Teilzeitbeschäftigung nicht mehr möglich trotz Kind?

  • Haubsi1975


    Einigermaßen geht es sich noch aus bei denen, die aufgrund von Ehe die ja auch gemeinsam erwirtschafteten Rentenansprüche bzw Vermögenszuwachs im Zweifelsfall teilen müssen.


    Richtig schlimm sind die Frauen/Männer dran, die Teilzeit gemacht haben und der Mann/ die Frau in Vollzeit hat nicht viel verdient (ob real oder nur auf dem Papier). Im Falle einer Scheidung verliert dann der Teilzeitpartner noch von der eh schon geringeren Pension, die dann immer noch höher ist als eine schlechte Rente. Welche Frau beziehungsweise Mann macht das schon einen Ehevertrag?

  • Haubsi1975


    Einigermaßen geht es sich noch aus bei denen, die aufgrund von Ehe die ja auch gemeinsam erwirtschafteten Rentenansprüche bzw Vermögenszuwachs im Zweifelsfall teilen müssen.


    Richtig schlimm sind die Frauen/Männer dran, die Teilzeit gemacht haben und der Mann/ die Frau in Vollzeit hat nicht viel verdient (ob real oder nur auf dem Papier). Im Falle einer Scheidung verliert dann der Teilzeitpartner noch von der eh schon geringeren Pension, die dann immer noch höher ist als eine schlechte Rente. Welche Frau beziehungsweise Mann macht das schon einen Ehevertrag?

    Ja, da stimme ich dir zu - wobei es ja auch nur im Falle einer Scheidung zur Teilung der Rentenansprüche kommt. Aber wahrscheinlich sind gerade diejenigen Frauen, die für den Mann zurückstecken, die Carearbeit übernehmen und den Haushalt, eher nicht so emanzipiert, dass sie - auch beim Vorhandensein bester Gründe - die Scheidung einreichen würden. Übrigens auch wahrscheinlich deshalb, weil ihnen gar nicht bewusst ist, was genau sie dann einfordern (können). Viele - auch gebildete - Frauen haben leider überhaupt keine Ahnung von "Finanzthemen". Leider. So haben diese Frauen dann einfach wahrscheinlich nur eine wesentlich geringere Rente und dürfen bei allen "Extrawünschen" dann den Mann noch um Geld bitten. Gut, muss nicht so sein. Kann aber so sein.


    Und es stimmt leider auch, dass aufgrund eines immer noch vorhandenen konservativen Welt- und Lebensbildes sicher auch einige besserverdienende Frauen Teilzeit machen anstatt ihrer Männer. Die überhaupt keine Lust darauf haben, Teilzeit zu machen. Oder sie machen Vollzeit und überschlagen sich mit zusätzlicher Care- und Haushaltsarbeit. Eine solche Frau aus unserem Ort kenne ich sehr gut. Die Frau ist Chemikerin und hat wirklich was auf dem Kasten - der Mann arbeitet im Baumarkt. Immer schon. Er pendelt zu seinen Schichten im Einzelhandel auch noch in die größere Stadt (also noch mehr Zeitverlust), weil "der Baumarkt da schöner und größer ist" (kein Witz). Die Frau zerreißt sich zwischen ihrer Vollzeit und der Carearbeit für die 2 Kinder. Sie geht bewusst nicht Teilzeit arbeiten, aus Geldgründen - aber auch, weil sie ihre Funktion nicht (mehr) mit Teilzeit hätte. Der Mann selbst macht gar nichts. Neben der Arbeit: Ich habe ihn noch bei keinem Elternabend gesehen, ich habe noch nie gesehen, dass er mal ein Kind abholte. DAS finde ich krass. Es ist eine Sache, dass der Mann nicht Teilzeit arbeiten will oder kann (=behauptet er öfter), aber dass er seine vollzeitarbeitende Frau so gar nicht irgendwie unterstützt, finde ich krass. Gut, Augen auf bei der Partnerwahl. Wobei, da steht mir kein Urteil zu. Aber wundern darf ich mich schon.


    Ich finde es übrigens auch als Frau mit einem geringeren Gehalt als der Mann, legitim, sich in Vollzeit verwirklich zu wollen. Das Problem ist nur, dass die Frauen ja dann eigentlich immer noch zusätzlich "on top" die Haus- und Carearbeit machen dürfen. Und darauf haben viele Frauen verständlicherweise keine Lust. Die Frau aus meinem Bekanntenkreis verdient ja nun mehr. Und meinte aber, dass sie trotz der enormen Belastung "viel aus ihrem Job zieht". Bestätigung und Anerkennung. Die schenkt ihr "zu Hause" keiner. Ich frage mich dann eben schon oft, warum der Mann seiner Frau soviel zumutet - er müsste doch sehen, dass die Frau absolut am Limit ist. Tut er wahrscheinlich auch. Aber ändert nichts.

  • Ich finde es erstaunlich, wie viele Männer ihr kennt, die sich so gar nicht an der Hausarbeit und Carearbeit beteiligen. In meinem Bekanntenkreis ist das überall so, dass - wenn beide zu Hause sind - beide sich die Arbeit teilen.


    Natürlich ist es so, dass, wenn der Mann bis 17 Uhr arbeitet und die Frau bis 13 Uhr und um 15 Uhr der Kinderarzttermin ist, dass die Frau den dann wahrnimmt. Anders rum wäre es ja auch bescheuert, da einen Urlaubstag für zu vergeuden.


    Aber ab abends, am WE, an Feiertagen etc wird hier in meinem Umfeld geteilt.


    Und nur weil ein Mann z.B. noch nie ein Geburtstagsgeschenk etc besorgt hat und noch nie neue Klamotten ausgesucht hat, bedeutet das ja nicht, dass er nichts macht. Wenn er z.B. am Samstag 3 Stunden im Regen auf dem Fußballplatz steht, hat doch die Frau wunderbar Zeit, die Geschenke online zu bestellen, noch ein paar neue T-Shirts hinterher, das Essen zu kochen und sich dann auch noch auf dem Sofa auszuruhen.


    Man kann sich ja die Arbeit so aufteilen, wie es für einen passt.


  • Man kann sich ja die Arbeit so aufteilen, wie es für einen passt.

    Zum Beispiel mit dem Elternsprechtag. Bei uns geht immer einer zum Elternsprechtag und der andere macht Abendessen und bringt die Kinder ins Bett.

    Von außen könnte das dann so wirken, als ob die Frau/der Mann alles alleine macht.

  • Zum Beispiel mit dem Elternsprechtag. Bei uns geht immer einer zum Elternsprechtag und der andere macht Abendessen und bringt die Kinder ins Bett.

    Von außen könnte das dann so wirken, als ob die Frau/der Mann alles alleine macht.

    Richtig. Und bei Zwillingen in 2 verschiedenen Klassen, müssen ja eh beide ran. Und die Oma zum Babysitten noch dazu ;)

  • Ich finde es erstaunlich, wie viele Männer ihr kennt, die sich so gar nicht an der Hausarbeit und Carearbeit beteiligen.

    Ja, und das so viele Frauen das wiederum mitmachen. Mein Mann und ich haben ab dem Punkt, an dem wir zusammengezogen sind, den Haushalt gemeinsam geschmissen, allerdings, zugegebenermaßen, sind auch wir ein Stückweit in die alte-Rollenmodelle-Falle getappt, als Kinder da waren. Mir war nicht bewusst, dass man als Mutter automatisch einen Haufen Dinge zusätzlich macht, die nicht primär mit dem Mutter-/Frauendasein zu tun haben. Ich hab dann plötzlich viel mehr Haushalt gemacht und es war nicht mehr 50/50 aufgeteilt, obwohl er am Wochenende durchaus mitgemacht hat und z.B. auch einen langen Ausflug mit den Kindern gemacht hat, während ich korrigiert habe oder Sport gemacht habe. Ich hatte aber eigentlich immer gesagt, ich arbeite Teilzeit, um für die Kinder da zu sein (Abholen, Termine, Spielplatz etc). Das hab ich erst später gemerkt (dass das nicht so aufgeht) und dann nach und nach wieder gerade gerückt (hat er auch eingesehen). Dennoch ist es noch heute so, dass ich ein komisches Gefühl habe (nicht direkt schlechtes Gewissen, aber so etwas in die Richtung), wenn er zum Elternabend geht, während ich zur Weihnachtsfeier gehe - obwohl ich in der gleichen Woche vorher beim Elternsprechtag war und er selbstverständlich auch zu seiner Weihnachtsfeier geht. Versteh ich eigentlich selbst nicht und "wasche mir dann selbst den Kopf"; ich kann es mir nur so erklären, dass es einfach anerzogen ist und in vielen Köpfen und in unserer Gesellschaft noch so verankert ist, dass man es mehr oder weniger automatisch so macht. Aber ich bin froh, dass wir es unseren Kindern jetzt anders vorleben.

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    Und nur weil ein Mann z.B. noch nie ein Geburtstagsgeschenk etc besorgt hat und noch nie neue Klamotten ausgesucht hat, bedeutet das ja nicht, dass er nichts macht. Wenn er z.B. am Samstag 3 Stunden im Regen auf dem Fußballplatz steht, hat doch die Frau wunderbar Zeit, die Geschenke online zu bestellen, noch ein paar neue T-Shirts hinterher, das Essen zu kochen und sich dann auch noch auf dem Sofa auszuruhen.


    Man kann sich ja die Arbeit so aufteilen, wie es für einen passt.

    Klar kann man Sachen aufteilen, wie es für einen passt, aber wenn ein Vater nicht in der Lage wäre, Kleidung zu kaufen (hm... welche Größe hat mein Kind? Trägt er lieber Pullis oder Jacken?..) oder ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen (Die Mutter kann es besser...), dann ist es eine Verlagerung der mentalen Last. Die Mutter jongliert mit all diesen Gedanken im Kopf. Und klar sind drei Stunden im Regen auf dem Fußballplatz auch etwas, aber RICHTIG gegenrechnen kann man es erst, wenn der Papa selbst kein Fussballer ist und es auch nur mäßig findet.

  • Klar kann man Sachen aufteilen, wie es für einen passt, aber wenn ein Vater nicht in der Lage wäre, Kleidung zu kaufen (hm... welche Größe hat mein Kind? Trägt er lieber Pullis oder Jacken?..) oder ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen (Die Mutter kann es besser...), dann ist es eine Verlagerung der mentalen Last. Die Mutter jongliert mit all diesen Gedanken im Kopf. Und klar sind drei Stunden im Regen auf dem Fußballplatz auch etwas, aber RICHTIG gegenrechnen kann man es erst, wenn der Papa selbst kein Fussballer ist und es auch nur mäßig findet.

    Mein Mann HASSt Fußball.


    Bei uns war es aber Leichtathletik. Immer in Pusemuckl Mit langen Fahrtzeiten verbunden


    Da macht wirklich überhaupt keinen Spaß. Und ich war sehr dankbar dafür


    Ja, es gibt Dinge, die nur ich mache, dafür macht mein Mann Dinge, die nur er macht. Z.B. die Wäsche der Konder waschen. Das heißt ja nicht, dass ich das nicht kann. Ich tue es nur nicht.


    Wo ist das Problem?

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    Warum fühlst du dich angegriffen.. Wenn du / ihr nicht unter diesem "Wenn" drin seid, dann seid ihr nicht mitgemeint.
    Sorry, es gibt aber wirklich genug Väter, die die Kleidergröße, die einzunehmenden Medikamente oder den Wochenplan (welche Aktivitäten) nicht kennen.
    Und daneben gibt es AUCH ganz tolle Väter, die sich drei Stunden Pony angucken, obwohl sie Handball spielen möchten.

    Ich glaube, wir können aber realistisch feststellen: auch 2024 ist die mentale Last eher bei den Frauen / Müttern und die Väter, die all das können, eher eine Minderheit bilden. "Obwohl" mein Umfeld fast ausnahmslos aus dem akademischen Bildungsbürgertum besteht, beobachte ich es wirklich...
    und in Elterngesprächen durchaus anekdotisch (Gespräche mit Freund*innen / Kolleg*innen sind da tiefgehender und die männlichen Parts geben es durchaus zu "Ach, warum sollte ich wissen, ob Anton schon geimpft ist, meine Frau weiß das.."

    PS: Disclaimer: Bei mir zuhause hat mein Mann die komplette mentale Last. Keine Ahnung, wie es wäre, wenn wir Kinder hätten.

  • Also ich mache gerne den Haushalt und kümmere mich um die Termine der Kinder, weil ich auf der anderen Seite auch Dinge an meinen Mann abgebe, die ich einfach nicht (so gut) kann: Haustechnik am laufen halten, Reifenwechsel, Carport bauen, Dach decken, Steuererklärung machen, Weihnachtsbaum aufstellen. Oder was auch immer. Dafür ist die Waschmaschine für meinen Mann ein Buch mit sieben Siegeln. Es macht halt jeder das, was er kann. Das ist auch effektiver.

  • Haustechnik am laufen halten, Reifenwechsel, Carport bauen, Dach decken, Steuererklärung machen, Weihnachtsbaum aufstellen.

    Das ist doch auch "Care-Arbeit" und "Mental Load", oder nicht? Vielleicht müssten sich die Männer mal ein paar Wörter für die üblichen Männeraufgaben ausdenken und in ihren Käseblättern bewerben.

  • Das ist doch auch "Care-Arbeit" und "Mental Load", oder nicht? Vielleicht müssten sich die Männer mal ein paar Wörter für die üblichen Männeraufgaben ausdenken und in ihren Käseblättern bewerben.

    Das sind fast ausschließlich einmalige Aufgaben (zumindest 1x pro Jahr), um die sich zwar auch gekümmert werden muss, die aber nicht ansatzweise denselben "Mental Load" auslösen, wie die ganze Koordination von Familienterminen und regelmäßigen Aufgaben, die so im Alltag anfallen.

  • Ich bin entsetzt, dass dieser Beitrag auch noch als Positivbeispiel genommen wird.


    Ich mag weder die Implikation, dass Frauen diese Sachen nicht könnten noch die, dass der Mann sich auf dem bisschen ausruhen könnte.

  • Die Liste kannst du natürlich beliebig weiterführen. Je nach Haushalt kommen vielleicht noch ein Garten, Garage, Getränkekisten, Sperrmüll, renovieren, Möbel aufbauen, Umzug etc. dazu. Wenn ich das mit "mental load" von Klamotten fürs Kind bei H&M bestellen oder Wäsche in die Waschmaschine werfen vergleiche...

  • Ich bin entsetzt, dass dieser Beitrag auch noch als Positivbeispiel genommen wird.


    Ich mag weder die Implikation, dass Frauen diese Sachen nicht könnten noch die, dass der Mann sich auf dem bisschen ausruhen könnte.

    Das hängt von sehr vom individuellen Fall ab. Bei uns ist das nicht ein bisschen und auch nicht einmal im Jahr. Natürlich ist es von Vorteil, dass sich vieles Handwerkliche um abgeschlossene Projekte handelt. Kann übrigens gerne auch die Frau machen, bei uns erledigt ein zufällig der Mann die oft als typisch männlich angesehenen Dinge. Wenn ich so viel könnte, hätte ich einen vernünftigen Beruf ergriffen :teufel:


    Warum impliziert: „jeder soll das tun was er kann“, dass Frauen keine handwerklichen Tätigkeiten durchführen können? Man sollte nicht immer reinlesen, was man gerne kritisieren würde …

  • Die Liste kannst du natürlich beliebig weiterführen. Je nach Haushalt kommen vielleicht noch ein Garten, Garage, Getränkekisten, Sperrmüll, renovieren, Möbel aufbauen, Umzug etc. dazu. Wenn ich das mit "mental load" von Klamotten fürs Kind bei H&M bestellen oder Wäsche in die Waschmaschine werfen vergleiche...

    ...dann wirst du schnell feststellen, dass letzteres wesentlich mehr beschäftigt. Und dabei ist es bereits sprechend, dass die unsichtbare Care-Arbeit vieler Frauen auch bei dir kaum sichtbar gemacht wird. Diese erschöpft sich nämlich nicht ansatzweise in "mal ein paar Klamotten bestellen und etwas Wäsche in die Waschmaschine werfen".

  • Die Liste kannst du natürlich beliebig weiterführen. Je nach Haushalt kommen vielleicht noch ein Garten, Garage, Getränkekisten, Sperrmüll, renovieren, Möbel aufbauen, Umzug etc. dazu. Wenn ich das mit "mental load" von Klamotten fürs Kind bei H&M bestellen oder Wäsche in die Waschmaschine werfen vergleiche...

    An der Antwort sieht man deutlich, dass du nicht weißt, was das heißt.

  • Geht es nur mir so oder nehmen die antifeministischen, sagen wir mal, „konservativen“ Stimmen hier im Forum in letzter Zeit merklich zu? Im Afd-Thread recycelt man die Anti-Abbruch- Thesen, die schon in den 1970ern frauenfeindlich waren, hier muss man erklären, was mental load WIRKLICH ist (carport bauen😂😂😂)

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