Pendeln im Referendariat

  • Du kannst mal probieren anzugeben, dass du auf Öffis angewiesen bist, manchmal hilft das wenn du einen gnädigen Sachbearbeiter erwischt (hat bei mir geklappt, um nicht völlig in die Pampa geschickt zu werden), ansonsten helfen nur die Gründe, die s3g4 bereits genannt hat.

    Ich hoffe doch, dass das nicht klappt.


    Die Person mit Auto würde vielleicht auch lieber den ÖPNV nehmen, gerade jetzt in Zeiten des Deutschlandtickets, während man nur ein Ref-Gehalt bezieht.

  • Ich empfehle auch den Umzug, denn 2,5 h je Strecke halte auch ich nicht regelmäßig für machbar. Zumal dein 30 Minutenpuffer sofort weg ist, wenn dein erster Bus oder Zug so viel Verspätung hat, dass du den Anschluss nicht mehr bekommst.


    Und meiner Meinung nach muss man als Lehrer, egal ob als Referendar oder hinterher, noch mehr als die Schüler dafür sorgen, dass man pünktlich kommt. Es kann immer mal wieder Sondersituationen geben, in denen das nicht klappt, aber deine Planung klingt angesichts von immer wieder auftretenden Verspätungen, Zugausfällen und Streiks bei der Bahn schon sehr fehleranfällig.


    Normalerweise solltest du dir von deinem Referendarseinkommen eine Unterkunft in der Nähe der Schule leisten können. Dein Freund müsste dann solange seine Wohnung alleine finanzieren. Wenn sie dann zu groß und teuer ist, eventuell auch umziehen. Oder ihr teilt beide Mieten.


    Wie weit ist denn die Pendelzeit von der Schule zum Seminar? Wenn Schule und Seminar nahe beieinander liegen, spricht nicht unbedingt etwas gegen einen vorherigen Unterrichtseinsatz an Seminartagen. Es gibt ja auch Referendare, bei denen die fußläufig voneinander zu erreichen sind. Wenn die Entfernung (zu) groß ist, würde ich schon auf deine Abhängigkeit vom ÖPNV hinweisen und fordern, dass dein Unterrichtseinsatz an der Schule ausreichend Zeit zum Wechseln lässt. Dass du da etwas an deiner Schule erreichst, könnte ich mir eher vorstellen als eine Berücksichtigung beim Pendeln vom Wohnort ohne stichhaltige Gründe.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Wie weit ist denn die Pendelzeit von der Schule zum Seminar? Wenn Schule und Seminar nahe beieinander liegen, spricht nicht unbedingt etwas gegen einen vorherigen Unterrichtseinsatz an Seminartagen. Es gibt ja auch Referendare, bei denen die fußläufig voneinander zu erreichen sind. Wenn die Entfernung (zu) groß ist, würde ich schon auf deine Abhängigkeit vom ÖPNV hinweisen und fordern, dass dein Unterrichtseinsatz an der Schule ausreichend Zeit zum Wechseln lässt. Dass du da etwas an deiner Schule erreichst, könnte ich mir eher vorstellen als eine Berücksichtigung beim Pendeln vom Wohnort ohne stichhaltige Gründe.

    und DAS geht manchmal einfach gar nicht.
    Ich hätte fürs Ref mit dem ÖPNV pendeln wollen (hasse Auto fahren), das hätte ich einfach nicht gekonnt, weil der zeitliche Abstand, den ich gebraucht hätte, verhindert hätte, dass ich in die Oberstufe eines Faches gehen kann. und zu begründen, dass ich dafür 3,5 Stunden für 60km brauche, wäre auch doof gewesen. (Zug nur stündlich, usw..)

  • Falscher Ansatz.


    Beim Übergang von Studium zu Berufstätigkeit ist es nicht ungewöhnlich, dass man den Wohnort anpasst. Im öffentlichen Dienst mit der Besonderheit, dass man sich auch später den Dienstort nicht ganz frei aussuchen kann. Abordnung und Versetzung waren schon Themen hier AFAIR.


    Das kann sowohl für institutionalisierte als auch für nicht institutionalisierte Beziehungen eine Herausforderung sein. Soweit. Es gibt auch Leute, die im Ausland arbeiten, auf einer Bohrinsel oder im Weltraum. Die sehen ihre Familie eher selten. Muss man mögen oder zumindest aushalten. Sonst doof. Man muss letztendlich entscheiden, wie weit man für einen Job gehen möchte.


    Fünf Stunden am Tag mit Pendeln zu verbringen, wird nicht funktionieren. Das wird mehr sein als der Schlaf, den du in manchen Nächten bekommen wirst, wen du feststellst, dass der 24-Stunden-Tag nicht reicht, und du deshalb die nacht dazu nimmst. Insofern schaute ich auch nicht nach einem Zug, in dem man arbeiten kann, sondern nach einem, in dem man schlafen kann. Das wäre eine sinnvoll genutzte Zeit.


    Ansonsten aber bleibe ich dabei, dass das nicht funktionieren wird. Dafür ist ein Referendariat dann doch zu stressig und zu anstrengend.


    Was Seminar und Schule am gleichen Tag anbetrifft, so meine ich mich entsinnen zu können, dass in NRW das ZfsL (oder wie das hießt, früher Seminar) der Dienstort ist und man an die Ausbildungsschule abgeordnet wird. Wenn das so ist, sind die Fahrten am gleichen Tag Dienstfahrten AFAIK. Finde das mal heraus. So oder so, muss es physikalisch möglich sein, diese Strecke zu bewältigen. Da muss eine Stundenplanerin drauf achten.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    3 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Würde ich die Strecke mit dem KFZ aufnehmen, liegen die monatlichen Spritkosten bei ca. 450€.

    Dafür kann man auch wohnen, vermute ich.


    Ich ergoogelte, dass man als Referendarin in etwa elfhundert Netto-Euro bekäme. Davon wird man nicht reich, so ist das auch nicht gedacht. Aber für eine kleine Wohnung/ein Zimmer o. ä. sollte das neben dem Lebensunterhalt reichen.


    Es geht hier vielmehr um die monatliche Mehrbelastung - bei dem Mieten einer kleinen Wohnung/eines Zimmers/

    Naja, wohnen muss man auch während des Referendariats. Das wird selten umsonst gehen. Die Höhe der Bezüge gibt das her.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Und solche Gründe sollten Menschen vorbehalten bleiben, die keinen Führerschein haben können (medizinische Gründe)

    Wenn dann muss das für alle gelten. Ich kann ja auch einen Führerschein haben, kann aber kein Auto vorhalten bzw. es nicht für die Fahrt zur Schule/Seminar zur Verfügung stellen.

  • und DAS geht manchmal einfach gar nicht.
    Ich hätte fürs Ref mit dem ÖPNV pendeln wollen (hasse Auto fahren), das hätte ich einfach nicht gekonnt, weil der zeitliche Abstand, den ich gebraucht hätte, verhindert hätte, dass ich in die Oberstufe eines Faches gehen kann. und zu begründen, dass ich dafür 3,5 Stunden für 60km brauche, wäre auch doof gewesen. (Zug nur stündlich, usw..)

    Es mag Gründe geben, warum es wirklich nicht geht. Allerdings würde ich in allen anderen Fällen erwarten, dass es ermöglicht wird. Zumal es ja auch die von dir genannten Personen gibt, die aus medizinischen Gründen keinen Führerschein machen können. Müssen die dann jede Woche ein Taxi finanzieren?

  • Es mag Gründe geben, warum es wirklich nicht geht. Allerdings würde ich in allen anderen Fällen erwarten, dass es ermöglicht wird. Zumal es ja auch die von dir genannten Personen gibt, die aus medizinischen Gründen keinen Führerschein machen können. Müssen die dann jede Woche ein Taxi finanzieren?

    Kann/muss man sich denn als ehemaliger Studierender einen Führerschein + Auto leisten? Das ist man heute mit mindestens 10k€ dabei. Das hat nicht jeder einfach so zur freien Verfügung.

  • Kann/muss man sich denn als ehemaliger Studierender einen Führerschein + Auto leisten?

    Wenn Du den Job "Lehrer" haben willst und dafür durchs Referendariat mußt, offensichtlich schon. Ist wie bei einer Stellen-Anzeige, in der dann der Führerschein Klasse B als Grundvoraussetzung für die Bewerbung genannt wird.

  • Personen gibt, die aus medizinischen Gründen keinen Führerschein machen könne

    Das man auf diese entsprechend Rücksicht nicht, wenn z. B. ein Umzug nicht gut möglich ist, bedeutet ja nicht, dass man generell auf das Werkstorprinzip verzichtet. Es sind ja immer noch nicht alle ÖPNVC-Zugangspunkte barrierefrei, geschweige denn die Fahrzeugen. Da nützt es wenig, dass der Bus von direkt vor der Wohnung bis direkt vor die Schule fährt, wenn man nicht 'reinkommt.


    Begründete Ausnahmen kann es immer und überall geben. Soweit. Das ändert aber nicht daran, dass alle anderen sichb eben darauf einstellen müssen, dass der Spaß im Studium vorbei ist und die beruflichen Realitäten manchmal arge Einschränkungen bedeuten.


    Auf der anderen Seite muss ein Land sein Personal eben bedarfsentsprechend auf die Dienstorte verteilen. Und irgendjemand muss dahin, wo keine hin will. Das mag im Einzelfall mehr als doof sein. Ich sehe aber keine Alternative.

  • Dann müssen sie halt in ÖPNV Entfernung des Schulortes umziehen.

    Ja, das bestreite ich nicht. Aber es gibt halt trotzdem so Konstellationen auch wenn man hinzieht, dass die Schule und das Seminar dermaßen weit auseinander liegen oder irgendwo auf dem platten Land, dass das nicht mit Öffis zu machen ist, ist doch dann nicht verkehrt darauf hinzuweisen. Ich wäre generell sowieso dafür diese Pendelei zu den Seminaren abzustellen, man könnte problemlos die meisten der Veranstaltungen online halten wie die Pandemie gezeigt hat, würde für alle Zeit sparen, von der Umwelt mal ganz abgesehen.

  • Ist wie bei einer Stellen-Anzeige, in der dann der Führerschein Klasse B als Grundvoraussetzung für die Bewerbung genannt wird.

    Bei der Bewerbung für ein Referendariat ist AFAIK ein Führerschein keine (formale) Voraussetzung. Sollte ich etwas übersehen haben, bin ich für einen Hinweis dankbar.


    Ich habe vor der Tätigkeit an der Schule kein Kraftfahrzeug unterhalten oder benutzt. Das habe ich weder während des Vorbereitungsdienstes geändert noch als Angestellte oder Beamtin mit Planstelle. Ich sehe nicht, wofür man an der Schule einen Führerschein braucht.


    Im übrigen meine ich, dass die TE sehr wohl eine Fahrerlaubnis besitzt, sie aber aus Kostengründen die Anschaffung eines Kraftfahrzeuges scheut.

  • Ich wäre generell sowieso dafür diese Pendelei zu den Seminaren abzustellen, man könnte problemlos die meisten der Veranstaltungen online halten wie die Pandemie gezeigt hat, würde für alle Zeit sparen, von der Umwelt mal ganz abgesehen.

    Hier wiederum sind wir uns dann sehr einig.

  • Ich wäre generell sowieso dafür diese Pendelei zu den Seminaren abzustellen, man könnte problemlos die meisten der Veranstaltungen online halten wie die Pandemie gezeigt hat, würde für alle Zeit sparen, von der Umwelt mal ganz abgesehen.

    Es würde ja schon reichen einen dezidierten Seminartag zu absolvieren und eben nicht mehr zwei NAchmittage. Dann hätten die Refis 4 Tage Schule plus 1 Tag Seminar und die Pendelei wäre wesentlich entspannter. Ich wundere mich eh, warum man das nicht generell so macht. Mein Referendariat war damals genau so aufgebaut. Mo + Di Schule, Mi Seminar, Do + Fr Schule.

  • Das war bei mir auch so. Der Einzugsbereich des Seminars war allerdings der gesamte Regierungsbezirk Arnsberg, da hatten einige echt Pech.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

Werbung