"Letztlich ist die Frage nach der Suchterkrankung müßig, da sie kein Kriterium für irgendeine dienstliche Maßnahme ist."
Sehe ich anders. Speziell Alkoholmissbrauch führt schon mittelfristig zu Charakterveränderungen, die die Beziehungsarbeit im schulischen Kontext verunmöglichen.
Möchte an dieser Stelle anhand dieses Artikels anhand eines Freundes, zu dem ich vorhin den Kontakt ausgesetzt hab, über Jahre hinweg beobachtete Merkmale anmarkern:
ZitatAlles anzeigenProbleme in Beruf und Privatleben
Alkoholiker sind irgendwann nicht mehr in der Lage, ihre alltäglichen Aufgaben zu erfüllen. Sie vernachlässigen Familie, Freunde und Hobbys. Je tiefer sie in die Alkoholsucht rutschen, desto wahrscheinlicher ist auch der Verlust der Arbeitsstelle. Das wirkt sich nicht nur auf die finanzielle, sondern auch auf die zwischenmenschliche Situation aus.
So gehen oftmals Beziehungen zu Partnern, Kindern oder Freunden in die Brüche. Angehörige leiden meist ebenfalls stark: Die Krankheit wird zur Belastung für alle. Manchmal entwickeln Angehörige eine sogenannte Co-Abhängigkeit.
Was es damit auf sich hat und was sich dagegen tun lässt, lesen Sie im Beitrag über Co-Abhängigkeit.
Psychische Auswirkungen
Alkohol verändert die Persönlichkeit. Unter Alkoholeinfluss werden manche Menschen ungehemmt, gedämpft oder weinerlich, andere gebärden sich aggressiv oder sogar gewalttätig. Die Aggression kann sich sowohl gegen Fremde als auch die eigene Familie richten. Viele Straftaten geschehen unter Alkoholeinfluss.
Alkoholkranke leiden zudem häufig unter Stimmungsschwankungen und Depressionen. In schweren Fällen treten Halluzinationen und Wahnvorstellungen auf. Häufig leiden Alkoholiker unter Schlafstörungen und starken Angstzuständen. Auch Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle begleiten die Alkoholsucht.
Alkoholsucht und andere psychische Erkrankungen
In vielen Fällen tritt die Alkoholsucht nicht allein, sondern in Begleitung einer anderen psychischen Störung auf (Komorbidität). Am häufigsten sind Angststörungen, zum Beispiel Panikstörungen oder Phobien. Viele Alkoholiker leiden außerdem an Depressionen. Unter schizophrenen Patienten befinden sich ebenfalls häufig Alkoholiker.
Es ist oft schwierig festzustellen, ob eine psychische Störung zur Alkoholsucht geführt hat oder der Alkohol psychische Probleme verursacht oder verstärkt hat. In Kombination mit einer psychischen Störung ist das Suizidrisiko von Alkoholabhängigen erhöht. Darum müssen beide Erkrankungen möglichst rasch behandelt werden.
Und zum Thema Süchte:
Alkoholismus ist freilich nur eine davon. Die Liste ist schier endlos. Verbreitet sind heute z.B. Alkoholsucht, Drogensucht, Gamingsucht, Pornografiesucht, Sexsucht, Kaufsucht, Arbeitssucht, Sportsucht, Medikamentensucht, ...
Die Suchtstationen sind voll, und sie werden immer voller. Drum ist - in berechtigten Fällen - ein rechtzeitiges Eingreifen unerlässlich!