100 km einfach Pendeln

  • Hallo „Tanja“,


    Mist, das tut mir leid für dich.

    Damals bin ich drei Jahre lang 60km einfach gefahren, das war heftig.

    Kollegen an der Schule dort sind noch weiter gefahren: 80km, andere sind auch in der Mitte der Woche „nach Hause“ gefahren, unterhielten also zwei Wohnungen, sie waren noch länger unterwegs: 100km, so wie du heute.


    Nach fünf Jahren ließen sie sich versetzen, bei mir war es dann die Schwangerschaft.


    Wir haben es überlebt. Im Nachhinein verklärt man dann alles.


    Man weiß nie was kommt. Erstens kommt es anders zweitens als man denkt. Ich wünsche dir alles Gute 🍀

  • Ich würde wie gesagt eher nach der Fahrzeit schauen. Ich habe selber 120km, da das Meiste davon aber freie Autobahn ist, sind es trotzdem nur 60-65 Minuten. Manche Kollegen, die sich stattdessen 15-20km durch die Stadt quälen müssen, brauchen für ihre kürzere Strecke länger.

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    Mal aus eigener Erfahrung:

    Ich wohnte derzeit im Rheinland, die erste Planstelle war am Niederrhein, also ziemlich genau auch 100km. Und da war die A4 noch Großbaustelle.

    Es war für mich völlig klar, dass ich in den Ort, in dem ich arbeite, umziehen würde.
    Einmal dort habe ich mich nach Hobbies etc. umgesehen - einige Kontakte zu den Leuten von damals gibt es auch heute noch.


    Später bin ich dann wieder ca. 60km täglich gependelt, da ich mit meiner jetzigen Frau zusammengezogen bin und sie 40km in die entgegengesetzte Richtung pendeln durfte. Das hat uns an den Rand unserer Kräfte gebracht (also das Pendeln, nicht das Zusammenziehen...).


    Mit dem ersten Kind haben wir mit der Rückkehr aus der Elternzeit ihre BR-übergreifende Versetzung mit wohnortnahem Einsatz quasi "erzwungen" - wir waren während der Elternzeit nämlich in die Ecke gezogen, wo wir heute noch wohnen. Ich war immer noch an meiner ersten Schule, sie in der Schule am Ort.


    Dann kam der Wechsel in die Behörde - und inklusive der Zeit der Rückkehr in den aktiven Schuldienst bin ich sechs Jahre wieder gependelt. Nie. Wieder.


    Mit dem letzten Wechsel an meine aktuelle Schule habe ich dieses Problem nicht mehr - und - Achtung es folgt wieder eine Aussage mit Disclaimer bezüglich der Halbwertszeit :) - ich will es auch gar nicht mehr anders haben.

  • Ich finde das zum Pendeln heftig. Das wäre für mich kaum durchzuhalten, auch mit nur 20 Stunden Stelle. Eine Kollegin hat das mit 90 Minuten einfache Fahrtzeit und voller Stelle ein paar Jahre gemacht und wird nächstes Jahr an eine Schule gehen, die deutlich näher an ihrem Heimatort ist.

    Ich rate dir, dich auf eine Entscheidung festzulegen. Du bist relativ "frisch" aus dem Ref? Dann ist das erste Jahr sowieso heftig, ich hatte da wirklich wenig Freizeit. In dem Fall würde ich mir meine Bude schön machen, mir 2-3 KuK im Kollegium mit den gleichen Fächern/ Bildungsgängen suchen zum Austausch und auch für Materialtausch und mich dann auf den Job konzentrieren. Als Ausgleich Sport 1-2x die Woche oder so, mit anderen Leuten (Verein, Fitnessstudio, ...). Dir direkt gute Reihen zurechtlegen/ planen, Hinweise dazu im Sinne einer Unterrichtsnachbearbeitung, damit du beim nächsten Mal weißt, wie du die Reihe noch optimieren kannst. Das würde ich ein paar Monate machen, mit dem Plan, ein ganzes Schuljahr durchzuziehen. Nach ein paar Monaten neu überlegen, ob das für dich ein weiteres Jahr geht. Wenn nicht - Reißleine ziehen.

    Vielleicht kannst du beim Stundenplaner ja den Montag und den Freitag frei trotz der 20 Stunden raushandeln? Dann sind es vier Tage in der Heimat, falls du da noch eine Wohnung hast.



    Wenn du jetzt schon sagst/ weißt/ fühlst, dass das für dich nicht in Frage kommt, jetzt schon Reißleine ziehen. Keine Depression riskieren, aber auch nicht von vorneherein dem Ganzen keine Chance geben - das musst du im Gefühl haben, wie das bei dir ist.



    Viel Erfolg!

  • habe gehört verbeamtung aufgeben macht keinen "Sinn" und eine Neueinstellung ungewiss.

    Aber ja es geht für mich gar nicht an der neuen Schule/ Umfeld/ Stadt

  • habe gehört verbeamtung aufgeben macht keinen "Sinn" und eine Neueinstellung ungewiss.

    Aber ja es geht für mich gar nicht an der neuen Schule/ Umfeld/ Stadt

    Wird man bei euch abgeordnet? Das wollen die meisten nicht, von daher ist es eine schnelle Möglichkeit, überhaupt raus zu kommen. Ich habe mich zweimal freiwillig abordnen lassen, um zu sehen, wie andere Schulen sind. An die eine habe ich mich versetzen lassen. Allerdings waren alle Schulen hier im Umkreis in einem eher unbeliebten Einzugsgebiet, weil ländlich.

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    • Offizieller Beitrag

    Abgeordnet eher nicht.. wie wahrscheinlich ist eine versetzung?

    Eher unwahrscheinlich?

    Wiederholst du dich nicht ein bisschen (Beitrag 1)?
    Du kannst den ersten Antrag auf Versetzung erst nach 3 Jahren überhaupt stellen und dieser kann aus schulischen Gründen (die es bei einem Mangelfach gibt) fünf Jahre lange abgelehnt werden.
    Du bist also die nächsten 7.5 Jahre dort.

  • Aber ja es geht für mich gar nicht an der neuen Schule/ Umfeld/ Stadt

    Dann sieht es wohl so aus, als wenn du einen Fehler gemacht hast, an dieser Schule anzufangen. Manchmal merkt man so etwas erst hinterher. Die Entscheidung, ob du es zur Versetzung ein paar dort aushältst oder ob du den Beruf wechselst, können wir dir nicht abnehmen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wiederholst du dich nicht ein bisschen (Beitrag 1)?
    Du kannst den ersten Antrag auf Versetzung erst nach 3 Jahren überhaupt stellen und dieser kann aus schulischen Gründen (die es bei einem Mangelfach gibt) fünf Jahre lange abgelehnt werden.
    Du bist also die nächsten 7.5 Jahre dort.

    Erst nach 3 vollen Schuljahren oder auch nach Beginn des 2.? Sodass ich nach Ablauf des 3. gehen könnte.?

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    • Offizieller Beitrag

    1) Du wirst nicht gehen können, weil deine Schule zu 99% bis dahin deine Fächer nicht im Überhang haben wird. Wenn deine SL unterschreibt, dass du weggehen darfst (Freigabe), dann unterschreibt sie, dass sie ohne dich auskommt (es stehen keine dienstliche Gründe dagegen).

    2) Nach Ablauf deiner Probezeit. Also nach drei Jahren.

  • Ich benötige mit Bus und Bahn ca. 50min. pro Weg. Das ist manchmal auch schon recht lang. Besonders wenn man am selben Tag Zuhause noch Arbeiten korrigieren muss.


    Ich würde an deiner Stelle entweder umziehen oder dich für eine spätere Versetzung schon jetzt nach einer anderen Schule umsehen. Theoretisch könntest du auch einfach wieder kündigen.

  • Probezeit kann um ein oder zwei Jahre verkürzt werden.

    ...was in den meisten Bundesländern absolute Ausnahmesituation ist, der Regelfall liegt ganz klar bei 3 Jahren. Für eine solche Ausnahmesituation gibt es hier keinerlei Anhaltspunkte. Insbesondere darf man aufgrund der Formulierung "musste eine Planstelle über 100km entfernt annehmen" mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die Ausnahmebedingung nach §19 Abs. 2 Satz 2 LBG BW eher nicht erfüllt sein dürfte.

  • ...was in den meisten Bundesländern absolute Ausnahmesituation ist

    Die TE kommt aber nicht aus "den meisten Bundesländern", sondern aus BW (siehe Beitrag #13), und hier ist das - zumindest an meiner Schulform - recht gängig.


    die Ausnahmebedingung nach §19 Abs. 2 Satz 2 LBG BW

    Aber vllt. Abs. 2 Satz 1? Außerdem zu beachten die Anrechnungsmöglichkeiten nach Abs. 3 und Abs. 4.

  • Die TE kommt aber nicht aus "den meisten Bundesländern", sondern aus BW (siehe Beitrag #13), und hier ist das - zumindest an meiner Schulform - recht gängig.

    Daher habe ich explizit auf die Bestimmungen in BW hingewiesen...aber das nur am Rande ;)

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