Pendeln im Referendariat

  • Moin ihr Lieben,


    ich habe mich für den Vorbereitungsdienst in Niedersachsen ab Ende Januar 2025 beworben und einen Platz erhalten. Leider liegt der mir zugewiesene Ort weiter von meinem Wohnort weg. Ich bin auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen; ein Umzug kommt aus persönlichen Gründen nicht in Frage. Meine tägliche Pendelzeit beträgt ca. 2,5 Stunden - je Strecke. :traenen: Hinzu kommt noch die Fahrt zwischen Schule und Seminar, da man ja oftmals auch vor dem Seminar in der Schule eingesetzt wird.



    Wie schätzt ihr diese Situation ein? Sind diese Pendelzeiten noch zumutbar?


    Liebe Grüße

    Lilly93

  • da man ja oftmals auch vor dem Seminar in der Schule eingesetzt wird.

    Ja? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Sowas gäbe es in Hessen nicht.

    Wie schätzt ihr diese Situation ein? Sind diese Pendelzeiten noch zumutbar?

    Das kommt auf dich an. Für mich wäre es zu viel aber,...

    Ich bin auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen; ein Umzug kommt aus persönlichen Gründen nicht in Frage.

    du suchst es dir damit ja selbst aus.

  • Ja? Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Sowas gäbe es in Hessen nicht.

    Leider ist es hier oftmals der Fall... Ich habe bereits telefonischen Kontakt mit meinem zugewiesenen Seminarort aufgenommen und meine Situation geschildert. Auch dort wurde mir mitgeteilt, dass man vor dem Seminar oftmals in der Schule eingesetzt wird. Auch von anderen, die bereits im Referendariat sind, habe ich dies gehört. Das Seminar bittet zwar die Schulen darum, jemanden nicht mehr als eine Unterrichtsstunde vor dem Seminar einzusetzen, doch oftmals sind es auch zwei.


    Liebe Grüße

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    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte in NDS eine 5-Tage-Schulwoche und an 2 Nachmittagen Seminar.
    Schon die Fahrt zum Seminar (eine Stunde Auto) empfand ich als Belastung für meinen Zeitplan.
    Ich hatte zur Schule eine lächerliche Autofahrt / Fussweg, ein bisschen mehr hätte ich natürlich geschafft. Ich bin NICHT "unbelastbar" gewesen, ich war die drei Jahre vor dem Ref gut 60 bis 90 Minuten pro Weg gefahren (morgens Mitfahrgelegenheit, nachmittags ÖPNV) auf einer 4-Tage-Woche in der Schule und habe noch parallel ein Erweiterungsfach studiert. Im Ref wäre ich - mit weit weniger Unterrichtsstunden - zusammengebrochen.
    (und ich kann es vergleichen, ich bin die letzten 4 Jahre jobbedingt wieder 100Minuten Hinweg zur Arbeit gependelt. 3-4 Tage die Woche. Ging)


    -> Wie erprobt bist du im Pendeln?

    -> Musst du umsteigen oder Direktzug, in welchem du komplett arbeiten kannst?

    Ich würde über ein Zimmer am Schulort nachdenken, schon alleine für 1-2 Nächte die Woche.
    Ich hatte übrigens ein Fachseminar bis 20 Uhr irgendwas... (und am nächsten Tag erste Stunde in der Schule.)

  • Bei der Zuweisung der Seminarorte kann bereits aus dienstlichen Gründen kaum Rücksicht auf Wohnortnähe genommen werden. Ob man selbst dann lieber aufwendig pendelt oder doch - zumindest vorrübergehend - umzieht, muss man selbst entscheiden. Bei einer solchen Distanz würde ich vermutlich zumindest vor Ort eine kleine Ein- oder Zweiraumwohnung als Nebenwohnsitz für die Woche nehmen und am Wochenende halt "zu Hause" sein.


    Zitat von Lilly93

    Wie schätzt ihr diese Situation ein? Sind diese Pendelzeiten noch zumutbar?

    Für mich persönlich wären Pendelzeiten von 2,5 Stunden pro Strecke nicht annähernd tragbar und ich persönlich würde daher wie oben beschrieben verfahren. Aber das entscheidet man selbst. Der Begriff der (Un-)zumutbarkeit führt hier zu keinem Anspruch auf einen anderen Einsatzort.

  • Ob man selbst dann lieber aufwendig pendelt oder doch - zumindest vorrübergehend - umzieht, muss man selbst entscheiden.


    Ich bin auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen

    Wenn die lange Pendeldauer nur aus dem ÖPNV resultiert und mit einem eigenen PKW die Strecke wesentlich besser zu schaffen wäre, würde ich trotzdem mal über einen Führerschein und ein eigenes KFZ nachdenken. Teurer als ein Zweitwohnsitz dürfte das auch kaum werden.

  • Vielen Dank für deine Antwort und deine Erfahrungen.


    Erprobt im Pendeln bin ich gar nicht.


    Während des Pendelns muss ich leider oftmals Umsteigen...


    Seminar Hinfahrt: Bus - Zug - Zug - Bus

    Seminar Rückfahrt: s.o.


    Schule (egal welche mir zugewiesen wird) Hinfahrt: Bus - Zug - Zug - Bus

    Schule Rückfahrt: s.o.


    Liebe Grüße

  • Wir hatten im Ref jemanden der je Tour 3h unterwegs war, ich selbst bin zum Seminar immer ca 120km einfacher weg gefahren.


    Zumutbar sind die 2,5h nicht…ändern wirst du es aber nicht….dementsprechend schau das du dich irgendwo in der Zeit einmietest.


    Wie weit ist deine Schule entfernt oder betreffen die 2,5h den Weg zur Schule und zum Seminar?

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Wenn die lange Pendeldauer nur aus dem ÖPNV resultiert und mit einem eigenen PKW die Strecke wesentlich besser zu schaffen wäre, würde ich trotzdem mal über einen Führerschein und ein eigenes KFZ nachdenken. Teurer als ein Zweitwohnsitz dürfte das auch kaum werden.

    Einen Führerschein besitze ich, aber kein eigenes KFZ.

    Ein Zweitwohnsitz wäre ebenfalls eine Mehrbelastung... Ich wohne mit meinem Freund zusammen (er befindet sich im Masterstudium).

    Würde ich die Strecke mit dem KFZ aufnehmen, liegen die monatlichen Spritkosten bei ca. 450€. :traenen:


    Liebe Grüße

  • Wie weit ist deine Schule entfernt oder betreffen die 2,5h den Weg zur Schule und zum Seminar?

    Genau, die Pendelzeiten beziehen sich jeweils auf das Seminar und die Schule. Hinzu kommt noch das Pendeln zwischen der Schule und dem Seminar.

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    • Offizieller Beitrag

    Du hast vermutlich dabei nicht mal die Verspätungen und Streiks bzw. Baustellen berücksichtigt. Gibt es überhaupt so früh (also zu einem Start zur ersten Stunde) die ÖPNV-Verbindung? auch mit Puffer, dass du eigentlich kopieren willst? eine Frühaufsicht hast? usw..
    Dasselbe abends?
    Diese ständigen Wechseln verhindern ein durchgehendes Arbeiten, von der eigenen Kraft abgesehen.
    Das Ref ist ein Vollzeitjob. Mindestens.

    Ja, es GIBT Leute, die das schaffen, aber: willst du auch dein Ref schaffen? eine gute Note schaffen? Oder hast du Mathe/Physik Sek1 und kannst es dir leisten, dass dir einiges egal ist?

    Ist es WIRKLICH absolut undenkbar, ein Zimmer/ kleine Wohnung am Ort zu nehmen? Oder liegt es "nur" an deinem Freund? Du kannst ja eine Wohnung nehmen, dein Freund kommt ja für eine Nacht in der Woche zu dir, du vielleicht auch... Er ist im Studium ja durchaus flexibler, und du fährst am Wochenende zu ihm.

  • zum 1. Punkt: Es gibt nur eine Verbindung, die ich morgens nehmen kann. Kommen alle Busse/Züge pünktlich, habe ich, nach Eintreffen bspw. in der Schule einen Puffer von ca. 30 Minuten. Bei Verspätungen sieht das wieder anders aus.


    zum 2. Punkt: Natürlich möchte ich das Referendariat mit guten Noten abschließen. MINT-Fächer studiere ich nicht.


    zum 3. Punkt: Es geht hier vielmehr um die monatliche Mehrbelastung - bei dem Mieten einer kleinen Wohnung/eines Zimmers/den Benzinkosten (sollte KFZ vorhanden sein).

  • Direktzug, in welchem du komplett arbeiten kannst?

    Guter Witz. Je nach Strecke bekommt man nicht mal einen Platz, geschweige einen, auf dem man in Ruhe arbeiten kann.


    Die Situation ist so nicht machbar. Du musst umziehen oder im nächsten Durchgang auf eine nähere Zuteilung warten. 5 Stunden täglich Bahn (wenn es klappt) ist doch völlig irre.

  • Guter Witz. Je nach Strecke bekommt man nicht mal einen Platz, geschweige einen, auf dem man in Ruhe arbeiten kann.


    Die Situation ist so nicht machbar. Du musst umziehen oder im nächsten Durchgang auf eine nähere Zuteilung warten. 5 Stunden täglich Bahn (wenn es klappt) ist doch völlig irre.

    Ich glaube auch, dass das irgendwie alles total irre/nicht tragbar ist - für mich jedenfalls...

  • Es besteht die Möglichkeit, einen Umsetzungsantrag zu stellen. Hat jemand von euch Erfahrungen hiermit? U. a. welche Gründe als "wichtig" erachtet werden? Leider wurden viele von uns sehr weit weggeschickt...

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    • Offizieller Beitrag

    Guter Witz. Je nach Strecke bekommt man nicht mal einen Platz, geschweige einen, auf dem man in Ruhe arbeiten kann.


    Die Situation ist so nicht machbar. Du musst umziehen oder im nächsten Durchgang auf eine nähere Zuteilung warten. 5 Stunden täglich Bahn (wenn es klappt) ist doch völlig irre.

    deswegen der ganze Satz: direkter Zug, IN DEM MAN ARBEITEN KANN.
    Ich KONNTE die letzten vier Jahre immer morgens arbeiten. Würde ich in die "andere Richtung" pendeln, würde es nicht gehen, weil der Zug Richtung Ruhrgebiet egal zur welchen Uhrzeit fast voll ist.

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    • Offizieller Beitrag

    Es besteht die Möglichkeit, einen Umsetzungsantrag zu stellen. Hat jemand von euch Erfahrungen hiermit? U. a. welche Gründe als "wichtig" erachtet werden? Leider wurden viele von uns sehr weit weggeschickt...

    ziemlich sicher nicht "Wohnung mit Freund".
    Sorry.

  • Es besteht die Möglichkeit, einen Umsetzungsantrag zu stellen. Hat jemand von euch Erfahrungen hiermit? U. a. welche Gründe als "wichtig" erachtet werden? Leider wurden viele von uns sehr weit weggeschickt...

    Wichtig wären eigene Kinder oder pflegebedürftige Angehörige. Eine Beziehung ist da kein wichtiger Grund.

  • Es besteht die Möglichkeit, einen Umsetzungsantrag zu stellen. Hat jemand von euch Erfahrungen hiermit? U. a. welche Gründe als "wichtig" erachtet werden? Leider wurden viele von uns sehr weit weggeschickt...

    Du kannst mal probieren anzugeben, dass du auf Öffis angewiesen bist, manchmal hilft das wenn du einen gnädigen Sachbearbeiter erwischt (hat bei mir geklappt, um nicht völlig in die Pampa geschickt zu werden), ansonsten helfen nur die Gründe, die s3g4 bereits genannt hat.


    Wenn ich die Wahl hätte, würde ich an deiner Stelle umziehen und am WE pendeln, das ist viele weniger stressig, als zu Schule/Seminar zu pendeln, egal ob mit Auto oder Öffis, auch wenn es ins Geld geht. Es ist ja nur temporär, das sollte eine gute Beziehung hoffentlich aushalten. Oder halt das Ref absagen und nächstes Jahr neu bewerben, wenn du dich mit garnichts davon anfreunden kannst.

  • Hat jemand von euch Erfahrungen hiermit? U. a. welche Gründe als "wichtig" erachtet werden?

    "Verheiratet mit Kindern" wäre ein Grund. Meine Tante hat genau deswegen vor inzw. 54 Jahren die Hochzeit extra vorgezogen, damit sie nicht ins tiefste Sauerland ins Referendariat mußte. Die Ehe hat heute noch Bestand. Und ja, selbst damals schon hat Papa (also mein Opa) ihr fürs Ref. einen alten VW Käfer hingestellt. Ein Jahr zu warten und auf etwas Besseres zu hoffen, das ggf. eh nicht eintreten wird, ist keine Option. Du verschenkst da ein komplettes A13 Jahreseinkommen durchs Warten.

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