Kollegen aus dem Bildungsgang entfernen

  • Guten Morgen,

    wir haben bei uns einen Kollegen, der entweder krank ist oder im Unterricht, vorbei an allen Absprachen und Lehrplänen, nicht die notwendigen Lehrinhalte vermittelt.

    Gespräche sind leider zwecklos, und die Schüler laden ihren Frust an mir als Klassenlehrer und Bildungsgangleiter ab.

    Hat jemand von euch Erfahrungen, solche Kollegen aus dem Bildungsgang zu entfernen?

    Er ist eine Art Wanderpokal und wurde uns von einer anderen Schule aufgedrückt. Nach diversen anderen Bildungsgängen ist er bei mir gelandet und bin damit sehr unzufrieden.

  • Du kannst nur mit der SL sprechen. Die entscheidet bei der Unterrichtsverteilung und muss auch für die Qualität des Unterrichts geradestehen. Du hast alles getan, den Staffelstab würd ich weitergeben.


    Gehts ums duale System? Dann kommen irgendwann Beschwerden der Betriebe, da musst Du Dich auch schon mal vorbereiten.

  • und die Schüler laden ihren Frust an mir als Klassenlehrer und Bildungsgangleiter ab

    Deine nächste Ansprechstation ist die Bereichsleitung, ist die mit im Boot? Und dann eben Schulleitung.

    Wenn es duales System ist und die Betriebe sich beschweren, sollte die Schulleitung ganz schnell reagieren.


    Als Bildungsgangleitung hast du direkt leider keine Handhabe in Personalfragen.

  • solche Kollegen aus dem Bildungsgang zu entfernen?

    Ich finde diese Formulierung schon unglücklich. Das ist immer noch ein Mensch, kein Tippfehler.


    Er ist eine Art Wanderpokal und wurde uns von einer anderen Schule aufgedrückt.

    Auch die Formulierung könnte man auf ihren Respekt abklopfen, aber zur Sache: was du vorhast, ist es ja, diese Lehrerin ebenfalls weiter zu reichen. Das klingt schon etwas sanktflorianistisch. Wenn das okay für dich ist, dann ab zur Schulleitung.


    der entweder krank ist

    Das weißt du in etwa woher?

  • Wenn ein Kollege nicht funktioniert, weil überfordert oder neu, kein Problem.

    Wer aber ständig nicht einsetzbar ist und dann nichts zustande bringt, zerstört das Vertrauen der Betriebe in unseren mit viel Engagement aufgebauten und geführten Bildungsgang.

    Die Schulleitung fühlt sich machtlos, auch die anderen Bildungsgänge wollen den Kollegen nicht.

    Vielleicht müssen wir den Dezernenten bitten, irgendetwas zu unternehmen.


    Allen hier Beteiligten vielen Dank für die Infos.

  • Hat jemand von euch Erfahrungen, solche Kollegen aus dem Bildungsgang zu entfernen?

    Bewirb dich als IM bei der übergeordneten Behörde und schreib' fleißig Berichte, filme ihn mit versteckter Kamera im Unterricht und erstelle Strichlisten und Zeitprotokolle.
    Fertige Kopien der Mitschriften der Schüler aus dem Unterricht an, damit du seine Verfehlungen und Fehler der Unterrichtsinhalte dokumentierst, nimm Speichelproben seiner Kaffeetasse und sammle die verschnupften Taschentücher aus dem Abfalleimer, damit du chronische Erkrankungen nachweisen kannst.
    Der Dank des KM ist dir gewiss.

    «Wissen – das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt.» (Marie von Ebner-Eschenbach)
    Meine Beiträge können Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten

  • Letztlich kannst du nichts machen, außer das an deine SL weiter zu geben, wo es Auswirkungen auf deine Arbeit hat.

    Deren Aufgabe ist es, sich um sowas zu kümmern. Aber auch für die SL sind die Mittel sehr begrenzt. Das ist halt die Kehrseite des hohen Schutzes, den wir genießen.


    Alles andere geht schnell Richtung Mobbing.

  • Bei uns gibt es auch so Fälle, die unterrichten diversen Dif Unterricht, der nicht so relevant ist. Meist ist man recht machtlos

    Viele davon sind jetzt im Ruhestand. 🥰 Aber ja, das ist ein Nachteil des Systems

  • Bewirb dich als IM bei der übergeordneten Behörde und schreib' fleißig Berichte, filme ihn mit versteckter Kamera im Unterricht und erstelle Strichlisten und Zeitprotokolle.
    Fertige Kopien der Mitschriften der Schüler aus dem Unterricht an, damit du seine Verfehlungen und Fehler der Unterrichtsinhalte dokumentierst, nimm Speichelproben seiner Kaffeetasse und sammle die verschnupften Taschentücher aus dem Abfalleimer, damit du chronische Erkrankungen nachweisen kannst.
    Der Dank des KM ist dir gewiss.

    Auch wenn du hier etwas spöttisch antwortest: solche Kollegen gibt es und das ist für den Bildungsgang kein Vergnügen.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Der Dank des KM ist dir gewiss.

    Ganz im ernst: wenn der Kollege einer der "Wanderpokale" ist, braucht das Schulamt (die übergeordnete Behörde) die Infos nicht. Die kennen den Kollegen genau und wissen Bescheid. Und ich würde mich mal soweit aus dem Fenster lehnen, dass die vorgesetzte Behörde die Weiterversetzung des Kollegen eh auf der Wiedervorlage hat. Innerhalb von gewissen Abständen.

  • wir haben auch son Wanderpokal und viel zu spät die eigentliche Funktionsweise des Systems kapiert: kein Mensch bei der Behörde glaubt wirklich, dass die Person sich zum Guten ändert. die Person ist nunmal im System und bleibt einfach so lange an der Schule, wie es die Schule zulässt. wir waren im Kollegium immer viel zu nett zu der Person und haben alles weggelächelt - glaube, die hat sich richtig wohlgefühlt. Kein Wunder, dass sie die von der SL angeschobenen und gut begründeten Versetzungsanträge (heisst das dann so?) mit allen Mitteln verhindert und brav irgendwelche Umerziehungskurse abgesessen hat, um dann genauso problematisch wiederzukommen. Seit wir im Kollegium Kontra geben, also widersprechen, wenn irgendwelche Querdenkerfloskeln geäußert werden und die Person auflaufen lassen und nicht alle Probleme, die sie verursacht "heilen", bewegt sich was: sie fühlt sich zunehmend unwohl, schreibt wirre Dienstaufsichtsbeschwerden und meldet sich monatelang krank. Mir ist ehrlich gesagt egal, ob sie krank ist oder nur so tut - hauptsache, wir können eine nette Vertretung einstellen.


    tldr: SL muss sich aktiv involvieren und dann müssen die Person im Kollegium einfach alle so behandeln, wie sies verdient hat.

    3 Mal editiert, zuletzt von qchn () aus folgendem Grund: präzisiert

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Nein, bei "Wanderpokalen" ist es kein Mobbing. Es ist eher ein "Das System erträgt die Belastungen durch diese Person für einige Zeit und dann muss ein anderes System einspringen." Sorry, wenn ich es so formuliere. Aber es ist leider so.

  • Nein, bei "Wanderpokalen" ist es kein Mobbing. Es ist eher ein "Das System erträgt die Belastungen durch diese Person für einige Zeit und dann muss ein anderes System einspringen." Sorry, wenn ich es so formuliere. Aber es ist leider so.

    sehe ich auch so. Ist für alle Beteiligten blöd und unangenehm, aber was willste machen? Die betroffene Person hat aber immer die Möglichkeit sich zu ändern, das passiert leider meistens nicht.

  • Mobbing kommt nicht in Frage. Es geht darum, Schaden für unsere Schüler und dem Bildungsgang abzuwenden.

    Besonders das duale System ist sehr sensibel, weil Betriebe natürlich durch ihre Schüler informiert sind.

    Man kann natürlich solche Kollegen nur in zwangsbeschulte Klassen setzen, was aber die harte pädagogische Arbeit der dort eingesetzten Kollegen torpediert.

  • Das mit dem krank lassen wir bitte mal weg, das ist m.E. eine andere Baustelle.

    Was den nicht lehrplankonformen Unterricht anbelangt, sollte man zweigleisig verfahren. Die SL sollte mit ins Boot geholt werden, gleichtzeitig sollte man aber auch dem Kollegen gegenüber signalisieren, dass es so nicht geht. Allzu häufig erlebe ich in meiner Beratungspraxis, dass in dienstlichen Gesprächen Kollegen mit Vorwürfen konfrontiert werden, die offensichtlich in dem dienstlichen Gespräch erstmalig auf den Tisch kommen. Sowas ist natürlich ganz blöd. Denn nur sprechenden Menschen kann geholfen werden und in diesem Sinne ist das Ansprechen des Kollegen natürlich der allererste Schritt.

    Friesin auch wenn die LP "nur" angestellt ist, ist eine Kündigung aus Leistungsgründen zwar nicht unmöglich jedoch eine äußerst schwierige Angelegenheit. Die Fehlleistungen müssten exakt mit Angaben wann und wo zunächst belegt sein. Dann muss der Kollege abgemahnt werden. Erst danach ist eine Kündigung denkbar. Die Bezirksregierungen scheuen Kündigungsschutzverfahren wie der Teufel das Weihwasser. Enden doch die meisten Kündigungsschutzverfahren in der BRD mit einem Vergleich bei dem durch den AG eine Abfindung gezahlt wird. Da hat Herr Optendrenk aber keinen Sack Geld für bereit gestellt und Frau Ministerin denselbigen auch nicht im Vorfeld beantragt. Das ist dann mit viel Schreibarbeit verbunden, die man sich lieber erspart.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

Werbung