Seid Ihr öfter oder anders krank seit Corona?

  • Hallo zusammen,


    Corona ist für mich eigentlich kein Thema mehr, ich teste das auch nicht mehr nach etlichen falsch negativen Tests. Aber ich bin genervt, weil ich seit 2023 ständig auf eine mir bis dahin unbekannte Weise krank bin - zu jeder Jahreszeit. Und ich habe viel Erfahrung mit Infekten jeglicher Art…


    So geht das ab: völlig unerwartet überfällt mich binnen ein bis zwei Stunden ein total lähmendes Krankheitsgefühl, dazu kommen sehr schnell Gliederschmerzen und die Gedanken sind nicht mehr klar. Etwas später Halsschmerzen. Das ganze ist so heftig, dass ich mich hinlegen muss und mich nicht mehr zuverlässig um die Kinder kümmern kann. Dieser Zustand dauert aber nur gute 12-24Stunden, so dass ich immer froh bin wenn das Ganze nachmittags anfängt. Nach gut 48 Stunden sind alle Symptome so plötzlich weg, wie sie gekommen sind. Selbst die Halsschmerzen.



    Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Ich bin ziemlich genervt davon, denn dazu kommen noch die bisher auch schon bekannten Infekte. Ich nehme alles mit, was unser Kind aus dem Kindergarten mit nach Hause bringt und das kommt oben drauf, dem Rest der Familie geht es gut.


    Meine Vermutung ist, dass das doch irgendwie immer Corona ist und meine Familie das Glück hat, symptomlos zu sein. Test waren immer negativ, ich hatte aber auch negative Schnelltests und mindestens schon zwei zeitgleich abgenommene positive PCR als ich schwanger in Krankenhaus war. Daher spare ich mir Tests, da kann ich auch würfeln.

  • Google mal nach ME/CFS. Tritt gehäuft nach einer Covid-Infektion auf. Infektanfälligkeit, Erschöpfung nach Belastungssituationen und kognitive Ausfälle gehören dabei zu den Symptomen.

  • Da bin ich durchaus, immer dann wenn ich noch einen bakteriellen Infekt oben drauf bekomme. Heißt dann immer nur: ja so ist das halt mit kleinen Kindern.

    Hast du diesen Dauerzustand schon mal angesprochen oder besprecht ihr immer nur den akuten Zustand? Falls nein: Wieso? Das fällt doch auf

  • Danke, an so was habe ich schon vor vielen Jahren gedacht, denn das Problem mit vielen Infekten habe ich schon, seit ich mal einen Winter am Anfang meiner beruflichen Laufbahn so richtig krank war. Ich komme da schon seit über 10 Jahren auf keinem grünen Zweig mehr, aber leider wurde immer alles als psychosomatisch abgetan. Ich sehe meinen Leistungsverlust schon als sehr groß, aber die verbliebene Leistung ist immer noch so groß, dass man das für normal hält.


    Die Coronazeit habe ich sehr genossen, zwei Jahre nicht akut krank gewesen.


    Ich habe schon überlegt, ob ich jetzt im Zuge von Corona uns Long COVID nochmal woanders Hilfe suchen kann. Beim Hausarzt komme ich nicht weiter.


    Was mich jetzt so nervt ist, dass ich nicht mal mehr eine „Infektionssommerpause“ mehr habe.

  • Hast du mal deine Blutwerte checken lassen, Eisen, Vitamin D usw.? Ich habe mal gelesen, dass zB. nach einer Coronainfektion das Vitamin D ziemlich runter geht und das ist ja ohnehin ein Wert, der oft zu niedrig ist.


    Als die Kinder klein waren, waren wir durchaus auch viel häufiger und ungewöhnlich doll krank (allerdings wie klein? Bis ca. 3/4 Jahre war es hier am schlimmsten). Die Kinder hatten nur ne Schniefnase, ich hatte das erste Mal seit Jahrzehnten mal wieder Fieber usw. - obwohl ich "normal" sehr selten krank bin. Das kann also durchaus eine Rolle spielen, zumal unsere Kinderärztin sagte, dass es immer noch sog. Nachholeffekte gibt nach der Pandemie und sie den Eindruck hat, die Kinder sind häufiger als sonst krank.


    Wenn du immer noch einen bakt. Infekt drauf kriegst, ist das aber schon auch nicht ganz gewöhnlich (also wenn es oft vorkommt, du häufig Antibiotika nehmen musst, es auf die Lunge schlägt, was auch immer), dann könntest du mal deine Antikörper checken lassen. Mängel zeigen sich manchmal erst später. Mein großes Kind hat so etwas nämlich (zum Glück nur leicht) und ich war sehr erschrocken, aber man kann das gut behandeln.


    Ansonsten fällt mir immer wieder auf: Die Kolleg*innen, die bei (fast) jedem Wetter mit dem Rad zur Schule kommen, sind fast nie krank. Bei jedem Wetter irgendwie draußen bewegen kann sich sehr positiv auf die Abwehr auswirken.

  • ME/CFS und PostCovid sind eigentlich eher so schleichend und andauernd bemerkbar und die Erschöpfung geht nicht unbedingt mit Infekten einher, sondern ist irgendwie ständig da. Jedenfalls nach dem, was mir von Betroffenen geschildert wurde.


    Klar sagt der Hausarzt, kleine Kinder, klar. Stimmt ja auch, selbst so erlebt und ich sehe das bei den jungen Eltern ja auch. Wobei das, was du da schreibst, auch dafür nicht wirklich typisch klingt. Denn das ist ja eher so, dass man jede Rotznase und jeden Husten "mitnimmt" und durch Schlafmangel geschwächt ist. Hast du Schlafmangel?


    Mich erinnert deine Schilderung an etwas, was ich auch eine Zeitlang hatte: Plötzliches Kranksein mit "allem gleichzeitig": Kopfschmerzen, Übelkeit, Halsweh und krasse Müdigkeit. Und so schnell verschwunden wie gekommen. Ganz sonderbar. Ist aber jetzt schon länger nicht mehr vorgekommen. Kann sich also auch wieder legen.


    Ich kann mir vorstellen, dass nach Corona so manches Immunsystem durcheinandergeraten ist. Die Ärzte können da nicht viel machen, die gucken sich nur die Symptome an. So langwieriges und immer noch viel zu wenig erforschtes Zeug wie PostCovid/ME-CFS ist meist auch mit unerfreulichen Odysseen von Arzt zu Arzt verbunden, die sich häufig nicht auskennen und gern mit Psychosomatik argumentieren. Gibt auch immer noch welche, die da gar nicht dran "glauben".


    Vitamin-D-Check macht sicher Sinn. Und natürlich all das Übliche (Ernährung, Entspannung, Bewegung an der frischen Luft), aber das sind oft Empfehlungen so ähnlich wie "mit dem Rauchen aufhören" - hilft nicht, wenn man gar nicht raucht. Was aus meiner Sicht zu selten empfohlen wird, sind gezielt Atemübungen. Die finde ich tatsächlich sinnvoll und hilfreich. Bei Stress, Erkältung, Schlafstörungen, Kopfweh etc.

  • Vielen Dank für die Antworten.


    Schlafmangel habe ich tatsächlich nicht, eher ein überaus großes Schlafbedürfnis, und zum Glück zwei Kinder die 10 -11 Stunden schlafen.


    Vitamin D nehme ich immer, geht bei mir kaum über den unteren Normbereich hinaus, egal wie viel ich einwerfe. Lasse ich ab und zu checken, aber beim Gyn, denn mein Hausarzt hält da nix von. Blutwerte wurden in den Schwangerschaften ziemlich ausführlich gemacht, nichts gefunden. Alles top.


    Bewegung an der frischen Luft… seit Jahren versuche ich wieder zum Sport zurück zu kommen, der viele Jahre mein Leben bestimmt hat. Lange geht es nie. Aktuell bin ich froh, wenn ich eine Runde mit dem Kinderwagen gehen kann, ohne dass ich am nächsten Tag zu müde bin vom Sofa aufzustehen.


    Atemübungen: Wenn Kind 2 im Kindergarten ist, hoffe ich wieder zum Yoga gehen zu können… Tat immer sehr gut.


    Das alles kenne ich bereits und habe mich damit abgefunden und verhalte mich so, dass Haushalt und Kinder laufen. Was für mich jetzt wirklich neu und echt einschränkend ist, sind diese alle 2-3 Monate auftretenden, kurzen und heftigen Infekte. Ich dachte ich würde jegliche Art schon kennen, aber das ist echt neu für mich.

  • Hast du dich mal auf Borreliose testen lassen? Das schnell ansteigende und relativ kurz anhaltende Fieber waren bei mir die Anzeichen.

  • Also wenn dein Hausarzt nicht viel von diesen Checks hält, würde ich mir überlegen, einmal zu einem anderen Arzt/einer anderen Ärztin zu gehen. Ich bin bei einer ganzheitlich arbeitenden Ärztin, da sind vollumfängliche Blutuntersuchungen die Regel. Daraus kann man dann einiges schließen, z.B. ob man Substitutionen braucht. Da geht es nicht allein um Vitamin D. Außerdem wird man auf Probleme aufmerksam, wenn welche bestehen.


    Es gibt auch die These, dass man das Immunsystem sehr gut stärken kann, indem man auf die Darmgesundheit achtet, was wiederum mit der Ernährung zusammenhängt. Gerade jetzt, wo ich älter bin, merke ich es deutlicher, worauf es ankommt. Süßes schwächt z.B. das Immunsystem.

  • ...

    So geht das ab: völlig unerwartet überfällt mich binnen ein bis zwei Stunden ein total lähmendes Krankheitsgefühl, dazu kommen sehr schnell Gliederschmerzen und die Gedanken sind nicht mehr klar. Etwas später Halsschmerzen. Das ganze ist so heftig, dass ich mich hinlegen muss und mich nicht mehr zuverlässig um die Kinder kümmern kann. Dieser Zustand dauert aber nur gute 12-24Stunden, ...

    Klingt sonderbar, was sagt die Facharztodyssee? Wurde nach Borrelien gesucht?

  • Also wenn dein Hausarzt nicht viel von diesen Checks hält, würde ich mir überlegen, einmal zu einem anderen Arzt/einer anderen Ärztin zu gehen. Ich bin bei einer ganzheitlich arbeitenden Ärztin, da sind vollumfängliche Blutuntersuchungen die Regel. Daraus kann man dann einiges schließen, z.B. ob man Substitutionen braucht. Da geht es nicht allein um Vitamin D. Außerdem wird man auf Probleme aufmerksam, wenn welche bestehen.


    Es gibt auch die These, dass man das Immunsystem sehr gut stärken kann, indem man auf die Darmgesundheit achtet, was wiederum mit der Ernährung zusammenhängt. Gerade jetzt, wo ich älter bin, merke ich es deutlicher, worauf es ankommt. Süßes schwächt z.B. das Immunsystem.

    Ich bin ja schon immer relativ anfällig für Erkältungen und Grippe. Was das gefühlt verstärkt sind vor Allem Stress, aber freilich auch hoher Zuckerkonsum. Das Einzige was mir zuverlässig hilft ist saunieren. War einen Winter lang Saunawart und war keinen Tag lang krank!


  • Bewegung an der frischen Luft… seit Jahren versuche ich wieder zum Sport zurück zu kommen, der viele Jahre mein Leben bestimmt hat. Lange geht es nie. Aktuell bin ich froh, wenn ich eine Runde mit dem Kinderwagen gehen kann, ohne dass ich am nächsten Tag zu müde bin vom Sofa aufzustehen.

    Bewegung wirkt sich stark aufs Immunsystem aus. Sowohl zu wenig als auch zu viel (exzessiver Sport) schaden ihm. Dein letzter Satz daszu (Aktuell bin ich froh...) deutet allerdings schon auf ME/CFS hin - eins der wichtigsten Kennzeichen dafür ist die Post-Exertional-Malaise (PEM) - das "Crashen" nachdem man seine Energiereserven überschätzt und sich mit Aktivitäten übernommen hat. Wie hier schon geschrieben wurde, zählt Corona zu den Auslösern von ME/CFS und viele Betroffene berichten von einer sehr hohen Anfälligkeit für weitere Infekte.

  • Vielen Dank für alle Antworten , ich glaube, ich werde noch mal einen Arztwechsel in Erwägung ziehen. Beziehungsweise zusätzlich noch woanders hingehen, denn einen besseren Hausarzt finde ich hier in der Gegend leider nicht. Meiner hat halt andere Stärken, die ich zum Glück nicht benötige.


    Borreliose hatte ich bislang noch nicht auf dem Schirm, ich informiere mich mal. Fast zuckerfrei habe ich schon über mehrere Jahre völlig erfolglos ausprobiert. Für die Sauna fehlt mir die Kinderbetreuung aktuell noch. Oder die eigene Sauna.


    Am wahrscheinlichsten für die aktuelle Situation ist sicherlich schon die Belastung mit zwei kleinen Kindern, eines davon ein besonderes Kind, das andere gerade ein Jahr alt. Ich brauche wirklich dringend mal eine Pause. Und das, obwohl ich gar nicht arbeite, was auch nicht geplant ist, da unser großer Kleiner sehr betreuungsintensiv ist.

  • Bewegung wirkt sich stark aufs Immunsystem aus. Sowohl zu wenig als auch zu viel (exzessiver Sport) schaden ihm. Dein letzter Satz daszu (Aktuell bin ich froh...) deutet allerdings schon auf ME/CFS hin - eins der wichtigsten Kennzeichen dafür ist die Post-Exertional-Malaise (PEM) - das "Crashen" nachdem man seine Energiereserven überschätzt und sich mit Aktivitäten übernommen hat. Wie hier schon geschrieben wurde, zählt Corona zu den Auslösern von ME/CFS und viele Betroffene berichten von einer sehr hohen Anfälligkeit für weitere Infekte.

    Auf die Spur werde ich mich auch mal begeben. Ich habe meine Ansprüche an Sport inzwischen schon so weit heruntergeschraubt, dass man gar nicht mehr von Sport sprechen kann. Eine halbe Stunde E-Bike fahren oder so. Selbst das war schon mal zu viel. Das Ergebnis kommt immer erst sehr zeitverzögert, das „Training“ selber war überhaupt nicht anstrengend, weder gefühlt noch gemessen.

  • Nein, ich bin immer sehr sehr selten krank. Daheim wegen Krankheit war ich dieses Jahr gar nicht. Letztes Jahr 2 Tage und davor bestimmt 10 Jahre gar nicht.

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