Kind fehlt und ist nicht abgemeldet

  • Nein, er hat 3 Möglichkeiten genannt, wie Eltern versucht werden zu erreichen bis zum Anruf bei der Arbeitsstelle. Und dass dann situationsabhängig entschieden werde, ob die Polizei zu kontaktieren wäre.


    ...Dann braucht man als Lehrer keinen Alarm mehr schlagen. Und das hat nichts mit unprofessionell Verhalten zu tun, sondern damit, dass man in der Grundschule die Eltern kennt und das einschätzen kann.

    Siehe oben genannten Fall, dass die Mutter aus allen Wolken fiel, weil ihr 9-Jähriges die Schule schwänzt. Das hatte sich über andere Kinder entschuldigen lassen.

  • Um entschuldigte oder unentschuldigte Fehlzeiten geht es hier überhaupt nicht, sondern um das unmittelbare Handeln bei nicht abgemeldeter Abwesenheit. Und dass die Schule hier aktiv werden muss ist offenbar nicht nur bei uns eine klare Vorgabe der übergeordneten Behörde. Warum es sich schon aus der Aufsichtspflicht der Schule ergibt, habe ich oben erläutert.

    Eine inhaltliche Argumentation für den gegenteiligen Standpunkt, die über "bisher ist es immer gut gegangen" hinaus geht, habe ich hier noch nicht gelesen und ich fürchte, genau so lange wird diese Haltung auch bestand haben - bis es einmal nicht gut geht.

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    Um entschuldigte oder unentschuldigte Fehlzeiten geht es hier überhaupt nicht, sondern um das unmittelbare Handeln bei nicht abgemeldeter Abwesenheit

    Sage ich ja.

    Und da weiß der Lehrer Bescheid, wenn ein Kind sagt: Martina Mama hat meiner Mama gesagt, dass ich sagen soll, dass sie nicht kommt. .... Alarmstufe rot beenden.

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    Siehe oben genannten Fall, dass die Mutter aus allen Wolken fiel, weil ihr 9-Jähriges die Schule schwänzt. Das hatte sich über andere Kinder entschuldigen lassen

    Okay, mag Klientel- und klassen-abhängig sein.

    Aber es ist nicht automatisch unprofessionell, wenn man den Kindern vertraut.

  • kleiner gruener frosch , das Problem ist, dass du es persönlich okay zu finden scheinst und dabei die Unprofessionalität nicht siehst. Die Lehrkräfte können noch so doll mit den Eltern befreundet sein, sie haben eine professionelle Verantwortung für ihre SuS. Wir sind nicht alle eine große Familie, in der sich alle nur genug vertrauen müssen, nicht in Bullerbü und schon gar nicht in normalen Städten.

  • Ich wollte da nichts lostreten. Es mag ja konträre Meinungen dazu geben - wahrscheinlich vor allem ab Klasse 5, da würde ich es auch anders handhaben, denke ich, aber im Grundschulbereich hilft das ungemein.


    Natürlich wird das Kind nicht voll von den Mitschülerinnen und Mitschülern komplett entschuldigt, es wird nur ausgerichtet (per Zettel), dass das Kind heute nicht kommt - die Entschuldigung der Eltern kommt dann natürlich mit dem wieder gesundeten Kind in schriftlicher Form. Es geht einfach nur um den Moment "das Kind ist sicher daheim und nicht irgendwo auf dem Weg verschollen".


    Und ja, ich frage mich auch, warum es leichter ist, sowas in eine Whatsappgruppe zu packen, als mal kurz in der Schule anzurufen - aber seit es bei uns auch so geht, ist die Meldungsrate für ein nicht anwesendes Kind wesentlich höher als vorher und die Hinterhertelefoniererei geringer. Ich muss dann nämlich jedesmal meine Klasse alleine lassen, um fehlenden Kindern hinterherzutelefonieren.


    BIsher gab es auch bei uns keinen Grund, den Kindern nicht zu vertrauen. Weder denen, die die Botschaft überbrachten, wobei da wirklich in 99% der Fällen ein Zettel der Eltern dabei ist, noch denen, die entschuldigt wurden.


    Noch was zu dem Punkt "die Schule muss"... erst einmal müssen die Eltern, m.E. Nämlich informieren, dass ihr Kind nicht kommt. Und wenn sie das per Zettel, den ein anderes Elternteil seinem Kind mitgibt, tun oder selbst anrufen, wäre mir persönlich erst mal wurscht, denn es ist ja die Entscheidung der Eltern, wie sie das machen.

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Sage ich ja.

    Und da weiß der Lehrer Bescheid, wenn ein Kind sagt: Martina Mama hat meiner Mama gesagt, dass ich sagen soll, dass sie nicht kommt. .... Alarmstufe rot beenden.

    "Martinas Mama hat meiner Mama gesagt, dass es ok ist, wenn sie beim Klassenausflug ins Schwimmbad mitfährt."

    "Martinas Mama hat meiner Mama gesagt, dass sie weiß, dass Martina 3 fünfen auf dem Zeugnis hat und versetzungsgefährdet ist, sie müssen die Unterschrift nicht kontrollieren."


    Du kannst in deinem Kollegium gerne solche Dinge vorgeben, wenn du als Schulleiter den Kopf dafür hinhältst (dann kommuniziere das bitte schriftlich).

    Die KuK, die sich hier im Forum daran orientieren, können sich hinterher aber wohl kaum rausreden mit "Ich habe das so gemacht, wie mir das ein Typ im Internetforum gesagt hat."

  • Nebenbei gesagt: schriftliche Entschuldigungen sind juristisch im Gegensatz zu einer Krankmeldung am Abwesenheitstag gar nicht mehr notwendig, wenn die Krankmeldung auf einem Weg erfolgt ist, der sicher von den Eltern kommt.

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    Martinas Mama hat meiner Mama gesagt, dass es ok ist, wenn sie beim Klassenausflug ins Schwimmbad mitfährt."

    "Martinas Mama hat meiner Mama gesagt, dass sie weiß, dass Martina 3 fünfen auf dem Zeugnis hat und versetzungsgefährdet ist, sie müssen die Unterschrift nicht kontrollieren

    Ich dachte, es geht hier um eine Info, dass ein Kind krank ist, damit man sich keine Sorgen macht, wenn das Kind nicht da ist, sondern informiert ist und nicht die Polizei einschaltet.


    Das von dir sind andere Situationen.

  • Aber...es geht hier doch nicht um ALLE Punkte, es geht nur um das morgendliche Durchzählen und Wissen, welche Kinder heute nicht kommen...man kann doch für verschiedene Vorgänge verschiedene Handlungen erlauben und nicht erlauben oder sehe ich da was falsch?


    Klassenfahrt, Schwimmbad, Noten...das sind doch ganz andere Bereiche als "Ich soll sagen, dass NN heute nicht kommt *Zettel abgeb*"...

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  • Dann muss im Notfall eine Lehrkraft die erste Stunde telefonieren und dafür fällt eine Förderstunde weg, es wird eine Lösung geben.

    Dann müsste die Schule entsprechend mit Lehrkräften versorgt sein, generell und auch bei Vertretungssituationen. Wir haben keine generelle Doppelsteckung mit zusätzlichen Lehrkräften oder anderen Mitarbeiter:innen.


    Somit müsste man täglich zwei Klassen zusammenlegen, damit eine Lehrkraft gebündelt für alle anderen telefonieren kann.


    Ich finde es erstaunlich, was man von Lehrkräften erwartet, dass sie während des Unterrichts erledigen sollen, parallel zur Aufsichtspflicht und anderen Aufgaben.

    Dazu gehört auch, dass Eltern auf die Idee kommen, man hätte während des Unterrichts Zeit für Gespräche oder Telefonate und Eltern hätten gern während des Unterrichts Kontakt, Information u.a.


    Ich kann das nicht. In Ausnahmen kann ich zum Telefon gehen, um die Versorgung eines im Unterricht krank gewordenen Kindes zu organisieren. Mehr nicht.


    Alles darüber hinaus braucht Personal, das dies erledigt, oder Ankunftszeiten, die nicht als „Unterricht“ deklariert sind und außerhalb des Unterrichts Verwaltungsaufgaben ermöglichen.


    Dazu ist es ein Kunststück, Apps zu bedienen, wenn WLan und Gerätefunktionen so unterirdisch sind, dass auch das mehr als wenige Klicks oder gar das Verlassen des Raumes verlangt.

  • Es geht darum, dass es Dinge gibt, für die ganz eindeutig die Eltern der jeweiligen Kinder zuständig sind und ich als Lehrer nicht nach eigenem Ermessen entscheide, dass ich das mal ernst nehme und mal stattdessen Hörensagen über andere Kinder akzeptiere.

  • Bei uns hat keiner ein Dienstgerät. Wir haben Dienst-Tablets für unsere Smartboards und auch zum sonstigen Gebrauch, aber Phones gibt es keine.

    In jedem Klassenzimmer ein Telefon wäre nett, ist aber nicht drin.


    Wir haben pro Stockwerk eins. Das obere ist sogar gerade nicht ganz in Ordnung, weshalb man beim Hinterhertelefonieren einmal ganz durch die Schule muss und plus Telefonat die Klasse ungefähr 10min alleine lässt. Daher bin ich dankbar, wenn die Eltern, die schon nicht in der Schule anrufen, wenigstens auf anderem Wege Bescheid geben.


    Und wenn ich einen Zettel einer anderen Mama bekomme, die "Liebe Frau L., meine Tochter entschuldigt heute NN., der krank ist." schreibt, dann bin ich dankbar und mir persönlich reicht das auch erst einmal. Bei 99% meiner SuS würde mir auch eine mündliche Entschuldigung reichen. Ich kenne meine Kids und weiß, wem ich da vertrauen kann.

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  • Sage ich ja.

    Und da weiß der Lehrer Bescheid, wenn ein Kind sagt: Martina Mama hat meiner Mama gesagt, dass ich sagen soll, dass sie nicht kommt. .... Alarmstufe rot beenden.

    Auf mündliche Aussagen von Kindern würde ich mich nicht verlassen, zu oft bringen die irgendwas durcheinander.

    Und ich persönlich finde diese WhatsApp-Gruppengeschichte, wo Eltern fremde Kinder krankmelden, weil sie das bei WhatsApp gelesen haben, auch zweifelhaft.

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