Unterrichtsausfall NRW

  • Dass ein Lehrer zwei Klassen gleichzeitig unterrichtet, damit scheinbar nichts ausfällt, ist jedenfalls keine Lösung. Warum SH sich da schlecht fühlt, würde ich gerne noch wissen, aber es bleibt offenbar sein/ihr Geheimnis.

  • Hm, wo geht das auf Kosten der Lehrer ... wenn überhaupt auf Kosten der Schulleitung. Aber die 1 Stunde Ermäßigung pro Woche, die ich für die Statistik bekomme, geht da nie für drauf. Ich brauche maximal 10 Minuten pro Woche.

    Ich sehe die große Gefahr, dass es zu einer Konkurrenzsituation zwischen einzelnen Schulen kommen könnte. Unterrichtsausfall ist ein nicht unerhebliches Kriterium bei der Schulwahl der Eltern - ich wurde das bei Infotagen immer wieder gefragt. Und Schulleitungen geben den Druck gerne an Kollegien weiter - ich erinnere mich daran, dass an meiner alten Schule mehrfach mit Sätzen wie "Sonst werden Kollegen abgeordnet werden müssen" gedroht wurde, um gewisse Projekte oder Mehrarbeit durchzusetzen.

    Unser Berufsstand neigt zudem dazu, krank zur Arbeit zu gehen, das könnte zunehmen, was der Gesundheit nicht zuträglich ist.

    Unabhängig davon, werden Schulleitungen möglicherweise weniger großzügig bei der Genehmigung von Fortbildungen sein. Oder Kollegen werden a priori keine Fortbildung besuchen - in beiden Fällen eine suboptimale Entwicklung.

  • Dass ein Lehrer zwei Klassen gleichzeitig unterrichtet, damit scheinbar nichts ausfällt, ist jedenfalls keine Lösung

    Manchmal geht es nicht anders, du kannst mir gerne mal verraten, wie man eine 4. Stunde ausfallen lassen soll, wenn vorher und nachher noch drei Stunden Unterricht sind.

    Außerdem sind es ja nicht immer zwei riesige Klassen die beaufsichtigt werden, sondern manchmal zwei kleinere Kurse.

  • Manchmal geht es nicht anders, du kannst mir gerne mal verraten, wie man eine 4. Stunde ausfallen lassen soll, wenn vorher und nachher noch drei Stunden Unterricht sind.

    Außerdem sind es ja nicht immer zwei riesige Klassen die beaufsichtigt werden, sondern manchmal zwei kleinere Kurse.

    Ausfallen lassen.


    Es kann ja nicht sein, dass de facto zwei Klassen keinen Unterricht haben, damit de jure eine Klasse keinen Unterricht hat.

  • Manchmal geht es nicht anders, du kannst mir gerne mal verraten, wie man eine 4. Stunde ausfallen lassen soll, wenn vorher und nachher noch drei Stunden Unterricht sind.

    Außerdem sind es ja nicht immer zwei riesige Klassen die beaufsichtigt werden, sondern manchmal zwei kleinere Kurse.

    Ich spreche von Gymnasium und monatelangem Unterricht, der parallel stattfand. Die Lehrkraft ist hin- und hergelaufen.

  • Man kann sie nicht ausfallen lassen. Wie soll das bitte gehen?

    Das geht vielleicht am Gymnasium wo die Schüler der 7. Klasse alle selbstständig ins Foyer gehen und dort Faust lesen, an meiner Schulform ist es nicht möglich.

    Dann muss man aber Strukturen schaffen. Bereitschaftsstunden wären eine Möglichkeit. Damit ließe sich im Grunde jeder Ausfall vertreten, dann gibt es eben eine 45-minütige Pause, die eine Lehrkraft beaufsichtigt.

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    • Offizieller Beitrag

    Man kann sie nicht ausfallen lassen. Wie soll das bitte gehen?

    Das geht vielleicht am Gymnasium wo die Schüler der 7. Klasse alle selbstständig ins Foyer gehen und dort Faust lesen, an meiner Schulform ist es nicht möglich.

    Ich empfehle dir ein Praktikum an einem normalen Gymnasium.

  • ... beaufsichtigt wird durch eine dafür eingestellte Person.


    Für eine Aufsicht muss es meiner Ansicht nach keine Lehrkraft sein.

    Finde ich auch. Allerdings fällt mir gerade eine Mutter ein, die sich beklagte, dass an der Förderschule, auf der ihr Kind ist, die bei Erkrankung der Lehrkraft Aufsicht führende Pädagogin doch wirklich auch ein bisschen Unterricht machen könnte. Die Lehrkräfte könnten doch etwas vorbereiten, was dann bearbeitet werden solle. Am Ende halten viele Eltern uns sowieso bis Klasse 8 für ersetzbar und ich fürchte, die jeweils verwaltende Behörde sieht das ebenso. Sonst würden in Sachsen-Anhalt nicht inzwischen Menschen ganz ohne Studium eingestellt werden.

  • Bereitschaftsstunden wären eine Möglichkeit. Damit ließe sich im Grunde jeder Ausfall vertreten

    Haben wir. Allerdings nicht unbegrenzt viele, wenn jede Stunde durch eine Bereitschaftsstunde abgedeckt ist, ist das schon gut. Allerdings gibt es manchmal eben auch fünf offene Stunden in der 3. Stunde

  • Haben wir. Allerdings nicht unbegrenzt viele, wenn jede Stunde durch eine Bereitschaftsstunde abgedeckt ist, ist das schon gut. Allerdings gibt es manchmal eben auch fünf offene Stunden in der 3. Stunde

    Das ist kein Problem, wenn die 5 Klassen dann eben mit einer Lehrkraft als Aufsicht in der 3. Stunde Hofpause haben.

  • Das ist kein Problem, wenn die 5 Klassen dann eben mit einer Lehrkraft als Aufsicht in der 3. Stunde Hofpause haben.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr bei solchen Ratschlägen ernsthaft schon mal Erfahrung damit gemacht habt.


    Im Winter bei 0 Grad ggf. Regen? Ich als Elternteil würde Sturm laufen (und auch als Lehrer es sehr fragwürdig finden) wenn meine Kinder mal eben 60 Min (das ist unser Stundenmodell) ohne die übliche Infrastruktur wie Kiosk, Freizeitangebote etc draußen geparkt wird. Es ist mir unerklärlich, wie man so eine Variante allen ernstes mit "Das ist kein Problem" gutheißen kann. Das sind immer noch Kinder.

  • In der Grundschule ist das üblich..

    … und so kommt dann auch bei den Eltern an, dass Unterricht ausfällt und Aufsicht erfolgt.


    Wenn vorne eine annähernd erwachsene Person steht und Aufgaben zur Beschäftigung anleitet, verstehen die Kinder es nicht und zu Hause kommt es entsprechend auch nicht an.

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