Alt werden im Lehrerberuf

  • Ehrlich gesagt beklagen sich Vollzeitlehrkräfte viel häufiger über ihre Überlastung. Manche machen dann halt weniger, also Schmalspurarbeit bei voller Bezahlung oder sind permanent k.o. Und leben von Ferien zu Ferien.

    Gut funktionierender Unterricht nach altem Material oder Lehrbuch ist keine Schmalspurarbeit, sondern sinnvolle Nutzung von Ressourcen.

  • Gut funktionierender Unterricht nach altem Material oder Lehrbuch ist keine Schmalspurarbeit, sondern sinnvolle Nutzung von Ressourcen.

    Du bist nur gut, wenn du jedes Jahr das Rad neu erfindest. Effizienz passt nicht ins Beamtenturm 😉

  • Praktisch, weil bei uns im Semesrersystem gearbeitet wird, kann ich es sogar zweimal pro Jahr erfinden. Damit bin ich also doppelt so gut.

    Nanana, zuviel wollen wir dann auch nicht machen. Vielleicht jedes zweite Semester?

  • da ich sehr schnell schreiben umd korrigieren kann, unter der dusche über unterricht nachdenke und mein spontaner unterricht sowieso besser ist als akribisch vorbereiteter, denke ich, dass ich trotzdem 75% gehalt für 75% arbeit in der 75%-stelle bekomme. mir sind halt sachen wie z.b. einheitliches corporate design von arbeitsblättern egal, für mich tut es eine einfache kopie, ich bereite zu hause keine präsentationen vor, da ich zeichnen kann und genug erfahrung habe, mit stift, tafel, stimme und witz interessante stunden zu halten. und jede stunde, die ich nicht in der schule bin, bedeutet eine stunde buch lesen/freunde treffen/schlafen etc.

    bei uns kommen mir die vollzeitkräfte im durchschnitt ausgelaugter und jammernder vor.

  • Gut funktionierender Unterricht nach altem Material oder Lehrbuch ist keine Schmalspurarbeit, sondern sinnvolle Nutzung von Ressourcen.

    Du implizierst immer, dass der Lehrerberuf super easy ist, wenn man einfach nur nach Buch arbeitet. Das ist mir zu einseitig gedacht, weil es nicht stimmt. Die Unterrichtsvorbereitung ist bei mir die wenigste Arbeit. Auch wenn man wenig bis nichts vorbereitet, ist der Beruf anstrengend und es gibt 1000 andere Aufgaben mehr als nur Vorbereitung.

  • Ein gutes Schulbuch ist Ausgangslage, aber je nach Fach und Schulform braucht es zusätzliches Material.

    In der Grundschule braucht es viel Haptikmaterial, in den Sprachen zusätzlich Lektüren und in den Naturwissenschaften wird experimentiert.

    Wo wir uns sicher einig sind: Wenn sich jetzt nicht gerade das Curriculum ändert, kann man mit jeden 9ern dieselben Lektüren lesen oder dieselben Experimente bearbeiten.

  • Es gibt so ein Buch nicht,

    aber meine Werkzeugkiste ist gut gefüllt und eine reiche Schatzkiste gibt es auch.


    Besonders schön: Beim gemeinsamen Teilen wird beides voller.

    Dann sind wir uns aber doch im Endeffekt einig. Schön :)

  • Das weiß ich nicht.

    Ich gehe davon aus, dass dein Unterricht etwas komplett anderes ist als meiner.

    Es würde mich doch sehr wundern, wenn dein Unterricht der gleiche wäre bei Grundschülern wie meiner bei ausschließlich “erwachsenen“ Schülern.


    Es geht darum, dass du scheinbar auch eine fertige Menge an Material hast, was du flexibel einsetzen kannst.

  • Es geht darum, dass du scheinbar auch eine fertige Menge an Material hast, was du flexibel einsetzen kannst.

    Jein,

    ich habe nach vielen Jahren vieles, das ich immer wieder einsetzen, abwandeln, nutzen kann.

    Klar.

    Gerade freue ich mich über und auf eine Einheit, die ich vor 4 Jahren (unter Corona) neu zusammengestellt habe, das Material ist besonders schön (finde ich) und ich freue mich auf den Unterricht damit.


    Aber:

    Ich habe auch viele Räder neu erfunden, mir vieles erarbeitet, vieles abgeguckt, vieles geteilt, adaptiert…


    Und dennoch bin ich nahezu täglich doch wieder in Situationen, in denen ich etwas ganz anderes als je zuvor benötige, weil bestimmte Kinder wieder auf andere Weise lernen und man auch diese erreichen möchte.

  • Du implizierst immer, dass der Lehrerberuf super easy ist, wenn man einfach nur nach Buch arbeitet. Das ist mir zu einseitig gedacht, weil es nicht stimmt. Die Unterrichtsvorbereitung ist bei mir die wenigste Arbeit. Auch wenn man wenig bis nichts vorbereitet, ist der Beruf anstrengend und es gibt 1000 andere Aufgaben mehr als nur Vorbereitung.

    Ja das ist auch wichtig. Deswegen verwende ich für die reine Vorbereitung mittlerweile max 5% meiner Arbeitszeit. Kommunikation in versch. Richtungen frisst recht viel Zeit. Stunden- und Vertretungsplanung braucht auch nochmal einiges an Zeit. Noch viele weitere kleinere Dinge tun ihr übriges.

  • Mein "Spruch" aus vielen Jahren Lehrererfahrung:

    Man kann nur das aus dem Ärmel schütteln, was man zuvor reingesteckt hat.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

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