Mieten oder Kaufen - die Büchse ist offen ...

  • Ich persönlich finde ja, das grenzt schon ein bißchen an Dekadenz. Der Wohnraum ist knapp, Familien suchen manchmal wirklich jahrelang vergeblich und Du sitzt da mit 5 leeren Zimmern. Das wäre etwas, was ich schlecht mit mir selbst vereinbaren könnte. Deswegen geben wir das Haus auch ab, wenn wir nur noch zu zweit sind. Es gibt genug Leute, die das dringender benötigen als ich.

    Nein. Das ist nicht dekadent - das ist der "Luxus", den ich mir erarbeitet habe. Zudem ist das Vermieten eines Hauses - besonders "aufm Dorf" Glücksache. Mein Schwager hatte sein Haus 10 Jahre vermietet. Der kleine, frei stehende Bungalow musste nun -nach dem Auszug des Mieters - in die Generalsanierung. Da bleibe ich lieber dekadent und tue mir das nicht an. Und irgendwann geht die Hütte vermutlich für ein Zimmer im Pflegeheim drauf. Aber bis dahin fühle ich mich hier - in meinem Eigentum - einfach nur wohl. Ohne schlechtes Gewissen.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Wenn Du meinst.


    Ich persönlich finde ja, das grenzt schon ein bißchen an Dekadenz. Der Wohnraum ist knapp, Familien suchen manchmal wirklich jahrelang vergeblich und Du sitzt da mit 5 leeren Zimmern.

    Eine deutsche Unart ist es, sich Gedanken darüber zu machen, wie andere ihr Leben ändern sollten, damit es dem höheren Ziel dient.


    Im Kern ist das auch das Problem, das Grüne und SPD auf aktuell etwa 12 bzw 16% gebracht hat.


    Gerade im höchstpersönlichen Lebensbereich steht es niemandem zu, anderen Menschen vorschreiben zu wollen, wie diese Wohnen, Essen oder sonst was machen sollten, zumindest so lange es im normalen Rahmen bleibt und derjenige es sich selber erarbeitet und finanziert hat.

  • Nein. Das ist nicht dekadent - das ist der "Luxus", den ich mir erarbeitet habe.

    Verstehe ich. Ich genieße meine Ruhe und den Abstand zu den Nachbarn und werde mich bestimmt nicht im Alter in eine enge Mietwohnung mit Leuten über, unter und neben mir setzen. Dafür wohne ich auch in einer Gegend, in die Junglehrer nicht wollen, außer sie sind hier geboren und nicht einmal dann.

  • Vielleicht Tirschenreuth.

    Nun - mach' dich nicht über diesen Ort lustig. Von dort stammt eine Familie, die ich sehr bewundere.
    Reinhard Erös (* 1948), Oberstarzt a. D. ist Gründer der 'Kinderhilfe Afghanistan' und hat dort mehrere Mädchenschulen aufgebaut. Seine Kinder und viele Ehrenamtliche führen das Projekt seit 1998. Diese Organisation unterstütze ich schon seit der Jahrtausendwende.
    Gehet hin und tuet desgleichen!


    https://www.autenrieths.de/kinderhilfe_afghanistan.html

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    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang Autenrieth ()

  • Gerade im höchstpersönlichen Lebensbereich steht es niemandem zu, anderen Menschen vorschreiben zu wollen, wie diese Wohnen, Essen oder sonst was machen sollten, zumindest so lange es im normalen Rahmen bleibt und derjenige es sich selber erarbeitet und finanziert hat.

    Das hab ich nicht getan. Ich hab lediglich für mich entschieden, dass ich das nicht will.

  • Wenn Du meinst.


    Ich persönlich finde ja, das grenzt schon ein bißchen an Dekadenz. Der Wohnraum ist knapp, Familien suchen manchmal wirklich jahrelang vergeblich und Du sitzt da mit 5 leeren Zimmern. Das wäre etwas, was ich schlecht mit mir selbst vereinbaren könnte. Deswegen geben wir das Haus auch ab, wenn wir nur noch zu zweit sind. Es gibt genug Leute, die das dringender benötigen als ich.

    Wenn ich mir ein Haus erarbeitet hätte, abbezahlt hätte und darin Kinder großgezogen hätte, die das Ganze am Ende auch noch erben werden, hätte ich da absolut keine Lust drauf, mich im Alter zu verkleinern und mein Haus abzugeben, weil es irgendwo Familien gibt, die nach Wohnraum suchen - außer vielleicht meinen eigenen Kindern, wenn die keine Wohnung finden, die groß genug ist, würde ich mir evtl. überlegen, mit ihnen zu tauschen.

    Ansonsten gibt es immer Leute, die irgendetwas dringender benötigen als man selbst (das Auto, das Gehalt, den Garten...), muss man deshalb permanent ein schlechtes Gewissen haben? Ich denke nicht.

  • Zum Thema Garten als Wohlfühloase wollte ich noch einwerfen, dass man auch ein haus mit Garten mieten kann, und zum Thema Wohneigentum, dass man auch Wohnungen, nicht Häuser, kaufen kann. Beide Aspekte wurden hier irgendwie nicht wirklich erwähnt, oder ich habe sie überlesen.

  • Von allen 4 gängigen Optionen (Hauskauf, Wohnungskauf, Hausanmietung, Wohnungsanmietung) dürfte die Hausanmietung diejenige sein, die auf dem Immobilienmarkt mit Abstand am seltensten vorzufinden ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Fokussierung auf Hauskauf oder Wohnungsanmietung in Deutschland historische Gründe hat.

  • Ein Haus wollen idR Menschen, die den Garten auch nutzen wollen. Der Nachteil beim Mieten ist, dass man immer mit der Kündigung wegen Eigenbedarf rechnen muss. In einem gemieteten Objekt wird kaum jemand langjährige Projekte angehen wollen, weil es letztlich nicht die eigenen Projekte sind. Ein Garten wächst über viele Jahre, dort Zeit und Herzblut zu investieren wenn es jederzeit vorbei sein kann, dürfte für viele Menschen ein Problem sein.

  • Aber daran sieht man ja auch wieder, dass das alles mit persönlichen Präferenzen zu tun hat - ich liebe den Garten und mir würde Lebensqualität fehlen, wenn ich ihn nicht hätte.

    Und dann glaube ich, dass Kinder konditioniert werden auf.. Also: Ich bin auf dem Land aufgewachsen und habe es geliebt. Daher fand ich es selbst als Studentin, wo es ja auch um "Halli galli" geht, ätzend, dafür in der Stadt zu wohnen (habe dann immer bei einer Freundin geschlafen, wenn Partys waren). Ansonsten fand ich die Stadt viel zu laut und nervig. Das ist bis heute so geblieben. Eine Freundin, die in einer Großstadt großgeworden ist, findet das Landleben blöd. Vielleicht hat das auch viel mit Prägung zu tun.

    Als jemand, der mitten in der Stadt aufgewachsen ist, wäre echtes Landleben nix für mich. Ich brauche das Stadtleben, Menschen um mich, Möglichkeiten auszugehen etc.

    Insofern haben wir Glück gehabt mit einem Häuschen, das in einer aufgelockerten Ecke liegt, bei der aber ÖPNV (<10 Min.), Fahrrad (~10 Min.) oder zu Fuß (~30 Min) es erlauben, schnell die Altstadt zu erreichen. Das ist eine geniale Kombination. Und wie schon geschrieben: Ein Nachbarhaus kostet 2400€ Kaltmiete (was ich für überzogen halte, es wird aber bezahlt). Das wäre unbezahlbar für uns.


    Der Garten reicht eben aus, um ohne jede Platzangst mit 25 Leuten zu feiern, die Kinder mit Freunden feiern/spielen zu lassen oder sich gemütlich in eine Hängematte zu werfen etc. Auf der anderen Seite muss der nicht viel Arbeit machen. Was gepflanzt wurde und überlebt, hat es verdient. Was ohne Pflege nicht überlebt, hat es nicht verdient und wird irgendwann ersetzt. Und so ist es ein Garten zum Leben aber kein Park. Hätte als geborener Stadtmensch nie gedacht, wie schön ein Garten sein kann.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Wir leben alle noch - was Mieten und Hauspreise anbetrifft auf einer Insel der Glückseligkeit - von Antimon abgesehen.
    Basel steht in dieser Liste der teuersten Städte der Welt auf Platz 2 - knapp hinter Hamilton auf den Bermudas.
    https://web.de/magazine/ratgeb…tz-ueberraschung-40450610
    Antimon ... planst du ein Upgrade? ;)

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  • Ach ja, die gute alte Corona-Zeit.

    Manchmal schaue ich noch etwas nostalgisch in den alten Thread.


    Noch 3 Jahre, dann ist Vogelgrippe.

  • Das ist mir bislang nur in dem Zusammenhang bekannt: https://de.wikipedia.org/wiki/…m_Landkreis_Tirschenreuth

    Wikipedia? Ganz schön retro.
    Bing-KI meint:


    Letzte Frage war an state_of_Trance gerichtet ;)


    <edit> Kann mir jemand den Begriff "Teichwirtschaft" erklären? Ist das ein Modell der Fisch- und Dorsch- Produktionsgesellschaft, vulgo als FDP bekannt?

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  • Mir würde also folgendes reichen: eine kleine Mietwohnung in Aschau, Oberwössen oder auch Nesselwang. Würd ich sofort nehmen. Ist was defekt, rufe ich den Vermieter an und der muss sich kümmern. Herrlich.

    Die Mietwohnung würde ich dann persönlich doch eher in Füssen nehmen, da gibt es doch ein paar mehr Annehmlichkeiten und genauso in den Bergen. Ich verstehe aber, worum es dir geht und kann das gut nachvollziehen.

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