Teilzeitbeschäftigung nicht mehr möglich trotz Kind?

  • Anna Lisa , du hast ja schon ein paarmal erzählt, dass du Teilzeit arbeitest. Vielleicht betrachtest du ja deinen Job als Hobby und alles zu Hause als deine Hauptaufgabe, dann passt das doch. Ansonsten ist die Aufzählerei, wer was in den Kalender schreibt völlig am Thema vorbei. Oder soll ich dir ein paar gute Tips geben, wie du deinen Job machen könntest, damit du Vollzeit arbeiten kannst und noch den Haushalt schmeißen?


    Es geht hier zudem um eine grundsätzliche Schieflage, nicht um Familie Müller. Es geht tendenziell um Familien in Dörfern und Kleinstädten, um alleinerziehende Frauen, um Menschen mit geringeren Bildungsabschlüssen, um Familien, wo es keine gesunden Großeltern gibt, die einspringen, wenn Not am Mann ist. Es geht um tausende Aufgaben, die tendenziell Mütter automatisch übernehmen. Tendenziell auch deswegen, weil sie häufiger Teilzeit arbeiten und tendenziell weniger verdienen.

    Das ist echt eine Frechheit, dass ich meinen Job als Hobby betrachte!!!


    Nein, der Haushalt ist ganz gewiss nicht meine Hauptaufgabe.


    Mich nervt nur diese Mental Load Diskussion extrem. Selbstgemachtes Problem. Wenn man das so möchte, gerne. Aber dann bitte doch nicht andere volljammern.

  • Das ist echt eine Frechheit, dass ich meinen Job als Hobby betrachte!!!

    War nur ne Idee. Du sagst, Termine der Kinder seien doch kein Problem, weil sie im Kalender stünden.

    - Zunächst muss mal der Zahnarzttermin wahrgenommen werden.

    - Dann muss der empfohlene Kieferorthopädietermin ausgemacht werden.

    - Dann muss man diesen einplanen, in der Zeit kann man selbst nicht arbeiten, keinen Sport machen, seine Depression oder chronische Darmentzündung pflegen

    - dann also mit dem Kind hingehen.

    - Dann hat man aber noch ein zweites, vielleicht ein drittes Kind, für die man ähnlich planen muss

    - ggf. müssen Patchworkelternteile koordiniert werden, natürlich weiß der Patchworkvater in 99% der Fälle nicht, dass ein neuer Schulranzen organisiert werden muss und hat keine Zeit für den Elternabend

    - dann muss ein Orthopädentermin ausgemacht werden

    - dann die Physiotherapietermine abgesprochen werden, 6x mindestens, die jemand einplanen und wahrnehmen muss

    - dann hat Oma Geburtstag, was schenken wir? Wer besorgt es? Und was basteln die Kinder? Wer besorgt dafür Transparentpapier?

    - Klassenarbeit bei X steht an

    - Klassenfahrtgeld für Y muss überwiesen werden

    - hat X Geige geübt?

    - hat Y Physiotherapieübungen gemacht?

    - Schwimmzeug für Y vorbereitet? Eine Badekappe fehlt! Wer bekommt das überhaupt mit, wer kontrolliert das Hausaufgabenheft? Wer besorgt die Badekappe?

    - Mama, sind noch Zirkel da? Ich hab meinen verloren

    - X hat sich morgen für das Klassenfrühstück für selbstgemachte Brombeer-Pfirsich-Marmelade eingetragen

    - Y muss noch ein Plakat zur Entwicklung des Frosches gestalten

    - Verdammt, Z hustet!

    ...


    Und damit rede ich von einer stinknormalen Familie, keines der Kinder hat Diabetes oder ADHS.

  • Viele der genannten Dinge komnen hier einfach nicht vor.


    Unsere Kinder sind selbst verantwortlich, ob sie ihr Instrument üben oder nicht. Oder für die Schule. Wenn ich zufällig daran denke, erinnere ich sie daran. Mein Mann ebenso.


    Termine nehmen wir beide war. Da macht mein Mann natürlich auch Termine aus.


    Mein Mann besorgt Geschenke für seine Seite der Familie, ich für meine.


    Wie oft gehen eure Kinder zum Arzt? In den letzten 10 Jahren vielleicht 1x jährlich. Seit die Frühchen Zeit vorbei ist, kommt das kaum mehr vor. Normale Infektionskrankheiten behandeln wir selber.


    So etwas wie Brombeermarmelade würde ich schlicht nicht machen. Ich bringe gerne ein Standardprodukt vom Einkaufen mit. Wenn Sie es zu spät sagen, haben Sie Pech gehabt.


    Kann das sein, dass manche hier mit ihrer Vollzeitbeschäftigung doch viel gestresster sind als sie zugeben wollen?

  • Beitrag von Quittengelee ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor gelöscht ().
  • Glückwunsch. Du bist aber nicht der einzige Mensch auf der Welt.

    Und warum fordert ihr das dann nicht ein? Warum besprecht ihr das nicht mit eurem Partner?


    Habt ihr alle so schlechte Partnerschaften, in denen der Mann eure Bedürfnisse, Wünsche so ignoriert? Dem eure Gesundheit am Allerwertesten vorbeigeht? Der total egoistisch ist?


    Schon traurig.


    Wenn wir Frauen immer weiter jammern, aber trotzdem immer brav alles selber weiter machen, wird sich ja nie etwas ändern.


    Das ist nicht emanzipiert!

    Nur, weil man Vollzeit arbeitet, ist man noch lange nicht emanzipiert

  • Jetzt komnt bestimmt:


    Aber es geht doch um die armen Frauen auf dem Land.


    Wue reden hier von Mental Load und Stress und ihr habt Energie, euch über anderer Leute Leben den Kopf zu zerbrechen????

    Dann kann der Mental Load ja nicht allzu groß sein

  • Das Lernen mit den Kindern empfinde ich tatsächlich als die allergrößte Belastung neben einem VZ-Job und kostet mich am meisten Kraft. Das ist mein Haupt-Load.

    Absolute Zustimmung auch hier - und das sagen wir beide: Mein Mann (mit Vollzeitjob und Hausaufgabenbetreuung Kind) und ich mit Teilzeitjob (derzeit 75% und Hausaufgabenbetreuung Kind). Wir haben uns die Betreuung so geteilt, dass ich an 3 Tagen betreue mittags - und er an 2 Tagen. Und ich empfinde die Tage, wo ich an meinen "unterrichtsfreien" Tagen auch viel vorbereite und aber auch das Kind betreue mit Hausaufgaben, etc. sowie natürlich auch den Tag, wo ich noch in der Schule bin und dann betreue, als wesentlich anstrengender als die beiden Tage, wo ich länger in der Schule bin und auch danach meist noch in der Schule bleibe. Das ist kein Vergleich zu der Zeit, als unser Kind noch in der Ganztagsbetreuung war - nur war die so schlecht organisiert, dass wir hier meist abends noch Hausaufgaben und Geschrei hatten. Und das will dann auch keiner. Und so haben wir gesagt, dass wir es so organisieren, dass das Kind nicht mehr in den Ganztag muss. Das geht aber deutlich zu unseren Lasten - weil seeehr anstrengend. Gerade jetzt auch das Üben für die ersten Klassenarbeiten. Ein Geschrei - ein Generv. Ein Hinterhergerenne.
    Jetzt um die Vorweihnachtszeit kommt dann noch dazu, dass man Geschenke für x und y besorgen muss, dass man Anfragen von überall beantworten muss, was denn dem Kind geschenkt werden solle. Dass man entgenervt am Fotobuch bastelt - abends, nachdem man eigentlich nur noch Ruhe haben wollte. Und genau - ich muss ja jetzt auch noch das Abitur aufsetzen. Am besten noch vor den Weihnachtsferien, weil sonst sind die auch nur damit "besetzt". Meinem Mann geht es übrigens genauso - irgendwie hat es nie was von besinnlicher Vorweihnachtszeit. Schade.

  • Hausaufgaben mit den eigenen Kindern - - - kann an die Nerven gehen. Wenn die Klassenlehrerin [meine Jungs hatten nie Klassenlehrer] alles richtig macht, hat sie nach der Meinung der Kinder immer Recht. Das bedeutet, wenn Papa-Lehrer zu Hause Hilfen gibt oder gar Einspruch gegen Lösungen erhebt, "gildet" das nicht, denn die Lehrerin in der Schule hat das ganz genau so gemeint... usw. Das war manchmal ein schweißtreibender Kraftakt in den ersten Klassen.

  • Unsere Kinder sind selbst verantwortlich, ob sie ihr Instrument üben oder nicht. Oder für die Schule. Wenn ich zufällig daran denke, erinnere ich sie daran. Mein Mann ebenso.

    Dann hast du "Selbstläuferkinder", bei denen alles automatisch passt. Das haben nur die wenigsten. Und ich bezweifle ganz offen und ehrlich, dass du dich nicht mit deinem Kind hinsetzen und üben würdest, etc., wenn es in der Schule NICHT laufen würde. Dann würdest du es also eben sitzen bleiben lassen bei Schwierigkeiten? Du würdest weiterhin nicht aktiv werden und es unterstützen? Noch nicht mal versuchen, dem Kind zu helfen? Glaube ich dir nicht.

  • Bevor die körperliche Arbeit überhaupt verrichtet werden kann, muss erst "mental load" stattgefunden haben. Oder meinst du der Sperrmüll wird abgeholt, nur weil der Mann ihn rausgetragen hat oder die Bretter für das Gartenhäuschen liegen schon fertig gestapelt im Garten? Wer plant das nur?


    Ohne Spaß, als "emanzipierte Frau" sollte man Quatsch wie Klopapiervorrat kennen und Geschenke kaufen lieber nicht als Arbeit bezeichnen. Das kann keiner mehr ernst nehmen.

    Dein Gartenhäuschen ist in 99% der Fälle für den Alltag nicht von Relevanz, eine einmalige Aufgabe und fällt eher in die Kategorie "Hobby und Freizeit" als "Aufgaben, die den Alltag am laufen halten". Kleiner aber feiner Unterschied.


    und ja, ich habe bereits ein Gartenhäuschen und mehrere Gehege sowie Ställe gebaut. Definitiv Hobby und vom Feeling her wesentlich befriedigender als alles, was unter "Mental Load" fällt, zumal das Ergebnis sichtbar ist und mit etwas Glück auch noch mit "Oh, cool" und so gewürdigt wird, während das übliche Alltags-Blabla einfach untergeht, obwohl es wesentlich mehr nervt. Wenn ich die Wahl hätte zwischen "Du baust jetzt drei Ställe, fünf Gartenhäsuchen und eine Sitzlaube" und "Du hälst den Alltag einer Familie am Laufen, indem du alles im Blick hast" weiß ich genau,w as ich wählen würde. Easy way out.

  • Das war auch ein Beispiel von vielen (s. o.). Männer haben X ähnliche Aufgaben im Haushalt und kriegen nicht gleich einen Nervenzusammenbruch, weil sie dran denken müssen Klopapier zu kaufen. Das sind Millenialakademikerinnenwehwehchen™ (eingereicht für das Unwort des Jahres).

  • Dann hast du "Selbstläuferkinder", bei denen alles automatisch passt. Das haben nur die wenigsten. Und ich bezweifle ganz offen und ehrlich, dass du dich nicht mit deinem Kind hinsetzen und üben würdest, etc., wenn es in der Schule NICHT laufen würde. Dann würdest du es also eben sitzen bleiben lassen bei Schwierigkeiten? Du würdest weiterhin nicht aktiv werden und es unterstützen? Noch nicht mal versuchen, dem Kind zu helfen? Glaube ich dir nicht.

    Unser einer Sohn hat mal mit Gitarre anfangen und nie richtig geübt. Da haben wir gekündigt.

    Dann hat er mit Klavier angefangen, das gleiche Spiel.

    Später, nach einer Pause noch mal angefangen. War auch nur sehr mäßig der Erfolg. Jetzt hat er die dritte Klavierlehrein, ist etliche Jahre älter ubd spielt inzwischen sehr gut und motiviert.


    Mit Zwang kann man da gar nichts erreichen. Das muss man schon von sich aus wollen. Wenn es nichts geworden wäre, wäre es schade gewesen, aber das hätten wir so akzeptiert.


    Unsere Kinder verweigern das Lernen für die Schule. Wie soll ich sie dazu zwingen? Sie haben dieses Schuljahr auch schon die ersten Dämpfer gekriegt, aber das ist eine Erfahrung, die sie jetzt machen müssen.


    Ich biete IMMER Hilfe an. Aber das belastet mich nicht, da denke ich im Alltag nicht dran, ist kein Mental Load für mich. Es würde mir auch nichts ausmachen, tatsächlich mit ihnen zu lernen, ich mache das ganz gerne - daher wohl meine Berufswahl ;)


    Während Corona habe ich meinem Sohn Heftführung beigebracht. Das war bis dato eine Katastrophe bis nicht vorhanden. Das gehört aber einfach dazu.


    Warum teilt ihr euch denn Hausaufgabenbetreuung und Lernen nicht auf?


    Ich kann z.B. überhaupt kein Mathe, Physik, Chemie. Das muss eh mein Mann machen. Der macht das dann am WE oder abends.


    Das muss man klar vereinbaren. Das ist doch nichts, was nur Frauen machen müssen

  • Absolute Zustimmung auch hier - und das sagen wir beide: Mein Mann (mit Vollzeitjob und Hausaufgabenbetreuung Kind) und ich mit Teilzeitjob (derzeit 75% und Hausaufgabenbetreuung Kind). Wir haben uns die Betreuung so geteilt, dass ich an 3 Tagen betreue mittags - und er an 2 Tagen. Und ich empfinde die Tage, wo ich an meinen "unterrichtsfreien" Tagen auch viel vorbereite und aber auch das Kind betreue mit Hausaufgaben, etc. sowie natürlich auch den Tag, wo ich noch in der Schule bin und dann betreue, als wesentlich anstrengender als die beiden Tage, wo ich länger in der Schule bin und auch danach meist noch in der Schule bleibe. Das ist kein Vergleich zu der Zeit, als unser Kind noch in der Ganztagsbetreuung war - nur war die so schlecht organisiert, dass wir hier meist abends noch Hausaufgaben und Geschrei hatten. Und das will dann auch keiner. Und so haben wir gesagt, dass wir es so organisieren, dass das Kind nicht mehr in den Ganztag muss. Das geht aber deutlich zu unseren Lasten - weil seeehr anstrengend. Gerade jetzt auch das Üben für die ersten Klassenarbeiten. Ein Geschrei - ein Generv. Ein Hinterhergerenne.
    Jetzt um die Vorweihnachtszeit kommt dann noch dazu, dass man Geschenke für x und y besorgen muss, dass man Anfragen von überall beantworten muss, was denn dem Kind geschenkt werden solle. Dass man entgenervt am Fotobuch bastelt - abends, nachdem man eigentlich nur noch Ruhe haben wollte. Und genau - ich muss ja jetzt auch noch das Abitur aufsetzen. Am besten noch vor den Weihnachtsferien, weil sonst sind die auch nur damit "besetzt". Meinem Mann geht es übrigens genauso - irgendwie hat es nie was von besinnlicher Vorweihnachtszeit. Schade.

    Wenn ich in dieser Situation wäre, würde ich Teilzeit arbeiten, damit ich nicht immer so genervt bin.


    Du hörst dich extrem gestresst an, warum tut man sich das an?

  • Wer von Euren Männern bzw. wer von den anwesenden Männern mit Familie wissen folgendes:

    Eieiei. Ich glaube, so weit waren wir schon mal. Ich weiss ehrlich nichts davon. Dass ich Klopapier kaufen muss, darauf macht mich unsere Putzfrau aufmerksam. Und dass ich Wäsche waschen muss, das merke ich im Moment ganz oft erst, wenn ich keine Unterhosen mehr in der Schublade habe. Man kann sich schon auch vollkommen sinnloses Zeug aufhalsen. Das mit der Wäsche sehe ich grad noch ein, wenn die Kinder noch jung sind. Aber spätestens mit 15 können die wohl gelernt haben, wie man eine Waschmaschine bedient. Ehrlich ... Ich habe einige 15jährige in meinen Klassen, die die Socken der jüngeren Geschwister waschen. Wenn dich das stresst, biste selber schuld.

  • Ach da ... Ich wusste es doch, dass ich mich schon mal des Grauens über diesen Quark aufgeregt habe.


    Wir haben erst kürzlich in der Schulleitung eine Stelle besetzt, da waren sich auch alle einig, dass das eine Vollzeitstelle sein muss. Ist ne Frau geworden, 45, 2 Kinder. Unsere Rektorin ist allerdings kinderlos.

    Unterdessen ist sie übrigens ins Rektorat eingezogen, die Frau mit den 2 Kindern. Zusammen mit einem Mann mit 2 Kindern. Der sich in irgendeiner Schwachsinns-Diskussion über Digitalisierung neben mir kinderlosen grundsätzlich-keine-Ahnung-Haberin bei solchen Themen (wer schaut nur drauf, dass die Kids am Nachmittag nicht sinnlos zocken!!1!11!!!) mal anhören musste ... na DEINE Kinder sind ja im falschen Alter, da kannst du nicht mitreden. Echt jetzt. Frauen können manchmal einfach nur mühsam sein mit sowas.

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