Arbeitszeiterfassung Web Untis und im PR

  • Ein Mitglied des Personalrates ist als einzige Person für die Arbeitszeiterfassung, Vertretungsstunden, etc. zuständig. Es gibt seit Jahren bei uns, trotz Web Untis, keine Transparenz in den Abrechnungen. Absolut jede Lehrkraft hat irre viele Überstunden. Entgegen von Versprechungen hat niemand eine Vertretungsstundenübersicht oder eine aktuelle Arbeitszeitberechung erhalten. Es wird eindeutig verschieden mit Mehrstunden umgegangen. Nun will die Sl sich mit dem PR treffen und verbindlich die zukünftige Handhabe von Anrechnung von Mehrstunden bestimmen.

    Eine Person des Personalrats geht zu diesem Termin für die SL. Diese Person ist für die Errechnung der Arbeitszeiten und verwalten der Überstunden tätig. Für mich ist das ein grober Interessenskonflikt. Ich hätte gern unabhängige Meinungen dazu. :aufgepasst: :autsch:

  • Grundsätzlich ist der örtliche Personalrat seinem Kollegium rechenschaftspflichtig.

    Idealerweise bei der alljährlich einzuberufenden Personalversammlung - da sollten solche Probleme zur Sprache kommen. Und da dort Vertreter der Bezirkspersonalräte anwesend sein müssen, kann das recht unangenehm für den ÖPR werden.

    Wenn mehrere KuK als ÖPR gewählt wurden, davon gehe ich mal aus, dann ist es eigentlich angebracht, dass mindestens zwei davon beim Gespräch mit der SL anwesend sind - einer protokolliert stichpunktartig, sodass Abmachungen, Anweisungen, Informationen nachvollziehbar sind ( auch unsere SL versucht manchmal diese Gepflogenheit zu umgehen, gerne bei "unangenehmen" Vorgängen).

    Mahne das Fehlen der Abrechnung schriftlich bei deinem Personalrat an, gleichzeitig sollte diese Info an den Bezirkspersonalrat gehen.


    Und ein letzter Gedanke: Augen auf bei der Personalratswahl! - Auch wenn das in der momentanen Situation wenig hilfreich ist.

  • Grundsätzlich ist der örtliche Personalrat seinem Kollegium rechenschaftspflichtig.

    Das ist richtig, aber die hier beschriebene Aufgabe ist keine Personalratstätigkeit. Das muss man klar abgrenzen.

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    Das ist richtig, aber die hier beschriebene Aufgabe ist keine Personalratstätigkeit. Das muss man klar abgrenzen.

    Ich denke nicht, dass die Person die Aufgabe als PR-Mitglied macht, sondern weil er die Aufgabe schulintern übernommen hat. Also als Kollege, nicht im Rahmen der PR-Arbeit.

  • Ok, aber die Forderung des Kollegiums nach einer nachvollziehbaren, regelmäßigen Auflistung aller Mehrarbeitsstunden ist Personalratsaufgabe.

    Umso verwunderlicher erscheint, dass der betreffende Kollege dem Wunsch/Auftrag des Kollegiums nicht nachkommt.

  • Ein Mitglied des Personalrates ist als einzige Person für die Arbeitszeiterfassung, Vertretungsstunden, etc. zuständig.

    Bei uns liegt die Stundenplanung klar im SL-Bereich und die SL-Mitglieder sind eher nicht im Personalrat. Aber gut, das kann an anderen Schulen organisatorisch natürlich anders aufgestellt sein. Insbesondere gibt es - auch wenn das manchen PR-Mitglieder anders sehen mögen - keinen "Kampfauftrag", dass der PR gegen die SL stehen müsste. Insofern ist das hier auch zunächst recht unkritisch:

    Eine Person des Personalrats geht zu diesem Termin für die SL. Diese Person ist für die Errechnung der Arbeitszeiten und verwalten der Überstunden tätig. Für mich ist das ein grober Interessenskonflikt.

    Ich sehe da erst einmal keinen "groben Interessenkonflikt". Natürlich stellt diese Person bei einem solchen Treffen mit dem PR und der SL zu genau dem von ihr bearbeiteten Ressort ebenjenes auch vor. Idealerweise entsteht im gemeinsamen Austausch daraus eine Art Dienstvereinbarung, wie und in welchem Turnus das Kollegium einen aktuellen Zwischenstand zu Mehr- und Minderzeiten erhalten kann, um Transparenz sicherzustellen.

  • Ich denke nicht, dass die Person die Aufgabe als PR-Mitglied macht, sondern weil er die Aufgabe schulintern übernommen hat. Also als Kollege, nicht im Rahmen der PR-Arbeit.

    Denke ich auch. Daher verstehe ich das mit Rechenschaft vom Personalrat ja nicht.

  • Der Umgang mit "Mehrstunden" ist eigentlich klar regelbar. Man muss auf jeden Fall gleichzeitig Minderstunden mit betrachten.


    Macht aber äußerst viel Arbeit in der Dokumentation und Kommunikation für die Organisierenden. Wenn der Personalrat dies fordert, muss er auch Stundenressourcen in nicht unbeträchtlichem Umfang fordern. (Web)Untis allein reicht da nicht für die Dokumentation etc. , da muss für fast jede Stunde manuell nachgesteuert werden.


    Die Aussage " Absolut jede Lehrkraft hat irre viele Überstunden." würde ich nach begründeter intensiver Betrachtung in "meinem" System mit Fragezeichen versehen. "Überstunden" müssen gegengerechnet werden zu Entfallsstunden (in Praktikumszeiten, nach dem Abitur, bei Klassenfahrten, Exkursionen, anderen Entfällen).


    Gibt es ein Bundesland für diese Frage?

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    Gibt es ein Bundesland für diese Frage?

    Für die Frage der Berechnungen der Überstunden auf jeden Fall relevant.

    Für die Grundfrage ist es eher egal / nur moralisch.
    Ich verstehe den Beitrag so, dass jemand an der Schule mehrere Funktionen hat: sowohl den Stundenplan als auch im örtlichen Personalrat zu sein.
    Die wenigsten von uns haben nur eine Aufgabe. Man sollte aber so schlau sein, Interessenskonflikte zu erkennen und dann Platz für eine weitere Person des PR für das entsprechende Gespräch zu machen.

  • Vielen Dank für Eure Kommentare. DANKE

    Es handelt sich um Niedersachsen.

    Die besagte Person hat sich im Haus auf eine SL Stelle beworben und ist kein Teamplayer. Persönlich bin ich in dem Konflikt, welche Haltung ich gegenüber dem Kollegium vertreten soll. Exkursionen, Essensbegleitung, Projektarbeit, Klassenfahrt, etc. - Mehrstunden werden kaum ausgeglichen. Die Entfallstunden reichen dafür nicht aus, da der Krankheitsschlüssel zu hoch und die Personaldecke allgemein zu dünn ist. Die verbal besprochenen Versprechungen des Mehrstundenausgleichs finden real nicht statt und werden nicht dokumentiert. Man müsste bei Web Untis nahezu alles manuel nachtragen. Das Problem haben andere Schulen aber auch irgendwie überwunden. Was kann ich konstruktiv tun? :schreien:

  • Exkursionen, Essensbegleitung, Projektarbeit, Klassenfahrt, etc. - Mehrstunden werden kaum ausgeglichen.

    Die genannten Punkte lösen i.d.R. mit Ausnahme der Klassenfahrten, für die neben dem stundenplanmäßigen Unterricht eine weitere Deputatsstunde je Tag anzurechnen sind, auch keine anrechenbare Mehrarbeit aus.


    Dass tatsächlich angefallene Mehr- und Minderarbeit zu dokumentieren ist, steht natürlich außer Frage. Hier ist es sicher sinnvoll, wenn der PR darauf hinwirkt, mit der SL eine für das Kollegium transparente Lösung zu erarbeiten.

  • Ok, es wird nichts dokumentiert. Das ist nicht gut.

    Als erstes würde ich damit anfangen, meine eigenen Stunden zu notieren. Und den Ausgleich der Mehrarbeit dann auch einfordern. Und zwar so lange, bis das auch passiert ist. Bis dahin: keine Mehrarbeit mehr leisten.

  • Ist dieses Gespräch ein Gespräch zwischen Personalrat und Schulleitung oder ist es eine Verwaltungsbesprechung?

    Bei ersterem wäre zu erwarten, dass ein nicht mit der Aufgabe betreutes PR-Mitglied teilnimmt, bei zweiterem selbstverständlich derjenige der die Verwaltungsarbeit macht.


    Falls es in die Personalvertretungsebene geht und ihr das Gefühl habt, dass euer örtlicher Personalrat befangen ist, könnt ihr das Problem eine Ebene hoch zum Bezirkspersonalrat geben. Darüber hinaus könnt ihr ziemlich sicher auch in eurem Bundesland über ein konstruktives Misstrauensvotum den öPR abberufen und eine Neuwahl erzwingen.


    Zum individuellen Vorgehen:

    Schriftlich bei der SL eine Mehrarbeitsabrechung/übersicht anfordern und jede Mehr- und Minderarbeit für sich selbst protokollieren..


    Wieso die Bereitstellung von entsprechenden Mehrarbeitsabrechnungen/übersichten bei euch ein Problem ist, ist völlig unverständlich. Untis liefert da eigentlich sehr einfach passende Übersichten.


    Natürlich muss man sich daneben informieren, was laut bundeslandspezifischer Erlasse unter die abrechenbare Mehrarbeit fällt und was nicht. Hier in NRW gibt es dafür eine entsprechende Handreichung. Die ist insofern auch wichtig, als dass sich das nicht unbedingt mit dem "Bauchgefühl" deckt.

  • Macht aber äußerst viel Arbeit in der Dokumentation und Kommunikation für die Organisierenden. Wenn der Personalrat dies fordert, muss er auch Stundenressourcen in nicht unbeträchtlichem Umfang fordern. (Web)Untis allein reicht da nicht für die Dokumentation etc. , da muss für fast jede Stunde manuell nachgesteuert werden.


    Bei Untis? Überhaupt nicht. Drei Klicks und man hat die Übersicht über Mehrarbeit der entsprechenden Kollegen für den gewählten Monat.

  • Wieso die Bereitstellung von entsprechenden Mehrarbeitsabrechnungen/übersichten bei euch ein Problem ist, ist völlig unverständlich. Untis liefert da eigentlich sehr einfach passende Übersichten.

    Aus dem Bauch heraus: weil der Stunden-/Vertretungsplanee Unfähig ist und keine Ahnung hat, wie er das Programm bedient und wie die Logik dahinter ist. Dazu Grundeinstellungen wie Kraut und Rüben, keine saubere tägliche Vertretungsplanung und dann kommt da Mist bei raus.


    Was ich schon so gesehen habe wie Untis teilweise „gepflegt“ ist :autsch:

  • Ich weiß nicht genau, wie es in NRW ist, aber in BW stellt man einfach einen MAU-Antrag. Und dann wird nachgerechnet. Bei uns (BBS) bleibt aber in der Regel nach dem Gegenrechnen mit den Minusstunden nichts mehr übrig.

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