Elterngespräche

  • Wie macht ihr das mit Elterngesprächen? Nehmt ihr immer Rücksicht auf die Arbeitszeiten der Eltern? Muss man als Lehrer so flexibel sein? Gerade bei sehr schwierigen Eltern möchte ich eigentlich nicht 3 Stunden nach meinem Unterricht noch ein Gespräch anbieten. ... Und ob die Eltern dann auch tatsächlich erscheinen???

    Ist der Elternsprechtag nicht dafür da, dass auch die berufstätigen Eltern die Möglichkeit zu einem Gespräch haben? An diesem Tag werden Termine auch spät am Abend angeboten.

  • Für allgemeine Elterngespräche: Elternsprechtag reicht.


    Für Krisen-/Konfliktklärung lade ich nach Absprache mit, möglicherweise zu involvierenden, Kollegen ein. Dann vor allem wenn ich als Klassenleiter gefragt bin.

    Die Einladung enthält in der Regel zwei Terminvorschläge aus denen die Eltern wählen können. Die Wahl bedingt eine Rückmeldung innerhalb eines von mir vorgegebenen Zeitraums. Die Termine liegen in der Regel unmittelbar nach der letzten Stunde der involvieren Kollegen.

    In Ausnahmefällen, je nach Grund der Einladung, können die Eltern dann im Zweifelsfall zwei Ausweichtermine benennen, die wir als involvierte Kollegen auf Machbarkeit prüfen.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Bei Gesprächen zu denen alle Eltern eingeladen werden, tragen sich die Eltern an verschiedenen Tagen in die vorgeschlagenen Zeitfenster selbst ein.


    Ich hatte auch schon Eltern, die mir klipp und klar gesagt haben, zu welcher Zeit sie kommen werden.


    🧐


    Da sitzt man dann schon mal deutlich nach 16:00 Uhr da. Weniger erfreulich.

  • Wenn Eltern darum bitten, komme ich auch später nochmal rein. Allerdings nur, wenn ich weiß, dass sie zuverlässig sind. Für Eltern, die schon 3x 2 min. vorher abgesagt haben oder ich gar noch hinterhertelefoniere, sicher nicht.


    Für große Schulen: wenn es ausreichend Zeitslots am Elternsprechtag gibt, dann sollte das im Allgemeinen reichen. Ich kenne aber Schulen, da gibt es 5x 20 min und wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Wenn aber 20 Eltern Gesprächsbedarf haben, wird's schwierig. Und irgendwann müssen bestimmte Dinge besprochen werden, hat ja keinen Sinn, das aufstauen zu lassen. Warten, bis Eltern sich beim Schulamt beschweren, kann ja auch nicht die Lösung sein.

  • Ich mache zwei Terminvorschläge, die mir zeitlich in den Kram passen. Meistens klappt das auch und wenn nicht, gibt es eben ein Telefonat. Für "Warum hat Klaus-Bärbel in der Arbeit nur eine 3?" sitze ich nicht länger in der Schule.

  • Na ja, Elterngespräche führen gehört halt zu unseren Aufgaben, durchaus auch im Sinne des eigenen pädagogischen Handelns. Das kann auch eine Entlastung sein. Bisher ist es mir eigentlich immer gelungen, einen guten Kompromis zu finden, so dass die Eltern nicht für jedes informative Gespräch Urlaub nehmen müssen, ohne dass es meine Arbeitszeit zu sehr belastet hat.

    Und im Zweifelsfall gibt es ja, wie gesagt, auch das Telefon und/oder Videokonferenzen.

  • Eine weitere Möglichkeit ist es auch, die Eltern für 8 Uhr einzuladen, wenn man am Nachmittag nicht länger bleiben möchte. Die Uhrzeit passt vielen Eltern auch, weil sie dann einfach an dem Tag etwas später anfangen. Termine mittags um 12 Uhr oder 14 Uhr sind da bei berufstätigen Eltern oft schwieriger.

  • Eine weitere Möglichkeit ist es auch, die Eltern für 8 Uhr einzuladen, wenn man am Nachmittag nicht länger bleiben möchte. Die Uhrzeit passt vielen Eltern auch, weil sie dann einfach an dem Tag etwas später anfangen. Termine mittags um 12 Uhr oder 14 Uhr sind da bei berufstätigen Eltern oft schwieriger.

    Ich biete Eltern gern 7.30 Uhr an. Um 8.00 Uhr beginnt der Unterricht und ich komme immer so gegen 7.15 Uhr. Viele Eltern können dann und das Gespräch ist um 7.55 Uhr automatisch beendet, weil ich ja in den Unterricht muss.

  • Gerade bei sehr schwierigen Eltern möchte ich eigentlich nicht 3 Stunden nach meinem Unterricht noch ein Gespräch anbieten.

    Nur, damit ich das einordnen kann:; Um wieviel Uhr ist das dann?


    Da sitzt man dann schon mal deutlich nach 16:00 Uhr da. Weniger erfreulich.

    Bist Du in Teilzeit?


    Zum Thema:

    Ich bin in der glücklichen Situation, dass ich mit Betrieben kommuniziere. Die wollen in der Regel nicht mehr nach 17 Uhr ein Gespräch, da ihre Arbeitszeit nicht selten bereits um 15 Uhr endet.

    Aber wenn es mal nötig ist, arbeite ich auch abends.


    Die Frage ist doch: wie oft kommt das vor? Reden wir von wöchentlich, monatlich oder jährlich?

  • Entscheidend ist der Grund für das jeweilige Elterngespräch. Geht es um massives Fehlverhalten des Kindes, kann man erwarten, dass sich ein Elternteil sich entsprechend auch die Zeit nimmt und sich ggf. vom Arbeitgeber beurlauben lässt. Etwas Vorlaufszeit macht es dem Elternteil einfacher als wenn es wirklich von heute auf morgen sein muss.

    Bei harmloseren Gesprächsanlässen kann man durchaus einen Kompromiss mit den Eltern absprechen, sodass ein möglicher Gesprächstermin zu einem Zeitpunkt stattfindet, der im gemeinsamen Interesse ist. Eltern müssen aber damit rechnen, dass Gespräche während der gängigen Arbeitszeiten stattfinden können und sie somit auch bereit sein müssen, hierfür eine Arbeitsschicht zu tauschen oder einen Urlaubstag zu nehmen.

  • Ich biete keine Gespräche an, die später als 15.30h (nach meinem Unterricht beginnen). Entweder 15.30h oder 7.30h, bevorzugt 7.30h, dann kann es auch gar nicht ausufern, weil dann die ersten Kinder vor der Tür stehen.

    Ich mache 2 bis 4 Terminvorschläge, in der Regel wird einer wahrgenommen.

  • Nach schweren Vorfällen am nächsten Tag vor Schulbeginn. Dann gibt es ja einen guten Grund und die Eltern kommen eigentlich immer.

    Ansonsten gibt es wöchentlich Sprechstundentermine. Die baut jeder Kollege in seinen Stundenplan ein.

    Entweder kommen die Eltern oder man telefoniert miteinander.

    In dieser Zeit bearbeite ich auch die Elzernmails der vergangenen Woche.

    Ich bin seit 1998 im Schuldienst und kenne es nicht anders.

    Manch junger Kollege will für Eltern immer erreichbar sein, das sorgt aber für zusätzlichen Stress. Gerade in digitalen Zeiten muss man da die Grenze ziehen.

    Im Finanzamt, beim Arzt etc. ist man ja auch nicht allzeit für uns bereit.

  • Bei terminlichen Engpässen bin ich meist mit Telefonterminen gut gefahren.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • "Warum hat Klaus-Bärbel in der Arbeit nur eine 3?"

    Ich würde dafür länger bleiben. Vielleicht haben die noch was von den Substanzen dabei, die bei der Namenswahl Einfluss hatten.

  • Ich hatte auch schon Eltern, die mir klipp und klar gesagt haben, zu welcher Zeit sie kommen werden.

    :?:

    Aha, und dann hätte ich keine Zeit.

    Als Lehrkraft teilst du deine Zeitfenster mit und sagst "klipp und klar", wann sie kommen können. Wenn es nicht passt, muss man Alternativen überlegen. Wenn es denn wichtig ist.

  • Im Finanzamt, beim Arzt etc. ist man ja auch nicht allzeit für uns bereit

    Ja, aber beim Finanzamt werden auch nicht nur 1x wöchentlich Mails bearbeitet.


    Ich bin absolut bei dir, dass Eltern nicht erwarten können, dass Mails sofort beantwortet werden.

    Aber 1x in der Woche würde ich als Zumutung empfinden

  • Ja, aber beim Finanzamt werden auch nicht nur 1x wöchentlich Mails bearbeitet.


    Ich bin absolut bei dir, dass Eltern nicht erwarten können, dass Mails sofort beantwortet werden.

    Aber 1x in der Woche würde ich als Zumutung empfinden

    Die Sprechstundenzeit war schon immer die Zeit, die man sich für die Kommunikation mit den Eltern nimmt. Dies wird den Schülern und Eltern kommuniziert. Das heißt jeder weiß, wann die Anfrage beantwortet wird.

    Ich schaue ja einmal am Zag in alle Mails hinein.

    Wenn Eltern schreiben, ihr Kind ist geschlagen worden oder eine ansteckende Krankheit melden, antworte ich schon vorher. Das ist aber die Ausnahme.

    Mit Entschleunigung gewinnt man Arbeitsqualität zurück, so meine Meinung. Eine Antwort erhält ja jeder.

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