Aufgaben Lehrkraft im Rahmen der Qualitätsentwicklung

  • Moin,


    ich habe da mal ne Frage.

    Was für Aufgaben muss eine normale Lehrkraft im Rahmen der Qualitätsentwicklung übernehmen?

    Uns wurde gesagt, wir müssten Abendveranstaltungen, Tagesveranstaltungen u.s.w. mit den Schülern außerhalb der Unterrichtszeit planen.

    Auch am Abend oder am Wochenende. Gibt es irgendwo eine Auflistung oder eine genaue Erklärung in welchem Rahmen man solche Aufgaben übernehmen muss?

    Ich kann mir kaum vorstellen, dass wir dazu verpflichtet sind uns am Abend oder Wochenende mit Schülern zu Aktivitäten zu treffen.


    Danke für Euren Input. :S

  • Uns wurde gesagt, wir müssten Abendveranstaltungen, Tagesveranstaltungen u.s.w. mit den Schülern außerhalb der Unterrichtszeit planen.

    Auch am Abend oder am Wochenende.

    Nur planen oder auch durchführen?
    Fürs Planen gibt es ChatGPT. Die Durchführung sehe ich da sehr kritisch.

    Außerdem scheints mir, es geht nicht um Qualität sondern um Quantität.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Nur planen oder auch durchführen?

    Beides.

    Es wird gesagt, dass wäre unsere Aufgabe, im Rahmen der Qualitätsentwicklung.

    Unabhängig davon wie hoch unsere Arbeitsbelastung durch die Fächer ist.

    Außerdem scheints mir, es geht nicht um Qualität sondern um Quantität.

    Das ist bei uns leider so. :|

  • Eine solche Auflistung oder Erklärung gibt es in Niedersachsen nicht. Für die Qualitätsentwicklung der Schule ist zunächst einmal die Schulleitung verantwortlich. Natürlich kann sie die Mitwirkung der Lehrerschaft einfordern, das ist ja auch sinnvoll, da diese ja die Unterrichtsqualität entscheidend mitgestaltet. Aber in welchem Umfang diese Mitwirkung stattfindet, wird vor Ort in der Schule verhandelt. Sollte die Belastung durch die Mitwirkung zu hoch oder die Aufgaben ungleich verteilt sein , wäre es Aufgabe des Schulpersonalrats darüber mit der Schulleitung in den Austausch zu gehen.

  • Grundsätzlich gehört die Planung und Durchführung von außerunterrichtlichen Veranstaltungen auch zu den Aufgaben einer Lehrkraft, oder platt gesagt: der Job besteht nicht nur daraus, 24 Stunden pro Woche zu unterrichten, hin und wieder mal eine Konferenz abzusitzen und dann nach Hause zu gehen. Eine "Liste" mit genauen Aktivitäten gibt es nicht, den Rahmen setzt im Zweifelsfall das Weisungsrecht des Schulleiters und die Arbeitszeitverordnung für niedersächsische Beamte.

    Ansonsten ist die Frage (vermutlich bewusst) zu offen und diffus gestellt, als dass man eine genauere Antwort geben könnte. Die Bezeichnung "Qualitätsentwicklung" ist kein Sammelbegriff für außenunterrichtliche Veranstaltungen. Man müsste schon genauer schauen, worum es geht.

  • Das ist bei uns leider so.

    Dann frag doch deine Schulleitung im Rahmen einer Gesamtkonferenz warum sie durch eine Steigerung der Quantität außerschulischer Veranstaltungen eine Verbesserung der Qualität erwartet bzw. wie das zur Qualitätsentwicklung beitragen soll.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Die Bezeichnung "Qualitätsentwicklung" ist kein Sammelbegriff für außenunterrichtliche Veranstaltungen. Man müsste schon genauer schauen, worum es geht.

    Es geht darum, dass wir außerhalb des Unterrichts Veranstaltungen mit den Schülern planen sollen.

    Unabhängig von unserem Unterricht. Wir wären dazu verpflichtet, dies ohne Anrechnung zu leisten, im Rahmen der Qualitätsentwicklung.

    Dabei ist es auch egal, ob jemand mit Deutsch/Englisch schon komplett ausgelastet ist, und andere Lehrkräfte wiederum nicht.


    der Job besteht nicht nur daraus, 24 Stunden pro Woche zu unterrichten, hin und wieder mal eine Konferenz abzusitzen und dann nach Hause zu gehen.

    Ich plane, korrigiere, und arbeite mehr als 40 Stunden die Woche aufs Jahr gerechnet.

    Welcher Lehrer geht nach Hause, und hat dann nichts zu tun? Das würde mich mal interessieren?

  • Ich plane, korrigiere, und arbeite mehr als 40 Stunden die Woche aufs Jahr gerechnet.

    Welcher Lehrer geht nach Hause, und hat dann nichts zu tun? Das würde mich mal interessieren?

    Wenn das objektiv so ist, stell eine Überlastungsanzeige und frag deine Schulleitung, welche anderen Dinge du streichen sollst, wenn du zusätzliche Aufgaben übernehmen musst.

  • Andere Frage, welche Schüler kann man denn für sowas überhaupt gewinnen? Liegt vielleicht an meiner Schule, aber bei uns würde sich absolut niemand für Wochenend-oder Abendveranstaltungen anmelden und ich kann mir kaum vorstellen, dass man auch die Schüler für sowas verpflichten kann. Vielleicht erledigt sich das Problem ja dadurch von selbst.

  • dass man auch die Schüler für sowas verpflichten kann.

    Die Schüler bekommen dann eine Einladung, dass die Veranstaltung verpflichtend ist.

    Gab schon ein paar dieser Veranstaltungen. Einige Eltern fanden das aber gar nicht lustig. Mal schauen, was daraus wird. :S

  • Die Schüler bekommen dann eine Einladung, dass die Veranstaltung verpflichtend ist.

    Gab schon ein paar dieser Veranstaltungen. Einige Eltern fanden das aber gar nicht lustig. Mal schauen, was daraus wird. :S

    Wie häufig im Schuljahr kommt das vor? Ich würd mich als Schülerin und als Eltern bedanken, wenn die Kids mehr als ein Mal außerhalb üblicher Zeiten zur Schule müssten.

    Und warum soll sowas die Qualität steigern, dass alle mit Widerwillen und gezwungenermaßen an einer Veranstaltung teilnehmen?

    Das wäre meine Frage an die Schulleitung.

  • Uns wurde gesagt, wir müssten Abendveranstaltungen, Tagesveranstaltungen u.s.w. mit den Schülern außerhalb der Unterrichtszeit planen.

    Auch am Abend oder am Wochenende.

    Um was genau soll es denn dabei gehen? Das klingt mir derzeit wirklich noch etwas zu pauschal. Falls die Frage in die Richtung geht, ob man auch mal im Einzelfall außerhalb der Unterrichtszeit zur Planung und Durchführung einer Veranstaltung herangezogen werden kann, dann ist die Antwort "Ja". Wenn es aber darum geht, eine große Anzahl neuer Veranstaltungsformate zu initiieren, dann darf da schon viel eher ein großes Fragezeichen dran sein.

  • Die Schüler bekommen dann eine Einladung, dass die Veranstaltung verpflichtend ist.

    Gab schon ein paar dieser Veranstaltungen. Einige Eltern fanden das aber gar nicht lustig. Mal schauen, was daraus wird. :S

    Ich denke nicht, dass das überhaupt rechtlich haltbar ist, von dem Unmut, den das für alle Parteien erzeugt ganz zu schweigen. Was verspricht sich denn eure Schulleitung davon und was hat es mit Qualität zu tun, sowohl KuK als auch SuS einfach pauschal Mehrarbeit und Anwesenheitspflicht aufzubürden?

  • Auch für Schüler können solche Veranstaltungen verpflichtend sein, wenn die Schule zB beschließt, in Jahrgang 10 jedes Jahr an einem Abend in eine Theatervorstellung zu gehen, kann das natürlich eine verpflichtende Veranstaltung und von mir aus auch eine Maßnahme der schulischen Qualitätsentwicklung sein und natürlich ist es zumutbar, dass eine Lehrkraft mal so eine Veranstaltung planen und durchführen muss, so lange man insgesamt im Rahmen der Arbeitszeitverordnung bleibt.

    Aber letztlich ist das alles nur Stochern im Nebel, so lange der TE nicht schreiben möchte, worum es denn nun ganz konkret geht.

  • Ich denke nicht, dass das überhaupt rechtlich haltbar ist, von dem Unmut, den das für alle Parteien erzeugt ganz zu schweigen. Was verspricht sich denn eure Schulleitung davon und was hat es mit Qualität zu tun, sowohl KuK als auch SuS einfach pauschal Mehrarbeit und Anwesenheitspflicht aufzubürden?

    Dafür, dass überhaupt nicht bekannt ist, um was es hier konkret gehen soll, lehnst du dich mit dieser Aussage aber sehr weit aus dem Fenster. Natürlich können auch außerunterrichtliche Veranstaltungen sowohl für Schüler als auch für Lehrkräfte verpflichtend sein und bilden einen wesentlichen Bestandteil des Schullebens und der Mitgestaltung von Schule.

  • Ich plane, korrigiere, und arbeite mehr als 40 Stunden die Woche aufs Jahr gerechnet.

    Ich kenne einen Kollegen, der für die Korrektur einer "einfachen" Klausur pro SuS 1,5 Stunden benennt (für Abiturklausuren hat er den Wert deutlich mehr als verdoppelt). Er sagt auch, dass er jede Klausur mindestens 3x, in der Regel häufiger liest. Der jammert auch immer über die deutlich zu hohen Arbeitszeiten und dass jede einzelne Dienstbesprechung eine zu viel ist.


    Ich will nicht sagen, dass das bei dir ebenfalls so ist. Aber vielleicht lässt sich irgendwo etwas reduzieren?


    (Und ich weiß, dass die Lehrerarbeitszeit insgesamt zu hoch ist. Wäre sie es nicht, würde sich unser Arbeitgeber nicht so "zieren", die Arbeitszeit zu erfassen...)

  • 1,5 Stunden in eine Korrektur zu investieren, halte ich für sinnvoller und mehr Kerngeschäft, als so ziemlich jede denkbare Wochenendveranstaltung.


    Einige Schulleitungen sind extrem übergriffig mit quasi unbegrenztem Zugriff auf die Lebenszeit von Beschäftigten. Gut wäre, einen Dienstzeitkorridor zu definieren, außerhalb dem keine Termine liegen dürfen. Kaum jemand rennt abends noch so oft zum Arbeitsplatz, wie Lehrer.

  • 1,5 Stunden in eine Korrektur zu investieren, halte ich für sinnvoller und mehr Kerngeschäft, als so ziemlich jede denkbare Wochenendveranstaltung.

    Ich nicht.

    Die Note kann ich nach dem ersten Durcharbeiten der Klausur immer korrekt vergeben und eine ganz erhebliche Anzahl der SuS öffnet nach der Rückgabe das Heft ein mal, wirft einen Blick auf die Note ganz am Ende und schlägt dann das Heft wieder zu ohne jemals auch nur einen Randkommentar zu lesen. Klausuren müssen seriös und rechtssicher bewertet werden, alles was darüber hinaus geht ist für das eigene gute Gefühl (was schon ein Widerspruch dazu ist, dass diese KuK gleichzeitig darüber jammern, wie schrecklich Korrekturen sind) und bringt den meisten Schülern überhaupt nichts.

    Korrektur von Klausuren kann demnächst gerne die KI übernehmen, zumindest den Hauptteil davon.

  • 1,5 Stunden in eine Korrektur zu investieren, halte ich für sinnvoller und mehr Kerngeschäft, als so ziemlich jede denkbare Wochenendveranstaltung.

    Ich auch nicht. Eine Klausur teils 3x zu lesen und ewig zu korrigieren führt i.d.R. kaum zu einer anderen Beurteilung, als diese nur 1x durchzugehen. Zum Kerngeschäft von Lehrkräften gehören im Übrigen - auch wenn das nach wie vor viele Kolleginnen und Kollegen anders sehen - auch außerunterrichtliche Aufgaben wie die Beteiligung an Schulentwicklung.


    Dass das nicht am Wochenende stattfinden muss, steht außer Frage. Davon war hier aber auch nie die Rede. Es ging um "außerhalb des Unterrichts".

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