Konflikte auf dem Schulhof

  • Sorry, du hattest mit dem Schüler nichts zu tun, aber seinen kulturellen Background (sageinfach Islam und gut ist../s) und dessen Auswirkungen kennst du?

    Wir haben ca 350 Schüler. 99% kenne ich mit Namen, über einen Großteil weiß ich noch mehr, auch wenn ich nicht alle unterrichte. Bei uns im Kollegium herrscht ein harmonisches Miteinander, wir tauschen uns aus, beraten uns gegenseitig und unterstützen uns. Da weiß man dann auch so einiges, auch wenn man einen Schüler nicht selbst im Unterricht hat. Davon abgesehen bin ich Klassenlehrer in einer Parallelklasse der Kollegin. Selbe Jahrgangsstufe, gleicher Stock, die Lernateliers werden geteilt... Reicht dir das?

  • Kl 1-4 Förderschule, räumlich trennen eher nicht, innerhalb der Klasse funktioniert es eigentlich. Es sind aber auch aus anderen Klassen immer wieder dieselben beteiligt. Also aus jeder Klasse 2-3 Kinder, die Stress machen, wenn sie nicht mitspielen dürfen, anderen hinterherlaufen, weil diese das nicht wollen, provozieren... irgendwer heult immer.

    Mit räumlich trennen meinte ich nicht unbedingt, dass sie im Klassenzimmer oder vor dem Lehrerzimmer oder so sitzen müssen. Eher so etwas wie jeder in eine andere Ecke des Pausenhofs.


    So wie du sie beschreibst, klingt es schon so, als wäre es wichtig, dass sie sich in der Pause bewegen.

    Gäbe es die Möglichkeit für angeleitete Spiele in der Pause?

    Bei uns gibt es z.B. in der großen Pause immer die Möglichkeit Bälle, so kleine Stelzen, Seile... bei einer Lehrkraft auszuleihen und am Sportplatz zu spielen.

  • Noch was:

    Ich arbeite ja auch an einer Förderschule und da haben wir in jeder Pause mehrere Konflikte (ich habe keine Ahnung, wie es an der GS ist) und es gibt KEINE Spielsachen in der Pause, weil die räumlich nicht aufbewahrt werden können und überhaupt ist unsre Schule was Räume betrifft jetzt nicht so der Bringer, gerade für Förderschüler.

    Wenn es bei 1.-6. Klässler mal wieder in der Pause rumpelt, dann lasse ich auch oft den einen von beiden die restliche Pause bei mir verbringen (also so maximal 2m von mir entfernt), gehen sie dann weg, gehe ich ihnen nach.

    Freilich habe ich dann nicht mehr so sehr das Auge für alle andren Schüler und Konflikte. Oft eile ich zum nächste Konflikt und vergesse meinen Begleiter, aber meistens ist es dann auch gut.

    Schwierig finde ich es immer, wenn Kinder kommen und von Konflikten am Pausenhof berichten, bei denen ihrer Meinung nach nix von Lehrerseite passiert ist. Deswegen gehe ich nach der Pause immer ultrakurz zu den Kollegen, deren Schüler Stress in der Pause hatten und sage ihnen, wie ich interveniert habe. Sonst erzählen die Kinder was ganz andres.

    Was allerdings echt schwer ist, ist Kontrolle über die Konflikte auf dem Weg nach drinnen nach der Pause zu erlangen. Unlösbar eigentlich, weil ich ja nicht gleichzeitig die Tür aufhalten und mit nach oben gehen kann.

    Da schlage ich dann auch die Klärung in der nächsten Pause oder nach Uschluss vor. Länger als 5 Minuten hat das noch nie gedauert. Wenn ein tieferer Konflikt dahinter steckt, mache ich es später oder am nächsten Tag zum Thema im Unterricht, darf aber auch nicht zu lange dauern, sonst gibt's mehr HA. So ernsthafte, wiederholte Konflikte melde ich dann oft der Schulsozialpädagogin, dass die das mal in Ruhe klärt.

  • 30 min, an einer GS mit relativ wenig Konflikten und vielen personellen, räumlichen und spieltechnisch attraktiven Ressourcen. An meiner früheren Schule (mit sehr vielen herausfordernden Kindern unterschiedlichster Kulturen) waren die langen Pausen ein Problem. Die Kinder konnten sich einfach nicht 30 min unangeleitet und frei beschäftigen, ohne anderen Kindern gegenüber verbal oder körperlich übergriffig zu werden, Dinge zu zerstören, Machtkämpfe zu initiieren usw.

    Eine Idee hätte ich noch: Spielen üben. Einige Stunden dafür opfern, um Anleitung für gemeinsames Spiel in der Pause zu geben und so den Kindern, die zu Hause nur mit digitalen Medien vorgegebene Spiele spielen eine Chance zu geben, sich konfliktfreie Bewegungsmöglichkeiten in den Pausen zu verschaffen.

  • Mit räumlich trennen meinte ich nicht unbedingt, dass sie im Klassenzimmer oder vor dem Lehrerzimmer oder so sitzen müssen. Eher so etwas wie jeder in eine andere Ecke des Pausenhofs.

    Genau so handhaben wir das bei notorischen Streithähnen auch und haben damit gute Erfahrungen gesammelt. Wir haben dabei aber auch das Glück, eine ganze Reihen räumlich getrennter Pausenbereiche vorhalten zu können.

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