Aufgaben Lehrkraft im Rahmen der Qualitätsentwicklung

  • Ich auch nicht. Eine Klausur teils 3x zu lesen und ewig zu korrigieren führt i.d.R. kaum zu einer anderen Beurteilung, als diese nur 1x durchzugehen. Zum Kerngeschäft von Lehrkräften gehören im Übrigen - auch wenn das nach wie vor viele Kolleginnen und Kollegen anders sehen - auch außerunterrichtliche Aufgaben wie die Beteiligung an Schulentwicklung.

    Da steht doch gar nicht von zusätzlicher Zeit. 1,5h für die Korrektur einer Klausur finde ich in Ordnung.

  • Eine Korrekturzeit von 1,5 h für eine einzelne Klausur in der Mittelstufe (für einen Klassensatz also 45 Stunden) ist ganz sicher nicht in Ordnung, auch nicht in Sprachen. Ich würde mich so weit aus dem Fenster lehnen, dass eine Lehrkraft, die genau so lange für die Korrektur einer Arbeit benötigt, wie der Schüler um diese zu schreiben, im falschen Beruf ist.

    Ich gehe aber davon aus, dass diese Zahlen stark überhöht sind.

  • Ich unterrichte aktuell keine Sprachkurse auf LK-Niveau, kann aber auf Basis der Kursstufen, die ich in meiner Sprache habe, nachvollziehen, dass man sich da zeitlich schnell in der Korrektur verlieren kann. Ich mache es so, wenn es an die Korrekturen geht, dass ich mir vorab überlege, welche realistische, aber bewusst knapp bemessene Zeit ich mir als Vorgabe setze innerhalb dieser eine Klausur korrigiert sein muss und diese Zeit stelle ich dann als Alarm/Wecker ein. Klar, setzt man sich selbst damit etwas unter Druck, aber es ist auch eine Form von Selbstkontrolle, die zumindest mich zu effizientem Arbeiten motiviert.

  • Eine Korrekturzeit von 1,5 h für eine einzelne Klausur in der Mittelstufe (für einen Klassensatz also 45 Stunden) ist ganz sicher nicht in Ordnung, auch nicht in Sprachen. Ich würde mich so weit aus dem Fenster lehnen, dass eine Lehrkraft, die genau so lange für die Korrektur einer Arbeit benötigt, wie der Schüler um diese zu schreiben, im falschen Beruf ist.

    Ich gehe aber davon aus, dass diese Zahlen stark überhöht sind.

    Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Ich meine keine einzelne Klausur, sondern eine Klausur (den Klassensatz).

  • Ich lese exakt einmal, brauche für so manche Oberstufenklausur aber auch 1,5 Stunden. Mag sein, dass das keiner liest, Korrekturen halte ich aber für einen Teil des Jobs, den man einigermaßen sorgfältig erledigen sollte.


    Außerschulisches kann man imo auch komplett streichen, ohne fachlichen Qualitätsverlust zu erleiden. Die Effekte davon sind doch eher Chichi.

  • Außerschulisches kann man imo auch komplett streichen, ohne fachlichen Qualitätsverlust zu erleiden. Die Effekte davon sind doch eher Chichi.

    Läge der Bildungsauftrag von Schule lediglich bei den fachlichen Kompetenzen, würde das vlt. sogar stimmen.....tut er aber nicht.

  • Ich finde das Thema des Threads gar nicht mal völlig uninteressant. Vielmehr befürchte ich, dass der Trend noch weiter in Richtung heiße Luft geht und Inhalte immer uninteressanter werden. Was mich jedoch davon abhält hier einzusteigen ist so etwas:

    Uns wurde gesagt,


    Es wird gesagt,

    In der Wunderwelt des Passivs kann man viel formulieren, ohne etwas zu sagen. Was wäre so schlimm daran zu benennen, wer so etwas sagt? Ja, womöglich geht's von der Schulleitung aus. Aber wenn das doch klar ist, kann man es doch aufschreiben.


    So ist eigentlich alles unklar und unkonkret und man kann gar keine konkreten Antworten geben. Mir ist z. B. außerdem nicht klar geworden, was für „Veranstaltungen“ das sein sollen. Usw.


    Danke für euer Verständnis.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Exakt welches Element des Bildungsauftrags benötigt zwingend ausgeprägtes außerunterrichtliches Programm?

    Das ist ein netter Umdeutungsversuch, aber von zwingend hat hier niemand etwas geschrieben. Auch wenn der Versuch zu offensichtlich ist, weise ich dennoch darauf hin, dass auf diese Weise kein Gegenargument gegen außerunterrichtliche Aspekte schulischen Lebens konstruiert werden kann.


    Zum Bildungsauftrag lohnt ein Blick auf §2 SchulG NRW. Die dort aufgeführten Ziele lassen sich natürlich auch im Fachunterricht einbinden, erhalten aber oft gerade im außerunterrichtlichen Bereich noch einmal eine spezifische Schwerpunktsetzung und Ausschärfung. Um das mal punktuell rauszugreifen, steht dort z.B.

    Zitat

    Die Jugend soll erzogen werden(...) zur Verantwortung für Tiere und die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen (...)

    Natürlich kann man darüber ein bisschen in Biologie und co. sprechen. Oder man geht halt einfach mal raus und wird vor Ort auch außerhalb des reinen Unterrichtsrahmens tätig (wir haben z.B. einen Schulwald, einen größeren Schulgarten, Pflanzprojekte u.ä. im AG-Bereich).


    oder

    Zitat

    Die Schule fördert die europäische Identität. Sie vermittelt Kenntnisse über den europäischen Integrationsprozess und die Bedeutung Europas im Alltag der Menschen.

    Das kann man natürlich ausschließlich im Fachunterricht thematisieren....oder man schafft Begegnungsräume mit anderen Ländern Europas, z.B. über Austauschprogramme u.ä.


    Zwingend ist davon nichts, sinnlos ist es deswegen noch lange nicht.

  • Eben, es geht auch ohne. Gegen Exkursionen während der Unterrichtszeit hat ja auch niemand was und AGs kann anbieten, wer sie anbieten will. Problematisch wird es, wenn daraus eine Verpflichtung konstruiert werden soll - besonders, wenn für solche Sachen nicht ganz konkret ein jährliches Stundenvolumen innerhalb der Jahresarbeitszeit definiert ist.

  • und AGs kann anbieten, wer sie anbieten will. Problematisch wird es, [...] wenn für solche Sachen nicht ganz konkret ein jährliches Stundenvolumen innerhalb der Jahresarbeitszeit definiert ist.

    In NDS zählen AGs ganz normal als Unterricht. Wer eine AG (genehmigt...) anbietet (z.B. zwei Stunden pro Woche), bei dem wird dies auf die Unterrichtsverpflichtung angerechnet. Ist das in NRW nicht so?

  • In NDS zählen AGs ganz normal als Unterricht. Wer eine AG (genehmigt...) anbietet (z.B. zwei Stunden pro Woche), bei dem wird dies auf die Unterrichtsverpflichtung angerechnet. Ist das in NRW nicht so?

    Vorsicht: Alle Angebote im Rahmen das Ganztagsangebotes sind voll anzurechnen, weil der Ganztagserlass das so vorsieht.

  • Moebius : Ja, genau so habe ich das gemeint. Bei Maylin85 liest sich das aber so, als ob zumindest an ihrer Schule LuL AGs anbieten, sich daraus aber nicht direkt gehaltene Stunden ableiten lassen. (Man das als Lehrkraft also vielleicht auch "kostenlos" und für "leuchtende Kinderaugen" tut.)



    [Da AGs "Unterricht" sind, werden sie natürlich nicht "einfach so" angeboten. Sondern sie sind Teil der Unterrichtsverteilung. Was nicht offiziell abgesprochen und genehmigt ist, findet nicht statt. Das mag aber vielleicht an anderer Stelle, an anderen Schulen, in anderen Bundesländern anders sein?]

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    • Offizieller Beitrag

    Ich habe eine Kollegin, die bis zu 8 Stunden pro Klausur braucht. Nicht Klausursatz, einzelne Klausur. Und das Ergebnis ist dann eine 5 oder 6.

    ich bin - schon fächerbedingt - gegen jede Form von Bashing à la "haha, er kann nicht mal effizient arbeiten und ich mit ganz anderen Fächern weiß es viel besser", aber "8 Stunden pro einzelne Klausur" klingt ein bisschen nach "Frau Paprika hat uns 60 Minuten Hausaufgaben aufgegeben", weil das Kind während des 5-Zeilen-Abschreibens mit 3-Lücken-Einsetzen auch Netflix und Snapchat an hatte.

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