Unterrichtsausfall NRW

  • Ich hätte gern mal die BKs gesehen, aber die fehlen leider.


    Ansonsten weiß ich auch nicht so richtig, wem dieses öffentliche Einsehen der Statistik für jedermann helfen soll.

  • Relevanter für mich ist nicht die Statistik, sondern das, was ich täglich auf dem Vertretungsplan sehe.


    Die Statistik gibt es jetzt und tut nicht weh, sondern spiegelt nur die Realität wieder. Aber es ist ja für einen Lehrer / Schulleiter nichts neues.


    Ich sehe nicht, dass die Schule an den Pranger gestellt wird. An den Zahlen ist ja schließlich nicht die Schule schuld. Ich denke, das wissen auch die Eltern.

    Sehe ich auch so. Dass der Unterricht ausfällt, wissen doch sowieso alle. Ist eigentlich nicht uninteressant, zu sehen, wie viel es tatsächlich ist. Geändert ist dadurch freilich nichts.

  • Das sollte aus der Sicht der Statistik eigentlich "Maßnahme mit Lehrkraft bei geänderter Lerngruppe" sein, weil der gleiche Lehrer auf einmal zwei Lerngruppen hat => geänderte Lerngruppe

    Das wäre ein gutes Beispiel für "Schönsprech". Es müsste dann eigentlich heißen: Maßnahme mit Lehrkraft bei doppelt so großer Lerngruppe...

  • Ich finde die Statistik durchaus interessant. Als Mensch, der sich ggf. nochmal nach einer anderen Schule umsehen muss, fallen schonmal alle mit zu hohen Quoten bei "Maßnahme mit Lehrkraft bei unveränderter Lerngruppe" durchs Raster, denn da schimmert die Mehrarbeit ja schon durch die Statistik. Schulen mit vergleichsweise hohen Quoten ersatzlosen Entfalls und wenig Maßnahmen mit veränderten Lerngruppen erscheinen mir dagegen spontan erstmal deutlich gesünder geführt.


    Was Eltern und Presse dazu sagen... muss man halt drüberstehen.

  • Schulen mit vergleichsweise hohen Quoten ersatzlosen Entfalls und wenig Maßnahmen mit veränderten Lerngruppen erscheinen mir dagegen spontan erstmal deutlich gesünder geführt.

    Interessant, ich hätte eine hohe Quote ersatzlosen Ausfalls eher so interpretiert, dass die Schule personell auf Kante genäht ist und viele Kolleg*innen aufgrund von Überlastung ausfallen.

  • Ist eine ziemlich miese Nummer.


    Ginge es wirklich um Transparenz und nicht darum, Schulen an den Pranger zu stellen und darauf zu hoffen, dass die SL die Kollegen weiter überlasten, dann stände da gleich die Personalausstattung + Krankenstand + Mutterschutz + Zeiteinschränken durch Teilzeit/Elternlehrer daneben.


    Aber dann wären ja die Versäumnisse der Schulaufsicht/Schulverwaltung sichtbar.... ;)

    Ist es nicht egal, ob Leute krank oder schwanger sind? Sie sind halt nicht da. Außerdem führt das an kleinen Grundschulen bloß zu Spekulationen.


    Vielleicht bin ich zu naiv, aber ich verstehe die Aufregung noch nicht.

  • Unter dem Gesichtspunkt wundert mich, dass die Gleichstellungsbeauftragte nicht gegen die Veröffentlichung rebelliert, führt sie doch dazu, dass vermehrt Männer eingestellt werden, weil bei ihnen das Ausfallrisiko „Schwangerschaft“, „Erziehungszeit“ und später „Teilzeit“ ja sehr viel geringer ist.

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    Unter dem Gesichtspunkt wundert mich, dass die Gleichstellungsbeauftragte nicht gegen die Veröffentlichung rebelliert, führt sie doch dazu, dass vermehrt Männer eingestellt werden, weil bei ihnen das Ausfallrisiko „Schwangerschaft“, „Erziehungszeit“ und später „Teilzeit“ ja sehr viel geringer ist.

    Das setzt voraus, dass das BewerberInnenfeld entsprechend aufgestellt ist...

  • Ist es nicht egal, ob Leute krank oder schwanger sind? Sie sind halt nicht da. Außerdem führt das an kleinen Grundschulen bloß zu Spekulationen.

    Nein. Das ist nicht egal, weil die Auswirkungen je nach 'Status' auf die Personalbesetzung durchschlagen oder nicht.


    Mutterschutz --> keine Vertretungsmittel

    Elternzeit --> Vertretungsmittel

    Wiedereingliederung --> keine Vertretungsmittel

    Langfristige Krankschreibung --> Vertretungsmittel

    Kettenkurzkrankschreibungen --> Oft keine Vertretungsmittel


    Das hat also je nachdem massiven Einfluss auf die Besetzungsquote der Schule und damit auf die Vertretungssituation und diese Statistik.

  • Mutterschutz --> keine Vertretungsmittel

    Elternzeit --> Vertretungsmittel

    Wiedereingliederung --> keine Vertretungsmittel

    Langfristige Krankschreibung --> Vertretungsmittel

    Kettenkurzkrankschreibungen --> Oft keine Vertretungsmittel

    Und? Unterricht fällt aus. Egal was für Mittel zur Verfügung stehen oder was der Grund ist.

  • Unter dem Gesichtspunkt wundert mich, dass die Gleichstellungsbeauftragte nicht gegen die Veröffentlichung rebelliert, führt sie doch dazu, dass vermehrt Männer eingestellt werden, weil bei ihnen das Ausfallrisiko „Schwangerschaft“, „Erziehungszeit“ und später „Teilzeit“ ja sehr viel geringer ist.

    Gibt es in NRW denn so viele junge Männer, die bisher einfach noch nicht zum Zuge gekommen sind?

  • Und? Unterricht fällt aus. Egal was für Mittel zur Verfügung stehen oder was der Grund ist.

    Offensichtlich scheint das in NRW alles anders zu sein. Wenn Kinder einfach zugewiesen werden, dann kann man das als Schule natürlich aussitzen.


    Ist das in Städten denn auch so?

    Dort, wo ich arbeite, würde das nämlich ganz anders aussehen. Da würden die von kodi aufgezählten Punkte nämlich große Auswirkungen haben.

    Auch gibt es jedes Jahr den Kampf um neue Fünftklässler*innen, wo sich jede weiterführende Schule sonstwas einfallen lässt, um Kids für sich zu gewinnen. Eine solche Statistik wäre für Schulen, die leider betroffen sind von genau diesen Umständen, fatal.

    Die Presse ist ja in NRW auch darauf angesprungen. Wie das bei uns aussehen würde, möchte ich mir nicht ausmalen.


    In meinem Bundesland haben wir ab kommenden Schuljahr außerdem nur noch eine Abdeckung der Stunden von 100%, wie das Ministerium gerade veröffentlichen ließ.


    Ich kann die Gelassenheit vieler hier Kommentierenden bezüglich dieser Veröffentlichen wirklich nicht nachvollziehen.

  • Nein. Musstest du nicht. Hast du aber getan. Solche Anfragen pflege ich zu notieren und an die Schulleitung weiter zu leiten.


    Indem du dir den Schuh anziehst, unterstützt du die oben angedeutete Fokusverschiebung. Die Eltern haben das Gefühl dich in die Enge getrieben zu haben. Sie gefallen sich in der Rolle, du gehst mit Magengrummeln. In der Sache ändert sich nichts.

    Meine Verteidigung sieht immer gleich aus und zwar so: "Bitte wenden Sie sich ans Ministerium."

  • Wenn Kinder einfach zugewiesen werden, dann kann man das als Schule natürlich aussitzen.

    Die Schule am Ort sitzt noch viel mehr aus. In der letzten Woche hatten die Schüler an zwei Tagen eher Schluss, weil einmal die komplette Schule in die Kirche geschickt wurde und das andere Mal am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien der Unterricht vorzeitig beendet wurde. Eigentlich habe ich damit kein Problem, es sollte aber bitte dieses vorzeitige Schulende mit den Verkehrsbetrieben abgesprochen werden. Wenn die ganze Schule nach der vierten Stunde Schluss hat, hilft es nicht, wenn der erste Schulbus erst nach der sechsten Stunde kommt. Außerdem reicht dann auch nicht ein Gelenkbus, dann müssen schon drei Busse kommen, weil sonst die Kinder eh nicht mehr in die Busse kommen, da überfüllt. Bekommt man das mit den Verkehrsbetrieben nicht hin, darf der Unterricht eben nicht für die ganze Schule vorzeitig enden.

  • Nein, das ist in keiner Stadt so. Nirgendwo werden Kinder zugewiesen

    Dem wage ich aus eigener Erfahrung zu widersprechen. Wir hatten unsere Kinder an einer Realschule angemeldet, wurden aber abgewiesen. Auch wurden wir an allen Realschulen im Kreis abgewiesen. Am Ende bestand die „Auswahl“ ausschließlich aus einer Gesamtschule, nämlich aus der einen Schule, zu der wir die Kinder auf gar keinen Fall schicken wollten. Das ist dann schon eine Zwangszuweisung.


    Aber das ist halt Schulpolitik der SPD hier am Ort. Die Lehrer der Schulen können nichts dafür. Da die SPD bei uns seit dem 2. Weltkrieg ununterbrochen in der Lokalpolitik an der Macht ist, sehe ich darin auch ausschließlich ihr Verschulden. Seitdem ich wahlberechtigt bin, also seit Jahrzehnten, wähle ich lokal die Opposition, ändert aber nichts. Aufgrund solcher Erfahrungen wähle ich zwar selber nicht die AfD, kann aber jeden verstehen, der dies tut.

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