Wahlen in Deutschland

  • Halt stopp! Der Atomausstieg wurde zuerst von der rot-grünen Regierung Schröder beschlossen und dann von der schwarz-gelben Regierung Merkel rückgängig gemacht. Wenige Monate später hat dieselbe schwarz-gelbe Regierung aber den Ausstieg aus dem Ausstieg beschlossen. Die FDP hat damit zu tun.

    Rückgängig gemacht trifft es aber auch nicht. Der beschlossene Atomausstieg wurde unter Merkel nicht rückgängig gemacht. Es wurde beschlossen, die Restlaufzeiten zu verlängern. Der Ausstiegsbeschluss wurde nicht grundsätzlich revidiert.

    Dementsprechend stieg die Merkel-Regierung auch nicht aus dem Ausstieg aus sondern aus der Verlängerung der Laufzeiten.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Ich weiss nicht, an welcher Wahrnehmungsverzerrung man leiden muss um zu behaupten, ZON würde nicht tendentiös links schreiben:



    Ich werde die Grünen wählen, aber diese Art von Journalismus finde ich absolut unangemessen.


    Diesbezüglich...



    Bitte was?! Das war eine SVP-Initiative und ALLE tendentiell links regierten Städte haben mit NEIN gestimmt! Das ist echt nur noch schäbig und kostet die ZON mein Abo.

  • Matthias Daum ist Schweizer.

    ... und schreibt für ein deutsches Medium. Ich habe keine Ahnung, auf welchem Planeten der die letzten Wochen gelebt hat. Es ging NULL um die "bösen Ausländer". Es ging bei uns in Basel um eine potentielle Mega-Baustelle, die in einem ohnehin schon unattraktiven Wohnquartier wertvolle Grünflächen gefressen hätte. Mit der Folge, dass sich hinterher noch mehr Autos durch Basel wälzen. Das NEIN ist ein ganz klar links-grünes Öko-Votum, man muss echt besessen sein um daraus ein Votum gegen Zuwanderung zu machen.

  • Ich weiss nicht, an welcher Wahrnehmungsverzerrung man leiden muss um zu behaupten, ZON würde nicht tendentiös links schreiben

    Das hoffe ich nicht behauptet zu haben. Klar ist die Zeit im linksliberalen Spektrum einzuordnen, aber dort gibt es eben keine Anweisungen, eine Partei in den Bundestag zu retten. Außerdem erschien dieser Artikel in der Ausgabe, in der Angela Merkel, eine prägende Figur des konservativen Spektrums, ausführlich zu Wort kommt und Thema ist. Das hat ja auch etwas mit Ausgewogenheit zu tun. Ich hätte bei der Überschrift aber jetzt auch ehrlich ein Label als Kommentar erwartet. Trotzdem ist das kein Vergleich zu dem, was bei Bild, Welt oder Nius abläuft.

  • um daraus ein Votum gegen Zuwanderung zu machen.

    Ich habe das ganz anders aufgefasst:

    Die Schweiz hat auf ihrer Seite den ÖPNV ausgebaut, die PKW wären Leute von jenseits der Grenze, die das Auto nehmen, da der ÖPNV in den anderen Ländern nicht entsprechend gut aufgestellt ist.

  • Außerdem erschien dieser Artikel in der Ausgabe, in der Angela Merkel, eine prägende Figur des konservativen Spektrums, ausführlich zu Wort kommt und Thema ist. Das hat ja auch etwas mit Ausgewogenheit zu tun.

    Wobei ich denke, daß sie nur deswegen zu Wort kommt, weil sie alles getan hat, damit Friedrich Merz nicht nach oben kommt. Sie wußte genau, daß ihr Labertaschen wie Laschet oder Pofalle nicht gefährlich werden konnten, Merz hingegen schon.


    Allein schon weil Merkel alles getan hat, damit Merz nicht hoch kommt, hoffe ich auf einen zukünftigen Kanzler Merz, auf das mit dem ewigen Singsang der alternativlosen großen Koalition Schluß ist. Nichts ist alternativlos, auch nicht wenn Merkel das immer so hingestellt hat, und die ewigen großen Koalitionen führen nur dazu, dass die rechten und linken Ränder immer stärker werden. In diesem Sinne beglückwünsche ich die SPD, dass sie mit der Wahl von Olaf Scholz zum Kanzlerkandidaten Friedrich Merz zum Kanzler gemacht hat.

  • Und warum bist Du sicher, dass es dadurch nicht zu einer großen Koalition kommt?

    Wer soll denn die zweite Partei für eine „große“ Koalition sein. Schwarz-rot z. B. wäre das klassische Modell große Partei und Juniorpartnerin (genauer: zwei Juniorpartnerinnen).

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Und warum bist Du sicher, dass es dadurch nicht zu einer großen Koalition kommt?

    Weil bei einer erneuten großen Koalition keine der einstmals großen Volksparteien in der Opposition gesunden kann. Sollten sie eine "große Koalition" eingehen, haben wir in 4 Jahren dann eine AfD geführte Bundesregierung mit dem Juniorpartner CDU. :(


    Wenn ich mir hier die Wahlumfragen ansehe, ist die SPD auch keine wirklich Option mehr.

    --> https://www.wahlrecht.de/umfragen/


    Ich nehme mal die Infratest/dimap-Umfrage und rechne das Ergebnis durch:

    • CDU: 33%
    • SPD: 14%
    • Grüne: 14%
    • FDP: 4%
    • Linke: 3%
    • AfD: 19%
    • BSW: 6%
    • Sonstige: 7%

    Rechner wir jetzt mal aus welche Parteien davon überhaupt in den Bundestag kommen, sieht die Verteilung so aus:

    • CDU: 33%
    • SPD: 14%
    • Grüne: 14%
    • AfD: 19%
    • BSW: 6%

    Diese Parteien bringen es zusammen auf 86% der Wählerstimmen. Die übrigen 14% der Wählerstimmen gehen aufgrund der 5%-Hürde verloren. Somit ergibt sich die absolute Mehrheit bei 86%/2+1=44%


    CDU und Grüne hätten zusammen 33+14=47% und somit die absolute Mehrheit der Sitze im Bundestag.

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich mir hier die Wahlumfragen ansehe, ist die SPD auch keine wirklich Option mehr.

    Laut der Infratest-Umfrage wäre die SPD die gleiche Option für die CDU wie die Grünen. Beide haben 14 %.


    Und: mich irritiert nicht deiner Rechnung, denn ich verstehe, was du mit 86%/2 + 1 meinst und warum du auf 44% kommst.

    Aber du müsstest IMHO die Hälfte der Sitze + einen Sitz rechnen, nicht die Hälfte der Stimmen + 1 % der Stimmen. (1% der Stimmen entspricht nicht einem Sitz.) ... Wobei ich auch so weiß, was du meinst.

  • Vielleicht gelingt auch der FDP die Überraschung und im Wahlkampfendspurt kann auch noch so einiges passieren.


    Hoffe darauf, dass Trump die Ukrainekrise gelöst bekommt, sonst hängen wir mit Merz, den ich eigentlich sehr schätze, im Krieg gegen Russland.

    Diesbezüglich wäre SchwarzGrün mit Kieswetter, Röttgen, Merz ind Hofreiter, Baerbock ein Albtraum.


    Vielleicht fällt auch die Brandmauer, sowie damals sich die SPD den Kommunisten geöffnet hat. Auch ein Albtraum.

  • Laut der Infratest-Umfrage wäre die SPD die gleiche Option für die CDU wie die Grünen. Beide haben 14 %.

    Ich denke aber, dass mit den aktuellen Grünen eher eine Regierung gebildet werden kann denn mit der SPD. Bei den Grünen regiert aktuell ein ausgeprägter Realitätssinn, man könnte es geradezu staatstragend nennen. Habeck als Kanzlerkandidat wird bestimmt vielen Parteianhängern nicht schmecken, aber sie haben erkannt, dass es nicht darauf ankommt einen Kandidaten zu nominieren, der in der Partei gut ankommt, es kommt darauf an einen Kandidaten aufzustellen, der in der breiten Bevälkerung bessere Chancen hat. Die SPD hingegen ist das genaue Gegenteil. Deren linker Flügel hat sich bei der Nominierung von Olaf Scholz durchgesetzt, ganz egal das damit die Wahl für die SPD praktisch schon verloren ist.

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