Teilzeitbeschäftigung nicht mehr möglich trotz Kind?

  • Und es kommt auch darauf an, wer die Arbeit "sieht". Wenn man immer der ist, der an Sachen erinnert und Dinge aufträgt, dann gehört auch das zur Mental load.

    Genau - ich z. B. mache lieber die Dinge oft direkt selber als sie an meinen Mann zu delegieren, der sie dann eher vergisst - und dann mache es letztlich doch ich. Aber später. Klar, er verlässt sich da dann oft auf mich und es wäre dann vielleicht mal ein Lernprozess für ihn, wenn was "knallt" - aber darauf will ich es eher nicht ankommen lassen. Und ich mache die Dinge mit Sicherheit auch perfektionistischer als er, was dann auch wieder Zeit kostet. Aktuelles Beispiel: Kinderfotokalender. Mir ist es einfach wichtig, dass unser Kind in den entsprechenden Monaten abgelichtet wird - er hatte schon mal ein Weihnachtsbild in den Juli gelegt. Tja, dann muss ich den Kalender eben dieses Jahr wieder selber machen.

  • Das Lernen mit den Kindern empfinde ich tatsächlich als die allergrößte Belastung neben einem VZ-Job und kostet mich am meisten Kraft. Das ist mein Haupt-Load

    Bei uns auch. Das klappt nicht besonders gut. Das haben mir aber auch schon andere Lehrkräfte so bestätigt. Wir sind da nicht alleine 😜

  • uff, dann sind wir nicht einzigen :)

    Naja als Eltern haben wir auch eine ganz andere Rolle. Die Rolle des Lehrers können wir dann nicht mal eben so für unsere Kinder einnehmen.

  • Naja als Eltern haben wir auch eine ganz andere Rolle. Die Rolle des Lehrers können wir dann nicht mal eben so für unsere Kinder einnehmen.

    Ja das ist ein Zwiespalt. Einerseits haben wir mit Abi, Studium und aus dem Job raus sauviel Fachwissen und sind Pädagogen*innen. Bei den eigenen Kindern ist es aber doch anders als in der Schule. Da ist Lernen auch für uns Lehrkräfte viel emotionaler.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.



  • Ich. Jeden einzelnen Punkt. Wir könnten ja die Liste auch mal erweitern, wann eine Autoinspektion ansteht, wann die Heizung gewartet werden muss, wann das letzte Mal der Rasen gedüngt wird.

  • Wenn das Lernen mit den Kindern eine große Herausforderung darstellt, kann es dann nicht sein, dass der Stoff zu schwer ist aka die falsche Schulform gewählt wurde?

    Alle Eltern beklagen sich darüber, wie ätzend die Hausaufgabensituation mit den eigenen Kindern ist. Also nein, es sind nicht alle Kinder auf der falschen Schulform.

  • Ich. Jeden einzelnen Punkt. Wir könnten ja die Liste auch mal erweitern, wann eine Autoinspektion ansteht, wann die Heizung gewartet werden muss, wann das letzte Mal der Rasen gedüngt wird.

    1. steht auf der Plakette bzw Werkstatt ruft an

    2. nie, außerdem waren die gerade heute da

    3. nie

    Rasenmähen tu ohnehin ich und düngen auch, aber nur die Tomaten und die Beeren.

    Mein Mann muss ja zum Elternabend, Kindersport, Spielplatz.

  • Wenn das Lernen mit den Kindern eine große Herausforderung darstellt, kann es dann nicht sein, dass der Stoff zu schwer ist aka die falsche Schulform gewählt wurde?

    Ich schrieb nichts von zu schwerem Stoff. Ich schrieb davon, dass die Vermischung von Lehrerjob und Papa-Rolle anstrengend sein kann.


    Es ist neben den vielen anderen Dingen, die man für seine Kinder tut, anstrengender als die anderen Sachen. Ist aber eben selbstverständlich, dass wir bei den Kindern drauf achten, dass sie die HAs ordentlich machen, dass wir die nachher kontrollieren, dass wir bei Fragen zur Verfügung stehen, dass wir auch Vokabeln abhören, dass sie ihren Rucksack abends schon packen, dass wir ihnen schlecht gestellte Arbeitsaufträge erklären, dass wir Tipps geben, wie sie lernen können und solche Dinge. Das alles ist Erziehung, kostet Zeit und manchmal Nerven. Und ist eben fordernder, als z.B. mal eine halbe Stunde vor der Musikschule mit einem Buch in der Hand zu warten bzw. die Kinder mit dem Thema Schule allein zu lassen. Aber dadurch haben sie in der Schule keine Probleme und bringen gute Leistungen. Und mit den Basics, die hier gelegt werden, können sie immer selbständiger werden.

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  • 1. steht auf der Plakette bzw Werkstatt ruft an

    2. nie, außerdem waren die gerade heute da

    3. nie

    Rasenmähen tu ohnehin ich und düngen auch, aber nur die Tomaten und die Beeren.

    Mein Mann muss ja zum Elternabend, Kindersport, Spielplatz.

    Kinder sind eine gute Ausrede, einen zu perfekten und pflegebedürftigen Garten zu vermeiden. "Ist halt noch ein Spielgarten." vermeidet auch manchen Stress. Und die kreativ-chaotische Gartengestaltung (mit wunderbarem Rosmarin, Apfel-/Kirschbaum, Weinreben, Klettergerüst, Platz für einen Aufstellpool...) ist gar nicht so uncharmant :)

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
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  • OK, hier bin ich bei dir - ich verstehe, was du meinst. Hier bin ich persönlich immer im Konflikt, inwieweit ich meine Erwartungen versuche durchzudrücken oder ob ich eher ein Angebot mache und wenn das Angebot nicht genutzt wird, ist es das Problem des Kindes - ja, auch des eigenen Kindes. Aber da hängt es wohl vom Alter des Kindes ab. Ein Kind in Klasse 2 muss man vielleicht noch eher mal zu seinem Glück "zwingen". Wenn das Pubertier keinen Bock hat, muss es manchmal auch einfach lernen, dass diese Einstellung schnell negative Konsequenzen hat, nämlich die 5 in der nächsten Klassenarbeit.

  • Wir sind noch nicht in der Situation, dass ein Pubertier auf Null Bock umschaltet. Wir hoffen, dass die soliden Basics, die bis dahin gelegt sind, die Pubertier-Phase am Gymi schulisch solide überstehen helfen (wenn die Phase dann kommt).


    Edit: Interessanterweise fordert die Große, die mit zwei anderen Klassenbeste ist, auch immer wieder Unterstützung ein. Ohne diese würde sie auch gute Noten haben, so sind es meist sehr gute. Hier müssen wir eher bremsen, dass sie nicht überehrgeizig wird und auch mal mit dem Lernen aufhört. Aber zum Glück hat sie auch noch genügend andere (von ihr gewählte und teils auch schulische) Aktivitäten und nicht nur Schule im Kopf.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
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  • Wenn das Lernen mit den Kindern eine große Herausforderung darstellt, kann es dann nicht sein, dass der Stoff zu schwer ist aka die falsche Schulform gewählt wurde?

    Grundschule ist die falsche Schulform? :D


    schlecht gestellte Arbeitsaufträge erklären

    Aber vorher wird in der Eltern-Whatsapp-Gruppe darüber diskutiert, weil sonst auch keiner die Aufgabenstellung richtig versteht. Echt grausam was da manchmal rausgegeben wird.

    dass wir bei den Kindern drauf achten, dass sie die HAs ordentlich machen

    Die Kinder müssen ja nicht die gleichen Fehler wie ich machen :)

  • Und mal ernsthaft: in den Kalender eintragen belastet euch??? Das ist Mental Load für euch???

    Ja, wenn ich das für alle machen muss schon, reicht für Familientermine und meine, die anderen Termine erwarte ich, dass sie von den anderen Familienmitgliedern selber eingetragen werden.

  • Ja, wenn ich das für alle machen muss schon, reicht für Familientermine und meine, die anderen Termine erwarte ich, dass sie von den anderen Familienmitgliedern selber eingetragen werden.

    Wenn ich einen Termin eintrage, der meinen Mann betrifft, schicke ich ihm eine WA, so dass er den in seinen eintragen kann. Damit betrachte ich das als erledigt. Dauert 1 Minute.


    Umgekehrt genauso. Termine, die wir beide erhalten, über Schulmails etc, trage nur ich für mich ein und erwarte, dass mein Mann das ebenso tut. Macht er auch.


    Einen Familienkalender gibt es nicht.


    Was meinst du mit Familientermine? Wo Eltern plus Kinder alle gleichzeitig hinmüssen?


    Was hat man denn da so alles?

  • Anna Lisa , du hast ja schon ein paarmal erzählt, dass du Teilzeit arbeitest. Vielleicht betrachtest du ja deinen Job als Hobby und alles zu Hause als deine Hauptaufgabe, dann passt das doch. Ansonsten ist die Aufzählerei, wer was in den Kalender schreibt völlig am Thema vorbei. Oder soll ich dir ein paar gute Tips geben, wie du deinen Job machen könntest, damit du Vollzeit arbeiten kannst und noch den Haushalt schmeißen?


    Es geht hier zudem um eine grundsätzliche Schieflage, nicht um Familie Müller. Es geht tendenziell um Familien in Dörfern und Kleinstädten, um alleinerziehende Frauen, um Menschen mit geringeren Bildungsabschlüssen, um Familien, wo es keine gesunden Großeltern gibt, die einspringen, wenn Not am Mann ist. Es geht um tausende Aufgaben, die tendenziell Mütter automatisch übernehmen. Tendenziell auch deswegen, weil sie häufiger Teilzeit arbeiten und tendenziell weniger verdienen.

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