Quereinstieg Grundschule mit BWL

  • Hi,


    ich würde gerne Grundschullehrerin in Hessen werden und frage mich, ob sich aus meinem Studium (Bachelor of Science BWL an Uni in DE und Master of Science in Marketing in England) und meiner Berufserfahrung (mehrere Jahre in Marketing & Kommunikation) die Fächer Mathe und / oder Deutsch ableiten lassen.


    Auf der Seite des hessischen Kultusministeriums finde ich keine Infos dazu.


    Bewerben werde ich mich auf jeden Fall, aber ich würde gerne meine Chancen realistisch einschätzen.


    Hat jemand von euch dazu Erfahrungen / Infos?


    Danke vorab und viele Grüße

    Belle

  • BWL und Marketing? Daraus lässt sich null für das Lehramt an GS ableiten, denke ich. In Bayern ist für die Mittelschule die Not so groß, dass sie jeden mit Masterabschluss nehmen, egal, ob sich was ableiten lässt oder nicht. Da kannst du es ja versuchen.

  • ob sich aus meinem Studium (Bachelor of Science BWL an Uni in DE und Master of Science in Marketing in England) und meiner Berufserfahrung (mehrere Jahre in Marketing & Kommunikation) die Fächer Mathe und / oder Deutsch ableiten lassen

    Hattest du denn in Studium und Beruf im nennenswerten Umfang mit mathematischen, mathematikdidaktischen, auf die deutsche Sprache bezogenen sprach- und literaturwissenschaftlichen und sprach- und literaturdidaktischen Inhalten und Fragestellungen zu tun?

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    • Offizieller Beitrag

    Das sowieso, ich habe Germanistik studiert.
    Und irgendwo hatte ich in Sozialwissenschaften auch irgendwas von Marketing? Nein: ich bin Kundin, ich weiß, was auf mich wirkt.

    @TE: Sorry fürs Albernsein, aber ich hoffe, du merkst selbst ein bisschen, wie verstörend deine Anfrage ankommen kann. Aber wie es so ist: Es gibt an einzelnen Schulformen soviel Bedarf, da hättest du sicher gute Chancen. Für die Grundschule vermute ich: nur Berlin ist so verrückt und macht mit.

  • Ich hoffe nicht! Bewirb dich für Berufsbildende Schulen oder wenigstens Sekundarstufe 1, du hast nichts gelernt, was eine Grundschule brauchen kann. Obwohl, vielleicht wäre Schulleitung etwas, da sind Marketing- und Kommunikationskenntnisse am ehesten vonnöten.

  • Die Tatsache, dass man etwas studiert hat, was im weitesten Sinne irgendwas mit Deutsch und Mathe zu tun hat bzw. Anteile davon enthielt, bedeutet nicht, dass man irgendwas sinnvolles mitbringt, um für den didaktisch(!) verdammt anspruchsvollen Job an einer GS qualifiziert zu sein. Das anzunehmen, ist völlig skurril bzw. eine krasse Geringschätzung dessen, was an einer GS geleistet wird.


    Sorry, aber bei dieser Anfrage zieht's mir die Schuhe aus. Und das, obwohl ich auch als QE in die Schule gekommen bin. Also: Wenn du GS machen willst, dann studier's. Wenn du QE machen willst, mach's passend zu deinem Studium im BBS-Bereich.

    Liebe Grüße an die KuK in den GSen, die eine verdammt wichtigen und anspruchsvollen Job machen. Aber jemand mit meinem Hintergrund oder dem der TE möge euch bitte erspart bleiben.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Ich finde, es wurde genug am Vorhaben der Threaderstellerin kritisiert. Ich verstehe, dass man sich als "klassisch" ausgebildete Lehrkraft komisch vorkommt, wenn jemand ohne pädagogische Vorbildung vorschlägt, den Beruf genauso kompetent durchführen zu können, würde aber gerne die Threaderstellerin insofern schützen, dass die Bildungspolitik hier auch einige Fehler in der Kommunikation in den letzten Jahren machte, sodass die Idee aufkam, dass es nur irgendwie darum geht, irgendwelche humanen Ressourcen, völlig unabhängig ihrer formalen Qualifikation, vor die Klassen zu stellen und dann passt schon alles. Und mit dem Hintergrund ist es nur allzu verständlich, wenn der Eine oder Andere sich dann denkt "Hey, aktuell werden Lehrer gesucht und die Eintrittsvoraussetzungen sind aktuell niedrig. Könnte der Job auch etwas für mich sein?".

  • Das sind meine Tipps für dich Belle2025:

    - Versuche es eher an beruflichen Schulen, weil es an diesen das Fach BWL gibt.

    - Nimm Kontakt zu Schulen in privater Trägerschaft auf. Denn dort ist ein Quereinstieg aufgrund des Privatschulgesetzes etwas einfacher.

  • Die Tatsache, dass man etwas studiert hat, was im weitesten Sinne irgendwas mit Deutsch und Mathe zu tun hat bzw. Anteile davon enthielt, bedeutet nicht, dass man irgendwas sinnvolles mitbringt, um für den didaktisch(!) verdammt anspruchsvollen Job an einer GS qualifiziert zu sein. Das anzunehmen, ist völlig skurril bzw. eine krasse Geringschätzung dessen, was an einer GS geleistet wird.


    Sorry, aber bei dieser Anfrage zieht's mir die Schuhe aus. Und das, obwohl ich auch als QE in die Schule gekommen bin. Also: Wenn du GS machen willst, dann studier's. Wenn du QE machen willst, mach's passend zu deinem Studium im BBS-Bereich.

    Liebe Grüße an die KuK in den GSen, die eine verdammt wichtigen und anspruchsvollen Job machen. Aber jemand mit meinem Hintergrund oder dem der TE möge euch bitte erspart bleiben.

    Diesen Beitrag quote ich mal voll, denn er ist sehr, sehr wahr.


    Auch ich habe kein Lehramt studiert, aber Musik mit 6 Semestern Methodik und Didaktik, Kinderpsychologie etc. Ich hatte 15 Jahre Einzel-Unterrichtserfahrung und 20 Jahre Kinderchorerfahrung mit Chören je um die 50 Kinder (Kita-Alter und 6-18J.) Und selbst ich habe die Arbeit an Grundschulen krassest unterschätzt.


    Mein erstes Jahr war, trotz der kollegialen Hilfe und Bestätigung, dass ich da ein natürliches Talent hätte, ein so anstrengendes und arbeitsintensives, dass ich öfter weinend und völlig leer nach einem Schultag im Wohnzimmer saß, auf die Wand starrte und zweifelte. Ich habe alle meine verfügbare Zeit in meinen eigenen Progress gesteckt, um der großen Aufgabe gerecht zu werden und mittlerweile ist es wirklich in allen Bereichen erfolgreich, doch erst mal musste ich einige Federn lassen, mit Versagensängsten fertig werden etc.


    In der Grundschule sind nicht nur "die lieben, süßen Kleinen", es ist vor allem ein Hexenkessel. Der ist bunt, goldig, niedlich, aber eben auch extrem fordernd, was schon in seiner Natur liegt. Nirgends hast du so unterschiedlichen Bedarf wie an einer GS. Und du musst (!) wissen/es im Gespür haben, wie du damit umgehst.


    Ich hatte im Studium einen Tonsatzprof, Komponist, völliges Genie und brillant in dem, was er tat. Er war als Lehrer eine Niete, weil er nicht VERMITTELN konnte, was er wusste und konnte. Und in der GS musst du auf 1478823566 grob geschätzte Arten Wissen vermitteln und binnen einer Nanosekunde umdenken, während du erziehst, persönliche Probleme erkennst, Streithähne trennst, Lautstärkeherde im Keim erstickst und schauen musst, dass dir weder die Schnellen noch die Langsamen durchrutschen... Und das ist nur die Spitze des Eisbergs.


    Daher geht es um mehr Fähigkeiten als nur Fächer, die du, die GS betreffend, halb gestreift hast. Ich kann sagen, dass ich es geschafft habe, aber nicht ohne Höchstanstrengungen.


    Daher musst du dir die Frage stellen, wie es mit deinen sonstigen Fähigkeiten aussieht und die, wie ich glaube, dicke rosa Brille muss runter. Mit Berufsschulen, die hier als Tipp kamen, kenne ich mich nicht aus, aber ich warne vor einem blauäugigen Wechsel zu den "lieben Kleinen".

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Wobei Versagensängste nichts mit dem Erwerb von Kenntnissen im Studium zu tun haben. Die oder der TE kann ein super Typ sein, der ganz hervorragend mit Kindern kann, das lässt sich aus den Angaben nicht ablesen. Es ging mir allein um eine Fehlvorstellung davon, was man wissen muss, bevor man überhaupt dazu kommt, sich mit Kindern im real life herumzuschlagen.

  • DIE TE (sagt sie im ersten Satz) fragt, ob ihre Fächer so reichen. Das wurde ihr, auch von dir Quittengelee, mehrfach beantwortet, das muss ich nicht auch noch tun.


    Mir, anders als dir, geht es zusätzlich um den Fakt, dass nicht nur Fächerpunkte entscheiden, die hier ja schon als eher mangelhaft dargestellt werden. Es kann fachlich zu wenig sein und zusätzlich auch anderweitig. Es gilt das mit zu bedenken, wenn sie sich innerlich auf diesen Weg begibt, bevor sie Schritte einleitet, das zu realisieren.

    Blowing out someone else's candle doesn't make yours shine any brighter.

  • Hierzu würde ich moch ergänzen wollen, dass Quereinsteiger tendenziell eher an Schulen mit sagen wir mal nicht ganz so gutem Einzugsgebiet eingestellt werden, weil gerade da oft auch ausgebildete GS-Lehrer:innen nicht so gerne arbeiten wollen. Neben der Bedeutung der fachlichen Qualifikationen ist auch das nicht zu unterschätzen.

  • Es scheint um eine Qualifizierungsmaßnahme von 6 Schulhabjahren mit anschließender Prüfung zu gehen. Ich bin mir auch nicht sicher (und kann es mir nicht vorstellen), ob du mit deinem Studium den richtigen fachwissenschaftlichen Hintergrund für M oder D mitbringst.


    Auf der Seite des hessischen KMs befindet sich in der pdf Datei eine Telefonnummer. Da könntest du dich direkt erkundigen:

    Quereinstieg Grundschule Hessen

    Genaue Infos pdf Datei


    Die Qualifizierungsmaßnahme sieht ziemlich fundiert aus. Wer allerdings noch nie mit so etwas befasst war, für den wird das nicht leicht, vor allem, weil man gleich eigenverantwortlichen Unterricht hat. Außerdem muss man sich zusätzlich noch eine Reihe weiterer Elemente aneignen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Caro07 () aus folgendem Grund: Ergänzungen

  • Hey! Ich habe viele Jahre lang an Silvester Raketen abgeschossen. Ich habe gehört, dass man bei Aerospace ein gutes Gehalt bekommt und Fachkräfte sucht. Glaubt ihr, dass ich dort eine Chance als Quereinsteiger in der Raketenentwicklung habe?

    :wink_1:

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

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