(Fach-) LIteratur Einheitsplanung

  • Moin zusammen,


    mein Referendariat neigt sich langsam dem Ende zu. Was mich immer noch und immer wieder vor eine Herausfordeung stellt, ist die Einheitsplanung. Vor allem im Sachunterricht fällt es mir schwer zu überblicken, was soll alles rein und was nicht. Wo bekomme ich gute Infos her? Gibt es spezielle Fachliteraut, die sich schon als gut erwiesen hat?


    WIe geht ihr als erfahrende Lehrkräfte vor?


    Danke und Grüße

  • Als ich mich neu einarbeiten musste, gab es verschiedene Informationsquellen:

    - Lesen, was im Lehrplan steht, welche Inhalte zu welchem Thema hineinmüssen (ist in Bayern wahrscheinlich konkreter gefasst als in anderen Bundesländern)

    - gemeinsame Erstellung eines Stoffverteilungsplanes, wo man sich Gedanken über die Einheiten macht

    - Austausch mit erfahrenen Kollegen, auch Materialaustausch, optimalerweise enge Zusammenarbeit - als Neuling habe ich mich erst einmal an erfahrenen Lehrkräften orientiert.

    - Nachschauen im verwendeten Sachkundebuch und den Lehrermaterialien, wie die den Stoff unterteilt haben. Wenn es mir getaugt hat, bin ich nach dem Sachkundebuch vorgegangen.

    - Nachschauen auch in anderen für das Bundesland zugelassenen Schulbüchern - wenn ein Buch neu eingeführt wird, gibt es manchmal Exemplare für Lehrkräfte kostenlos oder reduziert oder die Schule hat Ansichtsexemplare.

    - letztendlich ggf. Fachliteratur zum speziellen Thema (früher habe ich viele Materialien vom pb Verlag genutzt, später nur noch Teile davon)

    - Begleitmaterialien zu Experimentierkästen (ist meist zu ausführlich, muss man reduzieren)

    - Manchmal habe ich bei Supra Sachunterricht nachgeschaut, aber das war nur untergeordnet.

    - Zu manchen Themen wie z.B. zu Strom habe ich auch schon gute Einheiten im Internet gefunden, doch da muss man schon eine Ahnung haben, was man überhaupt will.


    Mit der Zeit bekommt man einen ganz guten Überblick. Jedes Mal "optimiert" man seine Dinge.

  • Nur eine Ergänzung:

    Überlegen, welche Leistungserhebung im Rahmen der Einheit erfolgen soll. Ist es eine Klassenarbeit, stellt man sie bis dahin zusammen, soll eine Dokumentation oder Präsentation bewertet werden, muss man das schon zu Anfang bedenken und entsprechend einplanen.

    Ähnlich verhält es sich mit Methoden, die mit dem Thema verknüpft sein können bzw. mit dem Thema eingeführt werden.

  • ich empfehle:

    maras - handbuch für die unterrichtsgestaltung in der grundschule.

    altes buch, aber ich fand es sehr hilfreich. es zeigt aber viele beispiele von unterrichtsstunden und deren struktur und was alles in eine stunde sollte, nicht ganze sequenzen. guck mal, ob du es im der bib findest.

  • Vor allem im Sachunterricht fällt es mir schwer zu überblicken, was soll alles rein und was nicht.

    Kommt auf dein Bundesland an. In Ba-Wü gibt es Stufenpläne - gerade für den Sachunterricht, damit Schulen auf örtliche Gegebenheiten Rücksicht nehmen können. In der Regel findest du diese im Schrank oder Regal im Lehrerzimmer - oder digital hinterlegt vor.
    Sachunterricht wird auch oft mit Deutsch und Musik Fächer übergreifend geplant. Da ergeben sich viele Synergien.
    Links zu Beispiel-Curricula findest du hier:
    https://www.autenrieths.de/stoffplan.html#HUS

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Vielen Dank für eure Beiträge. Das mit den Stufenteams ist so eine Sache, oft hört man dann doch "Schau doch mal, was du so findest und was du machen willst." Mir geht es mehr um das methodische Vorgehen, also welche Schritte leite ich ein, um herauszubekommen, was in die Einheit soll. Mein Fazit bisher: es gibt die Freiheit für viel oder wenig, das Eine ja, das Andere nein. Klingt super, empfinde ich als Neuling noch recht überfordernd.


    Die nächste Sache wäre dann die Feinstundenplanung. Trotz vieler Überlegungen bekomm ich die Rückmeldung, dass es methodisch nicht genug am Kind wäre, es entweder über- oder unterfordernd ist oder die Differenzierung für schwächere fehlt. Auch da wieder: woher weiß ich, was wie funktioniert? Sicher in ein paar Jahren bin ich schlauer, hilfe mir nur aktuell wenig...

  • du kannst auch am anfang einer einheit, z.b. über das wasser, die schüler aufschreiben lassen: "was weiß ich über das wasser? was möchte ich gern über das wasser wissen?", und dann damit planen.


    wahrscheinlich würden wir alle durchfallen, wenn im einer x-beliebigen stunde prüfer zur lehrprobe kämen.

    das genörgel muss man sich einfach anhören, lernt ein bisschen davon, bereitet die lehrprobe akribisch vor (erzähl es einfach mehreren leuten, auch laien, die haben auch mal gute ideen) und unterrichtet dann nie wieder so. später machst du dann einmal pro woche, oder, wenn du toll bist, einmal am tag, eine "schöne stunde" und der rest ist halt einfach schule.

  • wahrscheinlich würden wir alle durchfallen, wenn im einer x-beliebigen stunde prüfer zur lehrprobe kämen

    Kommt auf die Prüfer an. Aber im Prinzip: Nein.
    Wer ernsthaft unterrichtet, fällt nicht durch.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
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  • ...

    Die nächste Sache wäre dann die Feinstundenplanung. Trotz vieler Überlegungen bekomm ich die Rückmeldung, dass es methodisch nicht genug am Kind wäre, es entweder über- oder unterfordernd ist oder die Differenzierung für schwächere fehlt. Auch da wieder: woher weiß ich, was wie funktioniert? Sicher in ein paar Jahren bin ich schlauer, hilfe mir nur aktuell wenig...

    Zuerst möglichst genau rausfinden, was die Kinder können. Über- oder unterfordern passiert auch später noch immer mal, aber da hilft Routine. Also: Lernstandsanalyse möglichst konkret auf wesentliche Aspekte.

  • Kommt auf die Prüfer an. Aber im Prinzip: Nein.
    Wer ernsthaft unterrichtet, fällt nicht durch.

    Was meinst du denn mit ernsthaft? Ich denken schon, dass hier jeder schon oft Unterrichtstunden hatte, mit denen er so bei der 2. Staatsprüfung durchgefallen wäre.

  • Was meinst du denn mit ernsthaft?

    Du fragst ernsthaft, was "ernsthaft unterrichten" bedeutet? Gut - Manche(r) unterrichtet Larifari. Damit fällt man (außerhalb der Fasnet) bei einem Unterrichtsbesuch durch.

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  • Du fragst ernsthaft, was "ernsthaft unterrichten" bedeutet? Gut - Manche(r) unterrichtet Larifari. Damit fällt man (außerhalb der Fasnet) bei einem Unterrichtsbesuch durch.

    Aha und was bedeutet das?

  • ...Mir geht es mehr um das methodische Vorgehen, also welche Schritte leite ich ein, um herauszubekommen, was in die Einheit soll.

    1. Lehrplanziele checken, die erreicht werden müssen.

    2. Thema sichten: was findet man dazu in Schulbüchern und den Weiten des Internets?

    3. Eigene Expertise bemühen: was habe ich über mein Fach gelernt, welche wesentlichen Aspekte will ich den Kindern nahe bringen?

    4. Einzelne Unterthemen raussuchen, die ich auf die Stunden verteilen will.

    5. Einheit methodisch planen: was soll am Ende für ein Produkt rauskommen? Plakat, Buch, Diagramm, Powerpoint, Hefteinträge?

    6. Einzelne Stunden planen: welche Methoden bieten sich an, Stationen, Unterrichtsgänge, Expertenbefragungen, gemeinsames Erarbeiten von Tafelbildern...? Wie sollen die Lernergebnisse gesichert werden? Immer in Hinblick auf das Ziel: was sollen sie nach den 45 min. können oder wissen, was sie vorher noch nicht konnten oder wussten und wie leitet uns das zum Ziel der Einheit hin?

    7. Lernvoraussetzungen checken: was können sie in einer Stunde schaffen? Leseverständnis, Zahlenraum, bereits erarbeitete Methoden etc. Auch hier: was gibt die Fachdidaktik her? Erst erarbeite ich den Zahlenraum bis 10, bevor ich den Zehner überschreite, also muss ich wissen, wer schon die Mengen, Zahlbegriff, Ziffern schreiben usw. bis 10 beherrscht, bevor ich den Übergang bearbeite.

    Und immer damit rechnen, dass der eine was nicht versteht und der andere nach 2 min fertig ist.

    8. Fehler machen und daraus lernen...


    Edith: lernt ihr das nicht im Seminar?

  • Dass ein Pensionär rückblickend alles richtig gemacht hat. An den Punkt kommt man aber erst mit Beginn der Rentenalters, da hast du noch ein paar Jahre zu bewältigen, bevor die Absolution eintritt.

    Bullshit. Aber jeder von uns (nun ja, die Mehrzahl) bereitet den Unterricht gewissenhaft vor und schaut, dass er/sie den Kids den "nötigen Stoff" verabreicht.
    Nebenbei: Es sind auch schon KuK in Lehrproben durchgerasselt, weil sie alles so perfekt machen wollten, dass sie die eigene Planung zwar überblickten, aber die Schüler aus dem Blick verloren.
    Nebenbei 2: Dein Age-Bashing ist voll daneben. :tot:

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  • Bullshit. Aber jeder von uns (nun ja, die Mehrzahl) bereitet den Unterricht gewissenhaft vor und schaut, dass er/sie den Kids den "nötigen Stoff" verabreicht

    Gewissenhaft, ernsthaft, verabreicht.


    Was das genau bedeutet hast du immer noch nicht gesagt. Das sind auf jeden Fall nicht die Dinge, die zum bestehen der 2. Staatsprüfung ausstreichen würden.

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