Babynamen (Afrodeutsche Kinder)

  • Ich überlege gerade, ob es Sinn macht, den Vornamen aus dem Land zu wählen, in dem man überwiegend lebt.

    Es gibt Studien, die nachweisen, dass nicht-westliche Namen die durchschnittliche Chance auf eine Einladung zu einer Wohnungssuche erschweren (Quelle).

    Wo die meisten in diese Richtung forschenden Studien jedoch oft nur unzureichend differenzieren, ist, ob der ausschlaggebende Faktor wirklich der Name selbst oder doch nicht eher der ethnische Hintergrund einer Person per se ist, sprich, hätte eine Person mit Migrationshintergrund und deutschem/westlichem Namen diegleichen oder doch bessere Chancen als eine Person mit Migrationshintergrund und nicht-westlichem Namen?

  • Bei Doppelnamen auch bitte abklären, ob das Kind auch so genannt werden soll oder ob es ein reiner Papiername ist. [...] Wenn zweiteres: Bitte kritisch überlegen, ob man einen Namen braucht, der im Alltag nirgendwo Verwendung findet, aber dann im Pass steht - wofür?

    Es gibt Studien, die nachweisen, dass nicht-westliche Namen die durchschnittliche Chance auf eine Einladung zu einer Wohnungssuche erschweren (Quelle).

  • Was meint ihr?

    Nehmt den Namen, mit dem das Kind als Erwachsener am besten leben kann. Und ja, auch wenn es nicht gerne gehört wird, würde ich deswegen den deutschen Namen nach vorne stellen und auch keine Namen auswählen, die zu allererst mit Kindern in Verbindung gebracht werden. Jedenfalls habe ich festgestellt, dass unsere Jugendlichen mit ausländisch klingendem Namen es im Berufsleben schwerer haben als die mit "deutschem" Namen.

  • Warum Diskriminierung nur auf dem Wohnungsmarkt?


    Ich muß da geradse eher an meine Frau denken, die aufgrund ihres Nachnamens massive Probleme hatte und deshalb bei der Heirat ihren Namen nur noch loswerden wollte.


    Egal ob Wohnung, Autovermietung, Bank, Versicherungsgesellschaft, ... überall gingen in deren Computern die roten Lampen an und sie bekam halt keinen Mietwagen, konnte im Online-Handel nicht bestellen, ...


    Als sie bei der Sparkasse war und eine Kreditkarte haben wollte, ging dies zuerst auch nicht. Daraufhin hat der Bankmitarbeiter wiederholt vor ihren Augen in der Zentrale angerufen, auf das sie doch eine Kreditkarte bekommen konnte. Er hat ihr dann erklärt, dass ihr Nachname das Problem war, eben weil es in Deutschland eine schwerstkriminellen Clan mit gleichem Nachnamen gibt und deswegen der Name in sämtlichen Computersystemen auf einer Blacklist steht. An Leute mit solchem Namen wird nicht verkauft und mit denen werden keine Verträge geschlossen.


    Gerade bei nigerianischen Vornamen wäre ich da vorsichtig. Nicht, daß die Namen dann auch in den Computersystemen auf irgendeiner Blacklist stehen, von wegen Nigeria-Connection.


    Dagegen sind meine Probleme mit meinem Doppel-Vornamen der reinste Luxus.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Der Wohnungsmarkt war ein Beispiel.

    Wir können doch nicht Assimilation fordern, und dies als Schutz vor Diskriminierung begründen.

    Dieser Mensch wird zwei Kulturen haben, und dies - nehme ich an - so oder so sichtbar.

    Ist ein schwedischer Vorname kein Risiko vor Diskriminierung? Wer weiß?

  • Ja, wegen Diskriminierung mache ich mir natürlich auch Gedanken. So sehr es mich dagegen sträubt da auf irgendeine Weise "einzuknicken" geht es ja um mein Kind und nicht um meinen Idealismus. Es ist einfach wirklich schwierig. Zum Glück habe ich noch einige Monate Zeit darüber nachzudenken.


    Als mein Mann (damals noch mein Verlobter) auf Wohnungssuche waren, haben wir die Bewerbung an die Vermieter auch immer mit seinem westlichen Namen und nicht dem afrikanischen unterschrieben. Wir wurden fast immer eingeladen. Den Zuschlag haben wir bei 3 von 6 Wohnungen bekommen. Und zwar bei den drei Wohnungen, wo ich alleine zur Besichtigung war, weil er zu dem Zeitpunkt in der Uni war. Mag natürlich auch ein bisschen Zufall mit hereingespielt haben, aber war natürlich eine sehr frustrierende Erfahrung. Ende vom Lied war dann, dass wir gemeinsam zur Unterzeichnung des Mietvertrages gingen und letztendlich nur ich unterschreiben "durfte", weil wir nur eine Schufa Auskunft (nämlich meine) beantragt hatten 😅 Andersherum wäre es vielleicht genauso gewesen, ein seltsamer Beigeschmack bleibt.

  • FrauLehrerin123 und andere mit Erfahrung bei dem Thema:


    Wollt ihr dann auch zweisprachig erziehen? Das ist ein Thema, um das mein Mann und ich uns neben der Namenssuche ebenfalls schon viele Gedanken im Vorab machen.


    Uns wäre es wichtig, dass das Kind sowohl Deutsch als auch die Sprache aus dem Heimatland meines Mannes lernt. Wir fänden es schön, wenn er/sie in der Lage ist, nicht nur mit dem deutschen Teil unserer Familie, sondern auch mit Oma, Opa, Tanten, Cousinen usw. auf Seiten meines Mannes zu kommunizieren, eine familiäre Verbindung zu ihnen aufbaut und diesen Teil seiner/ihrer Wurzeln eben auch kennenlernt.

    Aus der Weiterbildung heraus weiß ich ein paar Dinge darüber, wie man eine zweisprachige Erziehung gestalten kann und was wichtige Punkte sind. Aber es wäre toll, sich auch mal mit Menschen austauschen zu können, die das Ganze auch aus der "Praxis" kennen oder vielleicht damals als Kinder selbst erlebt haben und nicht nur aus der Theorie 😅

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