Ausdrucke der Ereignisse gehängt. Das war gleichzeitig eine Visualisierung für Mathematik - was "Große Zahlen" betrifft. Der Zeitstrahl war knapp 100 Meter lang. Für die letzten 2000 Jahre seit Christi Geburt verblieb 1/100 mm - weniger als eine Haaresbreite. Da kam dann eine "grafische Lupe" zum Einsatz.

    Wer das nachbasteln mag - hier sind die Unterlagen dazu:
    https://www.autenrieths.de/ges…einzeit.html#Vorbemerkung

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