Umgang mit Flirtversuchen

  • Das allerdings halte ich für ein sehr übles Urteil, da die Studentinnen im Abhängigkeitsverhältnis sind.

    Deswegen erfolgte ja dennoch eine Disziplinarstrafe...zurecht wie ich auch finde. Mit Blick darauf, dass die Studentinnen aber keine Schutzbefohlenen mehr waren, reichte das nicht für die Maximalstrafe der Entfernung aus dem Dienst. Diese Abstufung kann ich durchaus nachvollziehen.

  • Das allerdings halte ich für ein sehr übles Urteil, da die Studentinnen im Abhängigkeitsverhältnis sind.

    Naja, aber das kannste dann ja auf alle Lebensbereiche ausweiten. Was ist mit Vorgesetzten? Dann dürfte es gar keine Liebschaften am Arbeitsplatz mehr geben. Das Abhängigkeitsverhältnis an der Hochschule ist doch wirklich kein sehr großes

  • Damit habe ich auch ein Problem, denn was irgendwann zu gegenseitiger Liebe wächst, muss sich ja zunächst in diese Richtung entwickeln - und das kann während der Schulzeit eigentlich nur so passieren, indem man eben nicht die Contenance wahrt - auch wenn man den Kontakt nicht körperlich vertieft.

    Gegenseitiges Interesse und Sympathie kann durchaus bestehen bleiben, auch wenn die Entwicklung zu mehr erst danach anfängt.


    Ich habe durchaus Verständnis für Menschen, die diese Art des Interesses (ist das Wort richtig? O.o) spüren, sich aber zurückhalten bis die professionelle Bindung vorbei ist. Man sagt ja nicht umsonst "gegen Liebe ist kein Kraut gewachsen" und wenn zwei volljährige (!) Menschen schon während der Schulzeit merken, dass da "was ist", sie das aber null weiter verfolgen und nach der Übergabe des Abizeugnisses dann aber beide den Schritt auf den jeweils anderen zu machen, hab ich in mir damit kein Problem. Ich hätte nicht mal ein Problem damit, wenn die beiden während der Schulzeit ein Gespräch führten, in dem klar wird, dass sie sich beide zueinander hingezogen fühlen, aber besprochen wird, aufeinander zu warten, um den richtigen Umgang in der Schule zu wahren. Vielleicht bin ich da auch zu emotional, aber ich verstehe das.


    Ich gebe dir aber Recht, dass die Grenzen stark verschwimmen können - und es bestimmt dann einige gibt, die schon vorher klare Lock-Signale senden und ihre Verantwortung nicht gewähren. Das geht einfach gar nicht. Von beiden Seiten übrigens nicht.

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Deswegen erfolgte ja dennoch eine Disziplinarstrafe...zurecht wie ich auch finde. Mit Blick darauf, dass die Studentinnen aber keine Schutzbefohlenen mehr waren, reichte das nicht für die Maximalstrafe der Entfernung aus dem Dienst. Diese Abstufung kann ich durchaus nachvollziehen.

    Ja, kann ich auch.

    Naja, aber das kannste dann ja auf alle Lebensbereiche ausweiten. Was ist mit Vorgesetzten? Dann dürfte es gar keine Liebschaften am Arbeitsplatz mehr geben. Das Abhängigkeitsverhältnis an der Hochschule ist doch wirklich kein sehr großes

    Tja, das ist echt ein Thema und ich weiß, dass deine Frage absolut berechtigt ist.


    Ich denke, solange es gegenseitig ist, ist das ja auch noch was Anderes. "Sich angenähert" klang halt nach "erster Schritt vom Prof". Bei mir war es halt ebenfalls der Prof und ich habe dann die Folgen meines Neins zu spüren bekommen. Sowas ist einfach nicht ok.


    Meine Nachbarin wusste, dass ihr Chef auf sie steht, hat aber klare Zeichen gegeben, dass sie sich in einer größeren Nähe zu ihm nicht sieht. Das war so lange ok, bis sie einen Kollegen datete...daraufhin bekam sie die Hölle "von oben" bereitet, bishin zur Kündigung. Sie hatte dann auch keine Kraft, dagegen anzustreiten und so wird das oft sein, wenn Grenzen verschwimmen. Natürlich kenne ich auch ein Beispiel aus meinem Bekanntenkreis, wo sich eine Untergebene in ihre mit einem Mann verheiratete Chefin verliebte, also noch ne Stufe schwieriger für sie - aber die beiden sind mittlerweile verheiratet. Miteinander. Sie haben es damals offen kommuniziert, was ihnen sehr geholfen hat.


    Ich kann es total verstehen, dass man sich in einen Vorgesetzten/einen Prof verlieben kann, aus welchen Gründen auch immer und auch, dass es erwidert wird. Wahrscheinlich würde ich dann für ein sehr offenes Vorgehen plädieren, um auszuschließen, dass es Gerüchte und Vorwürfe des Vorzuges gibt. Trotzdem ist das echt brisant, wie ich finde und kann sehr nach hinten losgehen.

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  • Ist doch interessant, dass sich, gemäss der genannten Anekdoten, immer männliche Lehrkräfte in ihre Schülerinnen verlieben (Brigitte Macron mal aussen vor). Kennt ihr irgendeine Kollegin, die jemals etwas mit einem ehemaligen Schüler angefangen hätte?


    PS: Ihr erinnert euch auch an dem Femizid dieses Jahr, ein Lehrer, der seine Schülerin erstochen hat?

  • Ist doch interessant, dass sich, gemäss der genannten Anekdoten, immer männliche Lehrkräfte in ihre Schülerinnen verlieben (Brigitte Macron mal aussen vor). Kennt ihr irgendeine Kollegin, die jemals etwas mit einem ehemaligen Schüler angefangen hätte?

    Ja, kam auch bereits vor. Er war schon volljährig und sie wurde (zwangs-) versetzt. Ob das in direktem Zusammenhang stand, weiß ich allerdings nicht sicher.

  • Ist doch interessant, dass sich, gemäss der genannten Anekdoten, immer männliche Lehrkräfte in ihre Schülerinnen verlieben (Brigitte Macron mal aussen vor). Kennt ihr irgendeine Kollegin, die jemals etwas mit einem ehemaligen Schüler angefangen hätte?

    Gesangskollegin von mir, die nur erwachsene Schüler und Schülerinnen unterrichtet und von einem männlichen Schüler zum nächsten springt.

    Zeigt halt eine klare innere Baustelle - müsste sie selbst durch. Da es Privat-Unterricht ist und nicht an einer Uni/Konservatorium oder Musikschule, hat sie keinerlei Verpflichtung, sich da zu "benehmen".

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    • Offizieller Beitrag

    Ist doch interessant, dass sich, gemäss der genannten Anekdoten, immer männliche Lehrkräfte in ihre Schülerinnen verlieben (Brigitte Macron mal aussen vor). Kennt ihr irgendeine Kollegin, die jemals etwas mit einem ehemaligen Schüler angefangen hätte?


    PS: Ihr erinnert euch auch an dem Femizid dieses Jahr, ein Lehrer, der seine Schülerin erstochen hat?

    Mädchen / Frauen interessieren sich oft für Männer, die älter sind als sie, weil sie dann erst die persönliche Reife haben, die Erstgenannte suchen. Warum jüngere Frauen / Mädchen für Männer interessant sind, dürfte ja hinlänglich bekannt sein. Selbst die Feuilletons der Qualitätsmedien sind voll von Erklärungen dafür.

  • Beitrag von Humblebee ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: Wurde schon gesagt. ().
  • Es hatte sich aber tatsächlich am 07.04.21 jemand hier unter deinem alten Usernamen angemeldet. Das sieht man unter "Mitglieder". Seitdem wurden allerdings unter diesem Account keine Beiträge verfasst (bis gestern Morgen halt).

    Sleeper Agent...


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  • Weil Du nicht ausschließen kannst, dass das persönliche Verhältnis bereits während des schulischen Verhältnisses bestand. Auch wenn man seine Ex-Schülerin später heiratet, wäre es ein Missbrauch, wenn man während der gemeinsamen Schulzeit zusammenkam.

    Tja. Das wäre es bei uns eben nicht. Gesetze basieren auf Moral, es ist doch interessant, wie unterschiedlich die sein kann. Ich muss gestehen, ich habe mich auch arg gewundert als ich irgendwann mal rausgefunden habe, wie gross der Unterschied an der Stelle ist. Sozialisiert bin ich offenbar auf was anderes, das hat Kolleginnen und Kollegen dann wiederum gewundert.

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    • Offizieller Beitrag

    Tja. Das wäre es bei uns eben nicht. Gesetze basieren auf Moral, es ist doch interessant, wie unterschiedlich die sein kann. Ich muss gestehen, ich habe mich auch arg gewundert als ich irgendwann mal rausgefunden habe, wie gross der Unterschied an der Stelle ist. Sozialisiert bin ich offenbar auf was anderes, das hat Kolleginnen und Kollegen dann wiederum gewundert.

    Rein interessehalber: Hast Du dafür einen Link zu einschlägigen Rechtsquellen im schweizerischen Recht?

  • Ich suche nachher mal, wenn ich am Laptop bin. Ich war so irritiert darüber, dass ich eben schon mal gesucht habe und sicher weiss, dass da vor allem nichts steht. Was typisch für die schweizer Gesetzgebung ist, die Dinge mal lieber gar nicht erst zu regulieren um dann im Einzelfall mal so und mal anders entscheiden zu können.

  • s3g4 : Nanu, wieso konntest du denn meinen Beitrag jetzt noch zitieren? Den habe ich doch gelöscht, weil hinfällig.


    Ich habe wahrscheinlich zu lange gebraucht, um zuschreiben :D

  • Warum jüngere Frauen / Mädchen für Männer interessant sind, dürfte ja hinlänglich bekannt sein. Selbst die Feuilletons der Qualitätsmedien sind voll von Erklärungen dafür.

    Mir ist das alles bewusst, ich kritisiere es nur. Es fällt halt auf, dass es geframed wird als „ist halt so“, „war schon immer so“, „er kann halt nicht anders“. das im

    Zusammenhang vor allem mit Schutzbefohlenen macht es

    umso schlimmer

  • Rein interessehalber: Hast Du dafür einen Link zu einschlägigen Rechtsquellen im schweizerischen Recht?

    Es wird keine Rechtsquelle geben, die so etwas explizit erlaubt. Das Schweizer Strafrecht kennt aber andersherum auch den Tatbestand der Sexuellen Handlungen mit Abhängigen (Art. 188 StGB der Schweiz). Insofern würde mich wirklich wundern, wenn das wesentlich anders als in Deutschland behandelt werden würde. Dieser Artikel bezieht sich allerdings ganz eindeutig nur auf Minderjährige, während es in Deutschland den Begriff der "Schutzbefohlenen" gibt....der sich m.E. auch auf Minderjährige bezieht, aber weniger eindeutig ist.

  • Insofern würde mich wirklich wundern, wenn das wesentlich anders als in Deutschland behandelt werden würde

    Glaub mir, ich *weiss*, dass es anders ist. Mehr schreibe ich dazu jetzt nicht.



    Schutzbefohlenen

    Eben, das ist der Punkt, den Begriff gibt es nicht.

  • Wie gesagt: für Volljährige glaube ich das sogar. Bei Minderjährigen ist die Sache eindeutig strafbar.

    Ich schrieb nichts anderes als das.


    Was würde bei euch passieren, wenn man dir ein Verhältnis mit einer volljährigen Schülerin nachweist?

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