Teilzeitbeschäftigung nicht mehr möglich trotz Kind?

  • Ich übrigens auch. Ich habe nicht gesagt, dass ich es schlimm fände, sondern nur, dass ich es immer und immer wieder beobachte.

    Du bringst allerdings dieses Thema seit Jahren immer und immer wieder auf (von wegen "der Mann hat den "richtigen" Job"), was ich mittlerweile wirklich lustig finde, denn ich frage mich, warum dich das so triggert?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Du bringst allerdings dieses Thema seit Jahren immer und immer wieder auf (von wegen "der Mann hat den "richtigen" Job"), was ich mittlerweile wirklich lustig finde, denn ich frage mich, warum dich das so triggert?

    ... wie ordnet State das bei sich ein, dass der Mann den richtigen Job hat? ;)

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Du bringst allerdings dieses Thema seit Jahren immer und immer wieder auf (von wegen "der Mann hat den "richtigen" Job"), was ich mittlerweile wirklich lustig finde, denn ich frage mich, warum dich das so triggert?

    Ich finde es ebenfalls witzig. Es belustigt mich, mein Klischee immer wieder von allen Seiten bestätigt zu sehen.


    Warum mich das triggert? Ach, das ist eine Kombination verschiedener Beobachtungen. Da gibt es die Hobbyteilzeitlehrerin, deren Kinder längst aus dem Haus sind, die die Teilzeit verwendet um so richtig Zeit für Projekte (die anderen Arbeit machen) zu haben und somit die Preise kaputt macht. Die Bekannte, die einen Heulanfall hatte, weil ihr Mann leider "nur Lehrer" ist und sie deshalb finanziell nicht so stark reduzieren kann wie eine Freundin von ihr, wo der Mann den "richtigen Job" hat. Und die ständigen Beschwerden von Lehrerinnen über die ach so furchtbaren Teilzeitbedingungen, das System aber nie hinterfragt wird. Und noch aus Nostalgie die nervigen Mütter, die nie zur 1., nie zur 6. Stunde können und generell nie Hohlstunden wollen und den Vollzeitkraften den Stundenplan ruinieren. Glücklicherweise ist das an meiner Schule nicht mehr möglich.

  • ... wie ordnet State das bei sich ein, dass der Mann den richtigen Job hat? ;)

    Schwer zu sagen, was der "richtige" Job ist. Bei uns geht aber auch keiner in Teilzeit. Den flexiblen Job habe ich definitiv nicht, gegen Vollzeit Home-Office am Laptop komme ich nicht an. Führungsverantwortung hat mein Partner aber auch nicht, der Verdienst ist ebenfalls ähnlich. Der Unterschied ist nur, wenn er Lust hätte (er entspannt sich aber lieber in der jetzigen Position) könnte er in Gehaltsstufen vordringen, da hält auch A16 nicht mit.

  • Die Bekannte, die einen Heulanfall hatte, weil ihr Mann leider "nur Lehrer" ist und sie deshalb finanziell nicht so stark reduzieren kann wie eine Freundin von ihr, wo der Mann den "richtigen Job" hat.

    Und die ständigen Beschwerden von Lehrerinnen über die ach so furchtbaren Teilzeitbedingungen, das System aber nie hinterfragt wird.

    Ersteres ist lustig (aus meiner Sicht als "nur Lehrer"). Ich habe keinen richtigen Job ;( ;( ;(

    Letzteres: Da hast du Recht! Der Fehler liegt im System. Das System macht sich aber eben einen sehr schlanken Fuß, indem es immer über das Deputat arbeitet und so tut, als könnten (oder wollten) die Schulen das Problem der nicht teilbaren Aufgaben lösen. Das funktioniert eben nur in den seltensten Fällen, das System aber schiebt die Verantwortung ab, weiß aber ganz genau, dass es damit die TZ-Kräfte massiv überbelastet.

    Also: Die Aussage der Lehrerinnen, dass die TZ-Bedingungen furchtbar seien, unterschreibe ich. Das System organisiert dies so.

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  • Schwer zu sagen, was der "richtige" Job ist. Bei uns geht aber auch keiner in Teilzeit. Den flexiblen Job habe ich definitiv nicht, gegen Vollzeit Home-Office am Laptop komme ich nicht an. Führungsverantwortung hat mein Partner aber auch nicht, der Verdienst ist ebenfalls ähnlich. Der Unterschied ist nur, wenn er Lust hätte (er entspannt sich aber lieber in der jetzigen Position) könnte er in Gehaltsstufen vordringen, da hält auch A16 nicht mit.

    A16 bzw.A15 haben häufig ein ziemlich schlechtes Verhältnis aus Aufwand und Bezahlung, da diese sehr häufig deutlich oberhalb der jährlichen Sollarbeitszeit landen. Respekt für die, die es machen. Wobei es an GSen die Führungskräfte noch härter trifft, was das Verhältnis aus Arbeit und Entlohnung angeht.


    btw.: Mein Bruder und sein Mann können (da beide "draußen" tätig) zwei Dinge nie nachvollziehen, wie fordernd unser Job und wie fordernd das Leben mit Kindern ist. (Auf der anderen Seite möchte ich weder ein Leben ohne die Kinder noch einen anderen Job.)

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  • Also: Die Aussage der Lehrerinnen, dass die TZ-Bedingungen furchtbar seien, unterschreibe ich. Das System organisiert dies so.

    Absolut. Ich würde halt alleine deshalb niemals Teilzeit arbeiten, weil man einfach nur Geld verschenkt und ich mir denke "die paar Unterrichsstunden kann ich auch noch halten".


    Aber ich finde es unironisch schade, wie viele Lehrerinnen das hinnehmen, weil es beim Partner einfach "nicht geht". Ich finde gerade im Lehrerberuf geht Teilzeit so gar nicht. Wenn ich im Büro 30 statt 40 Stunden arbeite, ist das ganz klar geregelt. In der Schule nicht.

  • Ich finde es ebenfalls witzig. Es belustigt mich, mein Klischee immer wieder von allen Seiten bestätigt zu sehen.


    Warum mich das triggert? Ach, das ist eine Kombination verschiedener Beobachtungen. Da gibt es die Hobbyteilzeitlehrerin, deren Kinder längst aus dem Haus sind, die die Teilzeit verwendet um so richtig Zeit für Projekte (die anderen Arbeit machen) zu haben und somit die Preise kaputt macht. Die Bekannte, die einen Heulanfall hatte, weil ihr Mann leider "nur Lehrer" ist und sie deshalb finanziell nicht so stark reduzieren kann wie eine Freundin von ihr, wo der Mann den "richtigen Job" hat. Und die ständigen Beschwerden von Lehrerinnen über die ach so furchtbaren Teilzeitbedingungen, das System aber nie hinterfragt wird. Und noch aus Nostalgie die nervigen Mütter, die nie zur 1., nie zur 6. Stunde können und generell nie Hohlstunden wollen und den Vollzeitkraften den Stundenplan ruinieren. Glücklicherweise ist das an meiner Schule nicht mehr möglich.

    Danke für die Erklärungen! So wird es um einiges klarer, warum dich das "triggert".

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich übrigens auch. Ich habe nicht gesagt, dass ich es schlimm fände, sondern nur, dass ich es immer und immer wieder beobachte.

    Na ja, aber warum schreibt man das denn immer wieder? Ist ja nicht nur in diesem Thread so. Es wird ständig betont. Irgendetwas scheint ja dann daran zu stören. Sonst würde man es nicht erwähnen.


    So wie es formuliert wird / wurde, fühle ich mich irgendwie so, als ob das schlecht wäre oder nicht in Ordnung.

  • Du bringst allerdings dieses Thema seit Jahren immer und immer wieder auf (von wegen "der Mann hat den "richtigen" Job"), was ich mittlerweile wirklich lustig finde, denn ich frage mich, warum dich das so triggert?

    Danke. Genau das meine ich. Und genau diese Frage hätte ich gerne mal beantwortet.

  • Oder Pilot, Arzt im Krankenhaus mit OP Tätigkeit etc etc

    Komisch, dass das bei den Frauen in diesen Jobs aber dann doch immer geht oder arbeiten die dann 10 oder mehr Jahre je nach Anzahl der Kids nichts mehr in ihrem Job?

    Auch nicht alle Führungspositionen lassen sich in Teilzeit ausüben. Entweder du machst es ganz oder du bist weg von dem Posten.

    S.u. Möglich ist das schon. So lange kein Mann in einer Führungsposition mal den Vorstoß auf sowas macht, wird sich eben auch in Firmenphilosophien nichts ändern

    Eine Freundin teilt sich mit einer Kollegin in einem großen deutschen Unternehmen eine Führungsposition (Abteilungsleitung), wo beide in überhälftiger TZ arbeiten und das teils im HO. Ihr Mann hat mit VZ weniger Geld als sie. In dem Fall stellt das Unternehmen das intern ganz besonders als Beispiel für die Förderung von Frauen heraus.



    Und eas ist daran schlimm? Bzw. es berührt dich doch gar nicht, kann dir vollkommen egal sein u d es ist die persönliche Entscheidung des Paares.


    Ich finde es anmaßend, das zu bewerten.

    Wo habe ich das getan? Für mich selbst ist das kein Lebensmodell. Ich möchte nicht allein die Nachteile durch TZ tragen. Wenn das jemand anderes macht, ist das nichts, was ich bewerte. Ich weise aber gern darauf hin, dass das Nachteile mit sich bringt. Ich bin in einer großen Frauen-Community zur finanziellen Unabhängigkeit und da liest man täglich von Fällen mit jahrelanger Teilzeit und den daraus entstehenden Nachteilen bei Trennung oder Todesfall.


    Im Falle meiner Frau und mir müssten wir uns pari-pari im wahrsten Sinn des Wortes leisten wollen, weil das weniger Einkommen und deutlich mehr Zeit für den Beruf bedeuten würde.

    In diesem Fall ist es eben wichtig, dass Du ihr die Nachteile der Pension ausgleichst. Schließlich kannst Du Vollzeit arbeiten, weil sie es nicht tut.

  • Na ja, aber warum schreibt man das denn immer wieder? Ist ja nicht nur in diesem Thread so. Es wird ständig betont. Irgendetwas scheint ja dann daran zu stören. Sonst würde man es nicht erwähnen.

    Oder man will es einfach nicht so stehen lassen, dass es quasi immer einen Grund gibt, warum Frauen problemlos in TZ gehen, Männer aber nicht. Ich selbst habe auch lange anders gedacht. Zum Glück hat es sich verändert und das hab ich direkt mal meiner Tochter weitergegeben.

  • Ich finde es ebenfalls witzig. Es belustigt mich, mein Klischee immer wieder von allen Seiten bestätigt zu sehen.


    Warum mich das triggert? Ach, das ist eine Kombination verschiedener Beobachtungen. Da gibt es die Hobbyteilzeitlehrerin, deren Kinder längst aus dem Haus sind, die die Teilzeit verwendet um so richtig Zeit für Projekte (die anderen Arbeit machen) zu haben und somit die Preise kaputt macht. Die Bekannte, die einen Heulanfall hatte, weil ihr Mann leider "nur Lehrer" ist und sie deshalb finanziell nicht so stark reduzieren kann wie eine Freundin von ihr, wo der Mann den "richtigen Job" hat. Und die ständigen Beschwerden von Lehrerinnen über die ach so furchtbaren Teilzeitbedingungen, das System aber nie hinterfragt wird. Und noch aus Nostalgie die nervigen Mütter, die nie zur 1., nie zur 6. Stunde können und generell nie Hohlstunden wollen und den Vollzeitkraften den Stundenplan ruinieren. Glücklicherweise ist das an meiner Schule nicht mehr möglich.

    Alles das trifft auf mich nicht zu. Es gibt offensichtlich noch eine weitere Kategorie von Teilzeitlehrerinnen. Auch wenn du es dir nicht vorstellen kannst. Vielleicht erweiterst du mal deinen Horizont? Nur weil eine handvoll Lehrerinnen, die du kennst, dein Klischee erfüllen (mag sein), gibt es noch weitaus mehr, die es nicht erfüllen. Nur redest du wahrscheinlich nie mit denen.


    Was genau meinst du mit "das System hinterfragen"? Was konkret soll man da tun?

  • Absolut. Ich würde halt alleine deshalb niemals Teilzeit arbeiten, weil man einfach nur Geld verschenkt und ich mir denke "die paar Unterrichsstunden kann ich auch noch halten".


    Aber ich finde es unironisch schade, wie viele Lehrerinnen das hinnehmen, weil es beim Partner einfach "nicht geht". Ich finde gerade im Lehrerberuf geht Teilzeit so gar nicht. Wenn ich im Büro 30 statt 40 Stunden arbeite, ist das ganz klar geregelt. In der Schule nicht.

    Ich gebe dir Recht, dass man Geld verschenkt. Aber ich habe mein eigenes System gefunden, das auszugleichen, so dass ich mit den Ferien auf eine angemessene Stundenzahl komme.


    Kannst du dir vorstellen, dass es Lehrerinnen in Teilzeit gibt, die das machen, auch wenn es beim Partner geht? Die das trotzdem wollen und hinnehmen?

    Vielleicht gibt es auch gesundheitliche und/oder persönliche Gründe?


    Vollzeit ist doch nicht das einzig seligmachende Allheilmittel, was man mit allen Kräften anstreben sollte.


    Ja, ich weiß, die Pension. Was ist, wenn man das akzeptiert und damit leben kann? Kannst du dir das vorstellen?

  • Was genau meinst du mit "das System hinterfragen"? Was konkret soll man da tun?

    Es mag sein, dass es bei deinem Mann "wirklich" nicht geht. Ich verspüre aber durchaus eine gewisse Hörigkeit bei Lehrerinnen, wenn der Mann behauptet, bei ihm ginge Teilzeit so gar nicht.


    Ich sehe es anders, ich finde in der Schule geht Teilzeit eigentlich so gar nicht. Da stimmst du mir ja sogar zu, zufrieden bist du ja damit, wie die Arbeit geteilt wird, verständlicherweise, auch nicht.

  • Danke für die Erklärungen! So wird es um einiges klarer, warum dich das "triggert".

    Nein, wird es überhaupt nicht. Das sind alles Extrembeispiele, die ich von meiner Schule überhaupt nicht kenne. Und wir haben SEHR viele Teilzeitkräfte.

  • Vielleicht gibt es auch gesundheitliche und/oder persönliche Gründe?


    Vollzeit ist doch nicht das einzig seligmachende Allheilmittel, was man mit allen Kräften anstreben sollte.


    Ja, ich weiß, die Pension. Was ist, wenn man das akzeptiert und damit leben kann? Kannst du dir das vorstellen?

    Absolut. Meine persönliche Meinung ist aber, dass es in der Schule, solange man wirklich gesundheitlich oder familiär absolut nicht zu Vollzeit in der Lage ist, nur eine sinnvolle Option der Teilzeit gibt: Das Sabbatjahr.

  • In diesem Fall ist es eben wichtig, dass Du ihr die Nachteile der Pension ausgleichst. Schließlich kannst Du Vollzeit arbeiten, weil sie es nicht tut.

    Das haben wir so gelöst, dass wir mit meinem vorehelichen Kapital eine Eigentumswohnung gekauft haben, die meiner Frau gehört und ca. 10 Jahre vor ihre Pension über die Miete abgezahlt sein wird. Sollte als Ausgleich ok sein.


    Aber die Situation mit einer Frau in TZ erklärt, warum ich immer von der Thematik der nicht teilbaren Aufgaben so getriggert werde.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

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