Alles anzeigenJetzt schreibe ich auch mal etwas dazu, nachdem ich den Satz gelesen habe, an dem du dich störst.
Ich bin überzeugt davon, wenn du es vorher gewusst hättest, dass man eine genauso ausführliche methodische Analyse wie die Sachanalyse, die in der Ausführlichkeit sehr erwähnt lobend wurde, und das Aufzeigen von Alternativen von dir erwartet werden, dann hättest du es auch gemacht.
Mir ist das nämlich schon einmal passiert, nämlich beim Englischkompetenztest, den ich zugegebenermaßen ohne große Vorbereitung "probiert" (und bestanden) habe. Ich wunderte mich, dass ich relativ wenig Punkte in einem Englisch- Lesetest bekam, wo ich mich sehr um die perfekte Aussprache bemüht habe. Dann sagten sie zu mir, ich hätte es "didaktisch" vorlesen sollen, also so, wie ich es Grundschülern vermitteln würde. Habe ich irgendwie vorher nicht mitbekommen bzw. hatte ich keine Information darüber.
Ähnliches ist mir auch schon passiert, als ein Schulrat bei einer Regelbeurteilung nach dem Bundesländerwechsel anscheinend schon vorher wusste, welche Note er mir gibt und dann mich völlig überrascht, indem er irgendwelche windigen didaktischen Begründungen anbrachte. Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Nachdem ich mich aufgeregt und auch etwas dagegen unternommen habe, weil ich es unfair fand, war ich danach schon eher gerüstet und wusste Dinge bzgl. der Beurteilung besser einzuschätzen.
Früher haben wir in der Grundschule Freihand- Zeugnisberichte geschrieben. Es ist manchmal schwierig, das auszudrücken, wie man etwas meint, sodass es beim Empfänger richtig ankommt. Dann sollte es auch noch mit den Noten übereinstimmen.
Ich denke, du weißt nicht, wieso er diesen einen Satz so geschrieben hat. Ist ihm nichts eingefallen, dass er es positiv abgeschwächt formuliert oder wollte er die sachliche Analyse und den super durchgeführten Unterricht besonders hervorheben? Hat er sich überhaupt etwas dabei gedacht? Wollte er die B statt die A begründen?
Hier fällt mir auch ein Beispiel von mir ein: Als ich A13 war, sagte mein Schulleiter zu mir, dass ich jetzt wieder in den einzelnen Kriterien strenger bewertet werde, weil ich in Konkurrenz zu den anderen in meiner Gehaltsstufe stehe. D.h. ich muss, um die einzelnen Noten bei den Kriterien zu halten, noch mehr "bringen". Verstehe der, der das kann, aber es scheint üblich zu sein... Ganz schlecht wäre es, sich dadurch unter Druck setzen zu lassen (was evtl. beabsichtigt ist).
DennisCicero, mach dich nicht abhängig von dem, was andere schreiben oder denken (hier der Schulleiter). Die wenigsten Beurteilungen sind hundertprozentig zutreffend. Außerdem sieht man sich selbst oft variiert zur Beurteilung.
Wenn du an diesem Satz aber merkst, dass hier noch etwas im Unterricht zu optimieren wäre (was ich nach den Aussagen zur Praxis nicht glaube), nimm es als Anregung, aber als mehr nicht. Du schreibst ja jetzt auch keine Unterrichtsentwürfe (mehr). Wenn du andere in deiner neuen Funktion betreust, dann vergisst du halt diesen Punkt nicht, sofern er da wichtig wäre.
Außerdem würde ich, wenn es mir passieren und es mich beschäftigen würde, die Schulleitung ansprechen und nachfragen, wie das gemeint ist bzw. was z.B. konkret sich die Schulleitung darunter vorgestellt hat. Dann haben die Spekulationen ein Ende und man kann sich darauf einstellen bzw. kann bei einem solchen Gespräch gleich etwas zu diesem Punkt sagen.
Liebe Caro, ganz lieben Dank für Deine einfühlsamen Worte. Manche andere Formulierung finde ich viel zu lobend; er schreibt etwa, ich sei aufgrund meiner hervorragenden Arbeit als kommissarischer fachobmann sehr für das Amt geeignet. Hervorragend ist meine Arbeit Gewiss nicht, da wäre „gute oder zuverlässige“ Arbeit angemessen gewesen. Denn zusätzliche Projekte habe ich bisher nicht mit der Fachgruppe gemacht. Und es ist wie du sagst: es wäre ein leichtes gewesen in ein paar Sätzen mögliche Alternativen zu nennen (was ich zwar für unnötig halte und im Referendariat auch nie erwartet wurde, aber sei’s drum). Die Referendare an dem Seminar meiner Schule sollen wohl auch Alternativen nennen. Vielleicht kommt es daher, aber ich bin ja kein Referendar. Und was bringt es zu schreiben, dass statt der Partnerarbeit auch Einzeldarbeit oder Gruppenarbeit möglich gewesen wäre oder statt der Sammlung der Ergebnisse im Unterrichtsgespräch auch eine Präsentation der Ergebnisse durch die Schüler. Oder anstatt des Zitates im Einstieg auch ein Bild oder sonstwas?
Ich habe auch deswegen die Worte zur Methodik knapp gehalten, weil ich sowieso schon deutlich über den 3 Seiten maximallänge war und mir dann das „Gelabere“ in der Methodik sparen wollte. Aber wie du sagst: wenn ich gewusst hätte dass das erwartet wird, wäre das eine Sache von 5 Minuten gewesen. Daher stört es mich. Mich würde zb nicht stören, wenn ich zb zeitlich nicht ganz fertig geworden wäre mit der Stunde, denn das ist ja kaum genau planbar oder wenn vielleicht die schülerbeteiligung nicht so gut gewesen wäre, denn da steckt man ja manchmal auch nicht drin.