Mieten oder Kaufen - die Büchse ist offen ...

  • Wir haben ja ein Angebot von der Bank gehabt: Uns hätte das Eigenheim etwa doppelt so viel gekostet, wie wir jetzt an Miete zahlen. Da wären sehr viele Reisen, Restaurantbesuche etc. weggefallen. Nö.

    Abgesehen von der ersten Phase des Ansparens, die man nicht hat, wenn man keine Immobilie kaufen will, fahren wir jetzt deutlich günstiger. In der Sparphase hätten wir also mehr Geld zum Verjubeln gehabt oder hätten es in einem ETF anlegen können. (Ich habe mehrfach Studien gelesen, dass aber Menschen, die eine Immobilie wollen, häufiger eine höhere Sparrate haben, weil das Ziel sie dazu zwingt.)


    Also abgesehen von der Sparphase jetzt mal der Blick auf den aktuellen Vergleich:

    Als wir in das Haus eingezogen sind, war die Miete für vergleichbare Häuser in der Nachbarschaft schon ca. 400€ höher als die Rate für's Haus (und die war vierstellig). Nach >10 Jahren liegt die Miete bei mehr als dem Doppelten der (unveränderten) Rate.

    Heißt: Wollten wir den kleinen Luxus eines Reihenhauses mit genügend Garten zur Miete haben, müssten wir jedes Jahr >12000€ mehr zahlen als für die Rate bei der Bank.


    Also in unserem Fall wäre die Miete schlechter gewesen (ich habe auch mal nachgerechnet, wie sich das Eigenkapital in einem ETF mit 6% Zinsen nach Steuern entwickeln würde, wenn wir dort die Differenz zwischen Miete und Rate entnehmen würden. Auch dann liegen wir deutlich besser.)

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Mieten oder kaufen?

    Meine persönliche Erfahrung hierzu ist, dass beim Kauf die monatliche Belastung am Anfang ein klein wenig höher war als bei einer entsprechenden Mietwohnung. Nur die Inflation arbeitet hier für einen. Denn der nominelle Verdienst erhöht sich, während die monatlichen Kosten annähernd gleichbleiben. Bei der Mietwohnung steigt die monatliche Belastung mit der Inflation. Also unter dem
    Strich gleiche Kosten wie bei einem Mietobjekt. Im Alter gehört das Ding jedoch uns und die Mietkosten respektive Finanzierung entfällt. Auch eine Form der Altersvorsorge, auf die ich als Angestellter übrigens angewiesen bin, da mein Einkommen sich ab Rentenbezug in etwa halbiert.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Ich wünschte ja, wir hätten diese Büchse der Pandora nicht wieder geöffnet...

    Da wäre noch eine andere "Büchse":

    Wenn hier Doppelverdiener über ihre Belastungen klagen, frage ich mich oft genug, warum man nicht über eine private Kinderbetreuung bzw. bezahltes "Babysitting" nachdenkt. Wir haben das bei zwei Kindern damals jehrelang gemacht, und es war eine deutliche Erleichterung bei der Organisation des Alltags. Klar ist das nicht billig, aber "preiswert". Und bei zwei Gehältern sollte das möglich sein.

  • Mieten oder kaufen?

    Meine persönliche Erfahrung hierzu ist, dass beim Kauf die monatliche Belastung am Anfang ein klein wenig höher war als bei einer entsprechenden Mietwohnung. Nur die Inflation arbeitet hier für einen. Denn der nominelle Verdienst erhöht sich, während die monatlichen Kosten annähernd gleichbleiben. Bei der Mietwohnung steigt die monatliche Belastung mit der Inflation. Also unter dem
    Strich gleiche Kosten wie bei einem Mietobjekt. Im Alter gehört das Ding jedoch uns und die Mietkosten respektive Finanzierung entfällt. Auch eine Form der Altersvorsorge, auf die ich als Angestellter übrigens angewiesen bin, da mein Einkommen sich ab Rentenbezug in etwa halbiert.

    Wir brauchen uns hier doch nicht ernsthaft darüber austauschen, dass Eigentum sich IMMER rechnet, wenn man es irgendwie mit den Gehältern finanziert bekommt. Was ich verstehen könnte, ist, wenn jemand, der im Raum München wohnt, sagt, dass er sich kein Eigentum leisten kann. Wenn er nicht aus München raus will. Was ich mir "da" auch überlegen würde.


  • Also in unserem Fall wäre die Miete schlechter gewesen (ich habe auch mal nachgerechnet, wie sich das Eigenkapital in einem ETF mit 6% Zinsen nach Steuern entwickeln würde, wenn wir dort die Differenz zwischen Miete und Rate entnehmen würden. Auch dann liegen wir deutlich besser.)

    Da unser Eigenheim jetzt auch nicht unendlich kostet, kann ich ja auch parallel dazu meinen ETF-Sparplan weiter besparen. Und der hatte oft sogar mehr als 6 % Zinsen für mich übrig. Was ich ja immer noch krass finde, ist - wie auch schon öfter hier erwähnt - dass bei "uns" selbst einige Lehrkräfte, die die Banker unterrichten, nicht wussten, was das genau ist. Unfassbar eigentlich.

  • Mieten oder kaufen?

    Meine persönliche Erfahrung hierzu ist, dass beim Kauf die monatliche Belastung am Anfang ein klein wenig höher war als bei einer entsprechenden Mietwohnung. Nur die Inflation arbeitet hier für einen. Denn der nominelle Verdienst erhöht sich, während die monatlichen Kosten annähernd gleichbleiben. Bei der Mietwohnung steigt die monatliche Belastung mit der Inflation. Also unter dem
    Strich gleiche Kosten wie bei einem Mietobjekt. Im Alter gehört das Ding jedoch uns und die Mietkosten respektive Finanzierung entfällt. Auch eine Form der Altersvorsorge, auf die ich als Angestellter übrigens angewiesen bin, da mein Einkommen sich ab Rentenbezug in etwa halbiert.

    Eben. Und zusätzlich noch einen ETF-Sparplan besparen macht mit dem Zinseszins auch richtig Sinn.

  • Da wäre noch eine andere "Büchse":

    Wenn hier Doppelverdiener über ihre Belastungen klagen, frage ich mich oft genug, warum man nicht über eine private Kinderbetreuung bzw. bezahltes "Babysitting" nachdenkt. Wir haben das bei zwei Kindern damals jehrelang gemacht, und es war eine deutliche Erleichterung bei der Organisation des Alltags. Klar ist das nicht billig, aber "preiswert". Und bei zwei Gehältern sollte das möglich sein.

    Vielleicht möchte ich einerseits mein Kind oft lieber selber betreuen als es betreuen zu lassen? Sagt das Kind auch. Und es gestaltet sich schwierig, weil es hier - wie in vielen Bereichen - nicht einfach ist, jemanden zu finden, der auch geeignet ist. Eine ehemalige Nanny ist verzogen, die andere hat gerade selber geheiratet und keine Zeit mehr. Unser letzter Versuch hat in der Zeit, wo das Kind zu betreuen war, nur "gedaddelt" (Aussage des Kindes). Daher haben wir aktuell tatsächlich keine Betreuung.

  • Ich habe mehrfach Studien gelesen, dass aber Menschen, die eine Immobilie wollen, häufiger eine höhere Sparrate haben, weil das Ziel sie dazu zwingt.



    Ich glaube, dass die meisten Menschen mehr konsumieren, als sie tatsächlich müssten. Ich glaube, dass JEDE(R) eigentlich ab seinem 18. Lebensjahr etwas Geld in einen ETF-Sparplan stecken könnte. Diejenigen, die sich gegen eine Immoblie erscheinen, haben oft einen sehr hohen Konsum, den man nicht braucht. Wann macht denn Geld wirklich glücklich? Nur dann, wenn du es in "Dinge" steckst, die dir nachhaltig einen Mehrwert verschaffen. Das ist nicht der x-te Lacostepulli oder teure Lippenstift. Aber ja, das kann durchaus eine Reise sein in ferne Länder. Oder ein Wellnesswochenende. Aber auch ein Wanderausflug mit Übernachtung tut es. Und auch mein Eigenheim macht mich glücklich: Mein Garten mit meinem Hochbeet. Und all den Pflanzen. Gut, gerade nicht - aber bald schon wieder.

  • Und genau um die Besser-Gewichtung dieser beiden Bereiche geht es bei den Tipps von Anna-Lisa.


    Das ist in etwa so hilfreich, wie wenn ich dir erkläre, wie du die Arbeit als Schulleiter besser planen kannst. Du hast überhaupt kein Problem, deine Arbeit zu organisieren, viele andere finden In- und Output aber nicht ausgeglichen und wollen deswegen keine Schulleitung mehr werden. Die Probleme zum Beispiel: zu viele bürokratische Aufgaben, zu wenig Entscheidungsfreiheit und unangemessene Besoldung halten viele davon ab, Schulleiter*in zu werden. Das kann man ganz grundsätzlich besprechen, ohne dass dir jemand sagt, "entspann doch mal am Wochenende und sag auch mal nein, wenn dein Vorgesetzter was von dir will."




    ...


    Ich finde es übrigens ziemlich traurig, dass man lieber arbeiten geht / sich in die Arbeit flüchtet, damit man nicht mehr Stunden sein Kind betreuen muss. Hört sich echt krass an für mich.


    Und warum fordert ihr das dann nicht ein? Warum besprecht ihr das nicht mit eurem Partner?


    Habt ihr alle so schlechte Partnerschaften, in denen der Mann eure Bedürfnisse, Wünsche so ignoriert? Dem eure Gesundheit am Allerwertesten vorbeigeht? Der total egoistisch ist?


    Schon traurig.

    Offenbar gibt's auch Womansplaining, das ist dann noch gepaart mit diesem toxischen Mist.

  • Ich glaube, dass die meisten Menschen mehr konsumieren, als sie tatsächlich müssten. Ich glaube, dass JEDE(R) eigentlich ab seinem 18. Lebensjahr etwas Geld in einen ETF-Sparplan stecken könnte.

    Da stimme ich zu.


    Dass Leute, die sich gegen eine Immobilie entscheiden zu viel konsumieren, ist Geschwätz. Es gibt genug Leute, die ein fettes Depot und keine Immobilie haben.

  • Da wäre noch eine andere "Büchse":

    Wenn hier Doppelverdiener über ihre Belastungen klagen, frage ich mich oft genug, warum man nicht über eine private Kinderbetreuung bzw. bezahltes "Babysitting" nachdenkt. Wir haben das bei zwei Kindern damals jehrelang gemacht, und es war eine deutliche Erleichterung bei der Organisation des Alltags. Klar ist das nicht billig, aber "preiswert". Und bei zwei Gehältern sollte das möglich sein.

    Du musst ja erstmal jemanden finden.

    Ist ja noch schwieriger als mit einer Putzfrau und das haben wir gerade immer noch das Problem, dass wir nichts finden, wenn wir nicht schwarz zahlen wollen.

  • Zitat entfernt, weil der Beitrag gegen die Nutzungsbedingungen verstößt und der Frosch den Originalbeitrag auch entfernt hat.

    Sorry, aber du forderst zu einer Straftat mal wieder auf?!? Nicht wirklich, das ist zumindest für mich keine Lösung und für die Studentin auch nicht, wenn sie darüber wirklich nachdenkt.

  • Dass Leute, die sich gegen eine Immobilie entscheiden zu viel konsumieren, ist Geschwätz. Es gibt genug Leute, die ein fettes Depot und keine Immobilie haben.

    Wenn du ein fettes Depot hast, investierst du ja aber auch - dann eben in Aktien und nicht in eine Immobilie. Du entscheidest dich aber auch eher gegen weiteren Konsum. Fettes Depot und keine Immobilie "bringt" dir ja auch im Alter was. Nur lediglich Miete zahlen und viel Konsum rechnet sich eben am Ende nicht. Zwischendurch auch schon nicht: Wie erwähnt, ich "profitiere" ja jetzt schon von den Entscheidungen, die ich in meinen 20ern getroffen habe.

  • Du musst ja erstmal jemanden finden.

    Ist ja noch schwieriger als mit einer Putzfrau und das haben wir gerade immer noch das Problem, dass wir nichts finden, wenn wir nicht schwarz zahlen wollen.

    Genau das schrieb ich - ich bin inzwischen froh, dass wir eine Putzfrau gefunden haben. Hat auch lange genug gedauert. Dieses "macht doch einfach dies und das" finde ich insgesamt schwierig. Meine und die Welt der meisten hier dürfte komplexer sein, als das man "einfach" dieses und jenes tun könnte und dann wird das schon.

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