Babynamen (Afrodeutsche Kinder)

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    Bisher sind wir uns noch unschlüssig, klar ist aber, dass der erste Namen ein Namen sein soll, der in beiden Sprachen gut aussprechbar ist. Da es zwei sehr unterschiedliche Sprachen sind, ist das nicht ganz so einfach, aber ein paar Ideen gibt es schon ☺️

    Das finde ich das wichtigste, bzw. schon vorab zu überlegen, wie man damit umgeht, wenn nicht.

    Mir tut es in der Seele weh, zu WISSEN, dass die Hälfte der türkischen Vornamen anders ausgesprochen wird, die SuS aber einiges aushalten und quasi zwei Vornamen haben: den eingedeutschten und den türkischen (der dann in der Community richtig ausgesprochen wird). Und da ist nicht mal böser Wille dabei, es gibt Laute, die im Deutschen wenig geläufig sind und dann viel schneller mit anderen zusammenfallen.

    Ich habe im Studium zwei Deutsch-Franzosen kennengelernt (also mehr davon, aber hier zwei Beispiele), die einen vermeintlich internationalen Namen hatten: Christian und Florian. Auf Deutsch mit "ane", auf Französisch mit dem Nasallaut.
    Da war für mich klar: sowas dulde ich für mein Kind nicht (was vielleicht daran liegt, dass ich die frz Variante gar nicht mag). Da meine blöde Familie es vielleicht immer franzisiert hätte, war mir wichtig: Ich nehme einen Namen, den es auf Französisch gar nicht gibt. Ich habe es noch einfacher gemacht, keine Kinder bekommen und meine Hunde haben Namen, die entweder keiner versteht oder erfunden sind.
    Ach, davon ausgehend: der Name sollte auch vom nicht-sprachigen Elternteil auch gut ausgesprochen werden. Ich fand den Namen "Fuchur" für meinen Hund passend. Wäre er auch. Nur: ich kann den Namen nicht aussprechen und mein Mann lacht sich tot, sobald er ihn hört.

    Aber sowas kann eh innersprachlich passieren. Ein Cousin von mir heißt Gary, Ende der 80er geboren, mein Großvater hat immer über diesen "amerikanischen" Namen gelästert und die Pointe ist: es wird Ga-ri ausgesprochen, also komplett mit a, nicht mit ä. Mein Opa hat ihn trotzdem verunstaltet.
    Eine Cousine von mir heißt Stephan, wie der deutsche männliche Vorname ausgesprochen (seltener, aber korsischer, weiblicher Vorname), mein Großvater hat Zeit seines Lebens eine Nasale daraus gemacht.

    Checkt die Familie.

    PS: Es sind echt ein paar schöne Vornamen dabei, in der Igbo-Liste ;)

  • Mein Mann wollte, dass der Name unserer Tochter, der ein i enthält mit y geschrieben wird, weil er das in einem Buch gelesen hatte und schön fand. Bereits in den beiden Tagen, die ich bei der Geburt in der Klinik war, warf das jedes mal Fragen auf. Der Orthopäde, der den Hüftultraschall bei meiner Tochter machte, sagte zu mir: "Wenn sie Ihrem Kind einen Gefallen tun wollen, schreiben Sie den Namen mit i." So haben wir es dann gemacht. Unsere Tochter ist ihm unbekannterweise zutiefst dankbar, wenn wir darauf zu sprechen kommen. Da es den Namen auch auf Spanisch und Französisch gibt, muss sie sowieso schon immer die Schreibweise der letzten Silbe erklären. :rotwerd:

  • Es sollte auf jeden Fall ein zweisilbiger Name im Spiel sein, der zwei kurze, helle Vokale beinhaltet.

    Wer jetzt verwirrt sein sollte, probiere es mal aus.

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • Bitte, wie schon zuvor erklärt, den Namen so wählen, dass das Kind sein ganzes Leben damit zurechtkommt! Bei ungewöhnlichen Namen oder Schreibweisen ist zu erwarten, dass das Kind falsch angesprochen wird oder regelmäßig um Erklärung gebeten wird. Das macht man mal, das macht man auch zwei- oder dreimal, aber über Jahre hinweg ist das äußerst anstrengend. Manchmal will man einfach sagen: "Ich bin der/die so-und so.", ohne dass sich daran eine nervige Grundsatzdiskussion anschließt.
    Man kann viel Schindluder mit Namen treiben.

    Bei Doppelnamen auch bitte abklären, ob das Kind auch so genannt werden soll oder ob es ein reiner Papiername ist. Wenn ersteres: Bitte sich vor Augen führen, dass das Kind sich auch hier lebenslang erklären muss - es gibt leider äußerst intolerante Menschen! Wenn zweiteres: Bitte kritisch überlegen, ob man einen Namen braucht, der im Alltag nirgendwo Verwendung findet, aber dann im Pass steht - wofür?

  • Das wäre für mich ein nachrangiges Argument. Überleg mal, wie viele deutsche Kinder von ihren deutschen Eltern Vornamen aus anderen Sprachen bekommen.

    Finde ich auch. Unsere Kinder haben auch schwedische Bullerbü-Vornamen.

  • Mein Kind wird mit zwei Kulturen aufwachsen, daher möchte ich auf jeden Fall, dass es auch zwei Namen aus beiden Kulturen trägt. Das steht für mich auch nicht zur Debatte, so kann es später ja auch gegebenfalls den Rufnamen aussuchen ☺️


    Ich bin eben nur in dem Zwiespalt ob ich aus den hier genannten Gründen (Aussprache und Schreibweise für Deutsche unbekannt, muss erklärt werden) den deutschen Namen an die erste Stelle packen sollte, obwohl ich mich bei der Auswahl so schwer tue und mein Gefühl mich in die andere Richtung drängt...

  • Tommy und Annika? Das kriegen im Zweifelsfall sogar Deutsche ausgesprochen, würde ich behaupten ;) .

    Ne, wir haben in einer anderen Reihe gewildert, aber auch lautgetreu und für jeden auszusprechen. 😄

  • Finde ich auch. Unsere Kinder haben auch schwedische Bullerbü-Vornamen.

    Unsere französische, bzw. spanische, italienische. Ach was, europäisch. Diese Namen gibt es in mehreren Ländern. Der Nachname ist schwäbisch. Man könnte ihn aber auch anders aussprechen. :flieh:

  • Mein Kind wird mit zwei Kulturen aufwachsen, daher möchte ich auf jeden Fall, dass es auch zwei Namen aus beiden Kulturen trägt. Das steht für mich auch nicht zur Debatte, so kann es später ja auch gegebenfalls den Rufnamen aussuchen ☺️


    Ich bin eben nur in dem Zwiespalt ob ich aus den hier genannten Gründen (Aussprache und Schreibweise für Deutsche unbekannt, muss erklärt werden) den deutschen Namen an die erste Stelle packen sollte, obwohl ich mich bei der Auswahl so schwer tue und mein Gefühl mich in die andere Richtung drängt...

    Wie ist denn der Nachname? Wenn der Vorname sehr unbekannt ist und hinterher Müller kommt, finde ich es auch nicht so gut.

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    Dieses Video beschreibt meinen Zwiespalt ganz gut!

    Wie sie als Kind unter ihrem Namen gelitten hat und ihn als Erwachsene mit Stolz trägt.

  • Der Nachname wird Englisch ausgesprochen, man spricht ihn aber intuitiv Deutsch aus. Also da muss auch immer die Aussprache korrigiert werden... zumindest wenn es einem wichtig ist.

    Ich kenne entfernt eine Frau mit amerikanischem Elternteil, die ihren englischsprachigen Nachnamen deutsch ausspricht. Als ich sie mal darauf ansprach, entgegnete, dass ihn so eh jeder ausspricht und es für sie im Alltag so einfacher sei.

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    Dieses Video beschreibt meinen Zwiespalt ganz gut!

    Wie sie als Kind unter ihrem Namen gelitten hat und ihn als Erwachsene mit Stolz trägt.

    Auf der anderen Seite muss ein Kind ja auch nicht extra leiden, nur damit es möglicherweise später mal stolz ist.


    Ich würde wahrscheinlich Namen auswählen, die man international gut aussprechen kann. Der traditionell deutsch klingende Name muss vielleicht auch nicht unbedingt "Mechthild" oder "Fritjof" sein, damit auch die nigerianische Großtante ihren Großneffen ansprechen kann. Zoë ist doch da gar nicht so verkehrt...


    Auf der anderen Seite gibt's eh kaum jemanden, der seinen Namen mag, also könnt ihr es als Eltern sowieso nur falsch machen und müsst diese Bürde tragen :respekt:

  • Ich spreche das ğ in meinem Nachnamen auch als g aus, wenn ich Deutsch spreche. Auf Türkisch würde ich das nicht tun. Aber es stört mich auch nicht, wenn andere es anders handhaben.

  • ja, wenn man zu einer in dem Land eher unbeliebten ausländischen Gruppe gehört, weil es nachweislich Diskriminierung aufgrund des Vornamens gibt.


    edit: nicht ganz das selbe Thema, aber dazu gabs doch diese tolle Tatortreinigerfolge mit Sandra Hüller.

  • Wir hatten bei uns an der Schule in der gleichen Klasse schon Alkan und Amin. Neben der Aussprache würde ich noch auf mögliche Doppeldeutigkeiten in der jeweils anderen Sprache achten. Ob Alkan und Amin hier schon geboren sind, weiss ich nicht, waren nicht meine Schüler. Falls ja ... Naja, zumindest hatte die Chemielehrperson 3 oder 4 Jahre lang Freude dran.

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