Verbesserung des Schreibstils 11. Klasse Gymnasium

  • Leider haben auch wir damit zu kämpfen, dass viele, warum ist mir ein Rätsel, bei berufsbildender Schule nur Berufsschule verstehen. Wir sind das größte Gymnasium mit den meisten Abiturienten in der Stadt.

    In Bayern gibt es einige Schulen, wo man Abitur (FOS, BOS, Bayernkolleg z.B.) machen kann. Allerdings werden nur das allgemeinbildende Gymnasium und das Abendgymnasium als solches bezeichnet, die anderen eben so, wie sie heißen. Deswegen war ich wegen des Begriffes etwas "verwirrt" .

    https://www.km.bayern.de/lerne…as-bayerische-schulsystem

    Von Ba-Wü kenne ich noch die Fachgymnasien, die man nach der mittleren Reife die 3 Jahre bis zum Abitur besuchen konnte.


    Sind eigentlich die Anforderungen in Deutsch zwischen den Schularten, die zum Abitur führen, vergleichbar? Könnte es sein, dass man an beruflichen Gymnasien andere Schwerpunkte setzt und deswegen es bei so manchen Schülern vermehrt Probleme mit der Ausdruckfähigkeit gibt?

  • Könnte es sein, dass man an beruflichen Gymnasien andere Schwerpunkte setzt und deswegen es bei so manchen Schülern vermehrt Probleme mit der Ausdruckfähigkeit gibt?

    Am Beruflichen Gymnasium in NRW wird das Zentralabitur abgelegt, die Rahmenlehrpläne dürften sehr ähnlich sein.

    Wenn ich an meinen Schwerpunkt denke (Chemie(technik)), ist der Ausdruck umso wichtiger und wird vielfach auch in den technischen Fächern abgefragt.

  • Ich habe mit den Jahren den Eindruck gewonnen, es liegt eher daran, dass die SuS, die zu uns ans BG kommen, größtenteils vorher nicht am Gymnasium sondern an der Realschule waren. Meine KuK und ich können - auch wenn wir nicht wissen, was die abgebende Schule der/des jeweiligen Schülerin/Schülers war - schon nach ein paar Stunden sagen, wer vom Gymnasium kommt. Da ist doch das Vorwissen (und eben auch der Ausdruck) und die Arbeitsweise doch anders als bei den ehemaligen Realschüler*innen.

    Das ist jetzt gar nicht negativ gemeint, auch wenn es vielleicht so klingt! Im beruflichen Bereich startet am BG ja eh jede/r neu.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Man kann nur erwarten, was lt. Curriculum zuvor vermittelt wurde bzw. muss umgekehrt erwarten können, dass frühere Inhalte bekannt sind und hier höchstens ggf. kurz aufgefrischt, aber nicht von Frund auf neu vermittelt werden muss.

    Wenn ich eine Französischklasse in der Einführungsphase habe, geht ein ordentlicher Teil der Zeit für die Vermittlung, wie man gute Texte schreibt. Die Schüler können hier teilweise auf Vorkenntnisse aus den anderen Fächern bauen, aber dennoch tut sich der Eine oder Andere schwer damit, zum Beispiel einen guten Einleitungssatz zu schreiben.

    Wir arbeiten an mindestens einem Textformbeispiel gemeinsam und Schritt für Schritt, die Schüler schreiben dann noch 1-2 Texte selbst. Wer darüber hinaus noch Übungsbedarf hat, kann zuhause auf freiwilliger Basis einen weiteren Text schreiben. Der zeitliche Rahmen ist doch begrenzt, gerade wenn es in der Einführungsphase darum geht, alle wichtigen Grundlagen für die Sek II zu schaffen.

  • Am Beruflichen Gymnasium in NRW wird das Zentralabitur abgelegt, die Rahmenlehrpläne dürften sehr ähnlich sein.

    Wenn ich an meinen Schwerpunkt denke (Chemie(technik)), ist der Ausdruck umso wichtiger und wird vielfach auch in den technischen Fächern abgefragt.

    Aber die Themenbereiche in der Abiturprüfung unterscheiden sich je nach Fachbereich doch. Für das Abitur im Jahr 2027 im Fach Deutsch (Fachbereich Gesundheit und Soziales) stehen die Themen 12.1 Chancen und Risiken in der Informationsgesellschaft, 12.2 Selbstbestimmung und Fremdbestimmung: Wirklichkeitserfahrungen zwischen Identitätsbewusstsein und Identitätsverlust, 13.1 Auseinandersetzung mit Strukturen und Prozessen in Bildung, Erziehung und Gesellschaft sowie 13.2 Wirkung medialer Welten auf Wahrnehmung, Sprache, Denken und Handeln. Dagegen liegen die Schwerpunkte im Fach Deutsch (Fachbereich Technik) bei 12.1 Technische Entwicklung und gesellschaftlicher Wandel, 12.2 Wirklichkeitserfahrungen in einer sich verändernden Gesellschaft unter besonderer Berücksichtigung sozialökonomischer Fragestellungen, 13.1 Auseinandersetzung des Menschen mit technischen und gesellschaftlichen Veränderungsprozessen sowie 13.2 Wirkung medialer Welten auf Wahrnehmung, Sprache, Denken und Handeln.

    Vieles ist also ähnlich, aber identisch ist es eben nicht. Und dazu kommen verschiedene Textgrundlagen. Die Techniker lesen Die Physiker, die Abiturienten am Sozialgymnasium lesen Die Verwandlung.




  • Aber die Themenbereiche in der Abiturprüfung unterscheiden sich je nach Fachbereich doch.

    Interessant! In NDS ist das nicht der Fall. Da gibt es bspw. in Englisch nur in einem "verbindlichen Material" Unterschiede (fürs Abi 2025: im BG - egal welcher Fachbereich - wird der Film "The Founder" durchgenommen, im allgemeinbildenden Gym. das Kurzdrama "seven methods of killing kylie jenner": 02EnglischHinweise_2025_062023.pdf), in Deutsch sind die Materialien in allgemein- und berufsbildenden Gym. dieselben (B - keine Ahnung, warum der Link so kurz ist, passt aber...).

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  • In Bayern gibt es einige Schulen, wo man Abitur (FOS, BOS, Bayernkolleg z.B.) machen kann. Allerdings werden nur das allgemeinbildende Gymnasium und das Abendgymnasium als solches bezeichnet, die anderen eben so, wie sie heißen. Deswegen war ich wegen des Begriffes etwas "verwirrt" .

    https://www.km.bayern.de/lerne…as-bayerische-schulsystem

    Von Ba-Wü kenne ich noch die Fachgymnasien, die man nach der mittleren Reife die 3 Jahre bis zum Abitur besuchen konnte.


    Sind eigentlich die Anforderungen in Deutsch zwischen den Schularten, die zum Abitur führen, vergleichbar? Könnte es sein, dass man an beruflichen Gymnasien andere Schwerpunkte setzt und deswegen es bei so manchen Schülern vermehrt Probleme mit der Ausdruckfähigkeit gibt?

    In Deutsch sind die Anforderungen gleich, ich bin ja Deutschlehrer und mein Sohn in der Kursstufe im Allgemeinbildenden Gymnasium. Es gibt auch gemeinsame Fortbildungen.

    Es ist dann ja auch der exakt gleiche Abschluss, im Abizeugnis steht nichts von einem Beruflichen Abitur oder ähnlichem.

  • In NRW unterscheiden sich die zentral gestellten Aufgaben deutlich im Abitur. Die Anforderungen in den Grundkursen - da kann ich nur für die Naturwissenschaften sprechen - sind deutlich geringer. Das, was ich im Grundkurs am allgemeinbildenden Gymnasium in der Q2 behandeln muss, kommt im beruflichen Gymnasium kaum vor.

  • Anekdotisch:

    Bruder A und ich gingen auf das allgemeinbildende Gymnasium in Ba-Wü. Bruder B machte nach der mittleren Reife eine Lehre und ging gleichzeitig auf eine Schule, wo er die fachgebundene Hochschulreife und ich glaube, das Abitur machte.

    Bruder B sagte häufiger zu uns, dass wir ernorme Vorteile bezüglich Ausdrucksfähigkeit und Englisch hätten im Vergleich zu ihm, weil wir das alles am Gymnasium von Pike auf, sozusagen grundständig, gelernt hätten. (Obwohl Bruder B Ingenieur wurde und vielleicht eher technisches KnowHow brauchte und Bruder A und ich etwas Soziales machten.) Die Ausdrucksfähigkeit war niemandem in den Schoß gelegt, weil wir starken Dialekt sprachen.

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