Frühes Einschulen

  • Danke für eure Gedanken zum Thema. Ist ja nun schon eine ganze Menge, ich versuche mal auf einiges davon einzugehen.


    Erstmal wäre ich gar nicht undankbar, wenn das Kind einfach Durchschnitt wäre. Ich glaube auch nicht, dass wir da bewusst oder unbewusst gefördert haben, ich habe eher immer versucht (vergeblich) zu bremsen. Ich spreche auch bewusst (noch) nicht von einer Hochbegabung, auch wenn der Begriff hier nun schon ein paar Mal gefallen ist. Wenn man sich Merkmale von Hochbegabung anschaut und mit unserem Kind abgleicht, kommt man sehr eindeutig zum Ergebnis, das es wohl so sein könnte. Angefangen von einem sehr geringen Schlafbedürfnis als Baby... Da geht es ja um viel mehr als früh lesen lernen. Die Komplexität der Äußerungen der jungen Dame lassen wirklich jeden verdutzt aufhorchen. Sie plappert die Dinge nicht einfach nur nach, sondern vernetzt ihr Wissen, erkennt Regeln und Strukturen, kann ungemein detaillierte Beobachtungen machen und diese verbalisieren.


    Ich möchte meinem Kind überhaupt keine Hochbegabung andichten, denn ich habe meine eigene Leidensgeschichte mit dem Thema. Bei mir folgte auf einen IQ Test mit 8 Jahren dann das, was hier auch schon geraten wurde: die außerschulische Förderung in beispielsweise Musik. Ja, das ist ein Option, ich habe quasi zur Hälfte in der Musikschule gewohnt und jedes Vorspiel, Wettbewerbe bis zum Musikstudium mitgenommen.

    Die Schule war trotzdem eine fortwährende Qual für mich. Lernstrategien besitze ich bis heute nicht. Wenn ich etwas will, kann ich's und wenn ich mir etwas aneignen "muss" scheitere ich komplett. Ich habe 13 Jahre Frust geschoben, geglaubt, dass ich dumm sei (weil die Noten ja schlecht waren), und mich verweigert. Das geht nicht spurlos an einem vorbei und das möchte ich für mein Kind definitiv nicht.


    Das Thema einer früheren Einschulung kam durch den Kinderarzt bei der U auf. Bei rechtzeitiger Entscheidung gäbe es die Option dann auch ab Sommer die Vorschule im Kindergarten mitzunehmen. Da könnte man eben antesten. Ich fürchte das letzte reguläre Kindergartenjahr packt die Kleine nicht, ohne den Aufstand zu proben. Sie verweigert inzwischen Dinge, die ihr zu trivial erscheinen und guckt dafür den "Großen" zu. Mitmachen darf sie da oft nicht, weil es bei uns im Kindergarten eben Dinge gibt, die man je nach Kindergartenjahr erst machen "darf". Ich finde das blöd, aber ändern kann ich diese Einstellung leider nicht.


    Mein Wunsch ist für das Kind den richtigen und stimmigen Weg zu finden,

  • Das muss sich ja alles so nicht wiederholen. Ich hatte sehr gute Noten, mein IQ Test war erst mit 25 im Rahmen meines Studiums.

    Auch mein Kind war mit 4 so beredt, dass es beispielsweise die Sätze von Erwachsenen, die ein Wort suchten, zuende geführt hat. Und vieles mehr.


    Dass ein Kind sich an Regeln halten muss, halte ich allerdings für eine nicht zu unterschätzende Fähigkeit, die es sehr gerne schon im Kiga lernen darf. Wieso nicht das, was dort altersmäßig nicht erlaubt ist, zuhause nachholen.

    Wieso nicht Chinesisch lernen. Wieso nicht töpfern, malen, Astronomie...


    Du schreibst, du konntest alles, andererseits hattest du schlechte Noten. Das verstehe ich nicht.


    Mir scheint, du hast dich bei deinem Kind eh schon entschieden und möchtest hier gerne hören, dass dein Kind ganz besonders begabt ist und dass der einzig richtige Weg die frühere Einschulung ist.

    Aufgrund deiner schlechten Erfahrungen.

    Ich frage mich immer, wie es einem schlauen Kind langweilig sein kann. Es kann sich doch selbst attraktive Sachen suchen, deswegen ist es doch schlau. Und was hat es davon, wenn es mit 16 Abitur hat? Lieber mit 19 und nebenher noch Japanisch und Logik gelernt.

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