Tool zum Erzeugen einer Silbenschrift

  • Wenn es nur im Browser dargestellt werden soll und die Bögen mittig unter den Silben sein sollen, dann könnte man es mit MathML als "Formel" setzen. Vorteil: Keine zwei Zeilen und proportionale Schrift möglich. Nachteil: Man kann das nicht in seine Textverarbeitung kopieren (kommt evtl. noch irgendwann) und Nutzer mit veralteten Webbrwosern können es nicht richtig sehen.

  • Eine Silbe ist eine phonologisch-prosodische Einheit, da ist kein "Sinn".

    Wenn es um "Sinn" im engeren oder weiteren Sinne gehen sollte, müsste man eher in Morpheme untergliedern als in Silben.

    Tatsächlich gibt es ja auch Leute, die eher das vorschlagen oder praktizieren.

    Überwiegend wird das im deutschsprachigen Raum aber leider nur bei bestimmten Aspekten des Orthographieerwerbs eingesetzt.

    Das mag alles so sein, der Jayden aus der 3.1 freut sich jedenfalls, wenn er silbenweise lesen kann, lange Monsterwörter wie zB "Monsterwörter" fängt er gleich gar nicht erst zu lesen an, weil es eben lange Monsterwörter sind.

  • Eine Silbe ist eine phonologisch-prosodische Einheit, da ist kein "Sinn".

    Wenn es um "Sinn" im engeren oder weiteren Sinne gehen sollte, müsste man eher in Morpheme untergliedern als in Silben.

    Tatsächlich gibt es ja auch Leute, die eher das vorschlagen oder praktizieren.

    Überwiegend wird das im deutschsprachigen Raum aber leider nur bei bestimmten Aspekten des Orthographieerwerbs eingesetzt.

    Als Nichtsprachlerin will ich gerne auch mal klugscheißen:

    Es war doch bei Magellan wohl nicht inhaltlicher Sinn der Silben gemeint, sondern nur, dass es sinnvoll sei, in Silben zu zerteilen, weil man beispielsweise beim Sprechen so rhythmisiert.

    Die Weisheit des Alters kann uns nicht ersetzen, was wir an Jugendtorheiten versäumt haben. (Bertrand Russell)

  • Ich verstehe wirklich nicht, warum man sich so dagegen wert, sich korrekt auszudrücken.

    Die Forderung sich "korrekt auszudrücken" ist oft genug Unwissenheit über die weitere Bedeutung einzelner Begriffe.
    Ich schlage einen Abbruch dieser unseligen Diskussion vor:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Abbruch


    An die TE: Danke für das interessante Tool!

    Es funktioniert. Das ist die Hauptsache.

    Ich nehm' es in meine Sammlung auf.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang Autenrieth ()

  • ....weil man beispielsweise beim Sprechen so rhythmisiert.

    Genau und hier haben wir dann weitere didaktische Möglichkeiten. Es stecken einige gute Ziele dahiner:


    - Das rhythmische Zerteilen in Silben entspricht vielen Trennungen. Davon profitiere ich in Klasse 3/4. Die zusätzlichen Regeln muss man noch ergänzen.

    - Es gibt eine Parallele zu Musik.

    - Meine eigene Erfahrung über Jahre, weil ich immer in meinen Klassen Musik unterrichtet habe: Fast alle guten Schüler haben ein gutes Rhythmusgefühl. Die Kinder mit Leseschwierigkeiten haben größtenteils auch Rhythmusprobleme. Man müsste einmal untersuchen, was die physiologischen Ursachen dazu sind.

    - Durch das rhythmische Zerteilen könnte man auch einen Zugang Rechtschreibphänomenen gewinnen. Doch da stößt man irgendwann an seine Grenzen, man muss sich dann tatsächlich mit Regeln auseinandersetzen.


    Zur Zweifarbigkeit:

    Lesenlernen in kleinen Einheiten ist immer gut. Nach dem Leselernprozess muss man aber davon wieder loskommen. Denn irgendwann braucht man Farben für andere Kennzeichnungen z.B. zum Erkennen von grammatischen Strukturen usw.

    Bevor sich diese Zweifarbigkeit dank Mildenberger durchgesetzt hatte, arbeitete man öfter mit Silbenbögen. Bei manchen Klassen, die ich im 3. Schuljahr übernahm, war das so eintrainiert, dass ich Schwierigkeiten hatte, sie auf Trennungsstriche umzugewöhnen.

    Übrigens finde ich das lautgetreue Auf- und Abbauen von Wörtern auch eine gute Leselernmethode.

  • Tatsächlich gibt es mehrere Konzepte, die mit der Silbe als solcher arbeiten.

    Die rot-blaue Schrift setzt sich durch, da der Verlag Lehrwerke, aber eben auch Kinderbücher herausgibt.

    Aber auch andere Didaktiker:innen setzen auf Silbensegmentierung, dabei sind die Konzepte allerdings unterschiedlich, weil z.B. wirklich über lange Zeit nur Silben eingeschliffen werden oder weil die Silbe in Zügen oder Häusern verpackt werden und davon ausgehend dann der Aufbau der Wörter und die Rechtschreibung thematisiert werden.

    Alle Sachen kamen ab etwa 2000 auf den Markt, als mehrere Menschen parallel ähnlich Gedanken hatten und dieses Prinzip entdeckt oder wieder entdeckt haben und in eine sinnvolle Vorgehensweise gesetzt haben. Nun existieren sie nebeneinander.


    Mir gefällt am Programm, dass man die Farben ändern kann und die Texte dadurch kopierfähiger werden. Danke.


    Für schwache Leser:innen kann man auf Lesematerial zurückgreifen, das in Silben markiert ist. Es hilft, weil sie sich von Silbe zu Silbe hangeln können.

    Für noch schwächere Leser:innen kann man zunächst nur Silben lesen und dann 2 Silben zu einem Wort zusammenbauen. Da sind es aber zunächst Silben auf Feldern oder Karten.

    Erst, wenn das Kind das Zusammenschleifen verstanden hat, wird es beginnen zu lesen.

    Das kommt bei einigen sehr schnell, bei anderen später.


    Ob die Silbe als Ganzes hilft, ist vielleicht vom Kind abhängig, aber es gibt eben Kinder, die sich über dieses Material überhaupt mit Schrift beschäftigen können und mögen und erste Erfolge mit dem Lesen von „Ma“ und „La“ als Ganzes haben, da ist es eher ein Wiedererkennen.

    Ich denke nicht, dass Kinder alle Silben-Bilder als Ganzes erlernen und dann nur die Silben erlesen, vielmehr verstehen sie irgendwann den Aufbau der Silbe selbst und kommen darüber dann dazu, dass sie auch andere Silben erfassen und lesen können.


    Aufpassen muss man übrigens bei dem rot-blauen Lehrgang, dass Kinder nicht zu abhängig von der Markierung werden. In Klasse 2 werden die Texte irgendwann schwarz, was gerade die Schwächeren vor eine Hürde stellt, da sie dann „plötzlich“ die Silbensegmentierung selbstständig leisten müssen und dies gleich an (für sie) komplexeren Texten. Da wäre ein anderer Übergang meiner Meinung nach sinnvoller.

  • Um Deutsch

    Das geht eben nicht aus dem Threadtitel hervor.

    welche Sprache nutzt du so?

    Je nach Kontext.


    Aber wie wäre es mit etwas „Selber, selber!“?

    Von jemandem, der keinen Beitrag von sich je korrekturliest,

    Das denkst du dir aus, das kannst du gar nicht wissen. Ich bearbeite öfter mal Beiträge, um Tippfehler zu beheben. Auch schon nach Hinweisen, für die ich in aller Regel dankbar bin. „Nein, nein, das Falsche ist so richtig“ kann ich mich nicht erinnern, jemals erwidert zu haben.

    ist das ganz schön viel Unverständnis für Ungenauigkeiten anderer.

    Ungenauigkeiten und andere Fehler passieren ständig. So what? Mein Unverständnis bezieht sich auf die Sturheit, mit der einige reagieren, wenn sie eines Fehlers gewahr werden.

    Ein normaler Hinweis ist viel hilfreicher als der bekloppte Verwirrtsmiley

    Beitrag #5 von Plattenspieler fand ich konkret und sachlich. Als Reaktion darauf gab es ein „Verwirrt“. Ich daselbst verwende derlei nicht.

    als wäre man nicht in der Lage, den anderen zu verstehen.

    Als wäre man nicht in der Lage, sich korrekt auszudrücken.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Zum Begriff:


    Ich habe mich gewundert, warum die Domain noch frei war. Der Name ist eingängig und man kann die Seite leicht weitergeben.


    Mildenberger schreibt meist „farbiger Silbentrenner“, was die Sache selbst bezeichnen soll, im Wortsinn aber nicht abbildet, es wird ja nichts getrennt, sondern nur farbig markiert.


    Auf der anderen Seiten gibt es das Wort „Silbenschrift“ in diesem Kontext längst und ich denke, das wird sich durchsetzen, weil es eingängig ist.


    Dass der Begriff „Silbenschrift“ auch Sprachen mit anderen Schriftsystemen bezeichnet, führt im Kontext wohl kaum zu Überschneidungen, sodass sich der Begriff in 2 Kontexten etablieren kann (und meiner Meinung nach auch wird).

  • Zum nutzen der Silbe:


    Ganz unabhängig vom Lehrwerk kann man Kindern darüber auch beim Schreiben helfen.

    Mein System seit 2000:

    1. Silbenbögen zeichnen

    2. je Silbe den Anlaut notieren

    3. je Silbe den Vokal ( bei mir heißt er König) notieren

    4. je Silbe weitere Laute abbilden


    Das kann an mit sehr kurzen lautreinen Wörtern beginnen, indem man dazu Bildkarten anbietet, und sehr schön differenzieren, indem man längere Wörter nimmt oder dann auch Sätze oder Texte schreiben lässt.

  • 2. je Silbe den Anlaut notieren

    Wie notieren die SuS denn den Anlaut? Lernen sie IPA?

    Ich denke, du meinst den Buchstaben, der mit dem "Anlaut" korrespondiert (bzw. die Buchstabenverbindung).

    3. je Silbe den Vokal [...] notieren

    Ich denke, du meinst den Vokalbuchstaben?

    4. je Silbe weitere Laute abbilden

    Siehe oben.

    lautreinen Wörtern

    Das Wort "lautrein" konnte ich bei einer schnellen Online-Recherche nur in Bezug auf eine deutliche Artikulation finden. Was soll es in diesem Kontext bedeuten?


    Von der Moderation wird mir jetzt vermutlich wieder "Beckmesserei" vorgeworfen, aber ich finde es nach wie vor fatal, wenn man sich als Lehrkraft nicht der phonographischen Eigenheiten der deutschen Sprache und ihrer Terminologie bewusst ist. Nicht nur für die Außenwirkung, sondern auch für den Unterricht. Ich will nicht wissen, wie viele Lehrkräfte ihren SuS erzählen, man könnte "Buchstaben hören" oder "Laute schreiben".

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    So einiges an deiner Beckmesserei.


    "Silbenkönig" ist z.B. auch ein gängiger Begriff im Deutschunterricht der Grundschule.

    Mich wundert, dass du den nicht kennst.


    Aber hast recht, der Verwirrt-Smily passt nicht. Ich ändere es mal.

  • Silbenkönig ist der griffige Begriff für Schüler und Eltern.

    Du darfst uns gerne aufklären, wie es korrekt heißt.

    Welche Begriffe verwendest du denn im Unterricht?

  • Beim Schreiben finde ich das absolut hilfreich. Über Phonogische Bewusstheit generell gibt es auch keine geteilte Meinung, z. B. auch bei LRS-Förderung. Silben klatschen, Bögen zeichnen trägt zu dieser Bewusstheit bei.


    Beim Lesen hilft es meinen SuS nach meiner Beobachtung jedoch nicht.


    ...

    Für noch schwächere Leser:innen kann man zunächst nur Silben lesen und dann 2 Silben zu einem Wort zusammenbauen. Da sind es aber zunächst Silben auf Feldern oder Karten.

    Erst, wenn das Kind das Zusammenschleifen verstanden hat, wird es beginnen zu lesen.

    Das kommt bei einigen sehr schnell, bei anderen später.

    Das beobachte ich auch.

    Vielleicht hilft es ja ungeübten Leser*innen etwa in Klasse 3 Grundschule und nutzt absoluten Leseanfängern oder Kindern mit Förderbedarf oder LRS nichts?


    Wäre interessant, genauer zu erfahren.

  • ...

    - Es gibt eine Parallele zu Musik.

    - Meine eigene Erfahrung über Jahre, weil ich immer in meinen Klassen Musik unterrichtet habe: Fast alle guten Schüler haben ein gutes Rhythmusgefühl. Die Kinder mit Leseschwierigkeiten haben größtenteils auch Rhythmusprobleme...

    Im Zusammenhang mit Mathe habe ich das auch beobachtet, echt spannend...

  • "Silbenkönig" ist z.B. auch ein gängiger Begriff im Deutschunterricht der Grundschule.

    Mich wundert, dass du den nicht kennst.

    Ach so.

    Das war von mir missverständlich ausgedrückt.

    Natürlich kenne ich die Bezeichnung und habe auch kein Problem damit.

    Habe das obige Zitat entsprechend angepasst. Danke für die Rückmeldung!

  • Mir ging es darum, dass ein Vokal ein Phon (Sprachlaut) ist und kein Buchstabe, also um den Terminus "Vokal", nicht "Silbenkönig", den ich für absolut vertretbar und grundschulgerecht halte.

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