Gesundheitszeugnis - anschieben oder vertrauen?

  • Ja, ich bin bereit bis zur eventuellen Planstelle zu warten.


    Absolut sicher bin ich nicht, aber welcher Beamte wird mich nach dem amtsärztlichen Passus "Damit ist der Untersuchte aus medizinischer Sicht für die Verwendung als Lehrkraft nicht geeignet" für den Vorbereitungsdienst zulassen? Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass das Jemand macht. Da gehts doch um Fürsorge, Haftung usw.


    Ich habe keine Zweitschrift des von der Amtsärztin angeforderten Dokumentes von meinem Therapeuten erhalten.

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    Ich habe keine Zweitschrift des von der Amtsärztin angeforderten Dokumentes von meinem Therapeuten erhalten.

    Okay, DAS wäre für mich ein no-go. Kannst du eh nicht mehr ändern, aber ich bespreche IMMER mit den Ärzten, was sie über mich erzählen werde, bevor ich sie von der Schweigepflicht entbinde (oder vertraue denen blind - zwischen zwei Ärzten..)

    Ich drücke dir die Daumen, dass es sich bald klärt, ich würde aber an deiner Stelle schnell das Gespräch mit deinem Arzt / Therapeuten suchen, um seine Einschätzung zu dir anzuhören. Sollte ER der Grund für die Entscheidung der Amtsärztin sein, wäre es wichtig, dass es Thema in der Therapie wird, inwieweit er dich im Schuldienst einschätzt.

    Andere Bundesländer (ohne Prüfung vorm Ref) kommen auch nicht in Frage, oder?

  • Ich werde definitiv den Therapeuten in der kommenden Sitzung fragen was er genau reingeschrieben hat und ihn um eine Zweitschrift bitten.


    Ich würde grundsätzlich in jedes Bundesland außer Hessen, NRW und Berlin gehen, sofern die mir eine realistische Chance auf Verbeamtung bieten.

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    Streety


    Ich kann mir vorstellen, dass Du das nicht gerne hörst, aber Du hast ja Deine "Gebrechen" hier selbst aufgelistet, daher meine konkrete Frage:
    Wärest Du der/die Amtsarzt/-ärztin, würdest Du anhand dieser Liste eine/n KandidatIn "durchwinken"?

    Aus meiner laienhaften und natürlich nicht maßgeblichen Sicht ergeben sich da durchaus Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko einer vorzeitigen dauerhaften Dienstunfähigkeit. Ich kann das Ergebnis der Untersuchung daher im Kern nachvollziehen, ungeachtet dessen, dass ich weiß, dass sich das ganz erheblich auf Deine Berufswahl auswirken könnte.

  • Streety


    Ich kann mir vorstellen, dass Du das nicht gerne hörst, aber Du hast ja Deine "Gebrechen" hier selbst aufgelistet, daher meine konkrete Frage:
    Wärest Du der/die Amtsarzt/-ärztin, würdest Du anhand dieser Liste eine/n KandidatIn "durchwinken"?

    Aus meiner laienhaften und natürlich nicht maßgeblichen Sicht ergeben sich da durchaus Anhaltspunkte für ein erhöhtes Risiko einer vorzeitigen dauerhaften Dienstunfähigkeit. Ich kann das Ergebnis der Untersuchung daher im Kern nachvollziehen, ungeachtet dessen, dass ich weiß, dass sich das ganz erheblich auf Deine Berufswahl auswirken könnte.

    Falls ich die Amtsärztin gewesen wäre, hätte ich diesem Kandidaten aufgrund seiner aktuellen und vergangenen Erfolge und Fortschritten eine Chance im Sinne der Zulassung zum Vorbereitungsdienst und ggf. erneuter Untersuchung nach bestandenem 2. StEx gewährt.


    Wenn der Staat immer noch so wählerisch und risikoavers ist, erscheint mir diese "WiR bRaUcHeN dRiNgEnD lEhReR" Gebetsmühle als reichlich heuchlerisch. So schlimm scheint die Kacke aus Sicht des Systems (natürlich nicht der LuL und SuS) ja noch nicht am dampfen zu sein...

  • Als Lehrkraft kann man vielleicht eine pädagogische Entscheidung treffen und einem eigentlich eher mangelhaftem Schüler im Zweifelsfall noch eine 4 geben, weil er sich bemüht, sich zu verbessern und das auch erst Früchte trägt.

    Der Amtsarzt, der Bankangestellte oder Finanzamtsmitarbeiter treffen reine Sachentscheidungen. Die echte Welt ist keine Schule.

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    Wenn der Staat immer noch so wählerisch und risikoavers ist, erscheint mir diese "WiR bRaUcHeN dRiNgEnD lEhReR" Gebetsmühle als reichlich heuchlerisch. So schlimm scheint die Kacke aus Sicht des Systems (natürlich nicht der LuL und SuS) ja noch nicht am dampfen zu sein...

    aus einer Privatschule kommend und wirklich ohne dir persönlich zu nahe treten zu wollen:

    Wir hatten 8 Wochen lang einen Autisten als Quereinsteiger. Hochqualifiziert.Für den Beruf jedoch denkbarst ungeeignet.
    Tatsächlich war die Alternative Unterrichtsausfall besser als dieser Kollege.

  • Wenn der Staat immer noch so wählerisch und risikoavers ist, erscheint mir diese "WiR bRaUcHeN dRiNgEnD lEhReR" Gebetsmühle als reichlich heuchlerisch. So schlimm scheint die Kacke aus Sicht des Systems (natürlich nicht der LuL und SuS) ja noch nicht am dampfen zu sein...

    Nur weil Mangel herrscht, kann nicht jeder den Beruf ausüben. Er ist emotional herausfordernd. Wenn jemand der Meinung ist, dass du das nicht schaffst, ist das eher ein Zeichen von Fürsorge.

  • Wir hatten 8 Wochen lang einen Autisten als Quereinsteiger. Hochqualifiziert.Für den Beruf jedoch denkbarst ungeeignet.
    Tatsächlich war die Alternative Unterrichtsausfall besser als dieser Kollege.

    Verstehe die Aussage nicht. Nur weil man eine Person mit einem Merkmal kennt, sagt das ja noch nichts über alle anderen Personen mit einem Merkmal aus. Auch im Kontext des Threads finde ich es nicht fair, dies zu suggerieren. Wir können es in diesem Fall wohl kaum einschätzen und Autismus wird ja auch nicht umsonst als Spektrum definiert.

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    Ich finde es seltsam, dass das Ende der Ausbildung womöglich ausgeschlossen ist. Denn genau das könnte die Probe sei.
    Eine "gefährdete" Persönlichkeit kann doch ohne zu große Schäden das Ref antreten, durchfallen oder bestehen... Alles unter Beobachtung (also in dem Sinne: Wiedervorlage am Ende des Refs)

  • Ich finde es seltsam, dass das Ende der Ausbildung womöglich ausgeschlossen ist. Denn genau das könnte die Probe sei.
    Eine "gefährdete" Persönlichkeit kann doch ohne zu große Schäden das Ref antreten, durchfallen oder bestehen... Alles unter Beobachtung (also in dem Sinne: Wiedervorlage am Ende des Refs)

    Demnach scheint sich die Amtsärtzin ziemlich sicher zu sein. Sehe sie noch eine Chance, käme die Wiedervorlage der Patientin in Frage. Wir können hier nicht beurteilen, ob die Amtsärztin alles richtig macht. Aber beim Zusammenkommen von züchischen Problem und einer emotional herausfordernden Tätigkeit ist eine kritische Prüfung angemessen.


    Die TE kann natürlich prüfen, ob sie Rechtsmittel gegen die Entscheidung der Amtsärztin einlegen kann.

  • Du solltest auf jeden Fall einen Antrag auf Schwerbehinderung stellen. Mit einer anerkannten Schwerbehinderung reduzieren sich die Anforderungen an due amtsärztliche Untersuchung weil der Prognosezeitraum auf die nächsten fünf Jahre verkürzt wird

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Bin immer noch ziemlich aufgewühlt und verwirrt. Hab mir jetzt meine Optionen mit eventuellen mentalen Vorleistungen zu einem Vorabplan strukturiert und werde das ab Montag angehen. Auf jeden Fall werde ich das KuMi anrufen um möglichst viel Klarheit über meinen Status zu erlangen und die Zweitschrift von meinem Therapeuten durchlesen. Die ganzen anderen u.A. hier genannten Tipps werde ich in Betracht ziehen, danke dafür!

  • Das Gesundheitsamt sieht mich wegen Krankheiten und Behinderungen (? habe da keine Feststellung) als ungeeignet für die Verwendung als Lehrkraft und hält daher auch die Übernahme ins Beamtenverhältnis für unsinnig. Ich interpretiere das als Berufsverbot.

    Da interpretierst du viel zu viel rein.


    wahrscheinlich bedeutet die Formulierung, dass du auch nicht auf Widerruf verbeamtet werden kannst. Damit ist das Ref nicht möglich.

    Ersteres stimmt, zweiteres nicht und genau das sollte man also anstreben als Angestellter/Angestellte das Ref zu machen.


    natürlich kann man das Ref im Angestelltenverhältnis machen (schon alleine, weil nur EU-Bürger*innen verbeamtet werden dürfen, auch auf Widerruf).
    Dass man aber für sich entscheidet, das Ref nicht zu machen, wenn man später nicht als Lehrer*in arbeiten kann, kann ich durchaus nachvollziehen.

    Aber warum sollte man nicht als Lehrer arbeiten können?!? Das muss man doch erstmal ausprobieren und auch nach dem Ref kann man als Angestellte/r arbeiten.

  • Telefonische Aussagen vom KuMi:

    1. Ich habe kein Berufsverbot, ich kann z.B. an Privatschulen unterrichten

    2. Ich werde nicht verbeamtet und daraus resultierend

    3. Werde ich vorläufig nicht für den Vorbereitungsdienst zugelassen, da der Freistaat keinen Vorbereitungsdienst im Angestelltenverhältnis macht. Begründung: Das ist eine Beamtenausbildung und soll ins Beamtenverhältnis führen (hat den Freistaat von ca. 2005-2020) nicht davon abgehalten eine halbe Lehrergeneration nach erfolgtem Vorbereitungsdienst als Angestellte mit 10,5-Monats-Kettenverträgen zu verschleißen :rofl: )

    4. Ich erhalte diese Woche einen Anhörungsbogen vom KuMi

    5. Falls ich den beantwortet einreichen und dieser das KuMi nicht umstimmt erhalte ich eine finale Ablehnung, zu der ich einen Widerspruch einreichen kann

    6. Widerspruch und Klage sind jederzeit möglich


    Werde jetzt das Gesundheitsamt um eine Stellungsnahme bitten, wie es zu dem Negativbescheid kam.

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